Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich. 131 sich nun in der Literatur auch für derartige Formen aus den Ge fäßen der spätrömischen Zeit eingebürgert hat. Die beiden Gruppen 4 und 5 trennen sich durch den für die Gefäße verwendeten Ton und durch deren Behandlung im Brennofen. Die Gefäße dieser Gruppe 4 sind dünnwandig aus feinem, leichtschmelzbarem Ton und werden im Brennofen dunkelgrau bis schwarz geschmaucht. Ton und Behandlungsart ist ähnlich wie bei den hier S. 95 behandelten Funden der Hafnerei am oberen Kaiser Josef-Platz, die sich in das 14. Jahrhundert einreihen. a) Landesmuseum Linz, Inv.-Nr. 3606, ohne Fundortangabe. Schw., Tafel XI 4a. Das Stück ist schwach graphitiert, dünnwandig. Es ist bedeutsam durch drei Verzierungsformen: 1. durch das am Flalse eingeschnittene Flakenkreuz (zur photographischen Wieder gabe weiß gefärbelt), TafelI2, hier S. 104; 2. durch die auf flachen Bändern eingedrückten Wellenlinien, und 3. durch das außen auf dem Boden erhaben aufgedrückte Kreuzzeichen. Tafel 14. (Über die Kreuzzeichen hier S. 105.) Durch dieses Bodenzeichen tritt die soeben obenerwähnte Verbindung mit den Hausrucktöpfereien aber mals zu Tage. Dort sind auf den Böden hellgebrannter Bodenwulsttöpfe die S. 106 erwähnten Kreuzzeichen, Tafel I 6 und 7, und in Braunau ohne Zusammenhang mit den Hausrucktöpfereien auf der Unterseite eines Topfdeckels das Tafel I 5 abgebildete Kreuz zeichen nachgewiesen. Für die Hausrucktöpfereien ist das 15. Jahr hundert nachzuweisen, für die dunkelgeschmauchten, hartgebrann ten Töpfe mit den schwach erhabenen Bändern und das geschnittene Hakenkreuz muß man aber in das 14. Jahrhundert zurückgehen. In der Form des Topfes besteht ein Zusammenhang mit dem S. 105 angeführten Topf aus Steyr, Tafel XI 3a und 3b, der auf dem Boden ein erhabenes Hakenkreuz trägt und in das 4. Jahrhundert n. Chr. zu verweisen ist. b) Landesmuseum Linz, ohne Bezeichnung, Schm. Am Halse Band mit gotischen Schriftzeichen durch Hakenkreuze abgeteilt, Tafel 13. (Zur photographischen Wiedergabe weiß gefärbelt.) Tafel XI 4b. Auch dieses Stück reiht sich zum 14. Jahrhundert ein. Auf die Ähnlichkeit des hier ersichtlichen Hakenkreuzes mit dem jenigen des Topfes Tafel XI 3a wurde oben S. 105 verwiesen. 5. Der Topf mit Kantenwulstrand. Hell gebrannt, gerillt. Diese Gruppe der Kantenwulsttöpfe besteht aus sandigem, in oxydierendem Feuer gebranntem Ton von gelblich-roter oder bräun licher Farbe. Die Töpfe sind dickwandig. Die hier in Frage kommen-

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