Steyrer Werksarbeiter, 32. Jg. März 1980, Nr. 2

WERKSZEITUNG DER STEYRER ARBEITER UND ANGESTELLTEN 32.JAHRGANG MÄRZ 1980 NUMMER 2 Schicht-, Schwer-, Nacht- und gesundheitsschädliche Arbeit macht krank und verkürzt das Leben Auf das dringende Problem der Herabsetzung des Rentenalters für Schwer- und Schichtarbeiter sowie Arbeiter an gesundheitsgefährdenden Arbeitsplätzen wies Betriebsrat Gustl Mascher bei der Jahreshauptversammlung der BO Steyr-Werke hin. Eine Reihe von Studien von Ärzten und Soziologen weisen auf die Gefährdung der Gesundheit hin, die sich vor allem bei älteren Kollegen auswirkt, erklärte er und führte auch die Analyse aus Donawitz an. Dort schieden in 24 Monaten 215 Kollegen aus dem Betrieb, wobei aber nur 97 Kollegen - also weniger als die Hälfte - die wohlverdiente Alterspension erreichten. 39 Kollegen starben noch vor dem Pensionsalter, der Rest mußte wegen Krankheit und Invalidität aus dem Betrieb ausscheiden. BR GUSTL MASCHER ging dann auch darauf ein, daß das Problem der ARBEITSZEITVERKÜRZUNG nun aktuell werde. Selbst in SP-Krei- sen werde darauf hingewiesen, daß die 35-STUNDEN-WOCHE ein geeignetes Mittel sei, die drohende Arbeitslosigkeit zu bannen und trotzdem ein Wirtschaftswachstum sicherzustellen. DIE 35-STUNDEN-WOCHE könnte bis zum Jahr 1985 stufenweise eingeführt werden, heißt es. Es ist nun an der Zeit, erklärte Kollege Gustl Mascher, dieses Anliegen zur gewerkschaftlichen Forderung zu erheben. Die 35-Stunden-Woche ist eine wichtige Voraussetzung für die Sicherung von Arbeitsplätzen für jugendliche Arbeiter. Schließlich schnitt der Sprecher des Gewerkschaftlichen Linksblocks im Betriebsrat auch noch die Frage der LOHNSTEUER an. Da die Progression in den letzten Jahren kaum geändert worden sei, werden nun auch schon die kleinen Einkommen von der Lohnsteuer kräftig erfaßt. Es bestehe kein Zweifel, daß der Staat Steuergelder braucht, aber sie bestehen sehr wohl über die ungleiche Belastung, denn im gleichen Ausmaß, wie die Lohnsteuer gestiegen ist, sind die Unternehmer- Steuern gesunken. Durch die prozentmäßigen Lohnerhöhungen werden die Lohnunterschiede immer größer, erklärte Kollege Mascher. Für Bezieher der unteren Lohngruppen werde damit kaum die Inflation abgegolten. ” Wir fordern daher schon jetzt, daß bei der nächsten Lohnrunde ein Sockelbetrag für alle durchgesetzt wird, um damit mehr Lohngerechtigkeit zu erzielen”, erklärte er. Eigentümer,Herausgeber,Druck,Verleger: Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB, Otto Treml. Inhaltv.: Otto Treml.Beide Steyr,Johannesgasse 16.

