Die Österreichische Eisenstraße

Gründung der lnnerberger Hauptgewerkschaft 1625 zu langfristigen Verträgen führte . Im Jahr 1759 wurde der Widmungsbezirk für das Eisen– wesen nochmals erweitert. Jedoch bereits 1782 besei– tigte Kaiser Joseph II. das gesamte Lebensmittel– Widmungssystem für das Salzkammergut und für den Eisenbezirk. Beide Regionen konnten nun aus dem Agrarland Ungarn mit Getreide und Vieh versorgt wer– den. Forstwirtschaft, Holztritt und Köhlerei Besonders große Bedeutung im Eisenwesen hatte die Waldwirtschaft. Die Schmelzöfen und Hammerwerke verbrauchten große Mengen von Holzkohle. So wird für das Jahr 1599 allein für die 19 Radwerke von Eisenerz ein Verbrauch von 1,5 Mio hl Holzkohle berichtet. 55 Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte mineralische Kohle in größerer Menge verwendet werden, die mit der Eisenbahn angeliefert wurde. DIE RAHMENBEDINGUNGEN netz, das heute die Wälder erschließt, wurde erst in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet. Neben dem großen Trittsystem im Salzkammergut, das der Versorgung der Salinen mit dem dort in großen Mengen benötigten Holz diente, entstand ein weiteres im Einzugsbereich der Enns mit dem Schwerpunkt im Reichraminger Hintergebirge und im Salzatal. Unter Trift versteht man das Schwemmen von losem Holz in natürlichen Fließgewässern. Im Gegensatz dazu war das Flößen der Transport von gebundenem Holz auf dem Wasserweg. Damit ein Bach als Trittgewässer verwendet werden konnte, mußte er eine entsprechen– de Breite, Tiefe, günstiges Gefälle und ausreichende Wassermenge aufweisen . War die Wassermenge groß genug , konnte man mit diesem „Selbstwasser" triften . Dies erfolgte etwa nach der Schneeschmelze und nach starken Regenfällen. In der Regel jedoch war der natür– liche Wasserstand nicht ausreichend, in diesen Fällen errichtete man Klausen und Schwellwerke. Mit Stauwerken - den sogenannten Klausen - wurden große Wassermengen aufgestaut, die zum Triften ab– gelassen wurden. Nach dem Öffnen der Klaustore er– goß sich ein Wasserschwall in das Bachbett, der das Holz ins Tal mitriß. Um das Holz bis zum Trittbach zu bringen, bediente man sich der Riesen, rinnenartiger Rutschbahnen, in die Erde eingetieft oder aus Brettern gezimmert. Getriftet wurde nicht nur in den Bachsystemen der gro– ßen Waldgebiete, sondern auch auf den schiffbaren Flüssen Inn, Salzach , Donau, Traun und Enns sowie auf den Seen (vor allem im Salzkammergut). 56 Vor- und Nachteile der Trift: 57 Das getriftete Holz wurde an großen Rechen aufgefangen, wie Vorteile: hier bei Großreifling. Ein Teil des Holzes wurde gleich an Ort und Stelle zu Kohle verarbeitet. • Verhältnismäßig billige Bringung; Das Trittsystem Die Bringung des zur Verkohlung bestimmten Holzes aus den oft schwer zugänglichen, steilen Wäldern der Regi– on erfolgte mittels des Trittsystems. Erst Ende des 19. Jahrhunderts entstanden erste Waldbahnen zum Trans– port der Stämme, die Waldbahn ins Reichraminger Hinter– gebirge wurde 1918/19 errichtet, als nach einer Borken– käferkatastrophe große Mengen Holz in sehr kurzer Zeit transportiert werden mußten. Das dichte Forststraßen- 26 • Möglichkeit, große Holzmengen in kurzer Zeit über weite Strecken zu transportieren; • Unabhängigkeit von Zugvieh und Transportunter– nehmen; • Möglichkeit, große Waldgebiete rasch und günstig erschließen zu können; Nachteile: • Eingeschränkte Holzlänge (kein Langholz); • Schlechte Bringbarkeit von Laubholz (saugt sich leicht mit Wasser voll und sinkt dann ab);

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