WERKSZEITUNG DER STEYRER ARBEITER UND ANGESTELLTEN 35. JAHRGANG NOVEMBER 1983 NUMMER 5 Die Wahrheit Uber die Informationsdemokraten Schon mehrere Wochen vor dem Auslaufen der letzten Kurzarbeitperiode, wurde der Vorstand aktiv, indem er sich mit Vorschlägen zur Bereinigung des Personalüberhanges an die Steyrer Betriebsratsobmänner Heigl, Leithenmayr und Pimsl wandte. Die Firma sei bereit, so erklärte dabei Oberpersonalchef Weber, sich von 1.000 Mitarbeitern zu trennen, (welch Opfer), oder von 600 Mitarbeitern bei 35 Wochenstunden ohne Lohnausgleich oder von 300 Mitarbeitern bei 32 Wochenstunden, natürlich auch ohne Lohnausgleich. Zuguterletzt könnte man, so meint Personalchef Weber auch auf Mitarbeiterfreisetzungen verzichten, doch müsse man in diesem Fall auf 28 Wochenstunden zurückgehen, natürlich auch ohne Lohnausgleich. Des weiteren müsse endlich auch etwas mit den Sozialleistungen geschehen - abbauen versteht sich ... Damit keine falschen Vorstellungen entstehen; mit Abbau der Sozialleistungen meint man nicht die Kosten der Herren Vorstandsmitglieder - Gott bewahre- Gott beschütze unser Heilges usw. Diese Vorschläge wurden zu Beginn der 3. Oktoberwoche mit mehrwöchiger Verspätung durch Angestellten BO Pimsl bekannt und ließen die Gerüchteküche geradezu überkochen. DAS WEICHMACHER-PRINZIP Tagelange Bemühungen den Arbeiter BO Leithenmayr zu erreichen, blieben erfolglos - selbst die Betriebsräte mußten von den Firmenvorschlägen Wochen später in der “Steyrer Zeitung“ lesen. Der selbsternannte “Kronen-Informationsdemokrat“ Leithenmayr tagte in Goisern, Gastein, Linz usw. Er war mehrere Tage im Werk einfach nicht zu finden, trotz wachsender Angst oder vielleicht gerade deswegen? Ganz nach dem Motto “Willst du, daß ein Weichmacher wirkt - so mußt du ihm Zeit geben“ ließ man die Dinge ihren Selbstlauf nehmen - schließlich kommen ja Betriebsratswahlen ... Nicht neu diese “demokratische Variante“, Kollege Leithenmayr? OHNE FIRMENKONZEPT KEINE VERHANDLUNGEN Die Konzernleitung hat also, anstatt des vor vielen Monaten, dem Betriebsrat versprochenen “Unternehmenskonzeptes“ ein Personalabbau und Belastungsprogramm vorgelegt. Man fragt sich in der Belegschaft bereits, was den die Firmenleitung noch alles machen muß, bis die Mehrheitsbetriebsräte bzw. deren Spitzen endlich aufhören, die Ohren anzulegen. Ein Betriebsrat, der es sich angesichts der Lage bieten läßt, bereits ein Jahr lang, mit Versprechungen zum Unternehmenskonzept verschaukelt zu werden und dann noch zu Verhandlungen über Personalabbau bereit ist, anstatt Gegenkonzepte zu entwickeln und die Arbeiter zur kämpferischen Verteidigung der Arbeitsplätze aufzurufen, offenbart unmißverständlich seine Schwäche, und wird von den Konzernherren nur aus Gründen des guten Tones, also scheinbar ernst genommen. Fortsetzung siehe nächste Seite
Es wäre also höchst an der Zeit, daß der Betriebsrat die Belegschaft in die Vorgänge einweiht und im Gesamtbetriebsrat Lösungsvorschläge entwickelt, damit die Firmenvorstellungen abgewendet und Maßnahmen im Interesse der Arbeiter gesetzt werden können. Den Leithenmayr allein, werden die Verhandlungsgegner am anderen Ende des Tisches nicht fürchten. Wieso auch? In solchen Fällen zählt nur die Kampfbereitschaft der Arbeiterschaft. Das war, ist und bleibt so. GEMEINSAM BRAUCHBARE LÖSUNGSVORSCHLÄGE ENTWICKELN Mit den Arbeitern reden, Maßnahmen im Arbeiterinteresse entwickeln und dann geschlossen durchsetzen. Nur so kann die Zukunft im Interesse der Beschäftigten gemeistert werden. Gegenwärtig läuft das anders herum ... Da redet der BO mit den Direktoren des Konzerns und sonstigen Größen und wenn man sich letzlich oben geeinigt hat, setzt man das Resultat gegen die Belegschaft durch. Friß Vogel oder stirb ... Die getroffenen Maßnahmen sind dann entsprechend den Firmeninteressen angemessen und für die Beschäftigten mit Opfern und Belastungen verbunden. Das Durchsetzen nach unten bewerkstelligt die Mannschaft der Mehrheitsfraktion. Mehr oder weniger überzeugt. Offenbar ihre zweite Hauptaufgabe nach dem Handerl