Steyrer Werksarbeiter, 36. Jg. März 1983, Nr. 1

Die Arbeiter und Angestellten müssen selbst Druck ausüben für die 3 5 -Stu ndenwoche Eine sehr wichtige Maßnahme wurde am 10.2.1983 bei einer Betriebsrätekonferenz im Bezirk Steyr zum Thema Arbeitszeitverkürzung gesetzt. Zum Abschluß einer ganztägigen Beratung wurde eine Resolution beschlossen, deren Inhalt sich mit der 35—Stunden— woche mit Lohnausgleich beschäftigt: Zu diesem Zweck ruft ein überparteiliches Initiativkomitee zu einer landesweiten Unterschriftenaktion auf. Den Aktionsaufruf haben 320 Betriebs- und Gewerkschaftsfunktionäre aus allen Fraktionen sowie der oberösterreichische Landesvorstand der Sozialistischen Jugend unterzeichnet. RESOLUTION hr die etappenweise Einführung der 35-Stunden-Woche mit ___________ vollem Lohnausgleich (Der Text der gemeinsamen Plattform befindet sich auf der nächsten Seite.) Steigender Rationalisierungsdruck in den Betrieben durch die Einführung neuer Technologien bei gleichzeitigem niedengem Wachstum der Wirtschaft haben zu einem erschreckenden Ansteigen der Arbeitslosigkeit geführt. Der Bezirk Steyr ist davon besonders hart betroffen — sinkende Beschäftigung, steigende Arbeitslosigkeit und ausgedehnte Kurzarbeit kennzeichnen die Situation. Ende Dezember I9R2 kamen auf eine offene Stelle mehr als 39 (!) registrierte Arbeitslose. Die unterzeichneten Teilnehmer haben sich im Rühmen einer Betriebsratekonferenz intensiv mit der Trage der Arbeitszeitverkürzung beschäftigt. Sie sehen in einer Aufteilung der vorhandenen Arbeit auf alle Arbeitnehmer ein wirksames Instrument zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die rasche Verwirklichung der 35-Stunden- Woche stellt nach Meinung der Betriebsrätekonferenz eine vordringliche Aufgabe der österreichischen Gewerkschaftsbewegung dar. Als erster Schritt in diese Richtung wird die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um 2 Stunden mit vollem Lohnausgleich mit Beginn des kommenden Jahres gefordert. Kurzfristig sollen die Möglichkeiten zur Frühpensionierung für unter besonderen Belastungen stehenden Arbeitnehmern verbessert werden. Die Resolution wurde von den 160 anwesenden Betriebsräten bei 10 Stimmenthaltungen unterstützt und angenommen. Damit wurde auf außerbetrieblicher Ebene endlich ein Zeichen gesetzt, daß die Arbeiter und Angestellten in unserer Region für die Einführung der 35Stundenwoche werden. mit Lohnausgleich aktiv EINZELNEN AN ! Der GLB unterstützt diese Initiative voll und ist überzeugt, daß damit auch den Bremsern innerhalb des ÖGB gezeigt werden kann, wie ernst es den arbeitenden Menschen in unserem Land um die Erhaltung der Arbeitsplätze wirklich ist. ES KOMMT AUF JEDEN JETZT AKTIV WERDEN ! Nun geht es darum, in - den Betrieben Aktivitäten zu setzen, denn gerade die Betriebsbelegschaft müßte als Hauptbetroffene in den ganzen Entwicklungsprozeß miteinbezogen werden und tatkräftig arbeitsplatzsichernde Maßnahmen eintreten. Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, die Unterschriftenaktion des Initiativkomitees zu unterstützen, um dieser wichtigen Forderung zum Durchbruch zu verhelfen ! Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich ist im Interesse unserer Arbeitsplätze. Helft mit, daß dieser Aktion ein entsprechender Erfolg beschie- den ist !

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