KPÖ verlangt Klärung wichtiger Fragen Die Firmenleitung des Grazer Werkes des Steyrer-Daimler-Puch-Konzerns gab bekannt, sie würde auf Kündigungen verzichten, wenn sich 300 PuchArberter freiwillig nach Steyr versetzen ließen und wenn ein Teil des Jahrgangs 1922 ein Jahr vor der Erreichung des gesetzlichen Pensionsalters in Frühpension gehe. Für Steyr haben sich bisher etwa 50 Puch-Arbeiter gemeldet. Von der Möglichkeit, mit 59 Jahren über einen einjährigen Arbeitslosenstand in Frühpension zu machen nur wenige Gebrauch. Die Betroffenen nämlich eine dauernde Pensionseinbuße von 1,5 gehen, würden Prozent erleiden. Der Angestelltenbetriebsrat bei Puch-Graz tritt für die Einsparung von Managern ein, bevor Arbeiter gekündigt werden, und fordert die Wiederaufnahme der Produktion des Kleinwagens Puch 500. Was geht dem Grazer Werk verloren? Die KPÖ Steiermark verlangt in diesem Zusammenhang die Klärung mehrerer Fragen: Welche Rolle spielen beim Auftragsrückgang die Tochtergesellschaften und die Li zenzverkäufe an Billiglohnländer? Wohin liefert zum Beispiel das Mopedwerk in Spanien? Gehen auf diese Weise dem Grazer Werk Aufträge verloren? ,Wenn die Firma aus Kapitaltransaktionen Gewinne schöpft, wäre es da nicht recht und billig, diese für die Arbeitsplatz Sicherung im Grazer Stammwerk zu verwenden? Möglich wäre eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich. (Puch war schon einmal bei der Kürzung der Arbeitszeit den anderen Betrieben um zwei Wochenstunden voraus.) Abverkauf Zur Diskussion steht auch der Vorschlag des LinksblockBetriebsrates bei den Grazer Puch-Werken, Otto Konwal in, daß die Firma eine große Aktion zum Abverkauf des Mopedlagers zu günstigen zinsenlosen Zahlungsbedingungen in die Wege leiten soll. In Frage kämen dabei die Beschäftigten solcher Großbetriebe wie der VOESTAlpine. Zur vorzeitigen Pensionierung vertritt die KPÖ den Standpunkt, daß Regierung und SP-Mehrheit im Parlament die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen müssen, damit Arbeiter ohne finanziellen Verlust auch früher als mit 60 Jahren in Pension gehen können. Hunderte Puch-Arbeiter unterschrieben die Forderung des GLB nach Herabsetzung des Pensionsalters für alle Schicht- und Schwerarbeiter auf 57 Jahre bei Männern und 53 Jahre bei Frauen. Das mit 1. Juli dieses Jahres in Kraft getretene Gesetz ist völlig unzureichend, weil unter anderem der Kreis der Anspruchsberechtigten viel zu eng ist. Bei Erfüllung unserer Forderungen könnten viele Puch-Arbeiter schon mit 57 bzw. mit 53 Jahren in Pension gehen. Wie die Bilanzen des Steyr-Daimler-Puch-Konzerns beweisen, könnte sich die Firma den Lohnausgleich für die Einführung der 38-Stunden-Woche ohne weiteres leisten. So könnten Kündigungen ganz vermieden werden. Eine solche Forderung wäre außerdem eine Unterstützung für Sozialminister Da Ringer, der wie der GLB die Einfüh rung oziaiminisier uaiiingc der 35-Stunden-Wocne fordert. Androsch neuer Boß im Steyr-Aufsichtsrat In der Hauptversammlung der Steyr-Daimler-Puch AG vom Donnerstag legte Ex-General Treichl den Vorsitz im Aufsichtsrat des Unternehmens nieder. Sein Nachfolger wurde der neue CA-General Hannes Androsch. SEINE ENTSCHEIDUNG, DIE NEUTRONENBOMBE ZU PRODUZIEREN, BEDROHT JEDEN MENSCHEN 36 Jahre nachdem die USA mit ihren ersten Atombombenabwürfen den Start für ein unheilvolles Wettrüsten gegeben hatten, verfügte Präsident Reagan die Produktion der Neutronenwaffe. Helmtük- kisch, „nur“ Menschenleben in einem Zeitraum von zwei bis sechs Tagen qualvoll auslöschend, verschont diese Waffe alle Sachwerte. Kein Trost für uns: Auch wenn wir verreckt sind, bleiben unser Schmuck, unsere Fernsehapparate, ja sogar unsere Autos unversehrt. Diese Perversion menschlichen Strebens nach Fortschritt ruft In ganz Europa Widerspruch und Empörung hervor. Geht es doch bei Reagans Politik darum, Europa zum atomaren Kriegsschauplatz in der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion zu machen. Die Neutronenwaffe ist für Europa bestimmt. Was kann man dagegen tun? Die Bundesregierung als Regierung eines neutralen Staates muß ihre Stimme gegen die Wahnsinnspläne einer Rüstungsproduktion, die die Kriegsgefahr für uns alle erhöht, erheben. Nicht darauf hereinfallen, wenn von der angeblichen Nachrüstung gegenüber der Sowjetunion geredet wird! Die Geschichte der letzten drei Jahrzehnte beweist, daß es immer die USA mit den dort herrschenden Profitinteressen der Rüstungsindustrie waren, die einen Bewaffnungsvorsprung gegenüber der Sowjetunion anstrebten. Verhandlungsangebote und Abrüstungsvorschläge der Sowjetunion werden ausgeschlagen. Nicht zuletzt auch, um die Sowjetunion zu zwingen, ihre eigene Wirtschaft durch Rüstung zu schädigen. Wiraile brauchen Frieden. Über Parteigrenzen hinweg— gemeinsam für Frieden und Abrüstung!
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