heben. Diese Verfahrensweise droht uns Steyrer Arbeitern auch diesmal wieder eine schöne Bescherung zu bereiten. Nach Meinung von SP—Insidern wird es unbezahlte Arbeitsverkürzung geben und Kündigungen wie Zwangsurlaub außerhalb der Urlaubszeit. Die Alternativen der Arbeiterschaft lauten daher Bezahlte Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden, Kategorische Ablehnung von Kündigungen. Für die Herausnahme des Punktes Kündigungen aus dem Krisenplan, Aktion 57 u. 52 anstatt Kündigungen, damit die Jugend Arbeit findet und die älteren mehr vom Leben haben, Umsatz und entwicklungsfördernde Maßnahmen auf dem LKW Sektor, Bau einer modernen Lehrwerkstätte. Die Ausbildung u. Beschäftigung der Jugend muß Vorrang haben, Entschlossene, kollektive und kämpferische Verteidigung der Arbeitsplätze unter Einbeziehung der Belegschaft, Steyr darf nicht zum schlechten denn Beispiel f.d. Industriellen in ganz Österreich verwendbar werden. H 0 in m Steyr darf nicht zum Industrie cie im notstandsgebiet werden. denn Arbeitslosigkeit ist auf lange Sicht gesehen, die teuerste Arbeitszeitverkürzung . denn Steyr lebt vom Nutzfahrzeug insbesondere vom LKW. , von Politikerreden u. Verspre- denn chungen, ist noch nie eine neue Lehrwerkstätte entstanden. mit Verhandlungen allein kön- denn nen die Arbeitsplätze nicht mehr verteidigt werden. Dafür den GLB unterstützen!
Abschied von Gustl Mascher Der wei.t über unseren eigenen Gesin- * cd nungskreis hinaus bekannte und beliebte Arbeiter- und Gewerkschaftsfunktionär AUGUST MASCHER ist am 7. Oktober 1983 im 63. Lebensjahr verstorben. Damit ist ein hervorragender Kämpfer für die Interessen der Arbeiterbewegung von uns gegangen. Gustl Mascher war jahrzehntelang Betriebsrat der Steyrer Werke und in vielen Leitungsgremien der KPÖ wie auch in der Gewerkschaftsbewegung tätig. Seine klassenbewußte Haltung und seine Ent- schlossenheit bei der Verteidigung der Interessen werktätiger Menschen wird CD uns immer ein Vorbild bleiben. In Trauer und ewiger Erinnerung, die Redaktion Arbeitszeitverkürzung dringend Die Situation im Konzern hört sich an wie eine konzentrierte Bestätigung der allgemeinen Wirtschaftslage, keine Belebung - die Arbeitslosigkeit scheint auszuufern. Die Ursachen dafür liegen neben einer schlechten Konjunktur vor allem in der zunehmenden Rationalisierung begründet. Neue Techniken schaffen neue Möglichkeiten für die Beseitigung von Arbeitsplätzen. Diese Entwicklung kann nur durch eine bessere und gerechtere Verteilung der vorhandenen Arbeit wett- gemacht werden, also durch eine Ar- beitszeitverkürzung. Die Forderung nach Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Gegner der Arbeitszeitverkürzung führen gerne das Argument der "unmöglichen Finanzierbarkeit" eines solchen Schrittes ins Treffen. Leider, beten dieses Argument auch viele Arbeiter und Angestellte nach. Wie aber sieht es CD wirklich aus? Österreich liegt im OECD-Vergleich, das sind die wichtigsten zwölf westlichen Industrieländer, bezogen auf die Ar- beitskosten (Lohn- und Lohnnebenkosten) an drittletzter Stelle, beim effektiven Stundenlohn sogar bereits an letzter Stelle. Das ist die Folge davon, daß in den vergangenen Jahren teilweise nicht einmal die Inflation, geschwei ge denn die gestiegene Produktivität abgegolten wurde. ARBEITSLOSIGKEIT IST DIE TEUERSTE FORM VON ARBEITSZEITVERKÜRZUNG Jedes Prozent Arbeitsloser belastet den Staatshaushalt mit rund vier Milliarden Schilling, ganz zu schweigen vom Ausfall an Lohnsteuer und Sozial Versicherungs beiträgen. CD Jeder Arbeitslose bzw. seine Familie muß die Konsumation einschränken, was wiederum auf die Produktion zurückfällt. —Fortsetzung siehe nächste Seite
