Plattform Arbeitszeitverkürzung jetzt bei vollem Lohnausgleich! im Jahresdurchschnitt 1983 wird es laut Aussagen der Wirtschaftsforscher eine fünfprozentige Arbeitslosigkeit geben. Acht bis zwölf Prozent (das sind 340 000) Arbeitslose werden in einer Studie der Akademie der Wissenschaften für 1985 prognostiziert, falls es bei der 40-Stunden-Woche bleibt. Jugendarbeitslosigkeit wird zu einem gravierenden Problem. Seit der letzten Arbeitszeitverkürzung (Urlaubsverlängerung 1977) ist die Stundenproduktivität bis 1981 um 20 Prozent gestiegen. In jeder Arbeitsstunde wird heute um ein Fünftel mehr produziert als noch vor fünf Jahren, während die Reallöhne seit drei Jahren stagnieren. Gleichzeitig nehmen Arbeitsbelastung, Druck und Streß weiter zu: 60 Prozent der Arbeiter erreichen infolge arbeitsbedingter Gesundheitsschäden nicht das normale Pensionsalter. Eine radikale Arbeitszeitverkürzung und die Anhebung der Kaufkraft der Bevölkerung sind derzeit entscheidende Maßnahmen zur Verringerung der Arbeitslosigkeit. Generelle Urlaubsverlängerung um eine Woche: 24 000 Beschäftigte behalten ihre Arbeit oder bekommen Arbeit. Generelle Einführung der 35-Stunden-Woche: 160 000 Beschäftigte behalten ihre Arbeit oder bekommen Arbeit. Das sind die realen Arbeitsplatzeffekte nach drei bis vier Jahren, also schon abzüglich möglicher Rationalisierungsmaß- nahmen. Das Argument, Österreich könne die Arbeitszeit nur verkürzen, wenn die anderen westlichen Länder mitziehen würden, ist nicht stichhaltig: Viele westeuropäische Länder haben bereits mehr Urlaub und kürzere effektive Wochenarbeitszeiten als Österreich. Österreich liegt in einem Vergleich mit 17 westlichen Industrieländern erst an zwölfter Stelle, was die Arbeitskosten je Stunde betrifft. Selbst ein Alleingang Österreichs würde die Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigen. Andererseits: Jedes Prozent Arbeitslose verursacht große gesellschaftliche Kosten (1981 — 4,2 Milliarden Schilling). Wir unterstützen daher alle Initiativen für mehr Urlaub, für Verbesserung des Nachtschicht-Schwerarbeitergesetzes, für bevorzugte Arbeitszeitverkürzung bei Jugendlichen... Vor allem die radikale Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit ist ein konsequenter und wirksamer Weg, sowohl Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen als auch Auswirkungen des steigenden Leistungsdruckes auf die Gesundheit durch mehr Freizeit entgegenzu wirken. Wir haben uns daher in diesem Initiativkomitee zusammengefunden, um folgende Forderung zu popularisieren und zu ihrer Durchsetzung beizutragen: Statt den Konzepten der Unternehmer, wie Kündigungen, Kurzarbeit und Teilzeitarbeit, 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich — jetzt! KOLLEGEN, Bundeskanzler Kreisky sagte sinngemäß: ERINNERT EUCH und Oldman Bruno vor einigen Jahren WENN ICH AN ARBEITSLOSE IN KE, DANN KANN SCHLAFEN ... Was über nun hilft IMPR.: Verleger, Herausgeber, Hersteller: Gewerkschaftlicher Linksblock - Kommunisten, linke Sozialisten, Parteilose, alle 4400 Steyr, Johannesg. 16, Redaktion: Steyr. HUNDERTTAUSEND ÖSTERREICH DENICH NICHT MEHR macht er in Anbetracht der 180.000 Arbeitslosen, die wir haben? Der Arme ! Vielleicht Baldrian . . . Der Gewerkschaftliche Linksblock ist Teil des österreichischen Gewerkschaftsbunds. Er vertritt die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der österreichischen Arbeiter,- Angestellten uncj öffentlich Bediensteten und läßt sich dabei von ihren dauernde Sicherung der Existenz der Arbeiterklasse in einer vornehmlich durch Profitstreben ge* kennzeichneten Wirtschaft unr möglich ist, muß sich die Gewerkschaftsbewegung der Republik Österreich weitere Ziele stecken. An die Stelle der heutigen Profitwirtschaft mu.1 eine Wirtschaft der planmäßigen Deckung des BeKlasseninteressen leiten, die nicht darfes tretend Dazu ist ein weitvereinbar sind mit der Politik gehender Umbau und eine tief-’ der Sozialpartnerschaft. Der GLB stiebt die Zusammenarbeit mit allen Arbeitern, Angestellten und öffentlich Bediensteten, unabhängig von Weltanschauung, Parteizugehörigkeit und Glaubensbekenntnis an. Der GLB bekennt sich vorbehaltlos zur Hauptresolution des 1. Bundeskongresses des österreichischen Gewerkschaftsbunds, in der es heißt: „In der Erkenntnis, daß eine greifende Änderung der hergebrachten .Organisation der Wirtschaft notwendig. Die Vergesellschaftung der für das Volk wichtigen Schlüsselbetriebe, die Erstellung eines Plans zur Entfaltung aller dem Lande nutzbringenden Wirtschaftskräfte, ihre sinnvolle Koordination in der Gesamtwirtschaft und eine entsprechende Lenkung der Produktion sind wichtige Erfordernisse dieses Umbaus.“
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