Steyrer Werksarbeiter, 21. Jg., September 1968, Nr. 6

Steyrer Werksarbeiter ~----------------·-~-~--~-D-~-•-·----·-•~~ JrUTTEILUNGSBLATT der LISTE der GEWERKSCHAFTLICHEN ElNHEJ.T 1er STEYRWERKr~ ..~._...,r~~.7'"' . >,-!~... t~;n!W J ll1 '0:W..,..._ 1 $ #4.C. ,:~ltllil4'!JIII _ _ ,__,$ , ms --.tlt"O'...-.~ ~ 21. Jahrgang S e p t e m b e r 1968 Nummer 6 Solidarität mit den arbeitenden Men - sehen der CSSR haben 0GB und viele Betriebe bewiesen. - Sie fordern den Abzug der fremden Truppen und volle Souveränität für die CSSR. Protestiert haben Gewerkschaften und Betriebe gegen den Krieg der USA in Vietnam. Der ÖGB hat bisher dazu geschwiegen. Es ist höchste Zeit, dass er gegen diesen schmutzigen Krieg Stellung nimmt. · ·

Wer erklimmt die nächste·Sprosse? ln Steyr gibt es ein hartnilckiges Tauziehen um einigt F" nktlon1n Hohf-, !(Uibez,a,hltt und somit recht he11ehrte • Po;ten werden demnäc:h,t in der Eisemla<l! irei. Arbei1tirkarnmerpf~1ident Schrnidi ,cheint ;ich l!ntsch!ossen 1.u h<1bl:'n, ,eimm Sitz im N.ationa1r•.t ~inen1 ;.1n(ier~n z.,1 über-- iJs;en. D.i, ist ,i<:her an der Zeit, denn <'in Vbeiteriunktionär rnu!S nicht im ,\lündt rnnd 40.000 SchiriinJi l'inkassie·- rim. Der AK-Präsidtnt wird Ja in Kreist'!n sl!intr ei)(enen ?.rll!'i sd1on der • Vi,ir• zig;:,r-Sepp" .5l"n.annt Bei der Neuheselzung des Platlt'., im P.irlament wird auch ~lir. Sl'O-Landesleitur1K ~in gevvichti~@~ VVort mit„ zusprechen haben. And\m ist e1 bl'i der lltt!-setzunx ~ine~ eb~nfaU~ vakanter1 Pos!ens: Lande,schulimpek1vr Proiessor St!'.'phan Radin,llef k..inn ,wi d1,e D,iuer aus f:nuu1tich1.m Gründi,n rn<:hl l~nger VizehürJ,1ermtti,t11r drr Stadt Slevr ,;in. In dieser Eigensrhait wa.r er nicht nu;- der ~ländii,:e· Vertretl'r des Büq,;e·r• mttisters, »mdern auch der Haupt· verantwmtiich11 für die Betreuun~ de, kultureilten Geschehens durch die St.idt Wer wird ~ein N.i(hfoli,:er ,E>in/ Um den gewichtig.en Posten des Bürger• niehter~Steilvertreters ~~ehr :-eit lang.e-rn ein T.wz1ehen in den Steyrer srüRt•ihen vor sich. Das Tauziehen wird um ,o sdiw:eri11er, als der .,Neue" nicht nvr ein treuer Genosse sein -rnll, ,ondl'rn auch gi>·.viss,i Fähigkeiten mit•· bring.-n und eitlen ttnt,prechl!nden HilJun~sstand auiw,..i,en mtil( Saftige Überraschungen in Steyr Die neven Stadtmeister im Tennis· wurden ermittelt Exwtltmelsterln 1m Wildwasserslalom Pertlwieser holte sich bei den Damen den Titel Hochbetrieb herrschte ,eit dner Woche auf der Tenni,Jnl~!W dr:, ATSV Steyr: Die Stadtrneistersd,,iiten wurden durchgeführt Am Wochenende st?ndt'n die Fin;ilspiele auf dem Programm. Mutter und Sdrn laro,ch ,mgten im :v1ixdoppel für eine kleine Sen,iitinn, ai, si<t die gi,sam\e Konkurrenz ,chll,gt>n und sich t,in.-n unerwarteten, Ji.wr wohl- \'ti•rdicnt~n i\1eisteitit~~1 holten. Bti den Herren-Senioren konnle Ingenieur Springer, dter spätim, Stadtmeister, seinen )l\~- fährlich;,en Konkurrenten, den Vorjahrsmeister L1ng, schon im Semitin;ile ;ius dem ijewerb dr;ing1m. Von ihrer besten Seite zeigte sich Gert.raur.l Vock-Pertlwieser, Exv,eltmttisterin im Wildwassers!aiom. Sie isl J.uch im Tennis bestens beschlagen, be- ,;iegte- schon in den Vorrunden die Exmeisteiin Härbiger und wurde Stadtmeisterin 1968. Ausgezeichnet schlug sich Staatsmeister Feigi in der Jugend. Gesundheitlich nicht gerade auf der Höhe, lieferte ef Vock einen spannenden Drehatzk~·unnf und eroberte zum Staatsmeister. er'warttrngsgemäi.\ auch den Stadtrrieisterti tel. Die neuen iv\eister: Jugendeinzel: feigi vor \lock (9 : 7, 4: 6, 6: •lJ. D,rmen• einzel: Vock vor Brei!enfeid {6; 3, 6 : 2.1. Herreneinzel: Gruber vor Eigner {6 : 4, 7 : 5, 6 : 4). Seniorenelnze!: Ingenieur Springer vor Moshammer (6 : 0, 6 : 3). Herrendoppei: Gruber-Eign,;r vor Forsch- ,iuer-Steinwendtner \l:i ; 2, 6 : '1, 6 :2 i. Jugenddoppel: Feigl-Krottenthaler vor ,v\oser-Vock {6 : 1, 6 : 2). Seniorendoppel: Ingenieur Sprin1;;er-lang vor /v\oshamrnerfümwegl~r (6 : .l, 6 : 1). Mixdoppe!: )Mosch-Jarosch vor Derfler-8reitenfeld (3 : 6, 6 : 4, 6 : 4i, Zu ihren Titeln erhielten dle neuen Meister herrliche Pokale. Mit einem Aufgebot V()ll 48 •,vertvoilen E°hrenpreisen hat die Tennissektion des ATSV gezeigt, daß sie nicht nur sportlich auf der Höhe ist, sondern d.iß sie auch Turnie1 meister;chaften zu organisieren ve-rsteht, - Steyrer Bergsteiger in Afrika Die Berg,leigergruppe des T\/i\i St-e-yr geht heuer in1 \Vlnt-er auf groge Fahrt. Unter der Führung von Wolf Steinkellner werden die Bergsteiger H,11, Heindi. Fritz Schrank, f.wald Roßbach und Helmut Fiedler eine Erkundungsfahrt in die Sahara antre1·en. Die Reise beginnt an, 27. Dezember. Wenn ,J!!e, gut geht, weiden di€ Steyrer ,'llpinisten am 28. Februar wieder in der Heimat zurückenvarret. Die Reise führt von Steyr üb,~, Genu.i. \l,arseille und iV\alagc1 nach /\lgeziras, das Fährschiff brin8t dit• Exped:tion ühe1· die Stral;e von GibrallM nach Ceul«, entlang der norciJ frikanisd;en Kü,te tührt -die Routte \VeHer nach Algier, z\vischen Aig•ier und Laghouat wird die ~;;hara-t\tiasgruppe überquert, von Laghouat geht die Reise in, Landb· innE're und führt über E! Co!e.t und ln Salah zum Ziei, eiern f\hag;.;J.rmas.,iv im Hoggargebirge, desse;1 höi:hste Er· hebung der 3003 Meter hohe Tahat ist. Die gesamte Route i:,;t rund 12.000 krn Ltng, 40{X) kn1 ctc-von ~,ind \/\/dstenpisten. Zit-:Y der Rei:,e ist die Erkundung und Besteigung von bekannten tllid unbekar1nten Gipfein dieses \.viiden Gebirgs·- ;tocks in der Wüste mwie die Erprobung der Gruppe in neuen, schweren Klettertouren. Eine der neu erkundeten Kietlerrouten soll nach den tödlich veru:1glücken Sttyrer Bergsteigern la:LJS~ Perndl-Route benannt werden. Weit über den rein ~lpinistisch-technischen Wert der Expedition hin,ws geht d~s Se,treben der Gruppe, Juch Land und Leute kennenzulernen. tlesonders gründlich sollen Gebräuchl' und Lebensweise der Hoggar--Tuaregs, der stoizen Nornadt'n• krieger der Sahara, ,iudiert 1verden. Bürgern,eister j(n,,.