Fortsetzung DER RICHTIGE WEG Zweierlei ist eindeutig bewiesen: Erstens die Notwendigkeit kürzerer Arbeitszeit, um die Rationalisierungseffekte abzufangen und Massenentlastungen zu verhindern; und zweitens die Notwendigkeit des Lohnausgleiches, um nicht Kaufkraft zu verlieren. Ist es nicht vernünftiger, für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnaus- gleich gezielte Hilfen zu gewähren, um das Beschäftigungs-Niveau aufrechtzuerhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen, als mit großen Mitteln eine wachsende Arbeitslosigkeit zu finanzieren, bis auch diese "unfinanzierbar" wird? HIER IST DAS GELD ! Was haben die Unternehmer mit den Gewinnanteilen gemacht, die sie einer zwanzigprozentigen nicht abgegoltenen Produktivitätssteigerung seit dem Jahre 1977 verdanken? Wenn man weiß, daß allein 1982 mehr als 70 Milliarden Schilling (! ) nahezu unversteuert ins Ausland abflossen, dann kommt man einer Antwort schon sehr nahe. Stärke auch Du die Opposition im Werk. EINBAHNSTRASSE Wir wurden mehrmals darauf aufmerksam gemacht, daß ständig LKW ausländischer Typen, in unserem Werk aus- und einfahren. Mit diesen LKWs werden Anlagen oder Materialien ins Werk transportiert und deshalb haben wir Grund zur Annahme, daß manche Firmen gute Geschäftsbeziehungen zu Steyr-Daimler- Puch pflegen. Wir meinen jedoch, daß es im Geschäftsleben keine Einbahnstraße geben darf. Bedenkt man die angespannte Situation unseres Werkes, bei der der Inlandsmarkt eine große Rolle spielt, wird die Empörung der Kollegen verständlich. Es wäre daher angebracht, sich mit den verantwortlichen Herren dieser Firmen ernsthaft auseinander zu setzen. Eine echte Aufgabenstellung für die Herrschaften im Verkauf. Zur Menschlichkeit des Rom-Systems Wie sehr die SP-Gewerkschaftsführung zur Unsachlichkeit neigt, demonstierte BO Leithenmayr in seiner Stellungnahme zum Artikel des "Steyrer-Werksarbeiter" über das ROM-System. Er will nicht wahr haben, daß in der Vergangenheit von SP-Funktionären wiederholt die besondere Menschlichkeit dieses Systems beteuert wurde. Nun gut, wir vergessen das gerne, wenn in Zukunft solch irre Äußerungen ausbleiben. Wir freuen uns über jeden Erfolg. Eine Feststellung wollen wir aber dennoch treffen. Mit dem relativ hohen Lohn brauchen sich die beim ROM-System beschäftigten Kollegen, nicht vom Betriebsrat beschenkt fühlen. Daß in diesem Bereich relativ hohe Löhne bezahlt werden, ist die Folge einer bedeutenden, systembedingten Mehrleistung der Beschäftigten selbst. Über diese Mehrleistung genauere Auskunft zu erhalten, wäre wesentlich interessanter für die Belegschaft, besonders in jenen Bereichen, wo man zu romisieren gedenkt. Dann könnten die Kolleginnen und Kollegen sicherlich erkennen, warum die Firma Interesse am ROM-System hat, warum Zuschläge bezahlt werden und warum SP-Betriebsräte Spezialausbilungen absolvieren. Die Sache muß ja schließlich feilgeboten werden, von Fachleuten natürlich, so etwas schluckt die Arbeiterschaft nicht so ohne weiteres. Interessant ist auch die Reaktion des örtlichen Betriebsrates auf den Artikel des "Steyrer Werksarbeiters". Er schwört förmlich, den oder die Verräter, die dem GLB etwas erzählt haben, zu finden und fertig zu machen. Eine wahrhaft fortschrittliche, vor allem demokratische Äußerung, muß man schon sagen. Sie offenbart unmißverständlich, was man in SP-Betriebsrats- kreisen unt.er Demokratie versteht. Auch dagegen gibts ein Mittel. GEWERKSCHAFTLICHER LINKSBLOCK
Die dunkelroten Schatten und die Rotscheucheri Geradezu gruselig liest sich der Titel zum Leitartikel des jüngst erschienenen "Gemeinsam", der von allen finanzierten Zeitung des Permanenzbetriebsrates. Demnach werfen die Betriebsratswahlen "dunkelrote Schatten " voraus und man möchte meinen, ein K. u. K. Hof-Schreiberling hätte den schreckenerregenden Titel in einem Wiener Cafe, anno 1917 in schauderhafter Angst vor der drohenden "roten Zukunft" ersonnen. Mitleid kommt auf - unweigerlich. Umsonst - es war nicht so. Kein K. u. K. Poet, sondern ein Mehrheitbetriebs- satsobmann der 2. Republik, textet gegen Ende 1983 in der Absicht lästige GLB-Kritik zum Schweigen zu bringen, derartiges -- wird geplagt von roten Ängsten - leidet unter Farbenangst, wie die Fachleute sagen würden. Wieder Mitleid - man kann nicht anders Humanist wie man ist. Dennoch, als kleiner dunkelroter Oppositionsbetriebsrat, kann ich mir den Vorwurf nicht ersparen, Fehleinschätzungen hinsichtlich