Wo bleibt heimische Industrie? Kontrolle bei Investitionsmittel fehlt noch immer Mit der Investitionsförderung von Industrieunternehmungen, die jährlich dem österreichischen Staat Milliarden betrage kosten, befaßte sich auf der 13. Öberösterreichischen Landeskonferenz der Ge- werksc ha f t Metall- Bergba u - Energie Betriebsrat Gustl Mascher (Steyr- Werke) namens der Fraktion des Gewerkschaftlichen Linksblocks. Mascher erwähnte einige Privatfirmen, wie Kraus Maffei und Eumig, die in den letzten Monaten zugesperrt oder Arbeiter gekündigt haben, nachdem sie vorher Riesenbeträge vom Bund erhalten hatten. Beim BMW-Werk in Steyr, wofür Bund, Land und die Stadt Steyr ebenfalls horrende Steuermittel zur Verfügung gestellt haben, ist nach Lohnsteuer uniert Seit damals hat die Zahl der Lohnsteuerpflichtigen bloß um 15 Prozent zugenommen, während sich die Anzahl der Kapitalgesellschaften versechsfacht hat. Doch 60 Prozent von ihnen zahlen keine Körperschaftssteuer, weil ihre Steuerbilanz einen Verlust aufweist. So zahlreich sind die steuerlichen Investitionsbegünstigungen und Gestaltungsmöglichkeiten für das Unternehmertum. Deshalb entgehen dem Finanzminister jährlich mehr als 70 Milliarden an Gewinnsteuern. Die KPÖ fordert Einschränkung dieser Unternehmersteuerbegünstigung, aber Hände weg vom 13. und 14. Monatsbezug, der Überstunden- und Zuschlagbesteuerung • Die KPÖ fordert einen sozialen Steuertarif: £ Steuerfreiheit bis 6000 Schilling monatlich, Senkung der Steuertorifsätze für kleine und mittlere Einkommen bis zu 20.000 Schilling monatlich; darüber weit progressivere Besteuerung der hohen und höchsten Einkommen über 1,5 Millionen wie vor ungewiß, wie viele Arbeitsplätze dort geschaffen werden sollen. ..Wir sind nicht gegen staatliche Zuschüsse zur Erhaltung von Arbeitsplätzen", sagte Kollege Mascher, „aber wir sind der Ansicht, daß zuerst heimische Firmen unterstützt werden müssen und nicht den ausländischen Multis das Geld in den Rachen geworfen wird . . “ Schließlich ist es eine Tatsache, daß bisher völlig unkontrolliert Steuergelder der Bevölkerung der Großindustrie zur Verfügung gestellt wurden. Damit müsse endlich Schluß gemacht werden. Die Forderung des Linksblocks zu dieser Frage: Vorrang bei Investitionsmitteln für die heim.sehe Industrie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und öffentliche Kontrolle der öffentlichen Gelder. Schilling jährlich hinaus mit Spitzensteuersatz bis zu 80 Prozent. 0 Jährliche Anpassung der Absetzbeträge und des Steuertarifs an die Geldentwertung I 0 Verhinderung der Steuerhinterziehung und Eintreibung der Steuerschulden der Reichen I £ Keine Erhöhung oder Neueinführung von Massensteuern wie Mineralölsteuer oder Sparbüchlsteuer! £ Einbremsung der Umsatz und Verbrauchbesteuerung, soziale Tarife 1 Wenn die arbeitenden Menschen sich dahintersetzen, ist eine fühlbare Umverteilung der Steuerlasten zu ihren Gunsten und auf Kosten des Kapitals sofort möglich, ohne daß der Finanzminister weniger einnimmt; Die Reichen sollen mehr zahlen ! WEG MIT DEN POLITIKHl PRIVILEGIEN! Rund 6000 Unterschriften für die Herabsetzung des Pensionsalters für Schicht-, Schwer-, Nacht- und gesundheitsgefährdete Arbeiter haben die Kollegen des Gewerkschaftlichen Linksblocks bereits in einigen österreichischen Betrieben gesammelt. Schicht-, Schwer- und Nachtarbeit machen krank und verkürzen das Leben, dies beweisen Studien und Statistiken. Die Unterschriftenaktion des GLB soll nun dazu beitragen, Sofortmaßnahmen für die betroffenen Arbeiter durchzusetzen. Die Gewerkschaft kündigte bisher als einzige Maßnahme die Gründung einer Kommission an, die sich mit den Problemen der Schichtarbeiter beschäftigen wird. Was derzeit an Studien zu diesem Thema vorliegt, reicht allerdings bereits aus, um sicher zu wissen, daß Schicht-, Schwer- und Nachfarbeiter eine geringere Lebenserwartung haben. Aus diesem Grund beschloß eine Betriebsrätekonferenz des Gewerkschaftlichen Linksblocks schon im November 1979 eine Unterschriftensammlung, die mithelfen soll, Sofortmaßnahmen für diese Arbeiter zu erreichen. Gefordert wird bei der Aktion die Herabsetzung des Pensionsalters speziell für Schicht-, Nacht- und gesundheitsgefährdete Arbeiter. Dazu sollen für jedes Jahr solcher Tätigkeit drei Versiche- rungsmonate zusätzlich angerechnet werden. Dadurch könnten die Betroffenen früher und ohne Pensionsverlust in Pension geheen.

