Steyrer Werksarbeiter, 30. Jg., Mai 1977, Nr. 3

U:ntern.ehmer haben sich durchgesetzt Linksblock gegen Reallohnverzicht Nach dem Eingreifen Kreiskys in den Metallarbeiterkonflikt gab sich Sonntag die GewerkschaftsfOhrung mit den schon vorher zugestandenen siebeneinhalb Prozent Ist-LohnErhöhung und geringfügigen Verbesserungen der Abfertigungsbestimmungen zufrieden. Uber die neuen Entgeltbestimmungen wurden nur Verhandlungen für 1978 zugesichert. Der für Montag Daß die christliche Fraktion gemeinsam mit der SP-Fraktion den Abschluß als positiv bezeiebnet, besti" tigt nur ihre Demagogie. Es zeigt, daß man . Er~lä.rungen ihre,s Chefs. Gass.._ ner über die ungenllgende Lohnformel Benyas nicht ei'Dd : nehmen kann. vorbereitete Streik wurde abgesagt. · Die Ver,lierer dieser Lohnrunde sind die Metall- und Bergarbeiter. Die Teuerung wöhfend der Laufzeit von dreizehneinhalb Monaten hat ihre Löhne um zirka acht Prozent entwertet. Die brutto siebeneinhalb Prozent Erhöhung sind netto nicht mehr als Der Gewerkschaftliche. Linksblock hat den Abschluß, der zu einem Reallohnverlust der · ·Metall- und Bergarbei ter führt, sogleich am Sonntag im , Vorstand der Gewerkschaft abgelehnt. . sechs Prozent. Die ohnehin bescheidene Forderung nach einer zehnprozentigen IstLohn-Erhöhung wurde von den Unternehmern strikt abgelehnt. Sie waren lediglich bereit, 7,5 Prozent zu bieten. Die Verbesserung der Abfertigungs- .und Entgeltbestimmungen lehnten sie grundsätzlich ab. Diese unnachgiebige Haltung der Unternehmer zwang die Metallarbeitergewerkschaft, einen unbefristeten Streik zu beschließen. Mit diesem Beschluß war eine völ - lig neue Situation entstanden. Die Metallarbeiter· waren bereit, durch Kampfmaßnahmen die Forderungen durchzusetzen, und hofften, daß in der neuen Situation wieder das urspriingiiche Pake1;, von dem Benya und Sekanlna gesagt hatten, die Gewerkschaft könne an Abstrichen nur Zehntelprozente zur Kenntnis nehmen, Verhandlungsgegenstand sei. Aber nicht die ·Metallarbeiter, die noch auf Landeskonferenzen Ihre Entschlossenheit · zum ·Ausdruck brachten, sprachen das letzte Wort. Bundeskanzler Kreisky schaltete :sich als• Vermittler zwischen den sogenannten Sozialpartnern ein. Heraus kam ein Kompromiß, bei dem die Metall- und Bergarbeiter auf der Strecke blieben. Die Schlagzelle in der „AZ": .,Unternehmer lenkten ein", soll nur von der· Tatsache ablenken, daß .die Führung der Gewerkschaft der. 'Metallund Bergarbeiter Ihre Kraft nicht einsetzte, lhre eigene Forderung nicht konsequent vertrat und offensichtlich auf Wunsch · des Bundeskanslers sich mit dem Unternehmerangebot zufriedengab. Die -Verbes-- serung der Abfertlgungsbe&UIDDlimgen •kostet - die ., Unternehmer . fu& nichts., , · -Es Ist kein .Wunder, daß: dle i ~flr'.' gediehe fresse · diesen Absclµus einen ,,,Sle1 'der VernuaftH nennt. denfl ftlr .sie Ist vernllrittfr, was :der kapltall11t11cbeil Wlrtliebaft dient. Der Inhalt des Abschlusses Die Gewerkschaftsforderung lautete urJprUnglieh: 1. Erhöhung der Mindes tstundenlöhne um 12 Prozent; 2. Erhöhung der Ist-Löhne um 10 Prozent; 3, Erhöhung der im Ko_llektivvertrag angeführten Zulagen im Ausmaß der Erhöhung der Mindestlöhne beziehungsweise iim Ausm aß uer Ist-Löhne; 4. E11höhung de.r Lehrlingsentschädigungen; 5. Angleichung der Abfertigun gsbes timmungen an das Angestdltengesetz ; 6, Änderung des Vordienstbegr iffes in Entgeltbegriff (Einbeziehung der S0hmutz-, Erschwernis- , Gefahren - , Montage-, Sohioht- und Nachtar beitszulage, Vorarbeiter zuschlag , sowie Überstundenentlohnung). Geltungstermin: 1. Februar 1977. Der neue Abschluß: Geltungstermin: 14. März 1977; Ist-Lohn- ErhöJ;i.ung: 7,5 Prozent; Gießereien: 6 Prozent, 1,5 Prozent individuell ; Kollektivvertrag: Erihöhrung der Mindestlöhne im Durchschnitt um 9,28 Prozent. Abfertigung: 5 Jahre alt 4 Woohen 10 Jahre alt 8 Wochen 15 Jahre a•lt 12 Wochen 20 Jahre alt 18 Wochen 25 Jahre alt 24 Wochen lehrlingsentsch6digung: 1. Jahr alt S 350.- 2. Ja1hr alt S 480.~ 3. Jahr alt S 600.- 4, Jalhr alt s sott~ Nachtarbeitszulage: Stunde alt S 5.50 2. Schichtzulage: Stunde alt S 1.25 neu 1,5 Monatsverdienste neu 2,5 Monatsverdienste neu 3.,5 Monatsverdienste neu 5,5 Monatsverdienste neu 7 Monatsverdienste neu S 390.- •nw S 530.- neu S 660.- ·. neu·· S WO.- n eu S 6.- neu S 1.35 Eigentümer, Hereusgeber. Druck und Verleger : Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB. Otto Treml. lnha l tv . : Otto Treml. Beide Steyr , Johannesg. 16 Gev#erbcha~licher Linksblock Kommunisten,linke SozialistenundParteilose

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