der Farbechtheit und Verträglichkeit des eigenen Obmannes aufgesessen zu sein. Man irrt eben solange man lebt - kann diese raschen Veränderungen im Leben nicht immer richtig abschätzen - manches geht einfach zu schnell heutzutage - zugegeben. -eine leise Hoffnung bleibt mir trotzdem noch. Mag sein, daß der Betriebsratsobmann schon zu jener Sorte von Sozialdemokraten gehört, denen schon der deutsche Schriftsteller Tucholsky in den 20iger Jahren Verwechselbarkeit mit "Radieschen" nachsagte, in dem er glatt feststellte, sie wären außen rot und innen weiß. Ein glänzender Gemüse-Beobachter, dieser Tucholsky, damals schon, muß man bedenken. So gesehen wäre ich wieder aus dem Wasser, denn was man nicht sieht, kann man nicht sehen, überhaupt als dunkelroter, als Rauner wie Tucholsky wahrscheinlich sagen würde. Bei aller Selbstkritik, was nicht geht, geht eben nicht. Dem Betriebsratsobmann aber muß trotzdem geholfen werden. Diesem edlen Zweck dienen die folgenden Zeilen. "STEYRER WERKSARBEITER" BLEIBT KRITISCHES BLATT Was die beklagte Schreibweise des "Stey- rer-Werksarbeiters" betrifft, können wir leider keine aufweichenden Veränderungen in Aussicht stellen. Das Blatt wird weiterhin Arbeiterstandpunkte vertreten, kritisch schreiben und in der Themenstellung unbeeinflußbar sein. Die schwierige Form der Eigenfinanzierung (der GLB bezahlt nämlich seine Werkszeitung selbst), erlaubt es uns auch nicht, aus * Kostengründen Jubel-Meldungen aus dem "Gemeinsam" nachzudruk- ken oder allgemeine Informationen zu wiederholen. Dem Betriebsratsobmann steht jedoch selbstverständlich die Möglichkeit offen, sich mit Annoncen bei uns einzukaufen, soweit diese nicht Arbeiterinteressen verletzen. Ein faires Angebot, daß wir Dir hiermit machen, Kollege Obmann. DER IMAGE -BUMERANG Nicht so direkt können wir in Sachen "Betriebskaiser" helfen, denn die Feststellung, daß die Vorgesetzten in der Gunst der Belegschaften besser abschneiden, als die Betriebsräte, kommt nicht vom GLB. Eine Arbeiterkammeruntersuchung hat dieses peinliche Befragungsergebnis zu Tage gefördert und damit in den Medien breites Interesse gefunden. Der Kollege BO wende sich bitte an seine Genossen in der AK, und wir sind sicher, man wird ihn dort gut bedienen. Natürlich besteht die Gefahr für den BO, von den AK-Genossen berichtigt zu werden, denn dort weiß man natürlich auch, daß er die betreffenden Untersuchungsergebnisse genau kennt, auch deren Entstehung. Warum er diese Peinlichkeiten aber dem GLB unterjubeln will, kann nur an einer akuten Argumentationsarmut liegen, womit wir schon beim Thema Demagogie wären. Kollege Betriebsratsobmann: Nicht der GLB, sondern deine Genossen von der Arbeiterkammer haben eine Studie veröffentlicht, nach der die Betriebsräte schlecht wegkommen bei der Beurteilung durch die Belegschaft. Schön bei der Wahrheit bleiben, trotz der kommenden Wahlen. Fortsetzung siehe nächste Seite
SELBSTKRITIK WÄRE BESSER Es wäre auch für SP-Funktionäre vernünftiger, so wie wir das angestellt haben, nach den Ursachen dieses schlechten Images zu forschen und Verbesserungen anzustreben, anstatt mit unwahren Behauptungen um sich zu schlagen. Das fördert die Geschlossenheit zwischen Belegschaft und Beleg- schäftsvertretung nicht. Uneinsichtigkeit und Fehldarstellungen fördern besten- falls die bestehende Entfremdung zwischen Belegschaft und Betriebsrat und schwächen natürlich auch die Verhandlungsposition, da die Gegenseite hellhörig wie sie ist, natürlich über diese Zusammenhänge Bescheid weiß. FÜR INNERBETRIEBLICHEN . INFORMATIONSFLUSS Hinsichtlich der Feststellungen des BO zur Informationspflicht von Betriebsräten, verweise ich auf den Leitartikel dieser Ausgabe und stelle fest, daß ich eine werksfremde Tageszeitung nicht für geeignet betrachte., als Informationsmittel zwischen Betriebsobmann und Belegschaft zu dienen. Hier denkt unser BO offensichtlich anders, zumindest zeigt das die gegenwärtige Informationspraxis . ZWANGSURLAUB Mit dem Zwischentitel "Betriebsräte planen keinen Zwangsurlaub" traf unser Obmann eine Aussage, die vom