Bei der falschen Partei? Von Kollegen wird oft behauptet, daß ein Arbeiter, der Mitglied der KPÖ ist, bei der falschen Partei sei. Es stellt sich die Frage, ob es wirklich falsch ist, bei einer Partei zu sein, die a/s erste die Herabsetzung des Pensionsalters von 65 auf 60 Jahre gefordert hat oder für die 45-Stunden- Woche eingetreten ist. War es falsch, daß Kommunisten als erste Partei das Urlaubs beziehungsweise Weihnachtsgeld forderten^ ßei a/l diesen Forderungen haben die anderen Parteien behauptet, die Kommunisten wollen die Wirtschaft in ein Chaos stürzen. Diese Forderungen wurden durch das stete Drangen der Kommunisten von der SPÖ aufgegriffen und realisiert. Wirtschaftliches Chaos ist dabei aber keines entstanden Ist es vielleicht auch falsch, wenn heute die KPÖ ver langt, daß die Regierung mehr Geld für die verstaatlichte Industrie ausgibt, um die Arbeitsplätze zu sichern und nicht in die Privatwirtschaft pumpt, die keine Garantie für sichere Arbeitsplätze bietet (siehe Eumig, Junior-Fahrrad werk, . . .)? War es auch falsch, daß die KPÖ für den Handel mit den sozialistischen Ländern eintrat, weil wir der Überzeugung sind, daß wirtschaftliche Beziehungen mit krisenfreien Ländern die beste Garantie für Vollbeschäftigung ist? War es auch falsch daß die KPÖ 1968 gegen den Bau des Atomkraftwerkes Zwentendorf aufgetreten ist, da sie erkannte, daß Österreich auf Grund anderer Energiereserven noch lange kein Atomkraftwerk braucht und darum verlangte, man möge zuerst die Wasserkraft voll ausnützen? Hätte man auf die Kommunisten gehört, so könnten heute zwei weitere Donaukraftwerke Strom in das Verbundnetz liefern Oder war es auch falsch, daß der KPÖ-Vorsitzende Johann Koplenig 1953 im Parlament verlangte, Österreich soll ein neutraler Staat werden? Die anderen Parteien haben ihn als Verräter bezeichnet, und heute profitieren alle von der Neutralität Österreichs. Ist es falsch, wenn Kommunisten gegen Atom- und Neutronenbomben und für Abrüstung und Entspannung eintreten, für eine friedliche Entwicklung in Europa und auf der ganzen Welt7 Denn der Arbeiterschaft kann es nur gut gehen, wenn sie in Frieden leben und arbeiten kann. Die paar Beispiele zeigen, daß die KPÖ ihre Politik nur im Interesse der Arbeiter geführt hat und auch weiterhin führen wird. Es ist daher falsch, wenn sich der Arbeiter von der antikommunistischen Propaganda irreführen läßt, denn diese dient nur den Interessen des Kapitals und nicht denen der Arbeiter. Überlege dir das einmal, Kollege, und denke darüber nach, auch dann, wenn wieder einmal Wahlen sind und die KPÖ oder der GLB um deine Stimme wirbt, daß es doch nicht so falsch ist, bei der KPÖ zu sein und die KPÖ zu wählen! Notarztwagen: KPÖ läßt nicht locker Gestützt auf die Erfahrungen von Linz und auf die Not Wendigkeiten in Steyr tritt die KPÖ seit längerer Zeit für die Anschaffung eines Notarztwagens auch in Steyr ein Bei den Budgetverhandlungen nahm der Sprecher der KPÖ, Gemeinderat Otto Treml, neuerlich die Gelegenheit wahr, dieses Problem in den Vordergrund zu stellen. Es sei allgemein bekannt, so führte er aus, daß die Rettung bei einem Herzinfarkt oder ähnlichen Erkrankungen oft weitgehend davon abhängt, wie schnell ein Arzt mit den notwendigen medizinischen Geräten zur Stelle ist • Es geht oft um Minuten, ja um Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden Daher habe die KPÖ bereits vor einem Jahr die Anschaffung eines Notarztwagens ver langt. Dieser Notarztwagen soll nach den Vorstellungen der KPÖ und in Übereinstimmung mit den Linzer Erfahrungen bei Oer Intensivstation stationiert und mit den dienst habenden Ärzten im Landeskrankenhaus koordiniert wer den. Auf dem Personalsektor wurden dadurch keine wesenth chen Mehrkosten entstehen Nachdem die Stadt im Jahre 1980 rund neun Millionen als Sprengelbeitrag nach dem Krankenanstaltengesetz an das Land zahlt, müßte eine Teilfinanzierung für diese lebensrettende Einrichtung