Steyrer Werksarbeiter, 29. Jg., Juni 1976, Nr. 3

Steyrer 111) ' ._ - 1 7 ·? [ ~ ' ,, 1--' -" ..ii;'- . . ' ~ J • • • Werksarbeiter ::;;::::=:=" WERKSZEITUNG DER STEYRER ARBEITER UND ANGESTELLTEN 29.JAHRGANG JUNI 1976 NUMMER 3 ARBEIT E_RDELEGATION IN DER SOWJET UION l .\m11 . Achtzig Arbeiter und Angestellte, darunter die Steyrer Facharbeiter Erich Simmer (zweiter von links stehend) und Siegfried Vratny (vierter von links stehend), haben sich von 4 . bis 13.Juni in der Sowjetunion aufgehalten . Die Delegation besuchte Moskau, Belorußland,Wolgograd und Uljanovsk an der Wolga. Sie besichtigten Industriebetriebe und informierten si c h Uber die Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen. Eigentümer,Herausgeber , Druck , Verleger : Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB,Otto Treml. Inhaltv. : Otto Trem l .Beide Steyr , Johannesg . 16

FüR DIE KONZERNLEITUNG EIN GUTES GESCHATFSJAHR Der Geschäftsbericht der Steyr-Daimler-Puch-AG für das Jahr 1975 zeigt deutlich, wer die Lasten der kapitalistischen Krise zu tragen hat: An die Aktionäre wurde ein um zwei Millionen Schilling höherer Gewinn verteilt. Mehr als zehn Prozent der Arbeiter und Angestellten flogen auf die Straße. Der Rest mußte bei verschärfter Ausbeutung einen um acht Prozent gestiegenen Umsatz erarbeiten. Im Bericht des Vorstandes liest sich dieses Ergebnis so: "Der Steyr-Daimler-PuchAG ist es gelungen, sich verhältnismäßig gut auf die konjunkturelle rezessive Entwicklung einzustellen." Wie Generaldirektor MALZACHER mitteilte, wurde in den ersten fünf Monaten 1976 ein Umsatzplus von 18 Prozent erzielt. Er erwartet heuer eine Umsatzausweitung von 18 bis 20 Prozent. "Im laufe des Jahres 1975 mußten wir uns von jedem zehnten Arbeitskollegen verabschieden und konnten den Reingewinn wesent li ch erhöhen." Der Gesamtumsatz erhöhte sieh um acht Prozent, der Exportumsatz sogar um 13 Prozent. Gleichzeitiq ist der Belegschaftsstand um 1777 auf 16~788 zurückgegangen. Vom erhöhten Reingewinn wird eine 0i vi dende von fünf Prozent auf das erhöhte Aktienkap ital von ei ner Milliarde Schilling ausgeschüttet, das s i nd 50 Mi l l i onen Sc hi l l i ng (1974 sechs Pro - zent au f 800 Millionen, das waren 48 Millionen Schilling). An den guten Exportergebnissen des Vorjahres ist besonders der um nahezu 80 Prozent gesteigerte Umsatz mit Polen zu erwähnen, der durch den Kooperationsvertrag mit P0LM0T bewirkt wurde. Dagegen ist der Amerikahandel um 31 Prozent zurückgegangen. Schwierigkeiten ergaben sich bei Steyr-Hellas, dessen Produktionskapazität auf Absprache mit der ehemaligen Militärjunta zurückgehen, während die neue demokratische Re-. gierung Griechenlands dem Steyr-Konzern bisher keine Abnahmegarantie gegeben hat. „Demokratisierung" als ÖVP-Demagogie Jetzt wlll sie angeblich verbissenes Statut, vorher Kampf fUr Einengung