Standpunkt der Opposition her gesehen Wert ist, festgehalten zu werden. Schon glaubte ich, die Mehrheitsfraktion wäre auf den GLB-Standpunkt umgeschwenkt und hätte auch die Nutzlosigkeit von Zwangsurlauben bezüglich der Beschäftigungsabsicherung erkannt. Fest entschlossen diese Feststellung zu deponieren, las ich begeistert weiter. Doch die Ernüchterung folgte alsbald. Der farbenscheue BO schreibt nämlich Zeilen später zum Firmenvorschlag eines Gemeinschafts- u. Gebührenurlaubes Folgendes: Zitat aus dem Gemeinsam: "Dies wurde jedoch mit dem Hinweis abgelehnt, daß ein .Gemeinschaftsurlaub zwar unter bestimmten Umständen beschäftigungssichernd wirken könne, jedoch eine Verhandlungsbereitschaft seitens des Betriebsrates nur dann bestehe, wenn es zu einer Gesamtlösung unserer Beschäftigungsprobleme komme." Endlich glaubte ich im "Gemeinsam" etwas Handfestes gefunden zu haben und dann diese Form einer Ablehnung. Mir war, als hielte ich eine große Qualle in den Händen anstatt der erhofften Zusage des BO, keinen Zwangsurlaub zu dulden. Wieder nichts .... Selbstverständlich wird es zu einer Gesamtlösung der Beschäftigungsprobleme kommen, es fragt sich nur zu Welcher. Und davon eine Zwangsurlaubregelung abhängig zu machen, hört sich nicht gut an. Klar ist jedenfalls, daß ein Zwangsurlaub auch dann keine beschäftigungsmäßigen arbeitsplatzsichernden Effekt hätte, denn die Urlaube werden so und so konsumiert, nur zeitlich verschieden, eben nach den Bedürfnissen der Anspruchsberechtigten selbst. Dafür wird sich der GLB auch in Zukunft mit Nachdruck einsetzen und nutzlose, familienfeindliche Regelungen werden wir auch in Zukunft nicht hinnehmen, auch nicht dem BRO zuliebe. Da hilft auch kein Aufruf zur Geschlossenheit. Eine Dummheit bleibt eine Dummheit, auch dann wenn sie in geschlossener Gesell- schäft passiert. DER UNERSÄTTLICHE So ein SPÖ-Gewerkschaftsführer kann sich offenbar überhaupt nicht genug bekommen. Da buckerlt und bauchpinselt eine ganze große Fraktion in selbstloser Fraktionstreue und Ergebenheit und der will auch noch die Opposition haben. Eigentlich unverschämt so ein Anliegen ... Da wirds schon besser sein, der GLB ’ hälts auch weiterhin so wie bisher. Der BRO kann mit unserer vollen Unterstützung rechnen, wenn die Sache stimmt, die Arbeiterinteressen gefördert und verteidigt werden. Er muß aber auch weiterhin mit unserer Kritik und Gegenstimme rechnen, wenn die Sache nicht stimmt und die Arbeiterinteressen nicht genügend vertreten werden. Es ist besser so, denn Tucholskys Radieschen brauchen das, besonders, wenn sie ganz oben auf sind. So der Sonne ausgesetzt, bleichen sie sonst endgültig aus, meint euer Oppositionsbetriebsrat Anselm Hinterreithner
Metallarbeiter: Das „Maßhalten“ wird auch heuer fortgesetzt! Mit dem Ergebnis der diesjährigen Metallarbeiterlohnrunde, landen die Bremser und Maßhalter in Wirtschaft und Gewerkschaft einen klassischen K.O.- Sieg. LOHNVERLUSTE GEFÄHRDEN ARBEITSPLÄTZE Am Freitag, den 28. 10. einigten sich die Verhandlungsteilnehmer auf eine Anhebung der Ist-Löhne um 3 %, der Kollektivvertragslöhne und Lehrlingsentschädigungen um 3,5 %. Diese Regelung tritt mit 1. November 1983 in Kraft und gilt für eine Laufzeit von 12 Monaten. Ebenso einigte man sich über die Bildung einer Kommission, mit der Aufgabenstellung Konzepte zur Arbeitszeitverkürzung in der Metallbranche zu entwickeln. ÖVP u. SPÖ- GEWERKSCHAFT - LER FÜR REALLOHNVERLUST ! Selbstverständlich stimmten die ÖAAB- Gewerkschaftler in gewohnter Eintracht mit den sozialistischen Gewerkschaftlern im Verhandlungskomitee "für" diese Schmach. Das Verhandlungsergebnis vird in den nächsten Tagen dem Zentralvorstand der Gewerkschaft MBE vorgelegt und mit aller Wahrscheinlichkeit bestätigt. Es steht außer Zweifel, daß mit dem vorliegenden Abschluß den Einkommen der Metallarbeiter, ein schwerer kaufkraftsschädigender Schlag versetzt wurde und ein empfindlicher Reallohnverlust gegeben ist. Man hat in den entscheidenden ÖGB-Gremien noch immer nicht begriffen, daß Lohnverluste die Massenkaufkraft schwächen, und