Der „Weltsheriff“ „Wenn in den USA die Präsidentenwahlen näher kommen, lebt die Welt gefährlich. Die Rivalen suchen einander in .Festigkeit* zu übertreffen. Hier soll ein Weltsheriff gewählt werden, von dem man erwartet, daß er zuerst schießt und dann fragt, der aber auf jeden Fall schneller zieht als irgendein Verdächtiger.*1 Es wäre jedoch verheerend, wenn der provokativen Politik der USA mit gleicher Münze heimgezahlt würde. Die wirkliche Verschärfung der internationalen Lage „wurden von Carter und seiner Administration vorangetrieben **. (Aus „Ny Dag", Schweden) Karikatur: Lerch Neujahrsgeschenk für Kreisky, Mock und Co. Neues Gehaltsschema ab 1. Jänner Grundgehalt 14mal Nicht ver- Wohnungs- rechenbares Verrechen- Entfernungszulage 12mal Gesamtgehait beihilfe 12mal Amtspauschale 12mal bares Amtspauschale 12mal monatlich jährlich Bundeskanzler, Minister usw. Nationalratspräsldenlen Staatssekretäre Klubobmänner 90.358 85.603 80.847 76.091 13.554 12.840 12.127 7000 7000 7000 In Schilling 4900 4900 8560 7609 115.812 105.443 bis 114.003 104.874 76.091 bis 83.700 bis bis 1,570.460 1.436.522 1,539.242 1,420.182 1,065.274 1,156.582 Abgeordnete 30.952 bis 47.557 «MW bis 9511 bis 57.068 bis 779.930 Gehaltserhöhung bis zu 60.000 Schilling jährlich — Sie predigen Wasser und trinken Wein Als ob man die Bevölkerung provozieren möchte: Ausgerechnet an dem Tag, an dem eine Fülle neuer, schwerer Belastungen wirksam werden, an dem ein Jahr beginnt, das - so offiziell - den arbeitenden Menschen keine Reallohnerhöhung bringen soll, ausgerechnet an diesem Tag treten jene Gehaltserhöhungen in Kraft, die sich die für diese Preis- und Lohnverhältnisse verantwortlichen Politiker gewährt haben. Mit 1. Jänner wurden deren Millionenbezüge bis zu rund 60.000 Schilling und mehr im Jahr zusätzlich aufgefettet. Während jeden Arbeiter und Angestellten die Preis- und Tariferhöhungen ab Jänner 1980 schwer treffen und ihren Lebensstandard einschränken, haben die verantwortlichen Politiker für sich vorgesorgt. Bisher hatten sie schon Millio- närseinkommen. Das Durchschnittseinkommen eines österreichischen Arbeiters, mit Überstunden, Zulagen, Weihnächte- und Urlaubsgeld, beträgt rund 11.000 Schilling brutto im Monat. Ein Minister hat 115.812 Schilling im Monat, also mehr als das Zehnfache eines Arbeiters. Und diese Millionenverdiener verlangen von uns Arbeitern und Angestellten Sparsamkeit, Lohn- und Gehalteverzicht Sie predigen Wasser und trinken Wein! Und dazu noch die Steuerprivilegien In der Zeit des Feudalismus brauchten Kaiser und Fürsten, weltliche und kirchliche Adelige keine oder nur teilweise Steuern zu zahlen. Dieses Vorrecht besitzen heute noch die Regierungsmitglieder, 'die Nationalratspräsidenten, die Präsidenten des Rechnungshofes, die Landeshauptleute und alle Abgeordneten. Von Haus aus brauchen sie 50 Prozent ihrer Bezüge nicht zu versteuern. Steuerfrei sind weiter die beiden Amtspauschalien und die Entfernungszulagen. Auf diese Weise sind bis zu mehr als 60 Prozent des Einkommens dieser Privilegierten von jeder Steuer befreit. Doch auch vom Rest des Gehalts können Steuerminderungsposten in Abzug gebracht werden.
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