Im Gemeinderat der Stadt Steyr kam kürzlich auch das Bestreben der öVP zur Sprache, das Statut der Städte Linz, Wels und Stey r zu "reformieren". Bekanntlich hat die öVP-Fraktion im 0ö Landtag über die Köpfe der SPö hinweg ( in deren Händen seit 1945 das Gemeinderessort liegt ) einen Initiativantrag eingebracht, in dem eine Änderung der Statuten dieser Städte verlangt wird. Die SPÖ hat es ad!erdlng1 bisher im Landtag selbst geradezu llngstllch vermieden, diesem ÖVP-Dlktat entgegenzutreten. In Linz bat die SPö dem elnseitl,gen Vor1ehen der ÖVP lnsoferne Von,chub gelel.8tet, indem hier offenkundig das Bestr-.- ben vorliegt, die Machtfülle des Bür&ermelsters um keinen Mllll• meter zu verringern. Wenn die OVP in Linz darum klmpft, vor allem ihre Stadträte „aufzuwerten", von einer echten Pemokratl1lerun1 des Gemeinderates wollen Jedoch .weder ÖV.P noch SPÖ viel w!Men. In Steyr hat rieb die SPÖ-Frak• tlon mit einer Resolution an den Landiag gewendet. tn d!eaer Resolution wird darauf verwiesen, daß Im Statut der Stadt, das ja vom Landtag. beschlossen wurde, ausdrückl!ch festgelegt 1.st, daß AntrAge Uber eine Anderun& des Statutes der Stadt vom Gemeinderat nur mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden können und nur bei Anwesenheit von miild111ten.a ·zwei Drittel aller Gem.inderite. :Der Land1Jag selbit hiUt eich Jedoch keinGIW'8g.s an dleee _Be1tlmmun,gen, die er der Stadt „verordnet' ' hat, sondern nimmt für sich das Recht ill Anspruch, mit einfacher -Mehrheit solche weittragende Besch,la,,e zu fassen. Die Stadtgemeinde Steyr wird sich daher beim Bundesgesetzgel)er bemUhffl, eine ae,elung durch1wetzen, nach der auch der Landta1 1-1 solchen Fraeen, die Autonomie einer Statutar1emelnde betreffend, ebenfalls nur aut der Grundlage einer Zweidrittelmehrheit vorgehen kann. I>er Vertnster der KPO, Oemelnd• rat Trernl, stimmte der Rnolutlon zu und bezeichnete da• Vorgehen der OVP ala rein parteipolitisches Manc':Sver. EI aehe um etne l!lmeuerun1 der t>emokratle, die auch Im Statut ihren Niederachlaa finden muue. Die Stldt Sterr ttht heute achon demollrat11eber vor, woran 1lch etW9 Ltn1 ein BelBPitl nehrMn könnte: Bel Obmlinnerbesprechungen werden alle Fraktlona Ober die wlchtl,gatn Pra,en elnphentl Informiert. Die l'Nlctionen &lnd auch, unabhlnl11 von lhre1' Größe~ in den Aussch~SMD YettNten. I>le ganze l:teuchelei der ÖVP wttd in Steyr besondera deuU!Ch. Als KPö- und FPO-Vertniter in den AuftehUasen auch volle• Stlmtnrecht hatten, wabdte alch dl• OVP-Fraktion deswegen an die Laridureaierung, förmlich entrüstet über diese Auslegung der Demokratie Ulld erwirkte, da.B die ~nttln J'ralctlorten in den AusichClitea kein ltlmrn• recht haben dürfen. Wenn sich eine solche Partei dann all Vfti.141,ef'in der Demokratie aufspielt, dann llegt die prlnzipienlOie Dema,o,le offen auf der Hand.

