Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich. 105 Randbruchstück; Fundort Wels, eines Graphittongefäßes, zur Hälfte erhalten, mit Rundwulstrand zeigt auf dem breiter ausgezupften Rand ein rechtwinkeliges Schnittgebilde, Tafel II 1 (ein halbes Hakenkreuz) von der gleichen Art wie die beiden Stücke aus Linz und Enns. Dieser Aufgabe, der Anbringung eines Segenszeichens, dienen aber auch aus vertieften Tonformen auf den weichen Ton aufgedrückte erhabene Darstellungen, wie besonders Kreuze. An der Wand des hier S. 131 besprochenen, in das 14. Jahrhundert zu verweisenden Topfes aus dem Landesmuseum, Tafel XI 4b, finden sich an der Schulter im Kreise abgeformt gotische Schriftzeichen durch Hakenkreuze unterbrochen, Tafel 13. Dieses Hakenkreuz mit den etwas abgerundeten Winkeln hat ein tausend Jahre älteres Vor bild in Steyr, Tafel I 1 und Tafel XI 3a, wo es auf einem Topfe an gebracht ist, der aus dem römischen Gräberfeld in Ernsthofen bei Steyr im Jahre 1919 gehoben wurde^®). Der in seiner Form den bauchigen Töpfen mit Kantenwulst, Tafel XI 4a, ähnliche Topf ist hier Tafel XI 3b abgebildet. Zugleich mit dem Topf wurde auch eine Armbrustfibel mit drei Knöpfen gefunden, durch die der Fund in das 4. Jahrhundert n. Chr. zu verweisen ist. Erhabene Abdrücke des Speichenkreuzes treffen wir außen ein gepreßt in den Topfboden mehrfach. Bei den Ausgrabungen") des römischen Morzg (Marciacum) bei Salzburg fand sich im Gräber feld neben spätrömischen Resten auch ein später, vielleicht erst in das 10. Jahrhundert einzureihender Topf aus dunkelgrauem Ton, der stark mit Sand vermischt ist. Auf dem Boden außen trägt er auf gedrückt ein Balkenkreuz und in den Kreuzfeldern je eine kantig umrissene Erhebung. Die sorgfältige Zeichnung des Ing. M. Hell er innert sogar an das Wiener Töpferzeichen, Tafel V 4, ohne Binden schild. Beninger^®) zeigt solche Gefäßböden aus Zellerndorf in Nie derösterreich aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts und aus Köttlach, aus dem 11. Jahrhundert. Vollständig übereinstimmend mit den Kreuzen aus Köttlach sind solche Kreuzabdrücke in Ober österreich aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Tafel I 4, aufgedrückt auf den Boden des hier eben wegen seines am Halse eingeschnitte nen Hakenkreuzes, S. 104 erwähnten Topfes, Inv.-Nr.553 des Landes museums, der hier S-. 131 noch besprochen und in das 14. Jahrhundert eingereiht werden soll. Tafel I 5 findet sich auf der Unterseite eines Topfdeckels in Braunau. Der Deckel hat zum Anfassen einen halb kreisförmigen, nach aufwärts stehenden Ringgriff. Die Kreuze, ") Pillewizer E., Ein römisches Gräberfeld in Ernsthofen bei Steyr, Mitteilun gen des Staatsdenkmalamtes (1919), 81, Fig. 82. ") Hell M., Das römische Morzg bei Salzburg, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (1934), Abb. 5, 3. Beninger, Niederösterreich, Abb. 65 und 68.

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