Steyrer Werksarbeiter, 33. Jg. April 1981, Nr. 2

KPÖ-Treml: <■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■• Einen Atomkrieg kenn niemand gewinnen — Er wäre unweigerlich das Ende der Menschheit „Luftschutzstollen sind kein Schutz...“ Mit der Aufforderung, gegen das Wettrüsten, die Wahnsinnswaffe Neutronenbombe und die Stationierung von neuen Mittelstreckenraketen an Oberösterreichs Grenzen Stellung zu nehmen und in aller Öffentlichkeit dagegen zu protestieren, wandte sich auf der letzten Gemeinderatssitzung KPÖ-Ver- treter Otto Treml an alle Mitglieder des Steyrer Stadtparlaments. Gemeinderat Treml hatte das Kapitel „Zivilschutz“ (worin der Ausbau eines Luftschutzsystems in Steyr enthalten ist und die Stadt im Stollenbau als „Testfall" für ganz Österreich hingestellt wird) zum Anlaß genommen, um in einem leidenschaftlichen Appell auf die drohende Gefahr einer nuklearen Katastrophe hinzuweisen. Die qualitativ neuen Massenvernichtungswaffen, die in der Welt gehäuft sind, reichen bereits aus, um die gesamte Merischheit mehrmals zu vernichten. Riesige Mittel werden aufgewandt, um immer neue, noch furchtbarere Vernichtungswaffen zu erfinden. Je mehr atomare Waffen angehäuft werden, desto schwerer sind sie zu kontrollieren, desto leichter kann die Schwelle zum Atomkrieg überschritten werden. Die Atombombe macht keinen Unterschied zwischen Menschen verschiedener politischer und weltanschaulicher Richtungen. Wir Kommunisten sind leidenschaftliche Verfechter der Auffassung, daß im Kampf um den Frieden alle Menschen guten Willens zusammenwir- •ken müssen: Sozialisten, Christen, Parteilose, Kommunisten, Arbeiter, Bauern, Intellektuelle, Pazifisten, Männer und Frauen. Ein Atomkrieg würde zur Zerstörung der Umwelt führen, ja die Existenz der Menschheit vernichten. Der kommunistische Mandatar erinnerte an ein jüngst bekanntgewordenes Dokument, in dem eine Liste von Atombombenzielen enthalten ist, darunter 39 Städte und Orte in Österreich, und hier wiederum fünf Städte und Orte im unmittelbaren Nahbereich von Steyr, nämlich Linz, Enns, Mauthausen, Gmunden und Klaus. Gemeinderat Treml: „Wenn man weiß, daß zu Ende des zweiten Weltkrieges eine einzige amerikanische Atombombe auf Hiroshima rund 200.000 Menschen getötet hat und die heutigen Nuklear- und Vernichtungswaffen tausendmal grausamer sind, kann man ermessen, welches Inferno auf uns zukommt. Hier kann ein noch so gut ausgebautes Luftschutzstollensystem keine Rettung bringen.“ Statt mehr Mittel für den fragwürdigen Zivilschutz sollte ein umfassender Kampf für die Abrüstung begonnen werden. Während die Fraktionen von SPÖ und FP zu den Ausführungen des kommunistischen Gemeinderats schwiegen, verteidigte ein ÖVP- Sprecher den Ausibau des Steyrer Stollensystems. Bürgermeister Weiß bestätigte hingegen abschließend die gefährliche Situation, in der wir heute leben, und meinte, daß „wir alle gemeinsam für Frieden und Abrüstung eintreten sollten“. IM MIMIN DES LEBENS, STOPPT DMS WETTBHSTENI NOE WIEDER FASCHISMUS! _______NIE WIEDER KRIEG ! 1.Mai 10 Uhr30 KUNDGEBUNG Steyr - Stadtplatz Es spricht: Df. Walter SILBERMAYR Der 1. Mai Ist #lrt Internationaler Kampftag der Arbeiterbewegung, er Ist ein tag, an dem wir unseren Forderungen neue Kraft verleihen. Steyr: Hilfe für das Volk von El Salvador Eindrucksvoll war die Solidaritätskundgebung mit dem Volk Von El Salvador im Steyrer Stadtsaal, an der rund 300 Besucher, vorwiegend junge Arbeiter und Studenten, teilgenommen hatten. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Jugendreferat der Stadt Steyr gemeinsam mit den demokratischen Jugendverbänden. Dr. Oskar Lehner von der Universität Linz informierte die Kundgebungsteilnehmer in einem erschütternden Vortrag Über die Unterdrückung und Armut des Volkes und den Reichtum und die bestialischen Morde der von den US-Imperialisten unterstützten Militärjunta El Salvadori. Seine Ausführungen untermauerte Dr. Lehner mit 140 Licht- bildern, die größtenteils von seinem eigenen Aufenthalt 1MK) in El Salvador stammten. Der Linzer Universitätsprofessor wandte sich auch gegen die Falschmeldungen Über sowjetische Waffenlieferungen“ und zeigte an Hand von Beispielen, daß die USA direkt die faschistischen Mordbrenner gegen die Befreiungsfront El Salvadors unterstützten.

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