Steyrer Werksarbeiter, 21. Jg., September 1968, Nr. 6

Sein Stundenlohn: S886.10.- s,ö-Ver,,e,er im Generalrat der Natlona~bank haben davon gewußt _ Die Beiügf! des lSsterrelchlschen NaHonalbankprthldenten, Doktor Schmlt1, sind !iO hoch, dafJ sich sozlallsttsche Abgeordnete ver• onlafst sahen, Ihre icitsachllche Höhe fn einer par-lamentarbchen Anfrage zu „erkunden". Verhältnis : 7 ÖVP : 6 SPÖ So zu lesen dieser Toge im SPÖ-Organ Oberösterreichs, dem Linzer 8 TagblaU-, das nebenbei fesfstelife, der frühere österreichische Finanzminister verdiene pro Jahr 1,914.000 Schillin9. Mit derartigen demagogischen Mätzchen will die SPÖ ihre Mit:. glie~er, Leser und Wähler ködern. Kein Wort davon, da~ es die Kommunisten waren, die bereits im April 1968 die horrenden • Bezüge des ehemaligen öVPw Finanzministers anprangerten . • Der Generah'at der Nationalbank Ist aber keineswegs eine Körperschaft der t,yp, Laut „Finanzcompass 1968" sind fol- ;e1,de Funktlon&re der SPtj Im Generalrat tftflg. Als • V11eprasident StactssekreU:n ,a. D. Andreas Korp, ab MlfgUeder Kerl Ausch, Dr. Heinz Kaintl, Professor Fritz Klenner, Kommer:iialrat Alols Pipe,ger und Mlnfster a. D. Otto Sagmetster. Das Verhaltnb Im Generalrat lautet: sieben t1VP, sechs SP\j. - Die Gehaltsfe;;tselzung für Doktor Schmitz hot also, gut ober~ österreichisch ausgedrückt, einen üblen Fo~geruch, und die Öffentlichkeit interessiert hier vor allem, was denn eigentlich die Vertreter Millionäre gehen frei.: der SPÖ im Generalrat der Nationalbank bei der Festsetzung des schwindelnd hohen Gehalts für den Notionalbonkprösidenten getan tJnd gesagt, und wie sie sich zu dieser Ungeheuerlichkeit gestellt hoben. Hoben sie dafür gestimmt oder dagegen, und warum hoben sie in der Öffentlichkeit geschwiegen? DR. SCHMITZ • Berechnet man die Jöhrliche Arbeitszelt eines Angestellten mit l 1 6 O Albetts1fvnden, so heifJt dies, dafJ der Hatlonalbankprösidenf Dr. Sc h mU I einen Stu n - d e n I o h n in der Höhe von S 8 8 6 •1 o bezieht. Autohansa- :und DIVO-Chef enthaftet VOLKSSTIMME~EIGENBERICHT Wien, 18. September Im Gr.1111en Haus gibt es. einen Ge• kreuzigten, unter dem mal'! le5en kanm . ,.Lasset die Kleinen zu mir kommen!' Ein Ca,mer 'ergänzte diesen Spruch einMill und schrieb dlizu·: ,, ... denn die Großen läßt man laufen."' Unwil!kü.rlich fällt . einem diese Geschichte ein, wenn man hört, da~ Mittwoch zwei Millionäre aus . der Untersuchungshaft entbssen worden , sind, die unter dem Verdacht ·von Millionenbetrügereien von der Polizei verhaftet worden waren. Um 13 Ulrr öffneten sich die Tore für den Chef der Autohansa Dr. Schuster. Der M_ann der -beschuldigt wird, in g~o&em Um(ang · mit gestohlenen Wagen gehandelt zu h-aben ünd sogar Diebstahls• aufträge erleilt haben soll,_w11ri:le gegen eine ·· Kaution von 300.000 -Schilling auf freien Fu.ß gesetit. Eine Stµnde später ging , ein ande'rer Millionär . als · fre ier Mann auf die Str.1ße: Wilhelm · Ludwig, Chef und Alle inbesitzer der Firma DIVO, der beschuldigt wird, beiin Vertrieb . von TV-Geräten, Waschmaschinen und Eis• kästen Millionen ergaunert zu haben. für ihn · hinterlegten die Rechtsanwälte ein~ K;;~tion von 900.000 5chi!ling. Somit ·wurt!en an einern Tag Zwei Männer enthaftet, · deren Affären in •den letzten Woch1m in . ganz österrekh Staub. aufgewirbelt · haben und ,,on denen .· die Polizei wgt, daß es sich um die größten Betrugsfälle _ der · Nad:ikriegszei t haoSPÖ-Vorsitzender Dr. Kreisky: j Sech~ . Monate sind genug . : SPO-Vonih:ermur. Dr. l(msky spät: Die · tfo_ ::,munisten hatten . trat mit einem>ri11ensationeUer1" boreits vor zehn Jahren die . Schlagw vor die ,Offentltchkeif: Hc..'!lbi~rung der Bi.,;,desheer~Mildie Präsenzdienstieit ,für · die liarden und die HerabsetZUJ'O österreichische· Jugend soll $tau der Jungmänr,er-Diänsb:eit auf neun nur mehr sechs · Monate sechs Monate verlangt. Damals dauern. Wirkfich eine uiriwä1~ war die Sfö noch in trauter + 1 , zende ·. Forderung .im · Inter.esse httgemeinschoft mit d.er Volks- i der Jugend? - Kreiskys · Forde- pal'fei, weshalb die Fordervng rvng, die auf dem sogena"nhtrt der KPO als „OGmagogle" ab- , t Rösch-Plan basiert, ka:-, ·etwas getan worden war. • delt. Welche Wirkung diese Maßnahmen des Gerichtes auf die öffentllchkei! haben werden, kann man sich ausmalen. Ob dadurch du Vertrauen in unsere Justiz gestärkt wirdf Wir wollen nicht mißverstanden werden. Auch ·Mopeddiebe und Auslageneinbrecher gehören bestraft. Aber diese werden oft monate• lang in Untersuchungshaft behalten. ,,Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr, Verabredungsgefahr" und wer weiß welche Gründe es noch dafür gibt. Das alles scheint bei Millionären nicht zu gelten, obwohl die polizeilichen Erhebungen noch gar nicht abgeschlossen ;1ind und man noch mit der Aufdeckung weiterer Delikte rechnen kann. Aber wir leben in einem Rechtsstaat, und von l(lar;senjustiz kann keine Rede sein •• • Die Steuern sind . . a1n meisten geshegen ,,Seit Beginn dieses Jlt1irzehnts i~t · n ichts so schnell gewachsen wie die Steuerzahiung", stellt der westdeutsche Bund der Steuerzahle r fes t : Weder da ; 502 ,alprodukt noch die Arbeitseinkomnien haben das gleiche Wachstum,• ten:po erreicht wie die Steuervorschrf' i - bwi'gen. Im westdeutschen Bundesland Hessen beispielsweise wird heute fast gtmau doppelt so viel Steuer kassiert wie 1%0, und jer/er Bürger über 15 Jahr,~n werde mit durchschnittlich 3030 f',fo: k w r Steuerkasse gebeten. .· ,\lfan könnte meinen, daß Österreich ein Teil Wes tdm1tschlanrJs i.< t . .•

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