Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich. 125 seiter Sauerstoffzufuhr, sondern im oxydierenden Feuer bei offener Sauerstoffzufuhr gebrannt ist und dadurch die Farbe des gebrann ten Tones —■ rot, gelbrot, gelb annimmt. Hier gebrauchtes Zeichen für hellgebrannt: H. e) Gefäße, die ganz oder teilweise mit Glasur versehen sind — es handelt sich hier nur um die übliche Bleiglasur — werden mit dem Zeichen „glasiert" angeführt: G. Diese Bezeichnungen erscheinen bei den einzelnen angeführten Stücken einer Formengruppe angebracht. Bei jedem der angeführ ten Gefäße oder Bruchstücke von Gefäßen ist der Aufbewahrungs ort — das Museum —, wo es liegt, angegeben, wenn nicht der tat sächliche Fundort bekannt ist. In diesem Fall ist dieser angeführt. 1. Der Topf mit Rundwulstrand. (Der Häven, der Bruihaven.) Hinsichtlich ihrer zeitlichen Einreihung ist diese Gefäßform hier S. 92 behandelt, wobei auf die in das 11. Jahrhundert einzureihenden Köttlacher Töpfe verwiesen wird. Die von Reinecke in der schon eingangs erwähnten Arbeit®'^), S. 88, dargestellte Karolingische Ke ramik aus dem östlichen Bayern zeigt deutlich zwei verschiedene Gruppen, die eine von sorgfältiger Formgebung und mit eingerisse nen Verzierungslinien (dort Abb. 1 und 3) und die andere (dort Abb. 2) beinahe in derselben derben Art wie die Ware aus Köttlach. Die im Abschnitt über die Segenszeichen angeführten von Pittioni®®) behandelten Gefäße aus dem Gräberfeld von Bernhards tal in Niederösterreich, die er in das 9.—10. Jahrhundert einreiht, zeigen dasselbe Bild, wie die erwähnten Gefäße aus Ostbayern, eine Gruppe von etwas sorgfältigerer Ausführung und eine andere von derber Art, wie besonders der Topf aus Grab 4 (dort Tafel IV 3). Es sind diese derben Formen wohl keine Rundwulsttöpfe, sondern solche mit Kantenwulst, aber sie reihen sich in die hier besprochene Gruppe ein. Der Verfasser gibt dort S. 180 auch wertvolle Literatur über frühmittelalterliche Bodenstempel an. Nun tritt uns aus unserem Gebiet ein Topf entgegen, über den keine näheren Fundangaben vorliegen, als daß er aus dem Boden der Stadt Wels stammt. Er ist aber nach allen Anzeichen, Form, Tonbeschaffenheit, Bearbeitung, Stichwerke in das 13. Jahrhundert zu verweisen. Reinecke, Karolingische Keramik. Pittioni, Bernhardstal.
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