Die Österreichische Eisenstraße

ches ihm allein als dem obersten Bergherrn über die zum Bergregale gehörenden Mineralien, die wegen ih– res Gehaltes an Metallen, Salz usw. benützbar sind, die ausschließliche Verfügungsgewalt gibt. " 17 Die für den Erzberg wesentlichen Rechtsordnungen waren die Berg– ordnung Maximilians 1. aus dem Jahr 1517, die die bestehenden Rechtsverhältnisse bestät igte, die Ferdinande ische Bergordnung von 1553 mit dem Grundsatz der Bergfreiheit und schließlich das Allge– meine Berggesetz von 1854. Der Brotlaib der Eisenwurzen Schon in der Römerzeit dürfte der Erzberg , der spätere steinerne „Brotlaib der Eisenwurzen", genutzt worden sein. Das berühmte „norische Eisen" stammte aber eher aus dem Kärntner Raum, etwa aus dem auch später wichtigen Abbaugebiet von Hüttenberg. 18 Es ist nicht bekannt, ob es am Erzberg einen kontinuierlichen Ab– bau gegeben hat. Eisen wurde jedenfalls auch in den folgenden Jahrhunderten gebraucht, wenn auch in ge– ringen Mengen. Man verwendete es vor allem zur Her– stellung bäuerlicher Gerätschaften wie Pflüge oder Si– cheln. Im Übrigen war das erste Jahrtausend unserer Zeitrechnung eher eine Periode, die vom Material Holz bestimmt war. Erz wurde damals kaum in bergmänni– scher Form abgebaut, man sammelte Knollen von Ra– sen- oder Sumpferz und verhüttete sie in vielen kleinen Rennöfen. Die dort erschmolzenen „Luppen" wurden durch Schmieden qualitativ verbessert. 19 Etwa ab dem 12. und 13. Jahrhundert wurde am Steirischen Erzberg intensiver Abbau betrieben - die oberen Bereiche des Erzbergs von Vordernberg her, die unteren Teile von Inn– erberg = Eisenerz. Diese erste Expansionsphase zwi– schen 1150 und 1300 fällt mit dem hochmittelalterlichen Landesausbau zusammen , die steigende Nachfrage nach Eisen in dieser Zeit läßt sich aus verschiedenen Quellen belegen, etwa durch die Ausstattung der Meier– höfe des Klosters Kremsmünster. Eine erste Hochblüte erfuhr der Erzbergbau in der Zeit zwischen 1460 und 1560. Nach heutigen Begriffen war allerdings der Um– fang der Produktion sehr niedrig. Um 1500 dürften pro Jahr etwa 4.000 bis 5.000 t Roheisen erzeugt worden sein, dies bedeutete jedoch einen Anteil von etwa 10% an der gesamteuropäischen Eisenproduktion. 20 Um die Mitte des 16. Jahrhunderts waren es etwa 14.000 t Roheisen pro Jahr, dieser Höhepunkt der Erzeugungs– mengen sollte lange nicht mehr überschritten werden . Bis 1880 wurden insgesamt etwa 16 Mio t Eisenerz am Erzberg abgebaut, von 1880 bis 1980 etwa 167 Mio t. 21 Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es in Vordernberg 14, in Eisenerz 19 Schmelzwerke = Radwerke (nach den Wasserrädern, durch welche die Gebläse angetrieben DIE RAHMENBEDINGUNGEN wurden). Die Gewerken besaßen auch die Erzrechte am Berg und beuteten ihn mit eigenen Knappen aus. Bergakademiker und Bergknappe in Festtagstracht. Neben dem Erzberg gibt es in der Steiermark und in den angrenzenden Gebieten Ober- und Niederöster– reichs zahlreiche kleine Lagerstätten, deren Ausbeutung jedoch unbedeutend blieb. An einige dieser kleineren Abbauversuche erinnern zumindest noch die Ortsna– men, wie dies zum Beispiel am Arzberg bei Reichraming der Fall ist. 22 An manchen entlegenen Lagerstätten wurde - vor allem von den Klöstern - sogenanntes „Waldeisen" gewonnen . 23 Nennenswert ist neben dem Erzberg nur das Vorkommen von Radmer, wo bis 1979 Eisenerz abgebaut wurde. Besonders zu Zeiten großer Nachfrage nach Eisen nahm man diese kleineren Ab– bauten in Betrieb, in Oberösterreich wurde Eisen bei Molln, Ternberg, im Laussatal und bei Spital am Pyhrn abgebaut. Die Organisation des Erzbergs Ab dem 14. Jahrhundert wurde der Abbau am Steiri– schen Erzberg streng getrennt nach der Zugehörigkeit zu Innerberg (Eisenerz) und Vordernberg durchgeführt. Die Grenzlinie lag auf der Ebenhöhe, in 1186 m See– höhe, unterhalb des Präbichlpasses. Oberhalb dieser Linie erfolgte der Abbau durch Vordernberg, unterhalb durch Innerberg. 13

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