Die kapitalistische Preisoffensive Die galoppierende Teuerung ist eine der markantesten Formen kap.italistischer Ausbeutung cler brei1 ten Massen. Die ÖVI' finde! starke Worte gegen die Teuerung. übe, die T eufi'rung zur Zell, in der sie selbst regierte, schweigl sie sich freilich aus. Aber auch jetzt werden laufend von den Vertretern der Bundeswirtschaftskammer von den Machern und Oberma~hern der Industrie und des Großhandels, von den Mana- ' 'em der großen ~atktbcherr- ~chenden Monopoliirmen und Konzerne Anträge auf Preiserhöhungen in der Paritätisd ,en Ko~- mission eingebracht. Man hat n:e gehö rt oder ge_lesen, daß _solche Leu te wie Sallmger, Mussrl ; Koren ;sw., sich ie den Preiswiinschen di,r Industrie, des Großhandi,ls und der Großagrarier entgegen~estellt hätte~. 1 Die ÖVP sch reit zwa r über d!e 1 Teue rung, Wrdert sie aber, wo sie 1 k,rnn . Fordert man wirksamere g~- 1 setr.li d1c Maf~nahmcn gegen d,e ! Preisl reibe r, so wird von der ÖVP i sofor t das Gespenst des „Di rigis-· mus" heraufbeschworen. Die Teuerung wird also von rler OVP g,1m: oifen als Druckmitte l gegen die Arbe iterscha ft benützt. um die Er trägnisse de r l e istu ngs~teige1 rnn.i. aus~chließlich den Unterneh~ern in Form höherer Preise zu sichern. Die derzeit ige Teue rungswelle '1 komm t nicht von ungefä hr, sie hat rieben ökonomischi,n auch weit-gesteck te politische Ziel e . Sie soll dazu dienen, die Wähler wied e r in die Arme der ÖVP zu ireiben und die öVP wied(>r ,m, Ruder zu bri11gen. Um so schwerer wiegt die Tiltsache, daK die SPÖ-Regierung gey, en die Teuerung passiv ist, daß sie keine wirksamen_ Maßnahmen ett~reift, wod.urch sie die Pl'eisdemagogie der ÖVP erst ermög-• licht . Wir üben schärfste Kritik an d~r · Haltung der SPÖ-Verlrele: in der Paritätischen Kommission, die jetzt unter dem Vorsitz von SPOKanz ler Kreisky ebenso den Preiscirhöhungsanträgen · von Industrie, Handel und Großagrarier zustimmen, w ie früher unter dem Vorslti: des ÖVP-Kanzlers Klaus. Uiet ze:gen sich die Grenzen einer ganz auf Sozi.ilpartnerschaft ausgerichteten Pol itik, die vor jede':1 Eingriff in das System der kap,- lalistische n Prolitwirtschaft zurückscheut und dadurch die In- • teressen der arbeitenden · Men- ~chen preisgibt. Man kann eben nicht die Teuerung bekämpien, ohne die Allm.J.cht dt>cs Gmm«1pildis e in zusch ränken . Eingeständnis des ÖGB-Benya Betriebsrtitekonferen:z: des Steyr•Daimler-Puch•Konzerns ÖGB-Präsident mußte zugeben: LÖHNE und GEHÄLTE R in Österreich weit zurück Betriebsrat MASCHER sprach aus, was hundert schweigende BP-Betriebsräte dachten Die österreichischen Arbeiter und Ang.;stellten leisten dasselbe wie ihre Kollegen in Schweden, Deutschland und England. Sie bekommen aber für ihre Leistungen um ein fünftel bis ein Drittel weniger benhlt. Dies . stellte ÖGB-Präsident Anton Benya dieser Tage - w ie berichtet - a ut einer Betriebsräte kon ferenz des Steyr• Da imler-Puch-Konzerns fest, an de r rund hunder t Betriebsrä te tei lnahmen. Zu dieser Offenhei t war der Gewerkschaftspräsident durch den Diskussionsbeitrag des Betriebsrates Gustl Mascher (Gewerkschaftl iche Einhe it) gezwungen worden, der si ch aus dem Kreis der hundert Betriebs räte al s einziger zu Wort meldete und auf. d ie eingangs