Bei der falschen Partei? Von Kollegen wird oft behauptet, daß ein Arbeiter, der Mitglied der KPÖ ist, bei der falschen Partei sei. Es stellt sich die Frage, ob es wirklich falsch ist, bei einer Partei zu sein, die a/s erste die Herabsetzung des Pensionsalters von 65 auf 60 Jahre gefordert hat oder für die 45-Stunden- Woche eingetreten ist. War es falsch, daß Kommunisten als erste Partei das Urlaubs beziehungsweise Weihnachtsgeld forderten^ ßei a/l diesen Forderungen haben die anderen Parteien behauptet, die Kommunisten wollen die Wirtschaft in ein Chaos stürzen. Diese Forderungen wurden durch das stete Drangen der Kommunisten von der SPÖ aufgegriffen und realisiert. Wirtschaftliches Chaos ist dabei aber keines entstanden Ist es vielleicht auch falsch, wenn heute die KPÖ ver langt, daß die Regierung mehr Geld für die verstaatlichte Industrie ausgibt, um die Arbeitsplätze zu sichern und nicht in die Privatwirtschaft pumpt, die keine Garantie für sichere Arbeitsplätze bietet (siehe Eumig, Junior-Fahrrad werk, . . .)? War es auch falsch, daß die KPÖ für den Handel mit den sozialistischen Ländern eintrat, weil wir der Überzeugung sind, daß wirtschaftliche Beziehungen mit krisenfreien Ländern die beste Garantie für Vollbeschäftigung ist? War es auch falsch daß die KPÖ 1968 gegen den Bau des Atomkraftwerkes Zwentendorf aufgetreten ist, da sie erkannte, daß Österreich auf Grund anderer Energiereserven noch lange kein Atomkraftwerk braucht und darum verlangte, man möge zuerst die Wasserkraft voll ausnützen? Hätte man auf die Kommunisten gehört, so könnten heute zwei weitere Donaukraftwerke Strom in das Verbundnetz liefern Oder war es auch falsch, daß der KPÖ-Vorsitzende Johann Koplenig 1953 im Parlament verlangte, Österreich soll ein neutraler Staat werden? Die anderen Parteien haben ihn als Verräter bezeichnet, und heute profitieren alle von der Neutralität Österreichs. Ist es falsch, wenn Kommunisten gegen Atom- und Neutronenbomben und für Abrüstung und Entspannung eintreten, für eine friedliche Entwicklung in Europa und auf der ganzen Welt7 Denn der Arbeiterschaft kann es nur gut gehen, wenn sie in Frieden leben und arbeiten kann. Die paar Beispiele zeigen, daß die KPÖ ihre Politik nur im Interesse der Arbeiter geführt hat und auch weiterhin führen wird. Es ist daher falsch, wenn sich der Arbeiter von der antikommunistischen Propaganda irreführen läßt, denn diese dient nur den Interessen des Kapitals und nicht denen der Arbeiter. Überlege dir das einmal, Kollege, und denke darüber nach, auch dann, wenn wieder einmal Wahlen sind und die KPÖ oder der GLB um deine Stimme wirbt, daß es doch nicht so falsch ist, bei der KPÖ zu sein und die KPÖ zu wählen! Notarztwagen: KPÖ läßt nicht locker Gestützt auf die Erfahrungen von Linz und auf die Not Wendigkeiten in Steyr tritt die KPÖ seit längerer Zeit für die Anschaffung eines Notarztwagens auch in Steyr ein Bei den Budgetverhandlungen nahm der Sprecher der KPÖ, Gemeinderat Otto Treml, neuerlich die Gelegenheit wahr, dieses Problem in den Vordergrund zu stellen. Es sei allgemein bekannt, so führte er aus, daß die Rettung bei einem Herzinfarkt oder ähnlichen Erkrankungen oft weitgehend davon abhängt, wie schnell ein Arzt mit den notwendigen medizinischen Geräten zur Stelle ist • Es geht oft um Minuten, ja um Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden Daher habe die KPÖ bereits vor einem Jahr die Anschaffung eines Notarztwagens ver langt. Dieser Notarztwagen soll nach den Vorstellungen der KPÖ und in Übereinstimmung mit den Linzer Erfahrungen bei Oer Intensivstation stationiert und mit den dienst habenden Ärzten im Landeskrankenhaus koordiniert wer den. Auf dem Personalsektor wurden dadurch keine wesenth chen Mehrkosten entstehen Nachdem die Stadt im Jahre 1980 rund neun Millionen als Sprengelbeitrag nach dem Krankenanstaltengesetz an das Land zahlt, müßte eine Teilfinanzierung für diese lebensrettende Einrichtung auch vom Land geleistet werden Die Stadtgemeinde müßte vor allem für die Betriebskosten des Notarztwagens aufkommen. Die KPÖ, so führte deren Sprecher aus, könnte sich auch vorstellen, daß der Gemeinderat an die Werkdirektion der reichen Steyr Werke herantritt, damit die Anschaffung des zusätzlichen Rotkreuzwagens samt den notwendigen medizinischen Geräten auch von dieser Seite finanziert wird • Soweit der Sprecher der KPÖ. Gerade die letzte Forderung erscheint jetzt um so gangbarer und dringender, als die Werkdirektion in den letzten Tagen für die achtziger Jahre eine äußerst günstige Prognose gestellt hat. Nach dieser Prognose soll 1980 eine 25prozentige Umsatzsteigerung erreicht werden. Steyrer Bevölkerung muß für BMW-Motorenwerk beisteuern Das in Bau befindliche Dieselmotorenwerk der Bayrischen Motorenwerke (BMW) in Steyi erfreut sich nicht nur einer großzügigen finanziellen Unterstützung durch das Land Oberosterreich, auch die Stadtgemeinde Steyr muß allein im Jahre 1980 rund 13 Millionen Schilling aus eigener Tasche für das neue Werk bezahlen Zehn Millionen Schilling entfallen auf d»e Errichtung der Kanalisation Schumann Straße, das rst die Abwasserbeseitigung der Motorenwerke. Dieser Kanalbau wird weder von der oberösterreichischen Landesregierung noch vom Wasserwirtschaftsfonds des Bundes finanziell gefördert Wie die Stadtgemeinde Steyr diese zusätzlichen Millionenausgaben für das Steyr BMW-Werk aufbringt, wurde auf der kürzlich abgehaltenen Gemeinderatssitzung offenbar. Die Kanalbenützungsgebühren wurden von SP, VP und FP gegen die Stimme des kommunistischen Vertreters um 50 Prozent hinaufgeschraubt. Millionengeschenke für internationale Konzerne, Schröpfermethoden gegen die eigene Bevölkerung. Worin unterscheidet sich eigentlich eine SPÖ-Mehrheit von einer ÖVP Domäne?
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