Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich. 133 wähnt er den Meckenheimer Fund mit der Brandschicht, die auf die damalige Sitte zurückzuführen ist, der Erde, welche das Tragen eines Baues übernahm, Opfer darzubringen. Er erwähnt, daß sich dort eine geebnete Stelle fand, auf der die Brandschicht mit den Scherben ruhte. Aus Karolingischer Zeit zeigte sich nach dem an geführten Werke in Andernach ebenfalls eine sorgfältig geebnete Fläche, auf der die mit Gefäßscherben vermischte Brandlage ruhte. Einen gleichen Fund machte Koenen in Rohr bei Neuß. Der bei An dernach gefundene Topf (dort Tafel XXI 3) zeigt ebenfalls die Kugel form. Die Böden der älteren Kugeltöpfe sind schwach abgeplattet wie der vorliegende. Dieser Kugeltopf erhält sich von da an im ganzen Mittelalter. Strauß^®) zeigt in Abbildung 9 einen derartigen derbwandigen schwarzgrauen Topf, aus dem Bardowiker Münzfund. Da die dort mitgefundenen Münzen meist aus der Zeit um 1100 stammen, kann der Topf in den Anfang des 12. Jahrhunderts gesetzt werden. Die gleiche Form wie der Welser Topf zeigen die bombenförmigen Töpfe mit dem lippenartigen Rand vom „Kneterberg" bei Dahlenburg, die nach Lienau^°), Mannus VII, Abbildung 6, in das 13. Jahrhundert einzureihen sind. 7. Der Essigkrug. Ein besonderes, großes, ballonförmiges Gebilde mit Henkel und einem Abflußrohr am Hals. Auch hier gibt uns die Fundstelle beim Johanniterspital in Enns das frühe 14. Jahrhundert als Zeitbe stimmung an. a) Im Museum Enns befinden sich die Gefäße, Inv.-Nr. 6, 8, 11 und 34 dieser Form, sämtlich E., Inv.-Nr. B 8, Tafel IV 1, Höhe 18 cm, Boden-Durchmesser 15 cm. Oben geschlossen, Bügelhenkel, weites Ablaufrohr. b) Aus der Fundstelle in Wels, Hafnereiabfall am oberen Kaiser Josef-Platz, S. 95, die in das 14. Jahrhundert zu verlegen ist, stammt der nicht vollständig erhaltene Essigkrug, Inv.-Nr. 12.050, verhältnis mäßig dünnwandig, aus Ton mit feinen Kalkkörnern, hartgebrannt, graubraun geschmaucht. S c h m. Tafel II 7. Der Krug ist ohne Hals und die Öffnung ist überspannt von einem Bügelhenkel, der mit Ein schnitten verziert ist. Die Wand trägt am Rand eine bandförmige Leiste. Unterhalb des Randes zieht sich ein schwach erhabenes Band herum und ein gleiches ist oberhalb des Fußes zu vermuten. An der Gefäßwand oben nächst dem Rande, quer zum Bügelhenkel gerichtet, ist eine schwache Abflußdüse. Der weiteste Durchmesser an der Wand läßt sich mit 28 cm feststellen. Lienau M. M., Mittelalterliche Funde vom Kneterberge, Mannus VII, S. 178, Abb. 6.

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