128 Ferdinand Wiesinger, rand die einzige Form, die nach den im 13. und 14. Jahrhundert vorangegangenen Merkzeichen mit den für das 15. und 16. Jahr hundert hier S. 110 nachgewiesenen Töpferstempeln versehen wird. Es werden hier im nächsten Absatz als zweite Gefäßart ebenfalls ein Topf mit Rundwulstrand, jedoch mit einem Henkel versehen, und später noch andere Henkeltöpfe behandelt. Bei allen diesen tritt das Töpferzeichen, wenn schon überhaupt gebraucht, dann nur auf dem Henkel auf. Mit dem Ende des 16. Jahrhunderts verschwindet der geschmauchte Eisenton-Topf mit dem Rundwulstrand. 2. Der gehenkelte Topf mit Rundwulstrand. Hier tritt als zeitlich führend ein Henkeltopf aus Enns an die Spitze von den Funden des Johanniterspitales, die in das erste Viertel des 14. Jahrhunderts verlegt werden. a) Mus. Enns, F. 0. Johanniterspital, Inv.-Nr. B 31, E., 8.94, Ta fel 1113. Der Topf ist 12 cm hoch, am Henkelansatz oben zwei Fingernagelkerben, Tafel 11 11, 14. Jahrh. b) Mus. Wels, F. 0. Wels, Näheres unbekannt, Inv.-Nr. 9624 E., besonders fein geglättet. Tafel X 7. Der Topf ist 12 cm hoch. Kein Merkzeichen am Henkel. c) Mus. Wels, F. O. Wels, Stadtplatz 48, Schw. War in einem Blindfenster des Hauses eingemauert. Wurde 1899 freigemacht. In dem Töpfchen befanden sich 4 Tierknöchelchen. Ist als Bauopfer anzusehen. Inv.-Nr. 1255, grober Ton mit Kalkkörnern, ohne Gra phit, Tafel X 5b, Topf ist 7 cm hoch. 15.—16. Jahrh. d) Mus. Enns, F. 0. Hafnergrube Borromäerinnen, ohne Inv.-Nr. E., S. 96. Marke nicht vermerkt. Tafel 1114 unten, 7.5 cm hoch, 15. Jahrh. e) Mus. Enns, F. 0. Hafnergrube Borromäerinnen, ohne Inv.-Nr. E., S. 96. Marke nicht vermerkt. Das Stück ist ein Mittelding zwi schen Krug und Topf, hat auch keinen Wulstrand. Wird jedoch hier wegen des Zusammenhanges mit dem Fundorte angeführt. Tafel III 4 oben 8 cm hoch, 15. Jahrh. Randstücke von solchen zarten hell grauen Henkeltöpfen a—^d finden sich im Boden von Wels häufig. Die Töpfe sind anscheinend viel gebraucht, zeigen dicken Rußbesatz außen. 3. Der gehenkelte Topf mit Steilrand. Der Zuber. Dieser Absatz soll die beiden vorausgegangenen Absätze zeit lich fortsetzen. Man nennt den Topf in dieser großen Ausdehnung, wenn er zwei Henkel hat, Zuber. Kluge: ahd. Zubar, daneben Zwibar. Gefäß mit 2 Tragösen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2