Die arbeitende Bevölkerung hat noch genügend berechtigte, echte Bedürfnisse und weiß sehr gut, was mit dem Geld anzufangen ist, zumal in den meisten Familien die Mittel gerade reichen, um so recht und schlecht durchzukommen. Man schaue sich dagegen diese Bremser genauer an. Bei ihnen wäre ein Gürtel- enger—schnallen tatsächlich angebracht. Um all diesen Tendenzen entgegenzuwirken hat der GLB rechtzeitig Vorschläge zur Lohnrunde entwickelt und dem Zentralvorstand der Gewerkschaft MBE überreicht. VORSCHLÄGE DES GLB Der GLB fordert 600 Schilling Teuerungsabgeltung für alle. Begründung: Die Teuerung liegt bei 3,2 Prozent. Um diese - gemessen am österreichischen Durchschnittseinkommen abzugelten, sind 600 Schilling brutto erforderlich. Damit ist lediglich die alte Kaufkraft zum Zeitpunkt des Vorjahresabschlusses wieder hergestellt. 3 Prozent Lohnerhöhung als Abgeltung der Produktivitätssteigerung. Begründung: die tatsächliche durchschnittliche Produktivitätssteigerung in der Industrie von 3 Prozent und die volkswirtschaftlich notwendige Anhebung der Massenkaufkraft machen eine dreiprozentige Anhebung der Löhne über die Teuerungsabgeltung hinaus erforderlich. Das ist verteilungspolitisch gerecht und wirkt konjunkturfördernd. Weiters spricht sich der GLB für eine stärkere Anhebung der unteren Lohngruppen sowie der Lehrlingsentschädigungen aus. Selbstverständlich verlangen wir eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Der GLB lehnt jede Junktimie- rung von Lohnrunden mit Arbeitszeitverkürzungen unter Lchnverlust ab. ■ i Die Einführung des Biennien-Sprunges für Arbeiter (bei den Angestellten ein alter Hut), die Aktion 52 bzw. 57 in Krisenbranchen (in der Hüttenindustrie bereits in Kraft) sowie die Novellierung des Nacht schic ht-Sc hwerarbeitsgesetzes sind ebenfalls im GLB-Forderungspaket enthalten. Diese Forderungen wurden von den GL B-Vertretern im Zentralvorstand vertreten. SPÖ- FEHLARGUMENTE Bedauerlicherweise haben mehrere SPÖ- Gewerkschafter neuerlich in aller Öffentlichkeit ihre Halbherzigkeit demonstriert, indem sie ihr Verständnis für die Unternehmerinteressen bekundeten. Es wird für viele Gewerkschaftsmitglieder langsam unerträglich, mitansehen zu müssen, wie unternehmerfreundliche SP-Gewerkschafts-Spitzen- funktionäre laufend mit ihren Fehlargumenten die Widersprüche innerhalb der Gewerkschaftsbewegung nähren und somit laufend die Arbeiterschaft im Interesse der Unternehmer desorientiert wird. Die ständigen Maßhalte—Appelle passen genau in dieses Verhaltensmuster. Wem nützt das ? Wohin soll das führen ? Schlußfolgernd sind in diesem Zusammenhang folgende drei Feststellungen zu treffen: 1. Die SPÖ-Gewerkschafter sollen zur Kenntnis nehmen, daß die Unternehmer ihre Interessen selbst reichlich wahrnehmen und ihre Interessensvertreter auch selbst bestimmen. Zwitter gibt es dort keine - und wenn, dann nicht lange ! - ------------—> ——- ■ Fortsetzung siehe nächste Seite
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