auch vom Land geleistet werden Die Stadtgemeinde müßte vor allem für die Betriebskosten des Notarztwagens aufkommen. Die KPÖ, so führte deren Sprecher aus, könnte sich auch vorstellen, daß der Gemeinderat an die Werkdirektion der reichen Steyr Werke herantritt, damit die Anschaffung des zusätzlichen Rotkreuzwagens samt den notwendigen medizinischen Geräten auch von dieser Seite finanziert wird • Soweit der Sprecher der KPÖ. Gerade die letzte Forderung erscheint jetzt um so gangbarer und dringender, als die Werkdirektion in den letzten Tagen für die achtziger Jahre eine äußerst günstige Prognose gestellt hat. Nach dieser Prognose soll 1980 eine 25prozentige Umsatzsteigerung erreicht werden. Steyrer Bevölkerung muß für BMW-Motorenwerk beisteuern Das in Bau befindliche Dieselmotorenwerk der Bayrischen Motorenwerke (BMW) in Steyi erfreut sich nicht nur einer großzügigen finanziellen Unterstützung durch das Land Oberosterreich, auch die Stadtgemeinde Steyr muß allein im Jahre 1980 rund 13 Millionen Schilling aus eigener Tasche für das neue Werk bezahlen Zehn Millionen Schilling entfallen auf d»e Errichtung der Kanalisation Schumann Straße, das rst die Abwasserbeseitigung der Motorenwerke. Dieser Kanalbau wird weder von der oberösterreichischen Landesregierung noch vom Wasserwirtschaftsfonds des Bundes finanziell gefördert Wie die Stadtgemeinde Steyr diese zusätzlichen Millionenausgaben für das Steyr BMW-Werk aufbringt, wurde auf der kürzlich abgehaltenen Gemeinderatssitzung offenbar. Die Kanalbenützungsgebühren wurden von SP, VP und FP gegen die Stimme des kommunistischen Vertreters um 50 Prozent hinaufgeschraubt. Millionengeschenke für internationale Konzerne, Schröpfermethoden gegen die eigene Bevölkerung. Worin unterscheidet sich eigentlich eine SPÖ-Mehrheit von einer ÖVP Domäne?

haben für uns Österreicher eine spezielle Bedeutung. Zweimal wurden uns Organisation und Durchführung Olympischer Winterspiele übertragen. Für viele Sportfreunde war es daher ein gutes Omen, als in Wien das IOC der Stadt Moskau die Abwicklung der Olympischen Sommerspiele 1980 übertragen hat. Seit diesem Beschluß wurden vom Sowjetischen Olympischen Komitee alle VorbereiSpiele tungen getroffen, ein erfolgreiches Gelingen dieses Festes des internationalen Sportes zu organisieren. Österreichische Firmen waren und sind vielfältig in die Ausstattung von Hotels, Sportanlagen, Medienzentren u. a. eingeschaltet. An den Olympischen Sommerspielen, die trotz gröbster Störversuche in der Zeit von 19. Juli bis 3. August 1980 in Moskau stattfinden werden, werden sich Tausende Theater, Betriebe und Sportorganisationen erwarten die ausländischen Gäste, darunter auch Österreicher. Für jeden Touristen wird Moskau ein schönes Erlebnis in olympischer Atmosphäre, bei hervorragender Unterbringung und vorzüglicher Betreuung sein. Wir bieten ein reichhaltiges und preiswertes Olympia-Angebot. 13tägige Reisen für Arbeiter - Angestellte - Schüler bis zum Alter von 32 Jahren. Bahn- und Flugreise - Unterbringung in 2- und 3-Bett- Zimmer - Touristenkategorie - Vollpension öS 8.400,-. 7- bis 12tägige Flugreisen für Arbeiter und Angestellte ohne Altersbegrenzung. Unterbringung in der 1. Klasse - Vollpension ab öS 8.980,-. In den Arrangements sind enthalten: Eintrittskarten, Storno- und Gepäcksversicherung, Bahnreise 2. Klasse vom Wohnort nach Wien und retour. Sportler und Zehntausende Touristen aus allen Teilen der Welt beteiligen. Die Stadt Moskau unternimmt alles, um diese Touristen bestens zu empfangen. Hunderte Ensembles, alle A-1040 WIEN, BRAHMSPLATZ 8, TEL. 65 67 94 7000 Eisenstadt, Esterhazyplatz 7 9020 Klagenfurt, Karfreitstraße 1 4020 Linz, Landstraße 78 5020 Salzburg, F.-Porsche-Str. 10/7 8010 Graz, Landhaus, Zimmer 12 6020 Innsbruck, Haydnplatz 5 6900 Bregenz, Deuringerstraße 2 Für Gruppen gibt es Ermäßigungen und ab 30 Personen einen Freiplatz. Fordern Sie die Olympiaprospekte mit näheren Informationen an!

