Steyrer Werksarbeiter, 24. Jg., November 1971, Nr. 8

KURS AUF DIE 40 STUNDENWOCHE Bericht von der letzten Zentralbetriebsra.tssitzung Nach den w irtschaftlichen Lagebedchten der B e friebsratsobmänner aus den einzelnen Betrieben nahm Zentralbetriebsratsobmann Kollege Josef Schmidl zur kommenden Arbeitszeitverkürzung Stellung. Schmid! sandte schon vor längerer • Zeit an die Generaldirektion einen Bri.ef, worin die 40 Stundenwoche gefordert wird. Verhandlung hat bis jetzt noch keine stattgefunden. Die Unternehmensleitung ließ auf Umwegen dul"chblicken t daß eine Verhandlung nicht notwendig sei, da nach der derzeitigen gesetzlichen Regelung ab I. Jänner I972 ohnehin die 42 Stundenwoche in Kraft zu tre ten hat. Zentralbetriebsrat FRANZ VOVES (GE) nahm aJs einziger Diskussionsredner zur Arbeitszeitverkürzung wie folgt Stellung: Ich erinnere mich an das Unternehmer-Gejammer als wir die Arbeitszeit von 45 auf 42 I/2 Stunden verkü.rzten. 11Das wird das Unternehmen auf keinen Fall · verkraften können", lamentierten die Herren damals. UND WAS IST HEUTE :' Heute reisen die Vorstandsdirektoren von Konferenz z u Konferenz und b e:richten sehr in aller Öffentlichkeit über- die wirtschaftlichen Erfolge des Steyr-Daimler-Puch-Konzerns. So z.B. konnte allein das Graze:r Werk vom Jänner bis August I97I einen Rekordumsatz . von über 800 Millionen Schilling erzielen. UDas· war noch nie da0 - sagten selbst die Herren Vot"standsdirektoren. Wir hatten schon einmal um rund eintausend mehr Beschäftigte im Grazer Werk und damals noch keine Ar-beitszeitverkürzung gehabt - aber dieser hohe Umsatz, wurde noch niemaJs erreicht. Es wurde also mit wesentlich weniger Arbeiter trotz 42 I/2 Stundenwoche wesentlich mehr geleistet als früher„ Das Unternehmen hat also die ersten 2 I/2 Stunden Arbeitszeitverkürzung nicht ,.nur verkraftet, sondern mehr Gewinne abgeschöpft als vorher, Es kann also nichts im Wege stehen, die .zweite Rate d. h. die A rbeitszeif um . die nächsten 2 I/2 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich auf die 40 Stunden-~ woche zu verkürzen. Der größte Privatkonzern Österreichs , kann sich das leisten und unsere Aufgabe als Arbeifervertreter muß es sein, .mit aller Entschlossenhe,it diese Forderung durchzusetzen. Bel einer Ebrltnl .tUr langjiluige MitgUedsclud'.t Zl.l!' Gewedtseba-ft kamen sie zunmmen: Der Betriebsn..t Gu11t1 Maseher (rechts) und Sepp Jung~ '>'fi,ib, ·der in•seiner aktiven Zelt ebenfalls Jahrelang Bet.rlebsni in den Steyt.;Wt,rlteu. 1ewesen l!Jt, Mas1cher und Jungwirih sind seit vielen Jahttn Aktlvfsteb •der · Gewerksebaftliohen Einheit. Gusn .1\-laseher gehßrt ß .Jahre, Sepp Jungw.irlh 54 .Jahre der Gewex-ksehaft der Met.all• ·· und B~~ar~iier ält, ·

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2