Steyrer Werksarbeiter, 21. Jg., Mai 1968, Nr. 3

DER WIMMER U ND OFR WIMM E R L Dei• Wimm er Rud olf muß erst F r agen! Normalerweise wird e i n Mensch nach - ßr - reichung des 21. Lebensjahres mündig . Das heiP. t, er kann selbstständige Entschei - dungen fällen, seine Unterschrift unter Dokumente und Verträge hat Rechtsgültigkeit . Das Gesetz meint eben , daß ein Mensch in diesem Alter wissen muß , was er wil l. Nur Geisteskranke , notorische Alkoholiker oder sonst Unzurechnungs.fä - h i ge könne n entmündigt werden . Si e müs - sen ers t nachfragen und eine Erlaubnii . einholen , ,wenn. sie Entscheidungen tref - fen wollen . Es gibt aber auch andere Menschen , di e sich selbst entmündigen, die j eder Selbstverständl ichkeit wegen bei ihren Chefs nachfr age n müssen, weil sie zu feige oder zu unfähi~ sind , e ine e i g~ne Meinung zu haben . Da hat neulich in der Sit - zung der Bezirksleitung der Metall und Bergarbeitergewerkschaft Kollege Gustl Mascher einen Antrag gestellt . Kollege Mas cher fordert e die Ko l legen auf, sie mögen energisch gegen die neu - en, von der Regierung beschlossenen Tarif und Steuer erhöhunge n, gegen die 3r - beiterfeindliche Politik der Regi e rung, gegen die Stagnation der Wirtschaft prot estieren . Und die Kollegen aller Fraktionen waren für diesen Antrag , denn hier geht es ja doch um Lebensfragen aller Me tallarbei - ter . Nur einer stimmte nicht mit und auch nicht dagegen. Kollege Rudolf Wi mmer von der ÖVP mei n te , er müsse erst mit seiner Fraktion darüber sprechen . Wie reimt sich das zusammen? Der ÖAAB, a 1 so auch Ko l l ege Wimmer tritt do ch angeblich ständig nur für die Int e ressen der Arbeiter ein! Wenn es abe r darum geht, die InterGssen der Arbeiter zu schütze n, gegen neue Belastu ngen die Stimme des Protes - tes zu erheben , dann muß Wimmer e r s t nachfrage n, ob er mitsti mmen darf ! Wer hat den Kollegen Wimmer eigentlich gewählt?Die Arbeiter oder der Hr . Withalm, we ssen Interessen v e rtrit t er? Die der Arbeiter oder die der Regierung? De r . Wimmer Rudi ist doch sc h on älter als 21 Jahre, ·er ist weder geisteskrank noch Alkoholiker noch sonst unzurechnungsfälüg! Warum hat er dann kein e eigene Meinung? A GAUDI MUAS AH S E I Do woar amol a Baua . De r h a t Wimmerl ghoassn.Und der hat an Buam ghobt , den Franz. l~i t d em hat er a rechts I(reiz ghobt . Ne t vielleicht, daß. der Franzl deppat war, na das gwis net . 0 b a soviel beschränkt war er h a l t, der Franzl , an ric h tiga " Trauminet 11 • Zum Glück hat da Fr an z l ~a Tant ghabt , die fest zu eam gh a lten hat . Die Lipp~ J l g a, a Tandlerin in d er Stadt drein.Dö hat mit Antiqui tät e n ghandelt und fü r n Franzl hats hats all eweil a offens Herz und a offene Briaft a sc Ju1. g~1. .:ibt , Und wia d a Wimmerl Votta neuli a mol bsundas bes a uf den Franzl war , weil a gar so d eppat tuat is g rod zu a fä l li die Lippl Tant auf .3suach kemma. 11 1/1/imml e r - Votta ;i, h a ts gsagt , 11 lass den Buam mia! Er kann bei mir i m Handl hölfn, da Franzl und I, mir wern sc ho f e rt ig wern mitananda . 11 Zum Franzl hats gsagt: ;i Du B u a f a hrst morgn in da Frua n a ch Grammastettn , do ist grod a Kirt a . Du woar st eh,was i suach : Olt e Mostbr essn, Truchan, Rosskummat , Cxnjoch , alt e angmalnte Baunmöbin und so was ähn lix . "Da Franzl hat genau ~ufg lost und hat gfrogt : 11 Abo Lipp l -Ta nt , ,wia s o 11 i denn do durn , das i mit dö Leit ins Gschäft kimm? 11 • Do is gor nix dabei, hat die Lipp l Tant gsogt , du fahrst n ach Grammastettn , sitzt di zum Kiarchawirt , dort b8stö l lst da a Gu l aschsuppn und a Bi e r, dann redst mit di e Bau n : die dort sitzn , o l les weitere findt si dann scho vo sölba. Und wannst di bei ana Sech überhaupt net a u skennst, d~nn schickst ma a Telegramm . o1rs recht, hat der Franzl gsogt, i h w~r s gen2-u so mocha , dös Redn mit dö Lei t , de s kann i eh! 11 Urn sechse in da Frua is er am n e xtn Tag nach Gratru'.!la - stettn gfahrp , um neine vormittag hätt di e Lippl '1\rnt beinah da Schlag troffa Da h.:i.t sie vorn Franzl a 'felegramm kriagt in dems ghoassn hat: n Liebe Lippl T:?,Dt, was soll i mocha? In Grammastettn ha-as koa Gu l as chsuppnI 11 , Na , Leitln, o l l e s was recht is, so a Ble&inn wa unsan Wimma-Vöddan net pa& siert - o da d o ? ? ?

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