~f F~liing-er, selb~t Mitglied de, TVN, h;.r den Ehrenschutz der Expedition übernommen, die schon jetzt alle Hände voli mit den Reisevorbereitungen zu turi hat. Schließlich kostet die Reise viel Gdd und da, rm:1~ erst mühsarn zusammengetragf,n werden. Dit! Bergst~ige_rgln.rppe verkauft zu diesem Zweck K1 ometersteme und Bons für Gnißkartefl aus ifor Wüste, die· bei allen fVN-Funktioniiren St~yr:-; erhiiltlich ,ind. früh!', w~.- es in Steyr rn, d.iß ci1t SPÖ zwei Gn1pp1.>r1 bildete: die StevrWerke und die lokakir11anis~tion. Heu:e gibt es sd1on mehrere Gruppen, de,rn die :-.;umrner ·1 der S,evr•\Verke i,t mil den näch,tioi1wnden nicht gero1de herz-• iilh befreundet, und a?Jch in der Stad, ist das Wort „freundschait' keines1v~g, wöniich rn nehmen, V,an dart das den Steyrn SPÜ-Genos,en 11icht übeJ„ nehmen: schli"ß!ich ist ni,+1t jeden Tag ein Vizebürgennei,terp::i,ten trei, schließ~ lieh i,t der Po.s!en sehr .11ut bez.ihlt, und der ,1mti,uende Bürp,ermeister wird sich .vohi n..1ch fünf J,1hren ;:u den !'@mionisten '.a(esellfm. D1>r l'liltz ist a1so ,ehi :nh.ltsreich und zukunrt~tdichtig. Freunderlwirtschaft und Protektionismus Die •Freiheitlichen" biedem sich der österreichischen Bevölkensng ok die Partei „ für Ordnung und Sauberkelt9 on. Sie sind, so ihr Bundesobmann, der Linzer Sonderschullehrer Friedrich Peter, eine Partei, die gegen den Protektionismus kämpft, Wie sieht dieser „Kampf" aus? Als im Herbst 1967 die SPÖ im oberösterreichischen Landtag zur stimmstörksten Partei wurde, die öVP ihre absolute Mehrheit verlor und das FPOOuarfetf auf zwei Abgeordnete zusammenschrumpfte - gab es den bekannten Kuh~ handel OVP-FPö. Mit Hilfe der „freiheitlichen• war die ö\fP zu einer „Mehrheit" gekommen, dio ausreichte, ,um den „Schwarzen• wied~rum den Posten des Landeshauptmanns zuzuschanzen. Als Dank und Anerkennung bekamen die „Freiheitlichen" den Posten des geschäftsführenden Präsidenten des Landesschulrates in der Person des Almtaler Gast- und Landwirtes Meier. Und kurze Zeit später wurde der Natronal. rotsobgeordnete und Bundesobmann der FPö, Friedrich Peter, zum Landesschulinspek:O tor für das Sonderschulwesen gemacht. Falls Peter in der nächsten Periode nicht mehr im Parlament sitzen sollte, wird er die fette Pfründe ·als Landesschulinspektor ausüben. Woraus sich die Frage ergibt „ Was hei~t FP7" F = Freunderlwirtschaft, P;:.: Protektionismus oder Posten~ raitereil

LIEBE KOLLEGEN ERLAUBT, DASS WIR EUCH VORSTELLEN: , .. •. ' "'.\~ . MIAU-MIAU - DAS IST DIE WLK 68 ! Die WLF. ist eine der modernsten Errungenschaften auf dem Gebiet "SICHERHEIT" . Der Weg von der Nachtschicht nach Hause wird zum Vergnügen werden! Wie bekam1t, ist die Beleuchtung im Werksgelände miserabel! Es gibt wenige Lampen und die sindentweder- armselige Funseln oder sie brennen U.berha1.::.pt nicht.Der Zustand .der Straßen,Wege u.nd Gehsteige im Werksgelände spottet jeder Bescbre:i.bung! Es gibt dutzende Schlaglöcher,Gruben wit losen Blech:platten,abgedeckte Löcb6r und Stufen.Gräßliches Fluchen oder - je n.ach 'l'emprament - ein mitleiderregendes II AUWEH11 ze i gen beim Heil!'.weg von der Schicht, dar~ sieb ein Köl:- lege entweder das Schienbein e.ngeschlagen hat, da11 er über irgend ein im Dunklen verborgenes Truir. gestolpert istt oder daß er mit naßen Füßen heimgehen muß, weil er in eine RiesenJ..2che getreten ist. Gegen alle diese Beschwerde n und Mängel wird die WLK 68 eingesetzt werden.Sie ist eine Katze.Da sie in nächtlicher Stunde viele Kilometer zurücklegen kann und doch immer wiecler zu ihrem Heim zurückfindet,ist ihr OrientierFngssin.n außer Zweifel und da sie sich gerne a.em Menschen. anschließt, ist sie geeignet, Lotsendienste zu verrichten. Somit ist das Geheimnis gelüftet: EINE W L K IST EINE WERKSLOTSENKATZE Zu gutem Orientierungssinn und Menschenfreundlichkeit kommen bei der WLR noch einige bemerkenswerte Merkmale: Die Katzen sehen c1uch in der Dunkelheit s e h r gut,sie können daher Hinciernisse besser erkennen als der Mensch1Ihre angeborene Wasserscheu hindert die WLK 68, durch die manchmal knöcheltiefeL Lachen z;.i marschieren. IM UMGANG MIT DER W L K 6 8 wird es sicher anfangs gewisse Schwierigkeiten geben. Allen Kollegen diene als Leitmotiv: 11 Sei gut zum Tier 1 behandle es nicht,wie die Firma Dich behandelt 1 sei menschlich!" Das Füttern der WLK ist verboten! Die WLK ist in Regie und soll daher das Hungern gewöhnen,wie die Regiearbeiter!Eine übersatte WLK könnte vielleicht ihren Dienst vernachlässigen und faul im Grase liegen!Tritt der WLK nicht auf die Pfoten, steige ihr nicht auf . den Schwanz!Denn die WLK kann nicht nur schnurren, sie kann auch kratzen und beißen! :Cas ha_t sie uns voraus, welcher Kollege könnte es sich schon leisten, den Antreiber zu kratzen oder i~s Bein zu beißen! WIE FUNKTIONIERT NUN DER EINSATZ DER W L K ? Die nützlichen Tiere er·halten in der N:ihe des Haupttores Quartier. Ein Feuerwehrmann bringt eine Gruppe von WLK-s zum Tor der Abteilung,die Schichtschluß hat.Jeder Kollege bekommt seine WLK sa.mt Halsband und Führungsleine und d ie WLK bringt ihr Herrchen dann sicher durch das dunkle Werksgelände, tis zum Tor, das ja strahlend hell beleuchtet ist, weil dort die Direktoren zu Hause sir.d. Nach Angewöhnung wird die WLK nicht mehr ein Feuerwehrmar..n, sondern ein WLLeitkater zu der entsprechenden Abteilung bringen.