somit die Arbeitskrise verstärken. Die Folgen für die Arbeitsplätze sind klar abzusehen. Die Krise wird verschärft und die Arbeitsplätze werden neuerlich gefährdet. BR ANSELM HINTERREITHNER VERTRITT EINEN KONSEQUENTEN KÄMPFERISCHEN STANDPUNKT IM GEWERKSCHAFTS - LEBEN Den Metallarbeitern wurde somit aufs Neue bestätigt, daß ihre Interessenvertreter in Wahrheit den Interessen der Unternehmer hörig sind. Das ist nur bei Wahlen zu ändern. Der GLB-Vertreter im Verhandlungskomitee, Kollege Franz Eigenbauer, stimmte als einziger gegen diesen unzumutbaren Abschluß und verwies auf die gefährliche Folgewirkung dieser Vereinbarung. Der GLB lehnt den Weg der Massenbelastungen und Lohneinschränkungen entschieden ab. Denn Lohnverluste gefährden die Arbeitsplätze. Mach Deinen Stimmzettel zum Denkzettel
Verwunderte Betriebskaiser Wir haben uns im Betrieb über Probleme umgehört, die Kollegen mit Betriebsräten haben. Dabei sind wir auf einige interessante Fakten gestoßen. Es gibt eine breite Palette von Meinungen, angefangen von "zufriedenen" Kollegen bis hin zu Aussagen, daß wir es nur mehr mit "Betriebskaisern" zu tun haben. Dazu muß gesagt werden, daß Letztere den Grund—Tenor der Meinungen bildet. Einige Kostproben davon lauten: "Die Dummen sind immer wir Arbeiter!" "Sie lassen sich nur vor den Wahlen blik- ken, wobei "Sie" sich herablassen, einige Worte mit uns zu sprechen!" "Ich darf nicht zu lange mit Dir vom GLB sprechen, denn wenn mich der Falsche sieht, dann sagen sie ich bin ein "Kummeri" und bekomme Schwierigkeiten!" Früher, als der Schmidt noch ein kleiner Funktionär war, sind wir vor Betriebsratsitzungen über unsere Meinungen befragt worden. Heute wird nur noch über unsere Köpfe hinweg "entschieden". Diese Meinungen sind nicht aus der Luft gegriffen. Interessant ist zum Beispiel, daß fast alle Betriebsräte in wichtigen Fragen bei Betriebsratsitzungen keine Stellung beziehen. Woher sollten sie auch, wenn der Kontakt mit den Kollegen fehlt oder wenn die Meinung der Arbeiter oben gar nicht erwünscht ist. Auch der Vertreter der christlichen Fraktion ist mit allem einverstanden, was von der "Obrigkeit" auf den Tisch gelegt wird. Der Leithenmayr kann immer mit seiner Zustimmung rechnen (das sogenannte 30.SP-Mandat). Die einzige Fraktion, die immer wieder Stellung nimmt, sich in ihren Aussagen, allein an den Interessen der Arbeiter orientiert, ist der GLB. Trotz dieser Tatsachen wird die SP- Mehrheitsfraktion mit ihren großen Vertrauensmännerapparat weiter im eigenem Saft schmoren, wenn es nicht gelingt, die einzige echte Opposition, den GLB, zu dieser lahmen Mehrheit zu stärken. Wie M&KtfW s^ ^ ffl?i77}lfcrEff sfä \*W HU£ <flE?cnf W w^s fcr ^T Deu JS^nnfmui, Sind BAWAG - Schulden angenehmer? Daß der OGB eine eigene Hausbank für "Arbeit und Wirtschaft" besitzt, ist allgemein bekannt. Ebenso bekannt dürfte sein, daß Banken in Krisenzeiten meist in Geld schwimmen und über jeden Kreditnehmer froh sind. Die Möglichkeit Kredite zu nehmen, noch dazu wenn sie zinsengünstig angeboten werden, ist für viele von uns ein verlockendes Mittel, um größere oder kleinere Anschaffungen auch noch bei sinkendem Realeinkommen tätigen zu können. Nach dem Motto "nobel geht die Welt z' grund" wird heute oft das ausgegeben, was man vielleicht morgen gar nicht mehr verdienen kann. Manche Kollegen glauben sogar, daß man sich mit Kreditaufnahme den Arbeitsplatz zumindest bis zum Ende der Ratenzahlungen sichern kann. Dem ist sicher nicht so... Wir wollen mit diesen Zeilen aber keineswegs Geschäftsstörung betreiben. Wir fragen uns nur, ob es richtig und notwendig ist, wenn sich einige unserer Betriebsräte als ehrenamtliche Kreditwerber betätigen, als gäbe es derzeit keine wichtigeren Aufgaben für einen Arbeitervertreter? HÖHERE LÖHNE ANSTATT HÖHERER VERSCHULDUNG! Diese Herren, die das Geschäft der Banken gewollt oder ungewollt unterstüt zen, sollten sich lieber für einen Reallohnzuwachs einsetzen, anstatt uns durch neue Schulden in neue Abhängigkeiten zu bringen. Wir als GLB haben uns das jedenfalls zur Hauptaufgabe gestellt.
