Steyrer Werksarbeiter, 23. Jg., Dezember 1970, Nr. 7

Nidds glfUUJ(IA! }(eüe:lirl kre11! --- ~ . Eine nützliche Zeitung . . . Die wahre Demokroiie war es ,nicht Die Diskussion, die von der Gewerkschaftsjugend im Saal der Stic_kstoflwerke mit Finanzminis ter Androsch, Dr. Withalm und Abgeordnetem Peter durchgeführt wurde, hat sicherlich vom lebendigen Geist junger Menschen Zeugnis abgelegt. Trotzdem gab es einige Begleiterscheinungen, die de_r Beobachter der Fernsehsendung nicht erfahren konnte. Der Vorwurf der Manipulation kann den Veranstaltern nicht ganz erspart werden: von 1000 Eintritt.~- karten erhielt beispielsweise die Kommunistische Jugend Österreichs nur 20 Karten und die Teilnehmer der KJÖ wurden in der 37. und 1 38. Reihe placiert. * Bei der Einleitung wurde bewußt darwf Nvergessenn, die Ve;dienste der KPÖ um die Gründung eines einheitlichen Gewerkschaftsbunde, im Jahre 1945 zu erwähnen. * Der Sprecher der Gewerkschaftsjugend meinte, es sei aus rein ,,technischen GründenN geschehen, daß nur 100 Diskussionskar ten au; - gegeben wurden, so daß also nur die vordersten Reihen die Chance hatten, zu Wort zu kommen. Ganz abgesehen davon , daß für die K/0 nur zwei Sprechkarten zur Verfügung standen, mußte auch Fernsehdirekior Zilk feststellen, daß ,technische Gründe" für diese Verfahrensweise riicht geltend gemacht we.rden können, sondern daß die Organisienmg einzig und allein in den 1-/änden der Veranstalter lag. * Es wurde allgemein bemängelt, daß die brennendsten Fragen, wie etwa die Steuerprobleme wausgeklammert" wurden . Die Kommunistische Jugend korrigierte mit einer eigenen Idee diesPn Mangel. Nacl1dem -die Fernsehaufnahme zu EndP. war, · verteilten kommunistische Jugendliche eine Broschüre mit Vo,. schlägen der KPÖ für. eine Steller· reform. Ein Mitglied det l</Ö betrat auch das Podium und übergab Finanzminister Andmsch, 0\IP-Ohmann Withalm und FPÖ-Abgeordnetem Peter diese Broschüre , und empfahl sie ihnen wm gründlichen Studium.- Am Beispiel Ztlk ,,Sind die Österreicher ri ·J/i tisch naiv?" h'::ß eine Fernsehdiskussion, bei der r\ ndrosch, Withalm und Peter dem werten Publikum natürlich das Gegenteil bescheinigten. Naiv sei niemand. E, iehle höchstens ein bisser/ an Informationen und an Demokratisierung. Also ermutigt, stellte ein junger Mi?nn aus dem Publikum die Frage, warum eigentlich nicht Vertreter al ler Ö5,erreichischen Parteien - also auch der Kommunisten - zur Diskus sion eingeladen wurden. Doch da kam er bei Fernsehdirektor Zi lk schön an : ,,Nur die im Parlament vertretenen Parteien ... (Aha 1) Wir haben Sie reden lassen, obwohl wir genau wußten, woher Sie kommen .. . (Wie großziigig!) In Briinn können Si"! das nicht sagen .. ." (Warum eigentlich nicht?) Wumms, und der Ton ;var abgedreht. Womit auch dem politisch naivsten 'Österreicher klar1semacht war, wie weit die Demol<ratie in Österreich und insbesondere beim ORF geht. Der Abend war also nicht ganz verloren. PS. : Die Reaktion Dr. Zi/ks auf Komnwnis ten, die es fertigbringen, in .