Frauenarbeit weiterhin diskriminiert Eine nunmehr veröffentlichte Untersuchung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter und Angestellten Ober Österreichs, vom Institut für Sozial und Wirtschaftswissenschaften der Oberösterreichischen Arbeiterkammer und des Berufsförderungsinstituts ausgearbeitet, brachte ein bisher kaum vorstellbares liehen und weiblichen Arbeitskräften zutage. Frauenarbeit weiterhin stark diskriminiert. Lohn- und Gehaltsgefälle zwischen männ- unterbezahlt, weibliche Arbeitskräfte sind wird nach wie vor Wie bereits berichtet, liegt der Durchschnittsstundenlohn in der österreichischen Industrie bei etwa 57 Schilling, womit Österreich unter elf führenden kapitalistischen Ländern (neun europäische sowie Japan und die USA) an elfter und letzter Stelle rangiert. In Oberösterreich liegen allerdings die Durchschnittseinkommen der Arbeiter und Angestellten um 4,2 Prozent höher, genau bei 58,49 Schilling. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen männlicher Arbeiter lag 1980 (Juli) in Oberösterreich um 67 Prozent über dem ihrer weiblichen Arbeitskollegen. Bei den Angestellten betrug die Differenz sogar 84 Prozent. „Wie für Österreich", so die Studie, „gilt auch für Oberösterreich: männliche Arbeiter und Angestellte verdienen um etwa zwei Drittel mehr als deren weibliche Kollegen..." Es gibt aber auch bei den Einkommensverhältnissen beachtliche regionale Unterschiede, die sich sowohl auf männliche wie auf weibliche Arbeitskräfte beziehen. Der Unterschied der durchschnittlichen Monatseinkommen (brutto) lag im Juli 1979 zwischen dem Bezirk Steyr und dem Bezirk Rohrbach (Mühlviertel) bei 3915 Schilling oder bei 52 Prozent. Noch größer sind die Einkommensunterschiede zwischen den einzelnen Gerichtsbezirken: So lagen die Durchschnittsverdienste der männlichen (!) Beschäftigten im Gerichtsbezirk Lembach (Rohrbach) um 70 Prozent unter denen des Gerichtsbezirks Steyr. Man kann sich unschwer vorstellen, auf welchem Niveau sich in dieser ländlichen Region Oberösterreichs die Frauenlöhne bewegen. Zum Politikergehalt noch die Pension Die Novellierung des Status der Stadt Steyr nahm auf der letzten Sitzung des Gemeinderates KPÖ-Vertreter Otto Treml zum Anlaß, um sich grundsätzlich mit den Politikerprivilegien auseinanderzusetzen. Bei dieser Sitzung ging es um die neuen Politikergehälter und um die Einführung einer Pension für den 2. Vizebürgermeister und die Stadträte. (Für den Bürgermeister und 1. Vize sind diese „Probleme" seit Jahren „geregelt". Die Redaktion.) •!•: Der kommunistische Gemeinderat vertrat die Meinung, daß bei Ausübung einer politischen Funktion dem Mandatar zwar kein finanzieller Schaden erwachsen solle, doch lehne er das Ausmaß dieser neuen Politikerbezugs- und -Pensionsregelung entschieden ab. Die seit Jahren von den Kommunisten beharrlich vertretene Forderung nach Abbau der Politikerprivilegien, so Treml, wurde zunehmend Gegenstand einer breiten öfffentlichen Diskussion. Sie hat die Spitzen der SP, VP und FP zwar zu einigen Schritten und neuen Manö- vern gezwungen, die aber wieder keine Abschaffung der Privilegien bedeuten. So bezieht der Landeshauptmann von Oberösterreich mir Steyr 125.0C derzeit monatlich rund 154.000 Schilling, der Bürgermeister von Linz kassiert 130.000 Schilling, der von und der von Wels 107.000 Schilling monat lieh. Die Vizebürgermeister von Linz sind mit 110.000 Schilling dotiert. Zwischen den Vizebürgermeistern von Steyr und Wels gibt es allerdings beachtliche Unterschiede: Die vom Steyrer Gemeinderat mit Mehrheit beschlossene Pensionsregelung sieht vor, daß nebenberufliche Stadträte und der 2. Vizebürgermeister, ohne auch nur einen Groschen Pensionsbeitrag zu leisten, Anspruch auf eine Pension haben, die bereits nach sechsjähgriger Funktionsdauer wirksam wird, sobald der Mandatar das 60. Lebensjahr erreicht hat. Die Pension kann bis zu sieben Prozent des Bürgermeisterbezuges erreichen und wird 14mal im Jahr ausbezahlt. KPÖ Gemeinderat Treml protestierte gegen alle diese „Neuregelungen" um die Politikerprivilegien (die man eigentlich auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüfen müsse) und erkärte, daß die KPÖ weiterhin dagegen ankämpfen wird. in Steyr bezieht der Vize rund 43.000 Schilling, in Wels hingegen 59.000 Schilling. Recht unterschiedlich ist auch die Bezahlung der Stadträte in den drei oberösterreichischen Statutarstädten: Ein Stadtrat in Linz kassiert monat lieh etwa 97.000 Schilling, in Steyr 17.0C in Wels hingegen 48.000 Schilling. mr :iw Schilling, Sowohl in Wels als auch in Steyr sind die Stadträte jedoch nicht hauptamtlich, sondern nur „nebenberuflich'' tätig. Außerdem sind Steyr und Wels einwohnermäßig und in budgetärer Hinsicht ohne weiteres vergleichbar, doch liegen die Bezüge für Stadträte in Steyr, wie KPÖ-Gemein- derat Treml betonte, deshalb weitaus unter jenen von Wels, weil in Steyr die Kommunisten seit Janren hartnäckig gegen die aufreizenden Politikerbezüge kämpfen, während im Welser Gemeinderat derzeit kein kPÖ-Manda tar sitzt. Seite 4 TAGBLATT Interessante Feststellung Freitag, 5. Juni 1981 Dr. Kreisky bei Betriebsrätekonferenz: Wir waren die ersten im demokratischen Europa, die Beziehungen zur DDR aufgenommen haben' Es gab deswegen heftige Vorwürfe. Fazit aus den Beziehungen mit all diesen Ländern: Wir haben gewaltige wirtschaftliche Vorteile gezogen und es ist noch viel mehr aus diesen Ländern für die österreichische Stahlindustrie und den Zulieferfirmen herauszuholen, wenn wir weiter mit diesen Ländern zusammenarbeiten."
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