POLNISCHE GEWERKSCHAFTER BESUCHTEN STEYR - WERKE Eine polnische Gewerkschaftsdelegation unter der Führung des Vorsitzenden des Zentralrates der polnischen Gewerkschaft, Wladyslaw Kruczek, und des Botschafters der Volksrepublik Polen in Österreich, Ryszard Karski, besuchte im Rahmen ihrer österreichreise das Hauptwerk der Steyr-Werke. Von österreichischer Seite nahmen die öGB-Sekretäre Ströer und Hunvnel, Arbeiterkammer- Präsident Sepp Schmidl und der Vorsitzende der Fraktion des Gewerkschaftlichen Linksblocks des öGB, Genosse Anton Hofer, an dem Werksbesuch teil. Auch der Betriebsrat des Gewerkschaftlichen Linksblocks, Gen.Gustl Mascher, nahm an dem Empfang der polnischen Gäste Teil. ZU DEN WIRTSCHAFTLICHEN JETZT AUCH MENSCHLICHE KONTAKTE ! Der Generaldirektorstellvertreter Dipl.Ing.Feichtinger und der Obmann des Arbeiterbetriebsrates Hans Heigl begrüßten die Gäste mit herzlichen Worten. Die polnischen Gäste erkundigten sich bei dem Rundgang durch das Werk in persönlichen Gesprächen mit den Arbeitern über Löhne, Arbeits- und Lebensbedingungen in den Steyr-Werken. Sie bezeugten den sozialen Einrichtungen unseres Werkes ihre Anerkennung. Beim Abschied waren sich die Steyrer und die polnischen Gäste darüber einig, daß in Zukunft nicht nur die wirtschaftlichen und ·technischen, sondern auch die menschlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern ausgebaut werden müssen. RUMÄNISCHE REGIERUNGSDELEGATI ON IN STEYR Die rumänische Regierungsdelegation, die kürzlic h die Steyr-Werke besuchte, interes - s i erte sich im Hauptwerk lebhaft für den V-8-320 PS Motor. Generaldirektorstellvertreter Dipl .Ing. Feichtinger bemüht sich um eine Zusammenarbeit mit der ruman,- schen Fahrzeugindustrie . Von rechts nach links: Generaldirektorstellvertreter Dipl. Ing. Feichtinger, Dire ktor Heider, Maschinenbauminister Awram , Generaldirektor Vilna und Gemeinderat Treml. Foto Gu tbrunner

Fordert mit uns Preis-, Tarifund Mietzinsstop ! Die Belastung der arbeitenden Menschen durch Preis- und Tariferhöhungen nimmt immer noch zu. Die Packelei mit den „Sozialpartnern" im Zusammenhang mit den Marktgesetzen hat dazu geführt, daß die SPÖ-Regierung dem Druck der Unternehmer wieder einmal nachgegeben hat. Das Ergebnis wird eine neue Preis- und Tariflawine sein. Grundnahrungsmittel wie Milch und Brot werden abermals teurer. Die kommunalen Tariferhöhungen treiben die Betriebskosten bei den Wohnungen hinauf, die letzte Benzinpreiserhöhung schädigt die Autofahrer schwer und nun wird schon von einer neuen Erhöhung gesprochen. Jetzt kommt auch die zweite Rate der Kraftfahrerschröpfung: im Herbst wird die Kfz-Steuer um 50 bis 200 Prozent erhöht. Außerdem soll auch der Eckzins gesenkt werden, was wieder hunderttausende Kleinsparer trifft. Die letzten Lohn- und Gehaltsrunden haben die Teuerung nicht einmal abgegolten, die neue Belastungswelle bringt eine weitere Senkung des Realeinkommens und damit auch eine weitere Senkung der Kaufkraft, was auch eine neuerliche Gefährdung von Arbeitsplätzen bedeutet. Wenn die Unternehmer den Druck ver1flrken, muß durch gemeinsames Auftreten auch der Druck von unten versflrlc:t werden. Protestiert