Die Österreichische Eisenstraße

Die Rahmenbedingungen Politische Geschichte, Herrschafts– geschichte, die steirischen Otakare und das Werden des Landes Oberösterreich 13 Die Römer in Oberösterreich Unsere Region taucht schon zur Römerzeit in der Ge– schichte auf, allerdings - abgesehen von der großen Bedeutung von Lauriacum/Enns - vor allem als Ver– kehrsweg. Die Alpenstraße führte - aus Aquilea kom– mend - über den Pyhrnpaß , das Teichl-, Steyr- und Kremstal weiter nach Ovilava/Wels. Bei Micheldorf zweigte ein Ast über Kremsmünster - Kematen - Neuhofen in Richtung Lauriacum ab. Der Norden unse– res Gebietes wurde von der Limesstraße, die an der Donau entlang führte und von der jüngeren Binnenstraße (Ovilava - Ebelsberg - Lauriacum - St. Pölten) berührt. Die zentrale Rolle spielte der nördl iche Eingang zur Eisenstraßen-Region , nämlich Enns. Im Jahr 191 ent– stand das befestigte Lager westlich der Enns und dar– an anschließend die Zivilstadt, die wahrscheinlich im Jahr 212 das Stadtrecht erhielt. Daneben gab es in un– serem Gebiet wohl nur kleinere Stützpunkte, auf die zahlreiche Streufunde hinweisen, aber keine bedeuten– den Siedlungen . Wichtig waren die Stationen entlang der Straßen, wo sich auch für das Transportwesen er– forderliche Handwerker, wie etwa Schmiede, nieder– ließen. Die Römerherrschaft in Oberösterreich endete im Jahr 488, als Odoaker, der den letzten weströmi– schen Kaiser Romulus absetzte, die Provinz Noricum räumen ließ. In der Folge gehörte unser Gebiet zuerst zum gotischen später zum fränkischen Einflußbereich. Teil von Bayern Ab dem 8. Jahrhundert ist das heutige Oberösterreich Teil des bayerischen Stammesherzogtums, das zum agilolfingischen Herrschaftsbereich gehörte. In unserer Region trafen die Bayern auf aus dem Südosten einge– wanderte Slawen . Zu dieser Zeit lebten die Menschen der Region fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Das Handwerk diente vor allem der Versorgung der bäuerlichen Bevölkerung mit den notwendigen Gütern und Werkzeugen . Reliefgrabstein aus Lauriacum, 3. Jahrhundert. Die Absetzung Herzog Tassilos im Jahr 788 führte dazu, daß das bayerische Herzogtum zur fränkischen Provinz unter der Herrschaft der Karolinger wurde. Unsere engere Region war dabei sehr stark von slawi– scher Besiedlung geprägt, zahlreiche Orts- und vor al– lem Flurnamen gehen darauf zurück - z.B. Steyrling , Teichl , Pießling , Gaflenz, Sierning, Garsten. Vertreter des Königs waren die Grafen, die jedoch der Kontrolle durch königliche Boten unterlagen. Die Menschen, d ie hier lebten, spürten jedoch wenig von der fernen Herrschaft des Königs. Sie unterstanden der Grundherrschaft. Die– se bedeutete Verfügungsgewalt eines weltlichen oder geistl ichen Herrn über Grund und Boden sowie die Schutz- , Gerichts- und Leibherrschaft über alle hier le– benden Menschen. 9

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