ANDERE, VERAL TERTE, KONSERVATIVE FIRMEN v;ürden mit den schlechten Straßen und Lichtverhältnissen im Gelände sicher auf andere Weise fertig werden! Sie würden vielleicht die Straßen reparieren, die Schlaglöcher ausfüllen, die Höcker beseitigen! Sie viJ.rden sogar soweit gehen, die Straßen richtig. und gut zu beleuchten! Welch primitive, barbarische Hil'TEL! Unsere moderne Firma geht h~er neue, moderne Wege! Sie arbeitet sehen" Mitteln. ( Das hat sie sicher vom Fernsehen! ) Und,liebe ~and aufs Herz! Gibt es denn ein biologischeres Mittel als eine dige Werkslotsenkatze ? ? ? mit "biologiK o 11 e gen, springleben - Steyr erwartet erstes Bergrennen In der ersten Oktoberwoche - Schon jetzt mehr als 100 Nennungen 1\m Sonntag, 6. Oktober, wird Motorendonner am Ostrand von Steyr ertönen. Der ,\.\SC Voralpen veransta!tet das erste Beha1rberg-StraE,enbergrennen. Austragungsort des Rennens ist die neue .Asphalts traße zwischen dem Wachtberg und der Ortschaft Behamberg. Die Strecke ist 4,5 km lang und har sieben sehr weite Kurven. 'Die t-..\ax imalstei gung :·regt auf einem kurzen Stück bei 10 Prozent. D ie Strecke wird also sehr schnell sein, sie dürfte zu den schnellsten Berg„ strecken Österreichs zählen. Man N· v.cartet be• den schweren Rennwagen Cesr:hwindigkeiten über 200 km/st. Cestartet ·,vird !111 30-Sekunden-Abst.ind in 9 Zweirad- und 22 Autoklassen. Schon jetzt haben mehr als hundert Fahrer aus ganz Osterrelch genann t. Ber1;meistcr Stropek vvird seine S00er• Norton über den Kurs jagen, der PuchWerkiahrer Magnus aus Salzburg wi ,d ebenso am Start sein wie ;\.\axwa id aus Atlnang-Puchheim. Bei den Autos kommen un ter anderen Franz Albert aus Wör:,;:I mit seinem Ford GT 40, der Grazer Sch i lle mit seinem lotu s-BMW, der Sieger vom Buschberg, Heli Schachner a-u s Amstetten rnit seinem Porsche, und der Linzer Paui Repa mit seinem Lotus-Fonnel--11-Wagen. Organisation und Sicherheit eriordem umfan.1;:reiche Vorbereittm!l,en: 100 Mann Gendarmerie sorgen für die ,A.bsperrung. Sechs San i täter mit zwei Fahrzeujö1e11 stehen für den Fail eines Unfalles bere i t, a!l·e 300 Meter aut der Strecke ist ein LESERBRIEF Liebe Kollegen vom Werksa.rbeiter Mann mit fabrikneuem Schaurnlfoch1-:erät postrert, an jeder Kurve wachen drei /v\ann mit Warnflagi1en über die Sicherheit der Fahrer, 80 ;\.\ann ~ind zur Erfassun~ der Zuschauer und zum Inkasso eingesetzt . Start, Ziel und Streckenposten stehen durch Sprechfunk in ständ iger Verbindunf.\, Renn!eiter Fritz Proko,ch erwartet sich zahlreichen Besuch: Dreitausend Zuschauer müssen kommen , um die hohen Regien von 70.000 bis 80.000 Schilling, die der Verein vorstreckt, wieder her• einzubringen. Wenn das Rennen ein Erfo!p; wird, kann ·es nächste;; Jahr, am ·1. Juni, interna_lional ausgeschrieben werden und wird vielleicht sogar als Staatsmeisterschaftslauf anerkannt. Ihr habt schon öfter über die Kantine, Uber das Essen und über die Kantinen - preise geschrieben.Mir haben Eure Berichte gefallen, der übers zähe Rindfleisch und über die grausliche Blur.zen besonders! Ihr habt aber auch geschrieben, daß nacb der letzten Preiserhöhung das Essen besser 'Nerden soll ! Ich habe zwar gemerkt, daß das Ess.en pro Woche um vier Schilling teurer geword.en i.st, von einer Qualitätsverbesserung habe ich ·aber nichts bemerkt! Ihr v i e 1 1 eicht ! }'l.i t Gruß E.F. ( Name ist der Redaktion bekannt) K o 1 1 e gen, diese:c. Brief kUnnen wir nicht kommentarlos abdrucken! Der Kollege hat wirklich recht? Das Essen ist teurer geworden, wo aber bleibt die Q;uali tätsverbesserung. Das frager. wir nicht Euch, sondern den Kant:inenchef ! Und wir bitten ihrL eber:.so höf1ich v'Tle dringend um baldige Aütwort, noch bes .s er freilich wäre postwendend besseres Essen!

SPÄHTRUPPS MIT WERKMEISTERPRÜFUNG ===.....,=;:===-====-===,=• =· =====,=====· ::t:l zz=c ======,::=,=====:i=• = Hurra, Hurra ! Wir haben einen neuen Direktor! (Den wievielten eigentlich???; Und wie jeder Direktor hat auch er sein spezielles Steckenpferd.Seines ist " Einhaltung der Ar bei tszei t "· Der Herr Direktor war erschüttert, als er neulich bei einem Rundgang einige Arbeiter tatenlos u.mhe :rst ehen sah! Das b.ractte :i.hn auf die Palme 1Nachdem Direktoren mit 11gev:öhnlichen" Arbei ter n nich t zu spreche:r. pflegen, hat er den Grund des Umhers tehens nicht er fRhren.Hätte er· gefragt, dann hätte man ihf gesagt, daß die .Kollegen o.e.;1 ARBEITSBEGINN abwart e:t;en, es war nä.n1lich 15 .10 und die Kollegen beg;::i.nnen d.ie Arbe i t erst um 15. 2o!l ? 1 ! Daß sie schon s o bald an ihrem Ar bei tsplatz, waren~ spricht ni et. t gegen, sondern für sie 1 Das freilich he.t der Herr Direktor nicht gevmsst und daher prasselte auf di·e untergebenen Meister und Betriebsleiter ein Donnerwetter nieder. Die aber lassen nichts auf sich sit ~~ en und geben den 11Schwtu-zen Peter11prompt an die Kolleger~ weite r . Seit Wochen gibt es Tag für Ta 6 Streit! Da ist ein Kciblege zu bald waschen gegangen1 da ·wurde einer eine :Minute vor der Pause beim Jausnen erwischt und so weiter und so weiter.Sicher muß Disziplin sein, man muß die Arbeits zeit einhalten. Aber die lächerliche Vri.nutenstreiteret der letz.., ten Wochen ist er~tschieden zuviel! Weiß denn der Herr Direktor Uber hau:pt, wie schmutzig man bei der Arbeit wird, weiß er überhaupt , wie schwer der Dreck der Gießerei, der Schmiede aber amh der Ölfilm des Autobaues und der Großpresserei weggehen? Sicher nicht, sons·t würde er sich nicht mit so lächerlichen Kleinigkeiten abgeben! Ein Direktor bezieht - das ist allgemein bekannt - kein geringes Gehalt! Und es erscbeint uns allen unwahrscheinlich, daß er seine hochbezahlte Arbeitszeit dazu ve:;I;'~ wendet, um die Kollegen beim Waschen und Jausnen zu beobachten! Wir · sind tief erschüt ter t, daß auch die "Kleinen" unter den Angestellten dieses Theater mi tmachenl Daß sie auftragsgemäß vor den Waschräumen standen,ist klar.Die . Kollegen haben deme ntsprechend 11:ß.g.i.ert ur:d sind eben später ins Bad gegangen. Aber einige :Heister haben ühers Ziel hinausgeschossen! Sie wollten nicht nur die Kollegen hindern , die Arbeitszeit zu kürzen, sie woll:- te n Sündenböcke finden! Und sie haben sich zu diesem Zwecke recht lächer - lieh benommen! Sie haben hinter Säulen und Kisten gepasst, sie sind sogar in den Baderaum gegangen und h aben sich hinter Vorhängen versteckt, um 1 "Bösewicht" melden zu können! Haben die Herren nichts anderes zu tu.n? Sind sie so unterbeschäftigt? Haben sie ihre Werkme.i.sterprüfu:hgen nur dazu g,emacht, um sich al.s schleichende Amateurdetektive betätigen zu können? Wir können erfreut feststeller., da.