Steyrer Werksarbeiter, 36. Jg. Mai 1983, Nr. 3

Kämpferische Alternativen Eine gängige Feststellung der SPÖ-Gewerkschaftsspitzen, insbesondere der Kollegen Heigl und Leithenmayr besagt, daß es keine Alternativen und Vorschläge gegen die Krise auf dem Beschäftigungssektor gäbe und man stehe daher vor der Entscheidung, entweder Belastungen oder Kündigungen zu akzeptieren. Das ist erstens nicht richtig und zweitens eine gemeine Erpressung. Der GLB hat wiederholt in Wort und Schrift Alternativen aufgezeigt, die aus der bedrohlichen Situation herausführen können, vom Standpunkt der Arbeiterschaft aus. Wir wollen mit den momentan etwas frustrierten SP-Bossen nicht unduldsam sein und eine neuerliche Aufzählung von Vorschlägen für Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung treffen. Es ist unbestritten, daß mit den nachstehenden Initiativen die Situation wesentlich verbessert werden kann. Diskreter, aber wirksamer Schutz der heimischen Nutzfahrzeugindustrie vor übermäßiger Auslandskonkurrenz. Gegen die bisherige Praxis des Importes von Traktoren und LKW im Wert von 4 Milliarden jährlich - hier brächte schon ein Teilerfolg wesentliche Sicherheiten für die Beschäftigten. Umweltschutzinvestitionen zur Erhaltung und Wiederherstellung einer gesunden Umwelt sowie Vermenschlichung der Arbeitswelt. Planung und Entwicklung neuer Produkte - Ausbau der Forschung und Entwicklung nach arbeitsplatzsichernden Gesichtspunkten, anstatt purer Gewinn- orientiertheit. Bessere Abstimmung mit den staatlichen Instanzen und Betrieben in Entwicklungsfragen und im Handel, insbesondere auf internationalen Märkten. Wirksame Maßnahmen zur Verbesserung des Verkaufwesens. Klare Initiativen gegen den Ankauf von Konkurrenzprodukten durch Behörden und Gemeinden sowie staatlich geförderte Betriebe, Kommunen, Vereine usw. Rigorose Herabsetzung der Lieferzeiten für Ersatzteile, insbesondere beim Traktor, hier muß der Heimvorteil zum Tragen kommen. Allgemeine und bezahlte Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden, Herabsetzung der Lebensarbeitszeit. Aktion 57 in der Nutzfahrzeugindustrie, wenn dies arbeitsmarktpolitisch und jugendb schäftigungsmäßig erforderlich ist. Al beitslosigkeit ist die teuerste, ungerechteste und gefährlichste Arbeitszeitverkürzung. Anhebung der Massenkaufkraft und des Lebensstandards der Arbeiter, Angestellten und Pensionisten, als Maßnahme gegen die Überproduktionskrise. Nur so kann die Wirtschaft wirklich angekurbelt werden. Ausbau der Mitbestimmung von Belegschaft und Betriebsräten und Verbesserung des Informationsstandards. Novellierung des Nachtschicht- und Schwerarbeitergesetzes als wesentliche Erleichterung für die im Arbeitsprozeß am härtesten belasteten Kolleginnen un^ Kollegen. Abbau der Privilegien in den Nadelstreifetagen, Einführung eines Leistungsprinzips für Manager - ähnlich wie das bei Arbeitern und Angestellten praktiziert wird - mit der Hauptzielstellung Arbeitsplatzsicherung. An diesen Problemstellungen könnten die Herren des Managment und SPÖ-Ge- werkschaftsführer ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dann würden sie tatsächlich für sichere Arbeitsplätze sorgen anstatt die Krise mit neuen Massenbelastungen zusätzlich anzufachen und zu fördern. DESHALB MEHR DRUCK VON LINKS!

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