2500 Mieter sollen 89 Millionen S zahlen KM Steyr zu einem hochbrisanten Problem in der „aktuellen Stunde* Die rund 8500 Mieter der WAG-Wohnsiedlung Steyr-Münich- holz sollen vom Vorstand der Wohnungsaktiengesellschaft (WAG) „verpflichtet“ werden, für anfallende Instandsetzungsarbeiten die Kosten von 89 Millionen Schilling aufzubringen. Dieses hochaktuelle Problem «teilte der kommunistische Gemeinderat Otto Tremi auf der letzten Gemeinde- ratssltzung anläßlich der erstmals durchgeführtea «aktuellen Stunde** «ux Debatte, KPÖ-Gemelnderat Treml berichtete dem Gemeinderat von einer .geheimen Mission“ des WAG-Vorstandes mit einigen SP- und VP-Spitzen- mandataren der Stadt Steyr. Aul dieser unter Ausschluß der WAG- Mieter stattgefundenen Besprechung haben die WAG-Vorstandsmitglieder ihre Forderungen“ dargelegt. Allein für die Fassadenerneuerur# der WAG-Wohnbauten in Münich- holz sind rund 28 Millionen Schilling aufzubringen. Die Gesamtkosten von 89 Millionen Schilling sollen von den dort wohnenden Arbeitern, Angestellten und Pensionisten aus eigener Tasche bezahlt werden, was pro Mieter rund 36.000 Schilling ausmacht. Die KPÖ hat seit Jahren auf die Notwendigkeit der Fassadenerneuerung (die dunklen Tarnanstriche der Häuser stammen noch aus der Nazizeit) und auf entsprechende Renovierungsarbeiten in den 40 Jahre alten Wohnhäusern aufmerksam gemacht und zuletzt auf der Budgetsitzung 1980 einen entsprechenden Beitrag der Stadt Steyr für diese Arbeiten gefordert. Im Jahr der 1000-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Steyr und 35 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges sei 1er Zustand der WAG-Häuser in Münichholz eine Schande. Nach Auffassung der KPÖ müsse die gewaltige Forderung der WAG (die noch im Monat März diese dem zuständigen Gericht überreichen will) nicht nur genau überprüft, sondern neben der Stadt Steyr auch die Direktion der Steyr-Werke (die das Einweisungsrecht für den größten Teil dieser Wohnungen besitzt) zu einem finanziellen Beitrag verpflichtet werden. Die KPÖ und der Mieterschutzverband werden, so wie dies bereits in der Vergangenheit geschehen ist, die Mieter von Münichholz im Kampf gegen diese ungeheuren Belastungen unterstützen. Es liegt nun aber auch an der Stadtgemeinde und an den Steyr-Werken, dazu ihren erforderlichen Beitrag zu leisten. Traisen: 85 Prozent unterschrieben In der Vöest-Alpine Traisen unterschrieb fast die ganze Belegschaft für die Herabsetzung des Pensionsalters für Schicht-, Schwer-, Nacht- und gesundheitsgefährdete -Arbeiter. Insgesamt sammelten die Kollegen des GLB im Werk Traisen bisher 750 Unterschriften. das heißt, daß 85 Prozent der Belegschaft die Aktion unterstützen. Auch viele Arbeiter, die nicht in der Schicht arbeiten, unter sch rieben aus Solidarität mit ihren Kollegen. „Für Herabsetzung des Pensionsalters bei den Schicht- und Schwerarbeitern“ Die 230 Delegierten der öS* Landeskonferenz der Gewerkschaft Metalbßergbau-Energie einheilig hinter dieser Forderung Einhellig traten die rund 230 Delegierten der 13. Landeskonferenz der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie Oberösterreich für die Herabsetzung der Pensionszeiten für Schwer- und Schichtarbeiter ein. Einen konkreten Vorschlag unterbreitete der Landesobmann der Gewerkschaft. Zentralbetriebsratsobmann Nationalratsabgeordneter Ru- haltinger von der Vöest-Alpine, den Ek-legierten: Einführung einer Frühpension ab dem 57. Lebensjahr für Schicht- und Schwerarbeiter nach 25jährigem Dienstverhältnis. Ferner: Die Schaffung von Ablösen (Arbeitszeitverkürzung) auf gesundheitsgefährdeten Arbeitsplätzen sowie mehr Urlaub bzw. periodische Erholungsaktionen für Schicht-, Nacht- und Schwerarbeiter Wörtlich dazu Ru- haltinger: ..Diese Forderungen dürfen nicht mehr von der Tagesordnung kommen ...“ Sekanina „freut sich* Der auf der Landeskonferenz anwesende Vorsitzende der Gewerkschaft Metall-Bergbau-Energie, Karl Sekanina. konnte in Anbetracht dieser wichtigen Forderungen nicht umhin. festzustellen, daß „wir hier Lösungen finden müssen ...“, und schließlich: „Es freut mich, daß sich die oberösterreichische Landeskonferenz mit diesen wichtigen Fragen befaßt.. “ Die Forderung nach Herabsetzung des Pensionsalters für Schicht- und Schwerarbeiter untermauerte in der Diskussion der Vertreter des Gewerkschaftlichen Linksblocks, Vöest- ALpine-Betriebsrat Siegfried Pöt- scher, der als alarmierendes wie bezeichnendes Beispiel anführte; Von den im Jahre 1979 in Pension gegangenen 279 Schicht- und Schwerarbeitern im Werk Linz der Vöest-Alpine hatte ein Drittel das 60. Lebensjahr noch nicht erreicht. Mit anderen Worten; -Jeder dritte Schichtarbeiter der Vöest muß in die InvalidRäts- pension gehen... Betriebsrat Pötscher trat gleichzeitig unter dem Beifall der Delegierten dem »Argument“ entgegen, für die Herabsetzung des Pensionsalters »es .»kein Geld“ vorhanden, und verlangte, daß die erforderlichen Kosten für das vorzeitige Pensionsalter durch einen entsprechenden Untern ehmerbeitrag her- eingebraoht werden müßten. Ich will früher in Pension gehen!.