ß diese Gattung von Vorgesetzten in d e r l"'d.nderzahl ist. Die Mehrheit weiß genau, daß die Kollegen ihre Arbeit leisten, daß sie gut und prä.zise r:-,rl' ei ten. Woher kämen denn sonst die hohen Dividenden der Aktionäre. Und noch eines, liebe Kollegen! Keine Angst! Wenn ihr im Bade steht und hinter euch bewegt sich ein Vorhang und ein Auge blinzelt auf euch, das ist sicher kein II W a r m e r' 11 , der sich an euren nackten Körper begeilen will, wenn ihr hinter einer Säule einen schleichenden Schatten seht, das ist sicher kein Werksspion! Das ist bestj_mmt einer der Go ttseidank-seltenen Gschaftelhubern, die unbedingt um einen Stern mehr haben wollen. Ihnen ist nicht zu helfen.Da gibt es keine HeiJ.ung, die muß man dumm sterben lassen. Im Zeichen der Pressefreiheit Innenminister Soronics hat in W e I s eine höchst .demokratische A11ordnung,- getroffen. Er hat einem Po1izeibeamten, der in seiner Freizeit ais Berichterstatter für das SPÖ-,,Tagblatt" arbeitet, strikt untersagt, diese Tätigkeit auch fürderhin auszuüben. Der Grund für diese „allerhöchste" Entscheidung liegt darin, daß ·der Minister den berichterswttenden Poli - !eibeamten offenbar für den Urheber einl:!s Berichtes hält, der in einer Wiener Zeitung über ihn ·beziehungs- ·Neise über Vorkommnisse bei der :iurgen.fändischen Weinkost au f dem Weiser Vo!ksfest, bei der der Innenminister einen Abend verbracht hat, erschi"enen ist Man überlege einmal : Wels ist eine Gemeinde mit einer überwiegenden SPÖ-Mehrheit. Der Polizeidirektor ist ein .Roter",· Und dann kommt der· OVP-lnnenminister und untersagt einem Polizeibeamten dieser Stadt eine Freizeitbeschäftigung für das SP~Blatt. Das ist fürwahr ein Beweis für das Obermaß an Freiheit, das es bei uns gibt, das ist wahrhaftig ein Beweis für die mustergültige Pressefreiheit, · wie sie bei uns (nach den Auslassungen des SPÖ-Blattes) angeblich herrscht. •. Eigenti.irn.er , ~erausgeber, Verleger und Druck: Frakt:Lon der Gewerkschaftlichen Einheit im. 0GB - Otto 'I'rem.1.Inha lt verantw · Ot+-o 'T'reml be-'r'ie St<>yr J •• • " ·-· - , ..L- ~ - ' ohannesgal;ise 16.

Wasbringendie Von Alfred Ruschltzko, Mitglied des Palitischen BUros dar Kommunistischen Partei Usterreic~s Wirtschaftskonz pte? Fortsetzung aus der vorigen Nummer Die verstaatli chte Industrie hat eine grundsätzliche gesamtwirtschaftliche Bedeutung, weil sie die Schwerindustrie Österreich s verkörpert, Ohne gesunde und funktionierende Schwerindustrie können auch die · anderen Wirtschaftsbranchen nicht florieren. Diese Binsenwahrheit wird in dem, was man Koreri.-Konrnpt nennt, überhaupt nicht behandelt, aber andererseits beschäfiigt man sich in der politiS<:hen Praxis sehr i:;rfolgreich mit der Zerschlagung dieses wichtigen Wirtschaftssektors. W,is man unter dem berüch tigten Schlagwort .Gesundschrumpfen" versteht,. ist hiniängiich bekannt. Es ist da!. Todesurteil für viele verstaatlichte Betriebe, die mit relativ geringem Aufwand zum Funktionieren gebracht werden könnten. Was r;ia•i auf diese Art und Weise nicht umbringen kann, wird dem Aus!andkapital in den verschiedensten formen als begehrte Beute vorgewor• fen. Daß dem Aüslandkapita! gesarntwi rtschaftli ehe österreichische In teressen gleichgültig sind und e, nur die eigene Eriragsrechnung im Auge hat, liegt auf der Hand. Das Endergebnis dieser Politik ist ein„ Zurückdrängung des staatlichen Sektors in der Wirtschaft und eine Stärkung der Position des Privatkapitals. Im Wirtschaftsprogramm der SPÖ werden zwar die Probleme der ver-- staatiichten Industrie in einem Nebenkapitel behandelt, aber keinesfalls vom Standpunkt der grundsätz„ liehen Bedeutung, die dieser Frage zukommt. Wobei auch die Verbindung mit dem Auslandkapital ohne genaue Festlegung, der Grenzen und Bedingungen gefordert wird. Diese Art der Behandlung einer Frage, von der man annehmen müßte, daE. sie gerade für die SPÖ von fundamentaler Wichtigkeit wäre, findet ihre Erklärung in der .Tatsache, daß im SPÖ-Wirtsch<1ftsprogramm eindeutiµ zum Ausdruck gebracht wird, daß auch das prlvate Großkapital "volle Entwicklungsmögli chkeit h.;ben soll. Damit steht das SPÜ-Wirtschaltsprograrnm im diametralen Widerspruch zum Pittteiprograrnm der SPÜ, weiches sich ad eine Zu rückclr;ingung des Großkapitals orientiert. Das Wirtschaftsprogramm der KPÖ stelit die Frage der . Notwendigkeit der expansiven Entwicklung der· ver„ staatl ich"lcn Industrie in den .Vordergrund, weil dies das enbcheidenrJe Fundament für eine möglichst große Stabilität einer Konjunkturpoiitik Voraussetzung ist. f.s wird auch offen ausgesprochen. dar\ dies eine Orientierung auf Zurückdrängung de, wirtschaft lichen Einflusses des . inund ausländischen Großkapitals clilrstellt. Eine Nichtbeachtung diese~ Grundsatzes wird und kann zu kei - ner Lösung der vielen Wirts,c:haf t, • probieme führen, die heute mit al !.:··,· Macht zur Lösung anstehen. Durchsetzung wivbchaflspolifisc:her Grur.dse:ifze \Vir 5ehen es an unserem pol iti - schen .A.iltag, daß neben d.:: r Diskussion über Konzepte ununterbrochen prakii sche Tater. gesetzt werden. Sie simJ bestimmt vom Klasse?1kori2ept der OVP-Regierung und gehen au f Kosten der Werktätigen. Es besteh t daher -· noch bevor nian an die Durchsetzung von Konzepten dtn ken kann -- die Notwendigkei t, .ge , gen diE> Aktionen der ÖVPaRegierun t, aktiv aufzutreten. Da wir dazu weder aufgefordert noch ?.ingeladen ,\l~· rdc,n, ist dies eine Frage des politi• sehen Kampfes vom Standpunkt einer aktionsmäßigen Mitbest im· inung. Noch mehr hat diese übe r• legung Gültigkeit, wenn man \virtschaftspolitische Grundsätze irn Sinne der Arbeiter und /\ngeotellten 9urchsetzen wilL Das geht nicht ohne politischen Kampf, das geht nicht ohne Mitbestimmung der Arbeiter und Angestellten im wirtschaftspolitischen Bet'eich. Daher kommt der Durchsetzung einer echten ,vlitbestimmung im Sinne einer Mitent· scheidung gröfste Bedeutung zu. Ohne die Erreichung dieses Zieis ist das beste Programm wertlos, wenn d ie entscheidenden Machtpositionen in den Händen anderer liegen. Die t\rbeiter und Ange~tel!ten müssen es daher ais entscheidenden Mangel empfinden, wenn im SPÖVv irtschaitsprogramm nichts darüber enthaiten ist, wie es in der politisch en Praxb dutchzusetzen ist, wenh die hage der Mitbe,,tirnmung nur in ei nem aligemeinen und zu nichts verpflichtenden Satz erwiihnt wird. frn Wi1t~:haftsp,rogra'.'