~einen Fernsehshows doch irgendwann einm:i! zu vl/ort zu kommen, wird von Sendun1, zu Sendung pathologischer. Ist das vielleicht darauf zuriickwfiihren, . da;?, Dr. Zilk seine eigene politische Vergan - genheit vergessen machen möchte? Steyr-AllradLkw-P ar ade In Steyr geht es steil bergauf. Das bewies die küJzlkh auf dem Hang des Dam. berges, der 60 Prozent Steigung auf• weist, vor Pressevertretern veranstaltete Altrad-Lkw-Parade. Die Sfeyr-Dolmler-Puch AG bietet mit dem neuen Plus-LkwProgramm nicht nur eine lückenlose Pkw-Baureihe In normaler Antriebsversion an, sondern nunmehr auch ein ebenso kom• plettes Allradwagenprogramm für Bau- und ähnliche extreme Ernsätze. Die Plus-Gelände-Lkw-Reihe reicht vom 13-Tonner 790 kA mit 150 PS und 6,S Tonnen Nutzlast über cUe 16-Tonner 990 kA und 1290 kA mit 180 und 230 PS und 8 Tonnen Nutzlast bis zum gro~en Dreiachser-22-Tonner 1490 kA mit 230 PS und 13,5 Tonnen Tragfähigkeit (Nutzlast richtet sich nach dem Gewicht der Kippmutde). Natürlich sind diese vier Gipfelstürmer vor allem im Baueinsatz beliebt. Daß sie mit voller laduni:1 mit 60% igen Steigungen fortiR werden und dabei nie in Si tuationen korn· men, in denen Triebwerks- und Kraftübertragungsteile in Bruchgefahr ~raten, ist auf die kräftige Dimensio• nierung ai!er dieser Tei le und Gruppen zurückzuführen. Da-zu kommt noch, daß man dank dieser überlast• barkeit mit sehr hohen Drehmomenten aus stark untersetzten Getrieben in die Achsen gehen kann und so entsprechende Durchzugskräfte verfügbar hat. Zwei konstruktive Spezialitäten unterstützen diesen Effekr der extremen Geländegängigkei t noch: einersei ts die starre Kupplung von Vorder• ·und Hinterachse an Stelle des sonst übl ichen Zwi sch enachsdifieren1ials. Aui rutschigem Boden re ißen die Hinlerrii der einfach das Fahrzeu~ durch, wenn etwa die Vorder räder dmchdrehen und keine Trakt ion liefern . .Andere rseits si nd im Kraftfi uß zu den ange1riebenen Vorderrädern Pla neten-Radnabengetriebe einge• ,chaltet, die das vo!le Antr iebsdrehmoment erst in den RJdnaben zur V\lirkung br ingen. Dadurch können dit• Eingrngsdrermomente niedrig ge-- k , lten werden. Die Obertra gun g, r.➔ l e ­ mente lassen sich daher kle,ne1 dimensionieren, was den Konstrukteu ,·e:1 Raurn gib'., einen Vorde11adeinsch lagwi11kel von 45° Oi zu realisieren. Das bedeute, trotz Allrada n• trieb außerordentliche Wendigke i t. Diese Konstruktionsform hat den Vorteil, daß alle Übertragungswellen und Gelenke trotz kleinerer Dirnen• sionierung überlastsicher sind. Für den großen 3-Achs-Muldenkipper 1490 kA mit drei angetriebenen Achsen wurde eine eigene Doppelhinterachse entwickelt. Bei ihr wurde ein sperrbares Zwischenachsdifferentia! vorgesehen, um ein Verzwängen der Räder und Reifen bei Kurvenfahrt zu unterbinden. Jede Achse hat noch wsätz!ich ein sperrbares Differential. Die Achsen können bis zu 15° verschränken, was einem Höhenunterschied von 350 mm .zwischen beiden Achsen entspricht. Waagebalkenfedern an wartungsfreien Kegelrol!enlagern und je drei t.enker federn und führen .die Räder und sorgen für vollen 8oclen!<0ntakt selbst im schwersten Gelände. überciimensionierte · Zweikreisbremsen und eine !eicht zu bedie-· nende Federspeichenhandbremse - sie spricht bei Bruch einer Bremsleitung automatisch sofort an und bringt das Fahrzeug in jeder Situation zum Stillstand - gehören ebenso w ie eine Servolenkung zur Se, ien,;usstattu•1~ der Steyr-Allrad-Lkw. Alle Bedienungselemente sind besonders leichtgängig und grit'gerecht angeordnet, 1,5 m2 Femterglasftä-;pe garant ieren optimale Sicht ndch al!en Se iten. Die seri enmäßigen Schwebesi tze für Fah,e,· und Beifahrer sorgen für den nutwPnd igen Komfon

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