Die Österreichische Eisenstraße

Zusammenfassung Die Geschichte der „Eisenstraßen"-Region ist in man– cher Hinsicht ein Spiegelbild der österreichischen Ge– schichte insgesamt. Andererseits weist sie viele Beson– derheiten und Abweichungen auf, die mit der spezifi– schen Situation der Eisenerzeugung zusammenhängen. Hier wurde zu einer Zeit , als anderswo fast nur Land– wirtschaft betrieben wurde, in großem Ausmaß vor- und frühindustrielle Produktion gefördert, die in einem kom– plexen arbeitsteiligen System funktionierte. Die Arbeits– teilung betraf sowohl eine hochdifferenzierte Speziali– sierung der Berufe als auch regionale Schwerpunkt– setzungen . Neben dieser internen Vernetzung der Re– gion ist über Jahrhunderte hinweg eine intensive Ver- Anmerkungen 1 Bachinger Karl , Der Niedergang der Kleineisenindustrie in der niederösterreichischen Eisenwurzen (1850 - 1914), Wien 1972. 2 Pfeffer Franz, Oberösterreich - ein Land des Eisens, in : Das Eisen in Geschichte und Kultur des Landes ob der Enns, Ausstellungskatalog des oö. Landesmuseums, Linz 1949, S. 3. 3 Ruhri Alois, Die Stadt Steyr als Zentralort der österreichi– schen Eisenverarbeitung in vorindustrieller Zeit, in: Opll Ferdinand, Stadt und Eisen, Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas, Linz 1992, S. 143. 4 Tremel Ferdinand, Die Salz- und Eisenstraßen in der Stei– ermark, in: Der Bergmann. Der Hüttenmann. Gestalter der Steiermark. Katalog der steirischen Landesausstellung 1968, Graz 1968, S. 262. 5 vgl. Braudel Fernand , Sozialgeschichte des 15. -18. Jahr– hunderts, Der Hand~, München1990, S. 324. 6 vgl. Schuster Wilhelm, Die Geschichte der Betriebe der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft, 2. Abteilung , Der Steirische Erzberg und die Hüttenbetriebe Vordernberg, Eisenerz und Hieflau , Wien 1931 , S. 79 f. 7 Gräf Walter, Haditsch Johann Georg , Steirische Eisenerz– vorkommen, in: Roth Paul W. (Hg.), Erz und Eisen in der Grünen Mark, Beitragsband zur steirischen Landesaus– stellung 1984, Eisenerz 1984, S. 24. netzung nach außen festzustellen. Nicht nur der Han– del mit den Produkten der Region brachte Verbindun– gen in die ganze bekannte Welt, auch ein ständiger Aus– tausch von Fachwissen ergab sich aus den freiwilligen und erzwungenen Wanderungsbewegungen von hand– werklichen Spezialisten . Mit dem technischen Know– how kam aber auch ein reger kultureller Austausch zu– stande. Das Funktionieren des Eisenwesens in seinen komplizierten internationalen Verflechtungen machte auch einen geistig weiten Horizont der betei ligten Per– sonen erforderlich - vor allem die Architektur liefert da– für viele Belege. 8 vg l. Wenninger Markus J., Wasser als Lieferant mechani– scher Energie im Berg- und Hüttenwesen, in: Grubenhunt & Ofensau, a.a.O., S. 441 . 9 Fernand Braudel , Sozialgeschichte des 15. -18. Jahrhun- derts, Der Alltag, München 1990, S. 383. 10 ebd. S. 391 11 ebd . S.395 12 vgl. Lackner Helmut, Die Brennstoffversorgung des steiri– schen Eisenwesens, in: Erz und Eisen, a.a.O., S. 190. 13 vgl. zur Geschichte der Region u.a.: Haider Siegfried, Ge– schichte Oberösterreichs, Wien 1987 14 vgl. Brunner Karl , Herzogtümer und Marken. Österreichi– sche Geschichte 907 - 1156, Wien 1994, S. 17. 15 vgl. Niederstätter Alois, Das Jahrhundert der Mitte, 1400 - 1522. Wien 1996, S. 17 ff. 16 Hack lrmgard, Steyr und seine Beziehungen zum inner– bergischen Eisenwesen, Steyr 1953, S. 40 f. 17 Stadlober Karl , Berggerichtsbarkeit, in: Der Bergmann. Der Hüttenmann, a.a.O. , S. 279. 18 Krainer Karl, Eisenerz, in: Grubenhunt & Ofensau, Beitrags– band zur Kärntner Landesausstellung, Klagenfurt 1995, S. 41ff. 19 vgl. Sandgruber Roman, Ökonomie und Politik, S. 33. 51

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