.ii11 der KPO wi rd der rrage Ger iY11toest1m rnung zentrale Bcdeurung .zugen11:"·:~ sen~ rnit der klaren Feststeliung, daß ohne Demokratisi.crung im Bereich tjer Wir tschaft, wo heute r,och der Her :- im-Haus-S\ .:1dpL;nkt vol!e Gültigkeit. hat, daß 0hne EinschränKung der Verfügungsgewa,!t d~,s Privatkapital$ irn ökonomischen Bereich keinf.' Wirtschaftspolitik im Sinne der Mehrheit der ßevolkenmg, das heißt. im Sinne der Interessen ·,Jer Arbeiter und Angestellten, möglich ist Die neuen Einkommen der Politiker Das neue Amtseinkommen ab 1. Jänner 1%9 (14mal im Jahr) beträgt; Bundespräsident: 61,804 S Bundeskanzler: 30,902 S Vizek.aniier: 27..591 S Bundesminister: 25 384 S Rechnungshofpräsidt>nt : Staatssekretär: RechmmgshofviLepräs.: 1. NR-Präsident: 25.364 S 23.177 S 23.177 S 25.649 S Diese Politiker erhalten dazu (neben einem verrechenbaren Amtspauschale) auch ein nicht verrechenbares Amtspauschale in der Höhe von 7000 S (zwölfrnal jährlich\. Aile diese Personen hdben weiter A~recht ~uf eine Die:istwohnung . oaer auf erne Entschädigung für eine Dien,twohnung. in :der Höhe von 15. Prozent des Amtseinkom1nens (zwölfmal im Jahr), Der 2. und 3. Natiollillralspräsident erhalten dasselbe Am1.seinkorr1men wie der 1. Präsident, nämlich 2'i.649 Schiliing, aber ein kleineres Amtspauschale in der Höhi• von 980 S (zwölfmaf jihrlichL Ein Abgeordneter z.urn N,1tion,d1al bekommt 1S 4~1 S (14rr1<1l i111 lahri . Augerdem gibt es Entfemu11g,1ulagt)n und freie Fahrt bei ÖIJIJ und AUA, aber kein Am1~pau~ch,1le und keine Dien,twohnung. Der Vorsitzende des ßund,•srates erhäit 11.588 S (l4mal im Jahil, d.izu ein nicht verred1enbares Amtspau,chale von 224 S (zwölf111al1. Die Mi1glieder des Bundes1ate, b,J· kommen 7726 S (14mal im lalui. Zu dem Amtsein'<ommen und zu dem Amtspauscha:e erhJl!en die Spitlenpo!itiker noch Entsd1ädiu11ngen für eine Dienstwohnung. llt'im Bundeskan1ler beträgt die . Entschädigung für e ine Diensrwohnunr, 15 Prozent rks Amtseinkommens. Das sind 4635 S monatlich, zwöltmal im Jahr. Für den übrigen Kreis der Sr,ltzen• politikel' er geben sich 1olge[1de Ent• schädigungen: Vi1ekanller. 4139 S monailich., Minister 3807 's, Rechnungshoipr äsident 3807 S, Slaats- ! sek1Ptar und Vizepräsident deg Rech j ~ 1 t1g,hofes 3477 5 und Präsidenten L' ' Nationalrate, 1e 3847 S.

Koren bittet zur Kasse -Wir wollen jetzt nicht streiten, ob .das Budgetloch so groß ist, wie Koren arigäb, wir wollen aber fragen: Wer zahlt? _Wer zahlt diese neuen Sonder'steüern? .Per Arbeiter oder Angestellte, der eii1 Glas.. Wein; ein Gl.as Bier trinkt, was -gewiß kein luxus ist, legt -sein Geld auf den Tisch · und wirft die Rechr,-ung weg, die der Ober schreibt, weil er mit · dem Stück Papier nichts anfangen _ kann. Sein Chef aber, der sich . und eine Ges~IJschaft mit Sekt traktiert, läßt sich eine .gestempelte Rechnung geben, .denn -- sein- ·steuerfachmann wl rd s;e schon.. irgendwie unter „ Werbespesen"· . unterbringen , die vom steuerpflichtigen Einkommen de> Unternehmers abgeschrieben wer-den. Sei • zahlt der Unternehmer zwar genauso -:• wie sern Arbeiter oder An· gestellter-· die Zuschläge von zehn Prozent des Preises, aber er bekommt diese Mehrzahlung zum größten Teil bei der Versteuerung des Einkommen,s, bei der Veranlagung des Be• triebes · für die verschiedenste_n Steuern wieder herein, · für ihn w irkt sich also der Sonderz:uschlag zum Ai1<oholpreis nur ganz minimal aus. Und· außerdem: Was machen · diese Mehrkosteti bei seinem Einkommen schon aus? Gena uso ist es beim Auto, Für jedes ers tmalig in Üsterreic_h zugt>ias• sene P-erson€n,mto ist - auf un• erhört komplizierte Art - eine Son• dersteuer von zehn Prozent des Kau fpreises zu entrichten. Das heißt , wer ei n neues Personenauto oder auch ein gebrauch tes, aber bisher noch nicht in Österreich zugelassenes Auto kauft (et'w;. einen importierten Gebrauchtv,;agen), hat zt·hn Prozent vom Kau,fprei~ .an das Fin;,:izamt _zu be - fahlen , .ehe. er die. Nummeri1tafo!n er häk· Da'gi!:fr: e~ lieirte '•ftafert' ke•ne Ausflüchte·: Geld her oder keine Nummer :... heißt es bei Klaus-Withalm-Koren und Co. Wenn damit wirklich Luxus getroffen würde, könnte man über eine so lche Sondersteuer reden. Aber ein Au t.o ist be i uns an~esi•:ihts der teu - ren, aber dafür schlechten öfientlichen Verkehrsmittel in Land und Stadt, angesi chts der Mögl ic.hkeit de, billiger Reisens im Urlaub und am Wochenende kein Luxu·s, sondsn1 ein Gebrauchsgegenstand, auf den der arbeitende Mensch ein Reci1t hat, Aber die Asphaltjach ten, di" Straßenkreuzer, die Wagei-1 , mit denen die Generaldirektoren umherfahren; die Sportwagen um hunderttausende Schi lli ng, i.n denen d ie Söhne aus reichern Haus über rh~ Straßen iagen, ist cien,1 das · ke;n Luxus? Sollen sie doch zahlen! D,i s w~re ,chon richtig, wenn's richtig ware, Aber so wie beim Alkohol ist es auch bii den Autos . Der Arbeiter oder An-gestellte, de r Sich einen Klein- o<ler M ittelvvage:1 kauft, k.1nn die Kosten nicht von seinern Einkumrrien .i:bschr.ei ben, Beim 'Herrn Generaldirektor ur,d dem W.;gen des Su:1nes vom Chef lst es anders Der Direktionswa gen gehfüt der Firma - und sein Kaufprei s wird ;,amt Sonde1steuer ganz oder zum al lergrößten Teil vom Einnahmenkonto .abgeschrieben, wenn das Steuerbekenn tnis ;,crnacht wird. · · lrgen<lwo ir:1 Ausgabenetat bringt man auch den Sportwagen des Sohnes u1 ,ter, Und so verringe rt s\ch d ie Steuer bei gutgehenden Firmen :_,rn den ailergrö8ter1 Teii der Son:lcr - steuer. Es ist ' also so wie bei ci<:':n Sonderzuschlag zum 1,lkohol: best.