Steyrer Werksarbeiter, 24. Jg., November 1971, Nr. 8

WER WIRD DAS BEZAHLEN .••••• ••• ••••• .• ? Ein Wahlversprechen hat die neue sozialistische Regierung schon eingelöst: Nämlich den neuen "Stir11 • Niemand haJ uns bis heute noch gefragt in welcher Form uns die PREISERHÖHUNGEN Heber sind. Die neue Regierung aber wird uns befragen was uns lieber ist: GESUNDHEIT ODER ALKOHOLGENUSS, UMWELTSCHUTZ ODER NIKOTIN „ Es hat den Anschein einer echten , demokratischen Vorgangsweise. Tatsächlich haut diese Methode nicht schlecht hin. Auch in unserem Werk gab es .schon lebhafte Diskussionen. Aber Kollegi.nnen und KoHegen wird zum Beispiel d ie Alkoholpreiserhöhung wirklich nur die Säufer e rwischen ? Trinkt nicht gerne auch der anständige Arbe iter zum E ssen oder zur Jause ein Fla.scherl Bier ? Gibt es nicht hunderttausende R entner die sich bei einem Tröpferl Wein sehr wohl und gesund fühlen ? In der Praxis wird sich der SP- Finanzminister das Geld nicht bei den Säufern holen, auch nicht bei der Creme die nur Champagner und Sekt trinkt, sondern die hunderte Millionen Schilling zusätzliche ,Steuereinahmen werden bei der Masse der Arbeiter und Angestellten kassiert ! DASSELBE GILT FÜR DEN UM\VELTSCHU'TZ, Dass das Rauch en nicht besonders gesund sein soH, wissen wir selber auch. Aber nicht der Raucher hat die Umweit verschmutzt~ nicht der Raucher ist. schuld , daß fast keine Fische mehr unse,:'e Gewässer beleben ~ Ein sozialistischer FINANZ - MINIST ER müßte sich das Geld für den Umweltschutz bei denen holen, die sich in den lebten Jah ... ren traumhaft bereichert haben Umweltverschmutzung: ,,Keine Sorge, wir führen nur die Verantwortlichen und uns den Dreck vo r die Nase für diese Schweinerei xum Baden!" setzten. Der neue Stil hat also was für .sich. Aber er , ist leicht z u durchschauen. Auch wenri die bevorstehenden :Preiserhöhungen bei Bahn, S t r o m, Ziga.retten , Alkohol , Benzin, Milch, Zucker usw. in Raten erfolgen • .: Nun es also an der Zeit, , daß die BP-Betriebsräte und Gewerkschaftsiütiktionäre noch vor der Betriebsratswahl z~ diesem 0neuen Stil" Stellung 11ijhmen.

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