daher mit uns gegen die Teuerung! Verlangt von den Betriebsräten und Gewerkschaften die Einberufung von außerordentlichen Sitzungen. Protestiert in den Gemeinden gegen die neuen Belastungen. Fordert mit uns gemeinsam einen Preisstop für lebenswichtige Waren sowie einen Tarif- und Mietzinsstop. Kommunistische Partei Oö. Grünn Othmar Krejci Franz Pötscher Siegfried Wipplinger Alois Rauscher Anna Gerhartinger Fritz Hirnschrott Helmut Apfler Ludwig Gaisbauer Johann Martzy Edmund Winkler Peter Bauer Berta Hanke Helmut Jochinger Alfred Mascher August Treml Otto Landmann Othmar BR Vöest-Alpine Linz BR Vöest-Alpine Linz Landesleitung Gew. Metall Gemeinderat Linz BR Kleinmünchner Spinnerei ÖGB-Landesexekutive Linz BR Bukowansky Linz BR Tiefenthaler Linz Pers. Vertreter Linz ÖBB Pers. Vertreter Magistrat Linz BR Fa. Mühlbauer Landesfrauenausschuß ÖGB Linz BR Sprecher & Schuh Jugendvertrauensmann Fa. Zelenka Arbeiterkammerrat BR Steyr-Werke Gemeinderat Steyr Gemeinderat Micheldorf Gewerkschaftlicher Linksblock Oö. Lobmeier Johann Schürrer Anton Krenn Stefan · Mittendorfer Franz Teply Johann Ellinger Gregor Zimpernik Raimund Benedikt Kurt Tafemer Maria Knasmüller Josef Sieger Josef Fischer Johann Gross Manfred Pötscher Franz Hackl Johann Berner Josef BR WTK Ampflwang Gemeinderat Wolfsegg BRO Kunststoffwerk Attnang Gemeinderat Attnang BRO Grill & Grossmann BR und Gemeinderat Ebensee BRO Fa. Brandl Gemeinderat Stadl.Paura BR und Gemeinderat Stadl-Paura BR Fa. lnterplastik BRO Fa. Schlögl, Braunau BR Vereinigte Metallwerte• Ranshofen BRO lnnviertler Verlag, Braunau Gemeinderat Gallneukirchen GR Langenstein BR Forstverwaltung

l Es geht nicht nur um die Kursgebühr Wieder saftige Erhöhungen Im Steyrer Gemeinderat beschlossen Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates kamen a~rmala einige Tariferhöhungen zur Debatte. Diesmal ging es um die Kursbeiträge für die Volkshochschule, die für Erwachsene und Jugendliche zwischen 11 und 14 Prozent erhöht wurden. Gemeinderat Otto Treml erklärte dazu im Namen der KPO, daß schon seit geraumer Zeit keine Gemeinderatssitzung stattfindet, In der nicht Gebühren- und Tariferhöhungen bean tragt werden. Er erinnerte daran, daß SPO, OY.P und FPO gemeinsam seit der sogenannten Monsterslt:mng im November eine Reihe von Gebühren bis um 100 Prozent erhöht ha.ben. Die Eintrittspreise für daa Theater wurden um zehn Prozent hinaufgesetzt, die Kanalbenützungsgebühren wurden in zwei Etappen verdoppelt, wodurch die Betriebskosten bei den Wohnungen stark hinaufgetrieben wurden. Die Aull• speisungsbeiträge in den Kinder- und Tagesheimstätten und Horten wure den u,n 23 Prozent erhöht, die Eintrittspreise für die Sauna stiegen um 40 Prozent, die für das Hall1;?nbad um 33 und die für das Freibad um 66 Prozent und auch der Tarif für die Kunsteisbahn wurde um 66 Pro• zent erhöht. Schließlich hat der Steyrer Gemein:ierat gegen die Stimme der Kommunisten auch die Ausgaben be.i einem Todesfall höchst unsozial erhöh t, nll.mlich um 25 bis 100 Prozent, wobei für die sozial Schwächeren die Bestattungskosten jetzt doppelt so hoch sind als früher. Die letzte Erhöhung der Kursbeiträge für die