-<lft wird der Arbeiter und Angeste llte , der ein Auto braucht, der i;1 unse rer modernen _Zei t ein Recht_ d.irauf hat, an den Errungensc-lw.f,en ÖE, Technik tcdizuhabcn, Die im ko:-nmer;den Jänner faii:- gen Sleuer~rhöhungen \·v iederun1 si nci weitgehend solcher Art, daß sie - ratlirlich mit Ausn;ihrne der Lohnsteuer€rhöhung um zehn Frozent - von den Unternehrnem leicht in der Kalkulation auf die Preise übergc'· wälzt werden kii nr.en. Und damit wercen wi r auch i•'ne Steuern zahien, die iorn,e il von den Unternehmern zu_ beza!·1{.en \\!~ren. Koren sorgt fü:· seine Sch~f lein und sieht dazu , daf\ sie kein böser 'v\/olf ins Sein Z\.v i ckL Koren '.::i eht aber auch darauf, dag di e Steuu-- ,.~1;höhu:"}~en in votier Höhe he re in'.--:o~~rne;1 . Dh~ Gesetze v...·urd~n zu eiri12,· Zeit be.schlosser,, -2.l s ci:e Auss i chten · für di-1 Kon junktu r g,,, nicht rosi ,c; waren. \lan argunH?n·· tiert~ au f ö yP-Seite; es ginge ja nicht ·anCfrfrs, rn~ n r'ni",:;5~ eben Opfer b rin- - gen; um. die ,(on:unktur zu •·<:-Her,. lnz~v1 schen hat' ;,eh die Kon junktu riage ganz wesen~lich gebessert. D i;0: Steuereinnahmen steigen , aber d:e OVP-5teue rgesetze bleiben., Es gib t lJ,,, 'ihnen keine ,l\,,'1 irJc ., \Varurn aur:h? treffen jq nicht die Reichen .

Sein Stundenlohn: S886.10.- s,ö-Ver,,e,er im Generalrat der Natlona~bank haben davon gewußt _ Die Beiügf! des lSsterrelchlschen NaHonalbankprthldenten, Doktor Schmlt1, sind !iO hoch, dafJ sich sozlallsttsche Abgeordnete ver• onlafst sahen, Ihre icitsachllche Höhe fn einer par-lamentarbchen Anfrage zu „erkunden". Verhältnis : 7 ÖVP : 6 SPÖ So zu lesen dieser Toge im SPÖ-Organ Oberösterreichs, dem Linzer 8 TagblaU-, das nebenbei fesfstelife, der frühere österreichische Finanzminister verdiene pro Jahr 1,914.000 Schillin9. Mit derartigen demagogischen Mätzchen will die SPÖ ihre Mit:. glie~er, Leser und Wähler ködern. Kein Wort davon, da~ es die Kommunisten waren, die bereits im April 1968 die horrenden • Bezüge des ehemaligen öVPw Finanzministers anprangerten . • Der Generah'at der Nationalbank Ist aber keineswegs eine Körperschaft der t,yp, Laut „Finanzcompass 1968" sind fol- ;e1,de Funktlon&re der SPtj Im Generalrat tftflg. Als • V11eprasident StactssekreU:n ,a. D. Andreas Korp, ab MlfgUeder Kerl Ausch, Dr. Heinz Kaintl, Professor Fritz Klenner, Kommer:iialrat Alols Pipe,ger und Mlnfster a. D. Otto Sagmetster. Das Verhaltnb Im Generalrat lautet: sieben t1VP, sechs SP\j. - Die Gehaltsfe;;tselzung für Doktor Schmitz hot also, gut ober~ österreichisch ausgedrückt, einen üblen Fo~geruch, und die Öffentlichkeit interessiert hier vor allem, was denn eigentlich die Vertreter Millionäre gehen frei.: der SPÖ im Generalrat der Nationalbank bei der Festsetzung des schwindelnd hohen Gehalts für den Notionalbonkprösidenten getan tJnd gesagt, und wie sie sich zu dieser Ungeheuerlichkeit gestellt hoben. Hoben sie dafür gestimmt oder dagegen, und warum hoben sie in der Öffentlichkeit geschwiegen? DR. SCHMITZ • Berechnet man die Jöhrliche Arbeitszelt eines Angestellten mit l 1 6 O Albetts1fvnden, so heifJt dies, dafJ der Hatlonalbankprösidenf Dr. Sc h mU I einen Stu n - d e n I o h n in der Höhe von S 8 8 6 •1 o bezieht. Autohansa- :und DIVO-Chef enthaftet VOLKSSTIMME~EIGENBERICHT Wien, 18. September Im Gr.1111en Haus gibt es. einen Ge• kreuzigten, unter dem mal'! le5en kanm . ,.Lasset die Kleinen zu mir kommen!' Ein Ca,mer 'ergänzte diesen Spruch einMill und schrieb dlizu·: ,, ... denn die Großen läßt man laufen."' Unwil!kü.rlich fällt . einem diese Geschichte ein, wenn man hört, da~ Mittwoch zwei Millionäre aus . der Untersuchungshaft entbssen worden , sind, die unter dem Verdacht ·von Millionenbetrügereien von der Polizei verhaftet worden waren. Um 13 Ulrr öffneten sich die Tore für den Chef der Autohansa Dr. Schuster. Der M_ann der -beschuldigt wird, in g~o&em Um(ang · mit gestohlenen Wagen gehandelt zu h-aben ünd sogar Diebstahls• aufträge erleilt haben soll,_w11ri:le gegen eine ·· Kaution von 300.000 -Schilling auf freien Fu.ß gesetit. Eine Stµnde später ging , ein ande'rer Millionär . als · fre ier Mann auf die Str.1ße: Wilhelm · Ludwig, Chef und Alle inbesitzer der Firma DIVO, der beschuldigt wird, beiin Vertrieb . von TV-Geräten, Waschmaschinen und Eis• kästen Millionen ergaunert zu haben. für ihn · hinterlegten die Rechtsanwälte ein~ K;;~tion von 900.000 5chi!ling. Somit ·wurt!en an einern Tag Zwei Männer enthaftet, · deren Affären in •den letzten Woch1m in . ganz österrekh Staub. aufgewirbelt · haben und ,,on denen .· die Polizei wgt, daß es sich um die größten Betrugsfälle _ der · Nad:ikriegszei t haoSPÖ-Vorsitzender Dr. Kreisky: j Sech~ . Monate sind genug . : SPO-Vonih:ermur. Dr. l(msky spät: Die · tfo_ ::,munisten hatten . trat mit einem>ri11ensationeUer1" boreits vor zehn Jahren die . Schlagw vor die ,Offentltchkeif: Hc..'!lbi~rung der Bi.,;,desheer~Mildie Präsenzdienstieit ,für · die liarden und die HerabsetZUJ'O österreichische· Jugend soll $tau der Jungmänr,er-Diänsb:eit auf neun nur mehr sechs · Monate sechs Monate verlangt. Damals dauern. Wirkfich eine uiriwä1~ war die Sfö noch in trauter + 1 , zende ·. Forderung .im · Inter.esse httgemeinschoft mit d.er Volks- i der Jugend? - Kreiskys · Forde- pal'fei, weshalb die Fordervng rvng, die auf dem sogena"nhtrt der KPO als „OGmagogle" ab- , t Rösch-Plan basiert, ka:-, ·etwas getan worden war. • delt. Welche Wirkung diese Maßnahmen des Gerichtes auf die öffentllchkei! haben werden, kann man sich ausmalen. Ob dadurch du Vertrauen in unsere Justiz gestärkt wirdf Wir wollen nicht mißverstanden werden. Auch ·Mopeddiebe und Auslageneinbrecher gehören bestraft. Aber diese werden oft monate• lang in Untersuchungshaft behalten. ,,Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr, Verabredungsgefahr" und wer weiß welche Gründe es noch dafür gibt. Das alles scheint bei Millionären nicht zu gelten, obwohl die polizeilichen Erhebungen noch gar nicht abgeschlossen ;1ind und man noch mit der Aufdeckung weiterer Delikte rechnen kann. Aber wir leben in einem Rechtsstaat, und von l(lar;senjustiz kann keine Rede sein •• • Die Steuern sind . . a1n meisten geshegen ,,Seit Beginn dieses Jlt1irzehnts i~t · n ichts so schnell gewachsen wie die Steuerzahiung", stellt der westdeutsche Bund der Steuerzahle r fes t : Weder da ; 502 ,alprodukt noch die Arbeitseinkomnien haben das gleiche Wachstum,• ten:po erreicht wie die Steuervorschrf' i - bwi'gen. Im westdeutschen Bundesland Hessen beispielsweise wird heute fast gtmau doppelt so viel Steuer kassiert wie 1%0, und jer/er Bürger über 15 Jahr,~n werde mit durchschnittlich 3030 f',fo: k w r Steuerkasse gebeten. .· ,\lfan könnte meinen, daß Österreich ein Teil Wes tdm1tschlanrJs i.< t . .•