Ich will früher in Pension gehen! SchichtySchwer 7Nacht- und gesundheitsschädliche Arbeit macht krank und verkürzt das Leben Deshalb verlangen wir als Sofortmaßnahme von der Bundesregierung und dem Gesetzgeber die Herabsetzung des Pensionsalters Kommunistische Partei Österreichs Gewerkschaftlicher Linksblock

UNSERE ZUKUNFT, die Zukunft Österreichs, kann nur durch Fortsetzung der Entspannungspolitik und durch Ausbau der friedlichen Zusammenarbeit der Staaten Europas gesichert werden. Beunruhigung und Sorge haben daher die Weltnachrichten der letzten Wochen bei uns ausgelöst. Angesichts der zunehmenden Schärfe der weltpolitischen Konfrontationen und eines Wiederauflebens der Atmosphäre des Kalten Krieges hat sich wohl jeder von uns gefragt: Ist die Politik der Entspannung gescheitert? Wird der Friede erhalten bleiben? Die Gefahr, die jetzt deutlich wird, ist nicht erst in diesen Wochen entstanden. Schon seit zwei Jahren unternehmen die Gegner der Entspannung und Verständigung, die insbesondere in den USA starken Einfluß ausüben, aktive Vorstöße. Ein Langzeitrüstungsprogramm der NATO wurde bereits im Mai 1978 beschlossen, wodurch alle Mitgliedstaaten zu laufender, alljährlicher Rüstungssteigerung verpflichtet werden, ohne Rücksicht auf ein Zustandekommen internationaler Vereinbarungen für Rüstungsstopp und Abrüstung. Der Abschluß des SALT-II-Vertrages zwischen den USA und der Sowjetunion, der von entscheidender Bedeutung für die Zügelung des Wettrüstens sein kann, wurde von den Gegnern der Entspannung immer wieder verzögert. Nach der Unterzeichnung des Vertrages im Juni 1979 in Wien setzten die Angriffe verstärkt ein — sowohl durch eine Kampagne gegen die Ratifizierung im Senat der USA, wie durch das Drängen auf neue Aufrüstungsmaßnahmen, die den Vertrag entwerten und eine neue Rüstungswelle auslösen werden. 600 neue amerikanische Atomraketen, sogenannte Mittelstreckenraketen, sollen in den nächsten Jahren in den europäischen NATO- Ländern, darunter auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, stationiert werden. Das wurde auf der NATO-Tagung im Dezember 1979 beschlossen. Dadurch würden die USA zum erstenmal in der Lage sein, alle Hauptstädte Osteuropas von europäischem Boden aus mit Atomraketen zu beschießen. Durch die Stationierung dieser Waffen würde es zu einer Aufhebung des militärischen Gleichgewichtes kommen, das derzeit besteht und das durch SALT-II und eine Weiterführung der Verhandlungen, mit dem Ziel umfassendererVereinbarungen, stabilisiert werden könnte. Zu einer Verschärfung der Weltlage tragen weitere militärische und politische Maßnahmen bei: die US-Flottenkonzentration im Persischen Golf und Indischen Ozean, die Aufstellung von „Eingreiftruppen“, die Vorbereitungen für die Schaffung neuer Militärstützpunkte im Nahen und Mittleren Osten, die Einstellung von Getreidelieferungen und der Aufruf zum Boykott der Olympischen Spiele. Jedes politische Ereignis in der Welt, vor allem die Ereignisse in Afghanistan, werden als Vorwand für die Steigerung der Aufrüstung und das Abgehen von der Entspannung genommen. Eine solche Rückkehr zur Politik der Stärke, die die Ereignisse in der Welt durch Mittel der Gewalt bestimmen will, birgt große Gefahren für alle Völker in sich. Mehr Sicherheit kann sie für niemanden bringen, denn sie führt zur Schaffung entsprechender Abwehrmittel auf der Gegenseite und steigert damit das Wettrüsten und gefährdet den Frieden.

Der Teufelskreis des Wettrüstens muß durchbrochen werden! Wir alle müssen für die Beendigung des Wettrüstens Partei ergreifen, unabhängig davon, wie wir * Ereignisse in diesem oder jenem Teil der Welt einschätzen. Die Versuche, die auch in Österreich unternommen werden, die Hochrüstung zu rechtfertigen, schaden den Interessen unseres Landes und müssen entschieden zurückgewiesen werden. Der Weg in die Zukunft führt — auch wenn er schwierig sein mag — nur über Verhandlungen und Reduzierung der Rüstungen. Nicht Steigerung der Konfrontation, sondern Fortsetzung der Entspannungspolitik! Diese Forderung wird heute von allen um den Frieden besorgten Menschen erhoben. Dafür müssen sich auch in Österreich mit ganzer Kraft einsetzen: • Die