Privilegien und OGB Ist der ÖGB ein Ebenbild der Gesellschaft? Sieht man sich die Bezüge höherer Gewerkschaftsfunktionäre an, so muß man feststellen, daß sie ganz schön Rahm von der Suppe schöpfen, während man uns ins Geldbörsel spuckt. Wie die Unternehmer, die Manager und die Herren Politiker, schneiden sich auch manche Gewerkschaftsbosse einen ungebührlich großen Teil vom Kuchen ab. rates (sprich Sozialpartnerschaft) an die Belegschaft weitergibt . Der ÖGB bildet seine Meinung längst nicht mehr von unten nach oben. Was oben entschieden wird, wird heute nach unten durchgesetzt und das immer mehr gegen die Interessen der Mitglieder. DIE RICHTIGE ANTWORT LOGISCHE ENTFREMDUNG Sie gehören unbestreitbar zu den privilegierten der Gesellschaft. Dem Kapital, das von unserer Arbeit lebt, kann es natürlich nur recht sein, wenn die Arbeiterfunktionäre durch ihre finanzielle Besserstellung langsam aber sicher der Basis entfremdet werden. Viele unserer Vertreter haben ja durch den hohen Einkommensunterschied den Kontakt zum einfachen Arbeiter verloren, und verkehren gesellschaftlich unter den oberen Zehntausend, was zu einem dementsprechenden Denken dieser Interessenvertreter geführt hat. Wir spüren tagtäglich, daß sich manche wirklich nicht mehr in die Situation des kleinen Mannes hineinfühlen können, und vielmehr wie der verlängerte Arm der Werksleitung handeln. DIE VOLLSTRECKER Problematisch ist es auch mit Vertrauensmännern und Betriebsräten, die glauben sich hinaufdienen zu müssen und so vor lauter Gehorsamkeit auf konsequentes Auftreten vergessen. Ursprünglich war ja der Sinn der gewerkschaftlichen Arbeit, unter anderem von unten nach oben Druck auszuüben. ’ Konsequente Arbeitervertreter waren die Führer der Bewegung .* Heute aber wird die Qualität eines Betriebsrates nicht mehr daran gemessen, wie stark er Arbeitnehmeranliegen vertritt. Heute zählt wie gut er die Entscheidungen des Unternehmens und des PermanenzbetriebsAngesichts der massiven Angriffe auf die Arbeitsplätze auch durch Antreiberei und Rationalisierungsmaßnahmen müssen wir Arbeiter wieder danach trachten, konsequenter vertreten zu werden. Wir müssen entscheiden, was wir zulassen, nicht über unsere Köpfe, durch uns selbst muß entschieden werden. "Hieß es nicht einmal: Wenn unser starker Arm es will!" MACH DEINEN STIMMZETTEL ZUM DENKZETTEL Die SPÖ-Mehrheitsfraktion braucht eine starke Opposition!
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