' 1 „DIE PILLE" - wie man sie populär nennt .-, dieses Mittel der Empfängnisverhütung und bester Garant fGr Wunschkinder, hat bei der Einnahme wohl Nebenwirkungen zur Folge, aber keine Schäden, wie man nach 12jährigar Erfahrung bereits mit Sicherheit sagen kann. Die Nebenwirkungen können zeitweilige Übelkeit sein, ein Spannungsgefühl in Brust und Bauch. Kopfschmerz oder vorübergehende Gewichtszunahme. also völlig ungefährliche Nebenwirkungen, deren Auftreten durch eine Änderung des Präparates oder der Dosierung ausgeschaltet werden kann. Nur ganz wenige Frauen können die Pille überhaupt nicht einnehmen. Welche Funktion hat die Pille? Die Pille bewirkt einerseits auf hormoneller Basis die Hemmung der Eireifung, Ihre chemische Wirkung erzielt im Muttermund einen Schleim. der für den männlichen Samen nicht durchgängig ist Und schließlich verändert sie die Gebärmutterschleimhaut vorübergehend. so daß sie nicht mehr für die Einnistung eines Eies geeignet ist. Dieser letzte Vorgang ist nichts anderes als eine Nachbildung natürlicher Vorgänge im weiblichen Körper. es ist eine weithin bekannte Tatsache. daß nach der Geburt im Körper _eine hormonelle Umstellung erfolgt, die für einige Zeit eine neue Schwangerschaft verhütet. Die Pille bewirkt ganz einfach eine Verlängerung dieses Zustandes. in dem die Frau nicht empfangen kann. Warum gerade die Pille? Dr. Traun ist der Ansicht. daß die Pille von der Ärzteschaft rückhaltlos gegeben werden müßte, um die unsachgemäße Abtreibun9 mit ihren Gefahren zu unterbinden. die in Österreich noch immer an der Tagesordnung ist. ..Wir bejahen die Pille ärztlicherseits als Mn• thode", sagte er, .. denn sie erfüllt all clas, was wir von einem Verhütun~Jsmittel verlangen". Das ist erstens Sicherheit in Praxis und Theorie. In der Praxis von 12 Jahren hat· sie ihre Sicherheit bereits erwiesen. Was die Theorie betrifft. bedeutet es. daß man auch wissen muß. wie das Mittel angewandt wird. Die 'Pille ist sicher, zumutbar. unschädlich. ihr Preis von rund S 30.- pro Monat fi.ir den Durch_- schnittsbürger erschwinglich. Sie erfüllt also in vollem Maße alle Forderungen. die an ein Verhütungsmittel gestellt werden können. Der Arzt und die Pille Jeder Arzt sollte natürlich die Methoden der Schwanqerschaftsver• hütung beherrschen-,::_ und die Pille ist nur eine davon - aber sie gehört zu den wichtigsten, ouch wenn man in Österreich in dieser Frage gegenüber anderen Ländern noch weit nachhinkt. Sie soll aber nicht auf Verlangen einfach auf ein Dauerrezept verschrieben werden. ebensowenig wie jedes andere Medikament. Sie gibt dem Arzt die Möglichkeit. den Gesundheitszustand seiner Patientin ständig unter Kontrolle zu halten, wenn sie allmonatlich um ihr Rezept kommt - nicht in Erwartung einer Schädigung durch die Pille sondern als wi!ikommene Gelegenheit, durch regelmäßige Untersuchungen vielleicht Frühformen von Krebs aufdecken zu können. Oft wird er zu spät entdeckt. da zu v,enige Frauen den Gynäkologen regelmäßig aufsuchen. Aufklärung und Propagierung Es ware natürlich dringend notvvendig, eine breite Aufklärungskampagne (.iber dieses wertvolle Verhütu ngsrnittel zu führen. sei es durch öffentliche Vorträge. sei es in Betrieben. oder auf sonst einem Weg. In Österreich aber ist man immer noch geneigt. möglichst wenig davon zu sprechen. Mutterberatungsstelien und Fürsorgerinnen könnten. ähnlich wie in Japan. damit beiraut werden. Hier allerdings wirken konservative Kreise - die keineswegs rnit kirchlichen Kreisen identisch sind - ausgesprochen hemmend. Segnungen der Vorbeugung Vorbeugung bei jeder Art von Krankheit ist rentabel. Ebenso wäre die vorbeugende Empfängnisverhütung wirtschaftlich ren - tabel. Viele junge Frauen fallen durch eine unerwi.inschte Schwan - gerschaft aus dem Wirtschaftsprozeß aus. Daß außerdem ihre Gesu•)ciheit oft gefährdet ist. weil sie sich aus finanzieiien Gründen in die Hände von Pfuschern beoeben müssen, kommt als Gefahrenmoment noch hinzu. Bringen sie aber ein ungewolltes Kind trotzdem zur Weit. le.idet das kleine Wesen oftmals in der Fa - rnilie. wenn es zu spüren bekommt. daß es eine unerwünschte Last ist. Das ist eine Verurteilung. von de, wir nicht das Recht haben. sie einem Menschen zuzumuten, .A-.uch das uneheliche Kind ist in Österreich ein wesentlicher Faktor 12 bis 14 Prozent aller Kinder in unserem Land sind außerehelich geboren. wir halten damit in Europa die Spitze. Ein solches Kind bedeutet Kummer und Jammer für die junge Mutter und das Kind selbst Auch hier wäre die Pilie von großer Bedeutung. Viele Menschen kritisieren die Tendenz zur Frühehe in unseren Tagen. Aber 50 Prozent aller Ehen unter 20 werden geschlossen, weii das Mädchen ein Kind erwartet. Die Unreife der Partner führt zu einer hohen Scheidungsquote. Die Pille könnte auch solches Leid verhindern helfen. Unsere Forderung zur Vorbeugung gegen die gefährlichen Schwan· gerschaftsunterbrechungen ist daher eine echte Propagierung dieses gesundheitlich. ethisch und psychologisch besten Verhütungs - mittels. eine weitgehende Aufklärung und die Errichtung von öffentlichen Beratungsstellen. wie es sie in den angelsächsischen Ländern schon seit Jahrzehnten gibt. Die Pille kann helfen. die Harmonie einer jungen Ehe zu festigen. ohne daß die Frau, nhne daß die Partner /1,ngst. Kummer und Sci1w;erigkeiten zu erleiden haben.

