Steyrer Werksarbeiter, 36. Jg. März 1983, Nr. 1

AK-Rat Anton Hofer, Vorsitzender des GLB, ist einer der Spitzenkandidaten der KPÖ zur Nationalratswahl. Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre haben sich über Partei- und Fraktionsgrenzen zusammengefunden, um durch eine Unterschriftenaktion mehr Druck hinter die Forderung 35-STUNDEN-WOCHE BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH - JETZT! zu setzen. Die KPO und der GLB unterstützen diese Aktion mit ganzer Kraft. Die Arbeitszeitverkürzung gehört zu den ältesten Forderungen der Arbeiterbewegung. • Diese Forderung ist sozial gerecht, sie stellt unsere Alternative zur Kurzarbeit dar und wirkt der steigenden Arbeitslosenzahl entgegen, die Ende Dezember vorigen Jahres bereits 156000 betrug. Allein durch die kapitalistische Rationalisierung und durch die Einführung neuer Technologien gehen in den nächsten Jahren viele weitere Arbeitsplätze verloren. • Die Einführung der 35-Stunden-Woche würde nach Berechnungen des Sozialministeriums 160000 Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen. • Ein voller Lohnausgleich ist notwendig, um die Massenkaufkraft zu erhalten. Er ist auch möglich. Denn von 1970 bis 1981 ist die Arbeitsproduktivität um 50% gestiegen. KPÖ und GL fordern auch DIE HERABSETZUNG DES PENSIONSALTERS • 1% Arbeitslosigkeit kostet jährlich etwa 4,2 Milliarden Schilling. Es ist besser, daß ältere Kollegen früher in Pension gehen, als den jungen Arbeitslosengeld zu bezahlen. • Bisher haben nur etwas mehr als 800 Kollegen in ganz Österreich eine Herabsetzung des Pensionsalters auf Grund des Nachtschicht- und Schwerarbeitsgesetzes erreichen können. Das zeigt die Dringlichkeit einer Novellierung dieses Gesetzes. • Durch eine allgemeine Herabsetzung des Pensionsalters um ein Jahr können nach Berechnungen des Sozialministeriums 42000 Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen werden. Die OVP und die FPÖ lehnen jede Arbeitszeitverkürzung entschieden ab. Die Regierung und die SP-Gewerkschaftsführung wollen lediglich eine Mini-Arbeitszeitverkürzung für einen kleineren Teil der Beschäftigten — und diese ohne vollen Lohnausgleich.

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