Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

138 Ferdinand Wiesinger, c) Eine reiche Sammlung von Krügen einer einheitlichen go tischen Form, sämtlich Eisentongefäße, zeigt das Museum Enns aus der Bauopfergrube im Johanniterspital. Es fanden sich dort die Inv.- Nummern B 318, 1, 2, 3, 4, 5, 7, 10, 15, 16, 17. Davon sind wohl einige schadhaft, zeigen jedoch die volle Form. Es ist der bezeichnende gotische Krug, dessen Rand ein aufrecht stehendes, häufig gewelltes Band bildet. Sie wechseln in der Größe von 16 cm bis 31 cm Höhe. Abgebildet sind hier folgende Stücke: Inv.-Nr. B 2, F., Tafel III 8, Höhe 17 cm, der Henkel hat als Merkzeichen die Fingernagelkerbe, Tafel 11 10a. Inv.-Nr. B 3, F., Tafel III 9, Höhe 31 cm, der Henkel hat als Merkzeichen schiefe Schnitte nach Art Tafel II 5. Eine Besonderheit liegt darin, daß die Schnauze in stumpfem Winkel zum Henkel steht. Inv.-Nr. B 17, F., Tafel III 10, Höhe 16 cm. Der Henkel ist unbezeichnet. Auch hier liegt die Schnauze in stumpfem Winkel zum Henkel. Inv.-Nr. B 8, F., Tafel III 12. Höhe 18 cm. Eine besondere Form mit breitem Fuß, die Wand mit 3 Bändern. Am Henkel eine Finger nagelkerbe. Tafel II 10a. Der Krug ist innen und am Rande außen, damit die Lippen nicht daran kleben, glasiert. Die Stücke sind in das 14. Jahrhundert einzureihen. d) Ein ähnliches Stück stammt aus der Hafnergrube der Boromäerinnen. Inv.-Nr. — ohne. F., Tafel III 11. Der Krug hat eine etwas derbere Form. Die Einkerbung auf dem Henkel ist eigenartig. Ebenso ist eigenartig die oben an beiden Seiten des Henkels aus Ton aufgerichtete Öse, um einen Deckel einzulegen. Einreihung in den Anfang des 15. Jahrhunderts. e) Museum Wels, F. 0. Wels, aus dem Boden gehoben im Haf nerhaus Pfarrgasse 9, Inv.-Nr. 9623, F., Tafel XII la. Ein etwas späteres Bild des gotischen Henkelkruges, die Randborte breit. Auf dem Henkel eine flüchtige lange Kerbe. Diese Form bildet das Kennzeichen der Welser Töpfer auf ihren Siegeln im 16. Jahr hundert (hier S. 108). In diese Zeit ist der Krug zu reihen. f) Eine andere Krugform, mehr ein Henkeltopf, taucht neben dem gotischen Krug auf. Museum Wels, F. O. Wels, Dr. Großstraße. Inv.-Nr. 2403, Schm., Tafel XII Ib. Eine schwerfällige Form. Auf dem Henkel das Meisterzeichen, Tafel VI 23, eines Welser Töpfers. Zeit: erste Hälfte des 17. Jahrhunderts. g) Die alte gotische Art läßt sich aber noch erkennen auf einem Krug, Ton ohne Graphit, schwarz geschmaucht, außen graphitiert, auf dem Henkel befindet sich keine Marke mehr, also reicht das Stück schon in das 18. Jahrhundert. Dieser Topf (Museum Freistadt) wurde im Jahre 1934 ausgegraben mit Münzen gefüllt; der söge-

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