I' Vatikan schluckt .die ))Pille(( nicht Die empfängnisverhütende Wirkung ist sicher - auch in den Einnahmepausen· ~ - a, JI !1 -:0.- 2'-K; ., ---Q .. ~§.:!.: ., IO „ II& . . c,J :E 0 g. .,, ::, 0 ii1 c> CQ (1) <p !!! ::, ::, "' ::,- 3 Cl) - ;p :E ~~--sC 0 ; 9- ~§:B: . ~ ., "' i ~ (1) ::, 0 öl (0 <D ('I) rn ::, ::, C) ::,- 3 11> -- ~; -!a...!i eo C • =i --c7 -JM Die erwartete päpstliche Enzyklika über die Geburtenrer,eiung wurde nun der Öffentlichkeit übergeben. Diese · neue Enzyklika „Humanae vitae" (,,Des /\1enschenlebens" ) ist kein Fortschritt, sondern ein beachtlicher R:ickfall in die Är? der weltfremden vatikanischen Eriasse. Mit 7000 Worten grei f t der Papst in das Eheleben der Katholi ken ein, · lehnt mit alter Entschiedenhei t die Anwendun,: · _iedwelcher empfängnisverhütender Mitte! ab. Mit einer, wohl auch fü r Gläubige, schwer zu begreifenden Argumentat ion, wi rd jede Handlung, die, im Zusam1nenhang mi t dem ehelichen Akt, eine Vuhinderung der Fo rt - pflanzung anstrebt, mit aller ki rchl:c:hen Strenge untersagt ' Der Papst beruft sich gern - und auch .· in dieser Enzyklika wieder - auf die Wissenschaft. Doch die Wissenschaft, die sich mit dem Körper und mit der Psyche des Menschen .befaßt, h~t längst zu diesem Kap itel ihr Wort gesprochen : 1. Nur durch die Synthese von geistiger und sexueller Ver- _ständigung kann die erstrebte Harmonie zwischen Mann und Frau gefunden werden. 2. Das emotionelie Zuein.)nderc streben gemäß einer Zeittafel zu veranstalten, bedeutet ·Abstumpfung_ und Zerwürfnis. 3. Wenn die Planung der Gefühle der Tod des Eheiebens ist, so ist die . Planung der Fortpflanzung ein menschliches Anl iegen . .Das Glück der Familie, das Wohl der Gese!ischaft hängt nicht wletzt von ihrer humanrationeilen Erneuerung und Er.veiterung .ib. · Man könnte uns Kommunisten sagen, was geht das euch .an? Die Enzvklik·a ist eine inner_e Angelegenheit des Katholizismus. Sicher müssen vor allem die Katholiken mit dieser Enzyklika fertigwerden, doch hier geschieht Unrecht, das aufgezeigt werden rn uß: Mlt diesem Dokument wird die Frau zum Vor Ostern hatte man sich in Österreich er.stmals entschlossen. den sagenhaften „Butterberg" - trauriges Ergebnis der Überprodukt ion von Milch - durch den Verkauf billigerer Tafelbutter abzubauen , Bis dahin wurde die überschüssige Butter zu Schleuderpreisen zwischen 14 und 19 Schilling exportiert. Die „Aktion Tafelbutter" wurde ein durchschlagender Erfolg: Beim Preis von 1 -24 Schilling stieg der Butterkonsum sprunghaft an -- beim üblichen Preis von 40 Schill ing. als die „ Aktion Tafelbutter" vorzeitig abgebrochen wurde. sank der Konsum wieder ab. Damals wurde versprochen. so bald als möglich. wahrschein - lich schon zu Pfingsten. wieder verbilligte Butter zu verkaufen. Inzwischen ist nicht nur die Milchproduktion kräftig gestiegen und der- .. Butterberg" entsprechend angewachsen, sondern auch der Weltmarktpreis weiter ~ gefallen. Das bedeutet. daß Österreich nicht mehr un, 19. nicht mahr um 14 und r~_--~_;_ auch nicht mehr um 12 Schilling export ieren kann. sondern Butter zum Kilopreis von rund 10 Schilling (und S 7·-) ausführt. Die billigere Tafelbutter wurde im Inland immerhin zu einem Preis von 24 Sch illing 1 abgesetzt - aber bevor wir Butter um diesen Preis kaufen dürfen, exportieren die : Verantwortlichen im Landwirtschaftsministerium und im Milchwirtschaftsfonds diese Butter lieber um 10 Schilling. Dafür zahlen wir alle und zahlen die Bauern einen erheblichen „Kr isengroschen" - nur damit in Österreich, Gott behüte. nicht ~ v ielleicht wieder der Butterkonsum steigt. f .. Butter kann durch nichts ersetzt werden" . leuchtet es uns in diesen Tagen von ; Dutzenden Plakatwänc;len entgegen. -- Es hat den Anschein, als ob sich dieser ~ Slogan weniger auf die Volksgesundheit. denn auf das Profitieren beziehen I'• würde: Für einige Leute kann Butter offenbar wirklich durch nichts ersetzt werden. 1 Sie fetten ihre Brieftaschen und Bankkonten auf unsere Kosten damit auf. ~- '.,1'- Fortpflanzungsobjekt des ,'v\ar. nes ci 2.~, ,,. cliert, mit, ihm werden katliolische Ärzte in ein Dilemma getrieben, das sich unheilvoll für die von ihnen betreuten Menschen auswirken kann, mit ihm wird der vorausblickenderi Wissenschaft, welche die Geburtenregelung fordert, kein geringes Hindernis in den Weg gestellt. · Unsere Mitsprache bei dieser . Enzyklika beansp ruchen wir auch deshalb, weil sich darin nu r zu augenscheinlich der massive Vorstoß der konservativen Kräfte ofienbart. Schon die Tatsache der Veröffentlichung ist ein schwerer Schlag gegen den vom Konzil verkündeten hierarchischen Den'lokr.atisierungs. prm;eß, denn Patt! VI. ist mit serner Entscheidung den Empfehfungen der von Johannes XXIII. eingesetzten Sonderkommission nicht gefolgt. 1966 natte die Mehrheit dieser Kommission, mit dem Wohlwollen bekannter Kirchenflirsten wie Kardinal König und Kardinal Süenens von Mechelen, dem Papst e:ne Lockerung der Bestimmungen empfohlen . Doch Ottaviani , der in jenem Jahr ,rn · die Spitze der Kommiss ion gesteilt wurde, trug nun den Sieg davon. Das Unbehagen über diese Enzyk!ika machte sich bereits am Tage ihrer Veröffentlichung in einigen Kommentaren bemerkbar, und selbst der Vatikansprecher Fernando Lambruschini, der die Enzyklika auf einer Pressekonferenz erläuterte, führte aus, daß mit di~ser Entscheidung des Papstes die Frage der Geburtenregelung nicht für alle Zeiten festgelegt sei. ,,Die Bestimmungen s•nd nicht unabäi1derlich", sagte er. Es ist z.u en.varten, daß die durch das Konzil fre igesetzten fortschrittlichen katholischen Kräfte gegen diese Enzykl ika. die recte „Contra humanam vitam" - gegen das Leben der Men• sehen - heißen müßte, Widerstand leisten werden.

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