Steyrer Werksarbeiter, 36. Jg. April 1983, Nr. 2

Sie predigen Wasser und trinken Wein HAARSTRÄUBENDE ZUSTÄNDE BEI DEN POLITIKER PRIVILEGIEN Ausgerechnet jene Spitzenpolitiker, Spitzengewerkschafter, Unternehmer und Manager, welche nicht zu rechtfertigende Millioneneinkünfte und Sonderprivilegien einstreifen, verlangen von den Arbeitern und Angestellten immer mehr Opfer. Unzählige Beispiele von Mehrfacheinkommensbeziehern aus den Reihen der SPÖ, ÖVP und FPÖ sind bekannt geworden. Allein die Abfertigung für die ausscheidenden Minister Broda, Firnberg und Rösch macht den Betrag von S 7,015.554.— aus und setzt sich aus S 1,559.012.— Minister-Abfertigung und S 779.506.— Nationalratsabfertigung pro Person zusammen. Als Pension erhalten die gleichen Minister je S 111.358.— Monatspension und das 16- mal im Jahr. 18 ausscheidende Nationalräte erhalten eine jeweilige Abfertigung in Höhe von S 779.506.— - ihre Pensionen liegen zwischen S 27.600.— und S 35.000.— monatlich. Dazu kommen natürlich Ab- fertigungs- und Pensionsansprüche aus anderen Funktionen und Nebenberufen. Die gesetzlichen Voraussetzungen für derartig geschmalzene Einkommensverhältnisse haben sich die Herrschaften von ÖVP, SPÖ und FPÖ selbst geschaffen durch "einstimmige Gesetzesbeschlüsse" im Nationalrat. Jetzt unmittelbar vor den Nationalratswahlen beteuern alle ihre Absicht, diese Zustände zu ändern. Doch das hatten wir schon mehrmals - bei früheren Wahlen. Nach dem Wahlgang änderten die Herrschaften dann tatsächlich ihre Einkommensverhältnisse. Einstimmig und ohne Debatte! Das Ergebnis war immer gleic’ noch höhere Nettoeinkünfte und verbesserte Abräumbedingungen. Wen wundert's auch, die Sache ist doch glasklar, man will doch bei kommenden Wahlen wieder etwas Zünftiges versprechen können, denn was hat man als Politiker in Zeiten wie diesen sonst noch anzubieten. Es ist empörend und bezeichnend zugleich, daß nach 12-jähriger SPÖ-Regie rung an diesen unmöglichen Zuständen nichts geändert nichts in Richtung DAZU BRAUCHT'S VON LINKS - KPÖ! wurde, zumindest "mehr Gerechtigkeit". EBEN MEHR DRUCK | Die „oben“ dürfenl nicht länger machen H was sie wollen! H

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