gehaltene äußerst zwiespältige Rede Benyas Bez ug nahm. Der ◊GB-Präsident hatte · davon gesprochen, daß die kommende Lohnerhöhung der Metalla rbeiter sowohl die Preiserhöhungen kompensieren als auch die Produkti vitätssteigerung abgelten so llte. In der heut igen Zeit müßten jedoch .die Unternehmer .Lohnforder.ungen und · die Arbeiter Preissteigerungen hinnehmen , me inte ßenya und w iederholte damit seine lä.ngst beka nnte These, daß .,Preise und Löhne sich w~ iter hin bewegen" werden. Die von der KPÖ verlangte ls t-LohnErhöhung um 15 Prozent lehnte Benya mit dem Schlagwort, man müsse „iealisiisch b leiben", ab und ließ dmchb!icken, dar~ e, be,ei ts mit einer 7,Spro• zenti gen Ist-Lohn-Erhöhung „zufrieden" sei . Als einziger Di skuss ionsredner war Betriebsrat Mascher auf die äußerst beden -!d ichen Ausführungen cles ÖGB· Präsidenten eingegangen, wobei er sich gegen die Anschuldigung, die Kommu- . n isten würden „Forderungen lizitie ren", Allen unseren Lesern Jrolie U_,_Jeilinachlen und ein Prosil //?euj altr ~~~;cJ~1i~li~?~»~~! verwahrte und dem Gewerkschaftspräs identen eine trockene Rechnung vorlegte: 0 Seit der letzten Lohnerhöhung der Metallarbeiter sind anderthalb Jahre vergangen und es ist ·anzunehmen, ·daß nach dem jetzigen Lohnabschluß aber-· nials 18 Monate vergehen .werden. Die Jahre 1970 und 1971 werden,· wie bereits angekündigt wird, zusammengenommen . eine ·Erhöhung der lebensh~ltungskosten von mindestens , neun ·Pro• zent bringen, von den Preissteigerungen in der ersten Hälfte des Jahres 1971 gar nicht zu reden. . Betdebsrat Mascher fragte; wo bei e iner solchen lo,hnpol!tik die Abgeltung Hir die ProchikfivitätsstefgetLlng bleibe, von der OGB-Präsident Benya gespro• chen habe, der sogar eine „Real!ohnsteigerung" von drei bis vier Prozent in Aussicht stellte. Bei unseren Europapreisen und dem europäischen Leistungsniveau müsse .man fragen, wo eigentlich die Europalöhne bleiben. . Beze ichnenderweise hatten . ·die übri• gen Betriebsräte (obwohl Betriebsrat Mascher aussprach, was sie alle denken) auf dieser wichtigen Konferenz nichts, aber schon gar nichts zu sagen. Solidarität mit Angela Davis Aus allen Teilen der Welt kommen Proteste von Organi~ationen und Ein.zelpe;·sonen gegen den geplanten Justi:zmo rd a n der schwarzen Kornrnunistin und Bürgerrt>chtskämpferin Angela Davis. .. .Sie wi rd. nai;h _wie vor im Frauen• gifängn/s in New York ~ity f~51g~h_alten, ·und es besteht ·große Gefahr/ daß sie nach Kalifornien ausgeliefert wird, wo sie unter Mordanklage steht. Alle fortschrittlichen Organis.itlonen und Einzelpersonen müssen ihre Stimme laut werden lassen, um den Kampf für die Befreiung von Angela Davis zu unterstützen. Proteste sind zu richten an: Gouverneur Nelson Rockefeller, hecutive Mansions, Albany, New York. USA. Unterstützungsbriefe an folgende Adresse: United National Committee to fre e Angela 0 .ivis 29 West 15th Street, New York, USA. ~ersönliche Grüße an Anr,ela direkt : Professor Angela Davi s, Women's House of Detention, Greenwich Avenue, New York City, USA. E i9entümsr, Herausgeber, Verleger und Druck! Fraktion der Gew. Ctto Treml. Inhaitv, : Otto Treml. Seide Steyr, Johannesgasse i6 Einheit , 4400
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