ORF-Gebührenerhöhung — oder die Goldhamster vom Küniglberg Wir gratulieren dem neuen Millionär, flötet allwöchentlich eine Stimme im TV- Werbeblock und meint damit den neuesten Gewinner der Klassenlotterie. Während hunderttausende Spieler darauf warten, ob ihnen Fortuna diesmal zugeneigt war, haben ein paar Dutzend Mitarbeiter des ORF ihren Millionentreffer bereits sicher in der Tasche. Per Glückslos im Jahresabonnement. Sie werden aus den Hörer- und Sehergebühren, sowie aus den Werbeeinnahmen, verläßlich mit Millionengagen verwöhnt. Uns aber mutet man eine Erhöhung der Kombi-Gebühren (Radio und TV-Gerät) um S 10,- ohne weiteres zu. Hier die Jahreseinkommen dieser 39 - ORF-Spitzenverdiener, die allein Im Vorjahr 52 Millionen einstreiften. JAHRESEINKOMMEN 1982 DER ORF-MILUONÄRE Gerd Bacher Generalintendant Walter Skala Kaufmännischer Direktor Norbert Wassiczek Technischer Direktor Teddy Podgorsky TV-Sportchef Alfons Dalma ORF-Büro Rom Wolf In der Maur FS-1-Intendant Ernst Wolfram Marboe FS-2-lntendant Ernst Grissemann Hörfunk-Intendant Gerhard Weis Leiter der Koordination und Kommunikation Peter Radel Generalsekretär Gundomar Eibegger ORF-Büro London Karl Hofer Ex-Intendant Landesstudio Burgenland Klaus Emmerich ORF-Büro Washington Franz Kreuzer Chefredakteur Fernsehen 2,295.651,- Hans Hauser 1,351.096Edi Finger Hörfunk-Sportchef 1,101.770,- 1,729.886,- Intendant Landesstudio Tirol Hermann Hirner 1,091.154,- Emil Breisach 1,346.528,- ORF-Koordinator, Kabelrundfunk 1,729.886,- Intendant Landesstudio Heinz Haschek 1,087.624,- Steiermark Technische Direktion 1,569.651,- Walter Prochaska 1,259.605,- Raimund Langner 1,085.876,- Kaufmännische Direktion, Kaufmännische Direktion 1,565.290- Finanzwirtschaft Rudolf Bayr 1,242.921,- FREIE MITARBEITER 1,526.3701,526.370Intendant Landesstudio Salzburg Karl König 1,184.679Kaufmännische Direktion, Alfred Böhm Schauspieler Teddy Windholz 1,962.749,- 1,715.559,- 1,526.370,- 1,457.779,- 1,423.675,- 1,412.102,- 1,396.000,- Paul Twaroch Intendant Landesstudio Niederösterreich Alfred Macher Intendant Auslandsdienst auf Kurzwelle Karl Löbl TV-Kulturchef Rudolf Klausnitzer Hörfunk-Unterhaltungschef 1,155.438,- 1,148.505,- 1,148.241,- 1,141.949,- Leiter von Musiksendungen Heinz Conrads Schauspieler Ernst Hagen Leiter des TV-Seniorenclubs Felix Dvorak Kabarettist Günter Tolar TV-Unterhalter Peter Dörre Regisseur Otto An ton Eder Regisseur Fritz Melchart Snort 1,628.814,- 1,428.462,- 1,249.4401,158.818,- 1,112.927,- Othmar Urban Intendant Landesstudio Wien 1,137.599,- 1,039.345,- 1,388.345,- Harald Windisch T V- Un terhaltungschef 1,110.681,- 1,001.140,- 1,353.735,- Hannes Leopoldseder 1,108.921,- Intendant Landesstudio Oberösterreich Gagen ohne Auttragsproduktion und ohne Tantiemen USA—Schlangen vor den Suppenküchen wuchsen um 400 % Der Hunger wird in den USA erneut zu einem nationalen Problem, stellte die »New York Times« fest. Die Zahl der Hungernden nehme weiter zu, während die Regierung die Lebensmittelbeihilfen für die Armen weiter kürzt. Der Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses, Leon E.Panetta, erklärte der Zeitung : »Überall, ob in Cleveland, Birmingham oder Los Angeles, hörten wir das gleiche. Die Zahl derjenigen, die Suppenküchen, Lebensmittelausgabestellen und Hungerzentren aufsuchen müssen, ist in den letzten beiden Jahren drastisch gestiegen, in einigen Gebieten um 400 bis 500 Prozent.« 8 Der Hüttenarbeiter Die Abgeordnete Mary Rose Oskar klagte die Regierung an, vor diesem Problem die Augen zu verschließen. Kürzlich hatten die US-Regierung die Wohlfahrtsbehörden aller 50 Bundesstaaten angewiesen, weniger Lebensmittelgutscheine auszugeben, auf die 22 Millionen US-Bürger angewiesen sind. Es sei deprimierend, erklärte die Abgeordnete, Leute zu sehen, die zehn bis fünfzehn Meilen zurücklegen, um nach kostenlosen Lebensmitteln Schlange zu stehen. SCHÖNE AUSSICHTEN Der Malusmensch Der VP-Wirtschaftsbund forderte Sparmaßnahmen in der Sozialversicherung. Ähnlich wie beim Bonus-Malus- System in der Autohaftpflicht, sollte auch hier der Grundsatz gelten: »Höhe re Prämien für höheres Risiko«. Das Bonus-Malus-System ist bekanntlich nicht auf das Risiko, sondern auf den Schaden ausgerichtet; wer einen Schaden verursacht, zahlt mehr, wer ihn vermeidet, weniger. Der gleiche Grundsatz auf das Gesundheitswesen übertragen würde bedeuten, daß größerer Schaden, also schwerere Krankheit, mit einer höheren Versicherungsprämie (einem »Malus«) bestraft, der Gesunde hingegen mit einem »Bonus« belohnt würde.
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