Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

94 Ferdinand Wiesinger, / tige Fundstücke dem Museum zukommen ließ. Die Schmauchung der angeführten Bruchstücke reicht vom frühen Hellgrau zum späteren Schwarz, so daß man hier eine längere in das 14. Jahr hundert reichende Entwicklungsreihe annehmen muß. 3. Fundort: Johanniterspital in Enns. In diesen Zusammenhang fügt sich eine Gruppe von Topffunden aus dem Museum in Enns, die in die erste Hälfte des 14. Jahrhun derts einzureihen ist. Sie wurde im Jahre 1894 beim Räumen und Er weitern der Senkgrube im Hofe des Johanniterspitales aus dem Boden gehoben, nahe dem als Kapelle des Johanniterspitales be nützten und mit gotischen Wandmalereien geschmückten Torturme, dem sogenannten Erauentore. Es hat den Namen davon, weil die Straße durch das Tor zur Frauenkirche auf dem Anger im Römer lager führte, die im Jahre 1936 ausgegraben wurde. Die Erbauung dieses Johanniterhospizes wird in die Zeit von 1326—1338 verlegt. Zu dem Eunde gehören die Inv.-Nummern des Museums Enns: 1 bis 32, 34, 318, 323, 341 und 342. Es sind dies vollständig erhaltene und einige nur schwach beschädigte Gefäße aus hart gebranntem Gra phitton, Hpkelkrüge,-Tafel I Tafel III 5, Hefen,iTafel III 1, Tafel IV 1,1 Schüssel, glasiert. I 8, 9, 10, 12,1 sogenannte Plutzer, ■ Henkeltopf, Tafel III 3,1 Essigtöpfe, 'afel VII 21,1 und Ofenkacheln, Tafel VII 27. Neben diesen Gefäßen gab es auch eine große Menge Scherben. Die vielen ganz erhaltenen Gefäße, insbesondere auch die gleichzeitige Auffindung einer Schüssel mit Kirschkernen haben mit Recht veranlaßt, diesen Bodenfund als Bauopfer anzusehen. Das muß dazu führen, diesen gesamten Fund als das Material, das zur eben angeführten Bauzeit vorhanden war, zu bezeichnen. Aber auch dann, wenn das Material nur als Ablagerung einer Töpferwerkstätte angesehen werden sollte, könnte bei der Gleichheit der Formen und der Technik keineswegs auf einen längeren Zeitraum für die Ent stehung der Ablagerung geschlossen werden. So liegen nun mit diesem Fund mit aller Sicherheit Erzeugnisse aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts vor. Die besonderen Merkzeichen auf dem Rundwulstrande oder dem Henkel dieser Töpfe ebenso auf einigen Gefäßen in Schärding werden hier im Zusammenhange mit anderen, gleichartigen Merkzeichen, S. 102—107, besprochen. 4. Wiener Zeitangaben. Zu diesen in das frühe 14. Jahrhundert weisenden Funden aus Enns kommt eine Reihe sich anschließender Zeitangaben Walchers^"). ") Walcher, Mittelalterliche Keramik, S. 386.

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