Bundesregierung, wegen ihrer Verantwortung gegenüber unserem Land, um den Entspannungsbemühungen auf internationaler Ebene größtmögliche Unterstützung zu geben. • Die Massenmedien, um den wirklichen Interessen unseres Landes Ausdruck zu geben und diese Interessen breitesten Kreisen bewußt zu machen. • Jeder einzelne Österreicher, dem die Sicherung der Zukunft unseres Landes ein Anliegen ist. Jetzt müssen wir vor allem für folgende Forderungen eintreten: Keine neuen Atomraketen in Europa! Ratifizierung von SALT-II, um weitere Schritte zu Rüstungsbegrenzung und Abrüstung einleiten zu können! Einberufung einer europäischen Konferenz über militärische Entspannung und Abrüstung! Konstruktive Schritte zur Festigung des Vertrauens und des Ausbaus der Zusammenarbeit beim bevorstehenden Madrider Treffen der Teilnehmerstaaten der Konferenz von Helsinki! Zurückweisung aller Versuche, Europa in den Kalten Krieg und zu neuen gefährlichen Konfrontationen zurückzuführen! DIE POLITIK DER ENTSPANNUNG IN EUROPA MUSS VERTEIDIGT UND FORTGESETZT WERDEN! März 1980 österreichischer Friedensrat Bund Demokratischer Frauen Gewerkschaftlicher Linksblock An den Österreichischen Friedensrat, Hetzgasse 42, A-1030 Wien Ich unterstütze die Forderungen im Flugblatt „UNSERE ZUKUNFT“ □ Ich bin mit diesen Forderungen nicht einverstanden □ Ich bin an den Veröffentlichungen des österreichischen Friedensrates interessiert □ Ich möchte zu Diskussionen und Vorträgen über Friedensprobleme eingeladen werden □ Name__________________________________________________________________ Ad resse________________________________________________________________ U ntersch rift______________________________________________________________ Eigentümer, Herausgeber und Verleger: österreichischer Friedensrat; für den Inhalt verantwortlich: Elfrieda Grundböck, beide 1030 Wien, Hetzgasse 42. Druck: Globus, 1206 Wien.

Ein reichhaltiges Ferienprogramm für MÄDEL und BUBEN unter liebevoller Aufsicht bewährter Mitarbeiter, die es ver - stehen auf sinnvolle Wünsche der uns an - vertrauten Kinder einzugehen und für eine schöne und vertrauensvolle Heimgemein - schäft sorgen, bietet auch heuer "KINDERLAND - JUNGE GARDE” Die jeweils 3-wöchigen Erholungsturnusse stehen bereichts fest : I. Turnus: 7. 7. - 26. 7. 80 II . Turnus: 26. 7. - 14. 8. 80 III. Turnus: 14. 8. - 2. 9. 80 Im III. Turnus gibt es wieder Lernhilfe in MATHEMATIK, DEUTSCH und ENGLISCH I Teilnehmen können alle Kinder von 6 bis 15 Jahren (ausgenommen schwer körperbehinderte Kinder, Bettnässer und Kinder mit ansteckenden Krankheiten). Im Elternbeitrag von S 1.850,- (KASSE N- ZUSCHUSS MÖGLICH 0 ist enthaIten: - Fahrkosten Linz-Kirchschlag und zurück - Unterkunft in schönen Zimmern und ausreichende Verpflegung (gesunde, ausgeglichene Hausmannskost) - tägliche ärztliche Betreuung - Zusatzversicherung - und wie zuvor erwähnt: Lernhilfe auf freiwilliger Basis und kostenlos im III. Turnus ! Auf Ansuchen gewähren die Krankenkassen ZUSCHUSSLEISTUNGEN. Antragstellung und Verrechnung wird weitgehendst von uns erledigt I RASCHE ANMELDUNG ERLEICHTERT UNSERE PLANUNG I Und sichert Ihrem Kind einen Platz . ,===^==-=====~= Anmeldung ======== Der Bub das Mädel ................................................ .....................................................................^b. am.:.......................... Der Bub das Mädel ........................................ «eb* ......................... wird/werden für den Turnus vom 7. Juli bis 26. Juli 0 vom 26. Juli bis 14. Aug. 0 vom 14. Aug. bis 2. Sept.O 1980 zutreffendes anhaken ! Ich möchte bei der ..............................................................welcher? - Krankenkasse um einen Zuschuß ansuchen. Ich bezahle den Vollbeitrag von S 1.850,-. — nichtzutreffendes bitte streichen ! - Bei unbegründeter Stornierung muß die Einzahlung als Stornogebühr einbehalten werden. Der Rest des Teilnehmerbeitrages ist nach Erhalt der Vorschreibung fällig. Bei eventueller Nichtbewilligung des Kassenzuschusses wird der Differenzbetrag nachverrechnet. ....................................................... .. ........... (Unterschrift der Eltern)

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