Das GLB-Alternativprogramm | Diskreter, aber wirksamer Schutz der heimischen Nutzfahrzeugindustrie vor ausländischer Konkurrenz. Gegen den Import von Nutzfahrzeugen im Jahresausmaß von zirka 4 Milliarden Schilling. Planung und Entwicklung neuer Produkte und Ausbau der Entwicklung nach arbeitsplatzsichernden Gesichtspunkten. Gegen eine nur profitorientierte Konzernpolitik. Aufnahme von Fertigungen auch bei geringen Gewinnspannen. | Energische Maßnahmen gegen die Praxis des Vorstandes, wesentliche Teile der Anlagemittel in Banken und Geldgeschäfte zu transferieren. Dieser Betrieb ist keine Bank, sondern in Produktionsbetrieb - wir leben nicht von Geldschiebereien, sondern von der Arbeit. J Schluß mit der traditionellen wie auch gefährlichen Preisüberheblichkeit bei SDP! Dieses Verhalten verhindert laufend Aufträge und gefährdet damit direkt unsere Arbeitsplätze. | Abstimmung mit den staatlichen Instanzen und Betrieben in Entwicklungsfragen und im Handel, insbesondere auf den internationalen Märkten. | Wirksame Maßnahmen zur Verbesserung des Verkaufswesens. Klare Initiativen gegen den Ankauf von ausländischen Konkurrenzprodukten durch Gemeinden, Behörden sowie staatlich geförderte Betriebe und Vereine. | Rigorose Herabsetzung der Lieferzeiten bei Ersatzteilen durch entsprechende An- Für diese Forderungen müssen sich die ukunft bei Steyr-Daimler-Puch im Sinner hebung der Lagerbestände. Schluß mit dem Sparen auf dem falschen Platz! | Umweltschutzinvestitionen zur Erhaltung und Wiederherstellung einer gesunden Umwelt sowie Für die Vermenschlichung der Arbeitsbedingungen. Allgemeine,bezahlte Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden. Aktion 52 bzw. 57 in der Nutzfahrzeugindustrie, denn dies ist arbeitsmarktpolitisch notwendig und fördert die Jugendbeschäftigung. Arbeitslosigkeit ist die teuerste, ungerechteste und gefährlichste Form der Arbeitszeitverkürzung. | Anhebung der Massenkaufkraft und des Lebensstandards der Arbeiter, Angestellten und Pensionisten als wesentliche Maßnahme gegen die Überproduktionskrise. Nur so kann die Wirtschaft wirklich angekurbelt werden. | Energischer Kampf gegen die Belastungspolitik der Bundesregierung, denn diese schwächt die Massenkaufkraft und heizt die Krise an. Ausbau der Mitbestimmung von Betriebsrat und Belegschaft sowie Verbesserung des Informationsstandards. Novellierung des Nachtschicht-Schwerarbeitsgesetzes als wesentliche Erleichterung für die im Arbeitsprozeß am härtesten belasteten Kolleginnen und Kollegen. | Abbau der Privilegien in den Nadelstreif-Etagen, Einführung eines Leistungsprinzips für Manager. Arbeitervertreter stark machen, wenn die der Arbeiter bewältigt werden soll. Vormerken: Linksblock wählen, das ist wichtig! Nachher schimpfen ist nicht richtig! Gewerkschaftlicher Linksblock IMPR.: Verleger, Herausgeber, Hersteller: Gewerkschaftlicher Linksblock - Kommunisten, linke Sozialisten, Parteilose, alle 4400 Steyr, Johannesg. 16, Redaktion: Steyr.
Leserbrief Bei einigem Interesse an unserem Zeitgeschehen wird wohl jedem schon aufgefallen sein, daß wir nicht nur Zweifel an unseren Politikern haben dürfen, sondern auch wie die jüngste Erfahrung zeigt, an unserer Justiz und damit an unserem gesamten Rechtsstaat. An und für sich ist es ja nur eine Bestätigung der vergangenen' und teilweise schon vergessenen Skandale. Es wäre sicher sonst nicht möglich, daß der Chef der größten Bank Österreichs aus seinem Parteivorstand ausgeschlossen ist. Bei einer Gage von ca. 5 Mill. Schilling wird er aber damit etwas getröstet sein. Freilich können wir beruhigt in die Zukunft sehen, denn an den Privilegien unserer Politiker wird hart gearbeitet und bei den nächsten Wahlen viel versprochen. Zufällig sind natürlich auch Gewerkschafter in der Politik tätig, und es ist menschlich sehr verständlich, wenn man nach beiden Seiten die Hand aufhalten kann, zumal es ja nur das Geld aller ist, die es für die anderen verdienen. Aber nicht nur Privilegien, die bis zu 24 Monatsbezügen reichen, über Steuer und Stromfreiheit bis zur Immunität? Doppelte und 3fache Pensionen nagen an unserer Geldbörse. Auch die besorgniserregende Verantwortungslosigkeit unseres gesamten Managements aus