Volkshochschule in einer Höhe von 12 bis 14 Prozent wurde erst vor sieben Monaten von der Mehrheit des Gemeinderates beschlossen. Diese Mehrheit macht sich offenbar nicht vi-el Kopfzerbrechen und beantragt nun neuerdings eine Erhöhung. Die •Initiative von Bürgermeister Schwarz, wonach die derzeitigen K;ursgebilhren für Kinder und Pensionisten gleichble!,ben, ist zu begrüßen, unverständlich bleibt jedoch die Erhöhung der Beitrllge für Erwachsene und Jugend• liche. Es sei nämlich höchst bemerkenswert, daß auf eine Frage des KPO• Vertreter!! im Finanz• und ·Rechtsausschuß, wie hoch denn elgentilch der Betrag sei, der zur Abdeckuttl der vorgeschlagenen Honor&1'erhö-- hung von 4.50 auf 5 Schllllng pro Kunelnhelt notwendig sei, keine Summe ienannt werden kor.inte. Dies teige, Wie schematloch und ohne viel zu Uberlegen GebQhrenerhöhungen beantragt und von der Mehrheit beschlossen werden. Die Erhöhunc der Kun1ebUhrea wurde dann mit den Stimmen von SPO und ÖVP beschlossen, die KPö stimmte dagegen, und auch die FPFraktlon sah sich diesmal, offenbar wegen der schlechten „Optik", genötigt, dieser Erhöhung keine Zustimmung zu geben. Bei Arbeitern nicht so großzügig Gemeinde Steyr verkauft ehemalige Berufsschule zu billigem Preis In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde mit den Stimmen von SPO und OVP die ehe mallge Berufsschule samt Nebengebäuden an elnl'I Tlefkllhlflrma v erk11uf~. Die alte l;lerofsschule soll m einem Betrieb mitten lin Neubauwohngeblet Stelntelcl „umfunkUonlert" werden. Obwohl von der Llete nscbaftsverwaltuilg fllr das Objekt ein Wert von 1,1 Mllllonen Schilling errechnet wurde, wurde nu11 die Schule um 2,5 Mllllon@b Schilling verkauft. Der Sprecher der -KPÖ, Gemeinde~ rat Otto Treml, bBgrilndPte die ablehnenje Haltung der Kommunisten, indem er feststellte, daß bP.i diesem Ver.kauf Gemeindeeigentum im Wert von nahezu zwei Millionen Schilling verschleudert wird. Das Hauptgebäude hat 5180 Kubikmeter umbauten Raum, das Neben,gf:'bäude rund 300 Ktiblkmeter -unli das Rohgebäude rund 700 Kubikmeter. Die Gruh1fläche beträgt 2811 Quadratmeter. Die enorme Kaufpreisermäßigung wird nun als gewerbliche Förderungsmaßnahme beiele'hnet, un::i es zeigt die Unterneh>nerfreundllchkeil n icht nur der ÖVP, sondern auch der soz ialistischen Fraktion. SPÖ an frühere Haltung erinnert Als ÖVP und FPO gemelnsa,n'l lm März 1974 mehr Geld zur Förde~ rung der gewerblichen Wirtschaft veriangwn, widersetzte sich damals die SP-Mehrheit dieser Forderung mit -Recht. BüngermelsterStellvertreter Schwarz w.andte sich ebenfalls - damals ndch als Stadtrat - gege!'l Wr>itere Zuckerln für die Unterm!hmer , un:i empfahl die Ablehnung des Antrags, der schließlich mit den Stimmen der SPO und der KPÖ auch tatsächlich verworfen wurde. Die Arbeiterfreund.llchltelt hat sich ~eitene der Mehrheit noch in keinem Fall geteigt, daß man etwa Arbeitersiedlern gegenüber so großzilglg wäre und i'hnen ein&n billigen Baugrund der Gemeinde zur Verfügung g~stel,lt hätte. Auch die 170 Siedler der Gtüfidbergsi-Mlun,g tntissen di~ Wasseranschlllßkosten il'l det Höhe voh 300.000 Schilling bis zum letzwn Schilling bezahlen. Wir Kommunisten sind