Steyrer Werksarbeiter, 21. Jg., Oktober 1968, Nr. 7

Die Frau des Kollegen ist krank, die . einzig v~rnünfti_ge Lösung für ihn w a r daher, mit der Gattin ins Zentralaltersheim - in die Kr.ankenabteilung - z u ziehen.Seit aber die SOZIALISTEN im _Steyrer Gemeinderat, verbündet mit den "BRAUNEN II und II SCHWARZEN 11 1 die Tarife des Altersheimes in unerreichbare Höhen geschrat1:bt haben, kann auch ein Mann mit einer "guten" Rente dort nicht mehr mitkommen.So erging es auch unseren Kollegen. Er hat zwar - l aut Bestimmung - Anspruch auf · 20% seiner Rente, die ihm als Taschengeld verbleiben soll, die Stadt Steyr - ~ n t er SPÖ-Me hrheitsführung_- aber ist nicht faul!S i e kassiert die verblei be nden Gelder von den Angehörigen. Wie die Nazis beim "Ariernachweis" so konsequent betreibt sie ihre "Sippenhaftung". Kinder und Enkel müssen zahlen , wenn der Vater oder die Mutt .er ni c h t mehr kann! Unser ·Kollege aber hat auch seinen Stol-z. Ein Leben rang hat er flei.ssig gearbeitet, er will sich nicht in seinen alten Tagen von seinen ~ind~rn erhalten lassen! Und so geht die 13. und die 14.Rente, die er sich blutig ve~- dienen mußte, drauf, damit die Altersheimkosten -bezahlt werden können.Der kommunistische Gemeinderat Gustl ~oser, - er . war früh~r ~~~riebs~atsobman~ der S teyr - Werke - hat sich in allen Ausschüßen im Gem~inderat und in persönli - chen Vorsprachen beim Bürgermeister heiser gere1 det _, um_seine"sozialistischen" Kolle~en von der unsozialen Erhöpung der Altersheimtarife abzubringen.Er hat in den Wind gesprochen! Die Tarife wurden erhöht. Was dabei für den arbeitenden Menschen herauskommt, sieht man deutlich am Beispiel unseres einstigen Kollegen! Motto: Es kann nur EINER siegenUnd das sind WIR ( Adolf Hitler) wahl ·1968 slion ,,or der Wahl wird es an jedem einieTnen liegen, mitzuhelfen, elne Zersplitterung unserer Interessen auszus~alten, indem Sie Splitterparteien Ihre Unterschrift verwehren. Wenn dazu auch erklirt werden mag, dies entspräche nidtt den demokratischen Spielregeln, so wollen .wir doch aufzeigen, daß es um so leichter für den Arbeitgeber sein wird, seinen Eintluß auf die Dienstnehmer auszuüben, je gröler die Zersplitterung innerhalb der Dienstnehmer ist. . .. . · Daher sollte es jedem Arbeitnehmer Verpflichtung sein, mitzuhelfen, die Reihen seiner Interessenvertretung zu stärken unrl damit unseren Forderungen nach einem gerechten Sozialanteil Nachdruck ,,crleihen. Wenn Einer nicht viel weiß, ist er noch lange kein schlechter Kerl.Er kann primitivere Ar - beiten verrichten und sich so als nützliches Mitglied der Gesellschaft erweisen. Bedenklich wird die Sache, wenn Einer der n:icht viel weiß, sich einer qualifizierten Beschäftigung zuwendet. . GRUSELIG WIRD DIE SACHE ABER DANN, wenn E I N E R I der die pr,imitivsten Begriffe der Gewerkschaftsbewegung nicht kennt I G E WER K - S C H A F T S F U N K T I O N Ä R w i r d ! Mit solch einem Fall müssen wir uns leider hier beschäftigen! Zur Einführung u n · te r dan 11HITLER-ZITAT" ein Ausschnitt aus der letzten Nummer von " GEMEINSAM 11 MISSERAUCH VON BETREBSRATSGELDER " Gemeinsam II entpuppt sich immer mehr zu einem reinen Parteiblatt der Mehrhei ts-fraktion. MEHR ALS 1300 KOLLEGEN waren aber beider letzten Betriebsratswahl mit · der SP n ich t einverstanden.Ihre Gelder werden genau so zur Drucklegung von Gemeinsam verwendet,wie die, der dreifac h gesiebten SP - ler ! Und nun setzt GEMEINSAM die Zeitung der SP-Fraktion - der ·allen Fraktionen schriften flir die Frechheit die Krone auf: Sie fordert die Kollegen auf die SP selbstverständlich ausgenommen die Unter - Kandidatenliste zu verweigerri!

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