Die Österreichische Eisenstraße

Voraussetzungen - Geologie und Landschaft Eisenerz, der Rohstoff industrieller Entwicklung Das Erz als Rohstoff für die Eisenverarbeitung in der Eisenstraßen-Region kam zum überwiegenden Teil vom Steirischen Erzberg, dem „Steirischen Brotlaib" . Eisenerz mit dem Erzberg, bevor in der z,.,veiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem planmäßigen Abbau in Terrassen begonnen wurde. Der Erzberg 6 erhebt sich - fast völlig freistehend - aus dem von schroffen Bergwänden umgebenen Eisenerzer Talkessel. Im Südosten lehnt er sich an den Hauptkamm der nördlichen Kalkalpen , das Reichensteinmassiv, an . Mit einer Höhe von 1500 m überragt er den Talkessel um 830 m. Die Erzlager– stätte selbst ruht auf älteren paläozoischen Schich– ten (Porphyroiden, Tonschiefer usw.) und tritt auf der Nord- und Westseite des Berges in einer Mächtig– keit von 150 bis 200 m größtenteils frei zutage . Das Lager enthält neben hochwertigem Eisenspat auch in großer Menge alle Übergangsformen zwischen reinem Eisenspat und Kalkspat, deren Verhüttung zwar möglich aber nicht wirtschaftlich ist. Der Erz– berg stellt die bedeutendste Erzlagerstätte der Al– pen und das größte bekannte Vorkommen von karbonatischem Eisenerz in Europa dar. 7 In unserer Region finden sich auch noch an anderen Stellen Erzlagerstätten, die jedoch nicht abbauwürdig 6 sind oder nur während kürzerer Zeiträume genutzt wur– den. Nennenswert ist nur der Abbau in Radmer, der bis 1978 betrieben wurde. Auf manche Lagerstätten wei– sen nur mehr Ortsnamen hin. Am Arz- oder Aerzberg bei Reichraming wurde im 16. Jahrhundert während einiger Jahre Eisenerz abgebaut. Die Bauxitlagerstätte am Blahberg in Unterlaussa verfügte über einen relativ hohen Eisengehalt, der im– mer wieder auch zur Eisengewinnung herangezogen wurde. Weitere Eisenbergbaue gab es am Gaisberg bei Molln und im Wendbachgraben bei Ternberg . Hier wurde ab 1785 auch ein Schmelzwerk betrieben , Anfang des 19. Jahrhunderts stand dort der größte oberöster– reichische Hochofen. Enge Beziehungen bestanden seit langer Zeit auch zu den bedeutenden Eisenerzlagerstätten im Raum Hütten– berg in Kärnten. Insgesamt sind auf dem Gebiet des heutigen Österreich etwa 500 Eisenerzvorkommen be– kannt, die jedoch zum überwiegenden Teil nie abbau– würdig waren. Wasser - Transportweg und Energiequelle. Entscheidend für die Entwicklung des eisenverarbei– tenden Gewerbes und später auch der ersten industri– ellen Betriebe war das Vorhandensein geeigneter Bä– che, die einerseits als Transportwege dienten und an– dererseits die erforderliche Energie für den Antrieb der Wasserräder lieferten. Wasser auf die Mühlen Wasser als Energiequelle wurde zunächst in Getreide– mühlen eingesetzt. Dies ist schon für die Spätantike nachgewiesen. 8 Etwa vom 11. bis 13. Jahrhundert kann man für Europa von einer tiefgreifenden technischen Revolution durch die rasche Verbreitung des Wasser– rades als Energiequelle sprechen. ,,Das Mühlrad ... stellt ein so unentbehrliches Werkzeug dar, daß die mehr oder minder umfassende Nutzung der Wasserkraft überall zur zwingenden Notwendigkeit wird ." 9

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