Die Österreichische Eisenstraße

• Qualitätsverlust (Zersplitterung); • Holzverlust durch Senkholz; • Beschädigung der Uferböschungen und von Bau– werken am Triftbach (Brücken, Wehre, Mühlen), Schadenersatzpflicht. • Notwendigkeit der Errichtung und Erhaltung von Schutzbauten. Man kann bei der für die Trift er– forderlichen Verbauung der Wildbäche von einer Vorläuferfunktion der späteren Wildbachver– bauung sprechen . • großer Aufwand für Errichtung, Betrieb und War– tung der Klausen, Rechen usw. Die Triftbäche muß– ten ständig betreut werden, Felsblöcke und Baum– stämme mußten herausgeräumt werden. Geschah dies nicht, war nicht nur der Erfolg der Trift gefähr– det, auch die Zerstörungen bei Hochwässern wur– den durch das abgelagerte Material verstärkt. • Stark witterungsabhängig. Triftgewässer, die mit ,,Selbstwasser", also ohne Klausen, funktionier– ten, konnten meist nur während der Schnee– schmelze oder nach längeren Regenperioden benutzt werden. • Gefahren durch Hochwasser; • Aufwend ige und gefährliche Arbeit etwa bei Verklausungen usw. Verklausung bedeutete, daß sich die Holzstämme im Bachbett verklemmten und von den Holzknechten noch während der Trift wieder gelöst werden mußten. Dabei kam es häu– fig zu schweren Unfällen. • Großer Personalaufwand während der Trift, beim Ausländen , Sortieren und Trocknen des Trift– holzes; • Großer Holzbedarf für die Riesen, Klausen, Ufer– verbauten und Rechen ; • Notwendigkeit einer guten Organisation und Ab– wicklung des Triftbetriebs; • Beeinträchtigung des Bachökosystems (z.B. Fischhaushalt) . Trotz der zahlreichen Nachteile stellte das Triftsystem jedoch über Jahrhunderte hinweg die einzige Mög– lichkeit der forstlichen Erschließung der abgelege– nen , gebirgigen Wälder der Eisenstraßen-Region dar. Das Triftsystem beeinflußte das Waldbild nachhal– tig. Da Laubholz schlecht triftbar war, ließ man es meist stehen , schlägerte jedoch das Nadelholz im Einzugsbereich der Trift großflächig. Das Hartholz, etwa die Buchen , wurde nur dann geschlägert, wenn DIE RAHMENBEDINGUNGEN in unmittelbarer Nähe des Schlägerungsgebietes ein Kohlplatz errichtet wurde. Elemente, die zur Trift gehören: • Riesen . Rinnenartige Rutschbahnen, über die das Holz von der Schlägerung bis zum Triftbach gebracht wurde. • Klause. Stauanlage mit der Möglichkeit der raschen Öffnung, um durch den entstehenden Wasserschwall das unterhalb der Klause aufgestapelte Holz bach– abwärts schwemmen zu können (verschiedene Bau– formen , wie Kastenklause, Steinkastenklause, Streb– werksklause), mit dem dazugehörigen • Klaushof (= Stauraum). Der Klaushof sollte große Wassermassen aufnehmen können und mußte was– serdicht sein. Im Klaushof wurde das von oberhalb kommende Holz gesammelt, unterhalb der Klause gebracht und dort im Bachbett gestapelt. • Klaushütten. Bei geschlossenen Klaustoren mußte die Klause ständig überwacht werden. In der Klaus– hütte wurden die nötigen Werkzeuge aufbewahrt und wohnten die Holzknechte. • Triftsteige. Während der Trift mußte das Holz stän– dig im Auge behalten werden . Bei Verklausungen (Verklemmen des Holzes an Engstellen) mußte man rasch eingreifen können . Dazu wurden entlang der Triftgewässer die Triftsteige angelegt, oft in sehr schwierigem Gelände. Ein ehemaliger Triftsteig am Großen Bach im Reichraminger Hintergebirge wur– de vor einigen Jahren als Klettersteig ausgebaut. • Uferschutzbauten. Sie dienten dazu, das Triftholz geregelt am Ufer entlanggleiten zu lassen und die Ufer vor Beschädigungen zu schützen . • Rechen. Am Ende der Triftstrecken errichtete man Rechen zum Auffangen des Holzes. Zuerst wurden einfache Fangrechen gebaut, später aufwend ige Rechen mit Senkwerken, über die das Holz in einen eigenen Holzteich geleitet wurde. Beim Rechen war ein • Holzlagerplatz, an dem das getriftete Holz zum Trocknen vor dem Weitertransport gelagert wurde. Das bedeutendste Triftgebiet zur Versorgung von Eisen– industrie und -gewerbe war das Gebiet der Enns. 58 Der größte Teil des getrifteten Holzes diente der Verkohlung. Außer verschiedenen kleinen Verkohlungsanlagen gab es zwei große, fabriksmäßig eingerichtete Lendkohlungen an der Enns und zwar in Hieflau und Großreifling, in de– nen (im 19. Jahrhundert) jährlich 12.000 bis 18.000 Klaf- 27

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