Verwunderte Betriebskaiser Wir haben uns im Betrieb über Probleme umgehört, die Kollegen mit Betriebsräten haben. Dabei sind wir auf einige interessante Fakten gestoßen. Es gibt eine breite Palette von Meinungen, angefangen von "zufriedenen" Kollegen bis hin zu Aussagen, daß wir es nur mehr mit "Betriebskaisern" zu tun haben. Dazu muß gesagt werden, daß Letztere den Grund—Tenor der Meinungen bildet. Einige Kostproben davon lauten: "Die Dummen sind immer wir Arbeiter!" "Sie lassen sich nur vor den Wahlen blik- ken, wobei "Sie" sich herablassen, einige Worte mit uns zu sprechen!" "Ich darf nicht zu lange mit Dir vom GLB sprechen, denn wenn mich der Falsche sieht, dann sagen sie ich bin ein "Kummeri" und bekomme Schwierigkeiten!" Früher, als der Schmidt noch ein kleiner Funktionär war, sind wir vor Betriebsratsitzungen über unsere Meinungen befragt worden. Heute wird nur noch über unsere Köpfe hinweg "entschieden". Diese Meinungen sind nicht aus der Luft gegriffen. Interessant ist zum Beispiel, daß fast alle Betriebsräte in wichtigen Fragen bei Betriebsratsitzungen keine Stellung beziehen. Woher sollten sie auch, wenn der Kontakt mit den Kollegen fehlt oder wenn die Meinung der Arbeiter oben gar nicht erwünscht ist. Auch der Vertreter der christlichen Fraktion ist mit allem einverstanden, was von der "Obrigkeit" auf den Tisch gelegt wird. Der Leithenmayr kann immer mit seiner Zustimmung rechnen (das sogenannte 30.SP-Mandat). Die einzige Fraktion, die immer wieder Stellung nimmt, sich in ihren Aussagen, allein an den Interessen der Arbeiter orientiert, ist der GLB. Trotz dieser Tatsachen wird die SP- Mehrheitsfraktion mit ihren großen Vertrauensmännerapparat weiter im eigenem Saft schmoren, wenn es nicht gelingt, die einzige echte Opposition, den GLB, zu dieser lahmen Mehrheit zu stärken. Wie M&KtfW s^ ^ ffl?i77}lfcrEff sfä \*W HU£ <flE?cnf W w^s fcr ^T Deu JS^nnfmui, Sind BAWAG - Schulden angenehmer? Daß der OGB eine eigene Hausbank für "Arbeit und Wirtschaft" besitzt, ist allgemein bekannt. Ebenso bekannt dürfte sein, daß Banken in Krisenzeiten meist in Geld schwimmen und über jeden Kreditnehmer froh sind. Die Möglichkeit Kredite zu nehmen, noch dazu wenn sie zinsengünstig angeboten werden, ist für viele von uns ein verlockendes Mittel, um größere oder kleinere Anschaffungen auch noch bei sinkendem Realeinkommen tätigen zu können. Nach dem Motto "nobel geht die Welt z' grund" wird heute oft das ausgegeben, was man vielleicht morgen gar nicht mehr verdienen kann. Manche Kollegen glauben sogar, daß man sich mit Kreditaufnahme den Arbeitsplatz zumindest bis zum Ende der Ratenzahlungen sichern kann. Dem ist sicher nicht so... Wir wollen mit diesen Zeilen aber keineswegs Geschäftsstörung betreiben. Wir fragen uns nur, ob es richtig und notwendig ist, wenn sich einige unserer Betriebsräte als ehrenamtliche Kreditwerber betätigen, als gäbe es derzeit keine wichtigeren Aufgaben für einen Arbeitervertreter? HÖHERE LÖHNE ANSTATT HÖHERER VERSCHULDUNG! Diese Herren, die das Geschäft der Banken gewollt oder ungewollt unterstüt zen, sollten sich lieber für einen Reallohnzuwachs einsetzen, anstatt uns durch neue Schulden in neue Abhängigkeiten zu bringen. Wir als GLB haben uns das jedenfalls zur Hauptaufgabe gestellt.
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