Gewerkschaft, Wirtschaft und Politik trägt dazu bei. Ich glaube, viele werden mir recht geben, und trotzdem bei der kommenden Wahl alles beim Alten lassen. Wundern . Sie sich nicht, wenn Sie früher oder später weitere Rechnungen präsentiert bekommen. Wie versprochen - so gebrochen! Vor den Nationalratswahlen haben Politiker der SPÖ, ÖVP und FPÖ dem Wähler die Beseitigung der Politikerprivilegien versprochen. Wie sieht es sechs Monate nach der NR- Wahl aus? Alles ist gleichgeblieben, nichts wur- . de verändert. Politiker der SP-FP-Re- glerung und der fragwürdigen VP- Öpposition sowie der Stadt Steyr streichen nach wie vor ihre aufreizenden und provokativ hohen Gehälter unbekümmert ein. Bundeskanzler, Minister Staatssekretäre, mann—Stellv. Bürgermeister der Linz, Wels u. Landesräte von Präsident des OÖ Nationalrates Klubobmänner des Nationalrates Abgeordnete zum Nationalrat Abgeordnete zum oö Landtag Landeshauptleute, 155.700, Landeshaupt- 141.500, Städte Steyr 131.000, 128.700, 120.600, 111.000, 58.000, 50.100, " Was jammerst denn! Deine Gewerkschaftsbosse san do a dafia, daß Opfer bracht- . wem miassn! > Jede Stimme für die Mehrheitsfraktion ist eine Bestätigung dieser üblen Zu- co o stände. Jede Stimme für den GLB ist eine Warnung an die Adresse der Privilegierten. GLB-Stimmen haben daher für den kleinen Mann das größte Gewicht. iOm F.E. Aktiv für Ihre Interessen in I Betrieb, Gewerkschaft F und Arbeiterkammern
Privilegien und OGB Ist der ÖGB ein Ebenbild der Gesellschaft? Sieht man sich die Bezüge höherer Gewerkschaftsfunktionäre an, so muß man feststellen, daß sie ganz schön Rahm von der Suppe schöpfen, während man uns ins Geldbörsel spuckt. Wie die Unternehmer, die Manager und die Herren Politiker, schneiden sich auch manche Gewerkschaftsbosse einen ungebührlich großen Teil vom Kuchen ab. rates (sprich Sozialpartnerschaft) an die Belegschaft weitergibt . Der ÖGB bildet seine Meinung längst nicht mehr von unten nach oben. Was oben entschieden wird, wird heute nach unten durchgesetzt und das immer mehr gegen die Interessen der Mitglieder. DIE RICHTIGE ANTWORT LOGISCHE ENTFREMDUNG Sie gehören unbestreitbar zu den privilegierten der Gesellschaft. Dem Kapital, das von unserer Arbeit lebt, kann es natürlich nur recht sein, wenn die Arbeiterfunktionäre durch ihre finanzielle Besserstellung langsam aber sicher der Basis entfremdet werden. Viele unserer Vertreter haben ja durch den hohen Einkommensunterschied den Kontakt zum einfachen Arbeiter verloren, und verkehren gesellschaftlich unter den oberen Zehntausend, was zu einem dementsprechenden Denken dieser Interessenvertreter geführt hat. Wir spüren tagtäglich, daß sich manche wirklich nicht mehr in die Situation des kleinen Mannes hineinfühlen können, und vielmehr wie der verlängerte Arm der Werksleitung handeln. DIE VOLLSTRECKER Problematisch ist es auch mit Vertrauensmännern und Betriebsräten, die glauben sich hinaufdienen zu müssen und so vor lauter Gehorsamkeit auf konsequentes Auftreten vergessen. Ursprünglich war ja der Sinn der gewerkschaftlichen Arbeit, unter anderem von unten nach oben Druck auszuüben. ’ Konsequente Arbeitervertreter waren die Führer der Bewegung .* Heute aber wird die Qualität eines Betriebsrates nicht mehr daran gemessen, wie stark er Arbeitnehmeranliegen vertritt. Heute zählt wie gut er die Entscheidungen des Unternehmens und des PermanenzbetriebsAngesichts der massiven Angriffe auf die Arbeitsplätze auch durch Antreiberei und Rationalisierungsmaßnahmen müssen wir Arbeiter wieder danach trachten, konsequenter vertreten zu werden. Wir müssen entscheiden, was wir zulassen, nicht über unsere Köpfe, durch uns selbst muß entschieden werden. "Hieß es nicht einmal: Wenn unser starker Arm es will!" MACH DEINEN STIMMZETTEL ZUM DENKZETTEL Die SPÖ-Mehrheitsfraktion braucht eine starke Opposition!
Kanditaten des gewerkschaftlichen Linksblocks Mitarbeiter und Kandidaten des Gewerkschaftlichen Linksblock v.l.n.r. stehend: Konrad Hinterreithner , Siegfried Vratny, Otto Pimsl, Gerhard Fürtbauer, sitzend: Erich Simmer , Anselm Hinterreithner, Alfred Brunner . BEI DER HERSTELLUNG DES "STEYRER - WERKSARBEITER"
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