daher gegen den Ver~auf der ehemaligen Berufsschule II um diesen Spottpreis und sind für den Umbau der Schule für Wohnzwecke, wie dies mit dem angrenzenden Internatsgebll.ude vorgesehen Ist. Das große ftelblerbende Grundstück soll tut Errichtung eineg notwen:iigen Kinderspielplatzes in diesein Arbeiterviertel verwendet werden. Außerdem gibt eil derzeit in Steyr eine prekäre Situation · für Schwerkranke - für Pflegefälle. Die Pflegeabteilung im Zentralaltersheim wird, um es gelinde auszudrücken, sC'hon lange nicht mehr den Erfordernissen gerecht. Es wäre daher auch nicht abwegi,g, zu prüfen, ob man dieses Gebäude zu einem Pflegeheim für alte, kranke Mitbürger umbauen kö.nnte. Wer die Lasten der Kri,a trägt Auf jeden Fall liit es nach M!I• nung der Kommunisten nicht dl& Aufgabe eln~r Getnelntk!1 Unternehmer mit Milllol'lel'lbeti'lig@I\ :zu för• dem, son:ierfi Saahe dff l'll"lanz• ministers, und der tut es a.uch - Aller<llngs mehr. ll9 tut Ist. Daß es die Unternehmer v~ratiehen, trota Re• ~ssioh im veritangerten Jahr große Profite zu er~len, teJ,it der jetzt veröfferttlichte Oe•chllftsbet'icttt der Ste:vr•Daimlet•Puch AG, und er zeigt auch gleiCfiHitl;g, wer die La11ten dl!r Krise zu tragen hat. Der Belag• schllftsstand wurde um 1717 Arbeiter und Ahge!ltellte tE!duilert und der Gesamtumsatz urn acht Protent erhöl,lt. Daher to11nte "on;i erhöh~en Rei~g~winn elne.1:pivld(i!1fdi , V~l\ f.ilr\f Proierit ausgeschiÜtet w~rdei\. t>a wir Kommunisten tür di~ Arbeitttrlnteressen uncl rar die Umver• tellung zugunsten der arbeltertden Menschen eintreten, lehnen Wlt gtundsätzlictl die trörderung der Unternehmer durch Gemeindemittel ab. Für die Erdbebenopfer In einer vom Arbeiterbetriebsrat organisierten Sammelaktion für die Erdbebenopfer In ItaHen spendeten die Arbeiter der Steyr-Werke eini! Summe vön 1.10.000 Schilling. Der Betriebsrat gibt aus aeiner Kasse 20.000 Schilling dazu. Grundsätzlich wurde beschlossen, daß diese Summe einer ein21igen Getneincie zukommen soll.

DIE · GEWERKSCHAFT HAT DEN UNTERNEHMERN NACHGEGEBEN :Die Presse Unabhängige Zeitung für Usterrefch , Wien, Dienstag, den 11. November 1975 Sallinger fordert Mäßigung . Es sei notwendig, fuhr Sallinger mrbeiter,{Jeituno DONNERSTAG 1.JÄNNER 1976 Benya: Auch 1976 höhere · fort, bei der gegenwärtigen Lohn- -~i:ie~~~'Forderungen drastisch zu Realeinkommen LOHNSUMMENSTEUERSTATISTIK STELLT FEST= 3% REALLOHNSENKUNG Einkommen : Jänner 1976 Juli 1975 Jänner 1975 Alle Berufstätigen zusammen s 7.172.- s 6.949.- s 6.732.- Alle Arbeiter s 6.433. - s 6.458.- s 6.209.- Der durchschnittliche Monatsverdienst aller Berufstätigen hat sich von Jänner 19 7 5 bis Jänner 19 7 6 um 6 , 5 Prozent brutto erhöht. Zieht man davon die erhöhten Soz ial vers icherungs- und Lohnsteuerabzüge ab, so betrug die Nettolohne rh öhun g höchstens fünf bis fünfeinha lb Prozent: der Preisinde x stieg in der gleichen Zeit um 8,4 Prozent! WIR FORDERN= EINEN GRÖSSEREN ANTEIL DER ARBEITER UND ANGESTELLTEN AM VOLKSEINKOMMEN- DURCH AKTIVE LOHNPOLITIK. ERHÖHUNG DER MASSENKAUFKRAFT ZUR SICHERUNG DER ARBEITSPLÄTZE. GEWERKSCHAFTLICHER LINKSBLOCK

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