Scheingefechte „Loisl im Pech" Im Zuge der Diskussion um das Mallorca-Paket hört man häufig von SPÖ-Mit- läufern und Ja-Ja-Funktionären Argumente in der Richtung, als hätte die SPÖ die Absicht, den Reichen etwas wegzunehmen. Das klingt so schön nach Gerechtigkeit und gefällt den Leuten natürlich angesichts der haarsträubenden Einkommensungerechtigkeiten hierzulande. Das Ganze ist natürlich Mumpitz. Das wäre ja noch das Schönste! Der "große BRUNO" wird doch nicht wegen ein paar "sozialistischer Anwandlungen" seinen guten Ruf bei Österreichs Millionären, Großverdienern, Schiebern, Spekulanten, Unternehmern usw. riskieren . s könnte dann nämlich glatt passieren, daß diese noch ganz auf den Mock kommen. So etwas kann doch ein echter Sozialdemokrat nicht wollen, wo doch kein noch so konservativer Unternehmer heute mehr weiß, warum er die ÖVP wählen soll und nicht die SPÖ. Schließlich hätten die Schwarzen z. B. die Sache mit der Steuerumverteilung zugunsten der Reichen gar nicht so schön hingekriegt usw......... Ja, und damit die seinerzeitigen ÖVP- Stammwähler auch in Zukunft nicht wissen, wie sie zum Loisl stehen sollen, muß man natürlich eine ausgewogene Politik machen in diesem Lande . . Darum wird man die Wertpapiere - eine ,‘vorzugte Anlageform der Geldsäcke - nicht belasten. Und sollte ein Unternehmer sich nicht auskennen, und so blöd sein, daß ihn die Sparzinsensteuer trotzdem erwischt, dann darf der Arme den dadurch entstandenen Schaden bei der Einkommensteuer in Abzug bringen. Das sind zwar für den Staatssäckel Verluste, aber die bringt man sicher bei den kleinen Sparern wieder herein, wenn diese ihr Erspartes zu mehr als 4.5% angelegt haben. Die können nämlich sicher nicht auf die Einkomensteuer ausweichen, womit die Ausgewogenheit und soziale Steuergerechtigkeit nach derzeitiger SPÖ-Vorstellung erst so richtig gegeben ist. Drum hat's der Loisl nicht leicht mit dem Bruno hinsichtlich der Unternehmergunst - und das mag was heißen! Großzügige „ Welt'der Arbeit“ Die zentrale Betriebszeitung der SPÖ „Welt der Arbeit“ Nr. 4 ist voll in den Wahlkampf eingestiegen. Sie betätigt sich als Weißwaschmittel für Ministerprivilegien, indem sie behauptet, Minister bekommen längst kein Wohnungsgeld mehr, aber 3000 Schilling werden ihnen laut SP-Plan, der erst nach den Wahlen verwirklicht wird, gestrichen werden. Die „Welt der Arbeit* verschweigt dabei, daß die Mildster die Wohnungsbeih.ilfe in der Höhe von 13.000 Schilling ins Gehalt eingebaut bekamen. Wenn sie nach den Wahlen vielleicht davon jetzt 3000 Schilling wirklich weniger bekommen, so ist das trotzdem ein gutes Geschäft für sie, denn 10.000 Schilling bleiben ihnen weiter als Wohnungsbeihilfe erhalten. Die „Welt der Arbeit“ ist aber auch für die • Beibehaltung anderer Privilegien der Spitzenpolitiker. Die Privilegien sollen nur etwas gemildert werden, offensichtlich um die Arbeiter und Angestellten zu beruhigen. So soll zum Beispiel die volle Abfertigung jetzt neu „erst“ nach vier Jahren bezahlt werden. An der Tatsache, daß Minister nach vier Jahren pensionsberechtigt sind, soll sich offensichtlich nach der „Welt der Arbeit“ nichts ändern. C. D. Nicht durch den Wahlkampf täuschen lassen: Nur eine linke Kraft kann diese Einheit sprengen...
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