Steyrer Werksarbeiter, 21. Jg., Mai 1968, Nr. 3

Steyrer Werksarbeiter . . liiITTEILUNGSBLA.TT der LISTE der GEWERKSCHAJ:i„TLlCHEN EINHEIT der STEYRWERKE 'A"'7~1.-.Allll~ ......,,~.AP:l tw!W . _,, WWW> ;; Q w•; • · 21~ Jahrgang - . Nummer- ;3 1.MAI KUNDGEBUNG ~ STEYR STADTPLATZ IO Uhr 30 Es spricht: Alfred ~USCHITZKA FÜR FRIEDEN u.ABRÜSTUNG FÜR EIN SOZIALISTISCHES ÖSTERREICH FÜR SICHERUNG DES ARBEITSPLATZES . FÜR MEHR LOHN AUF KOSTEN DER P R O F I T E •• 1 FUR DIE 40 STUNDENWOCHE Schluss 111 der amerikanischen Aggression .11 Vietnam !

Der Krieg in Vietnam geht jeden Menschen an! Tausende Kilometer von uns entfernt tobt ein grausamer Krieg o Täglich sterben Frauen und Kinder durch Napalmund Giftgas-Bomben. Sagen Sie nicht: ,,Was gehtdas•:::· mich an?", · .,Was kann ·ich _ schon tun?" DENKEN SIE DARÜBER NACH • KOMMEN UND HÖREN. AUCH SIE DIE WAHRHEIT ÜBER VIETNAM Es sprechen zwei Vertreter des VIETNAMESISCHEN VOLKES PHUNG MANH CUNG I. Sekretär der Demokratischen Republik Nordvietnams in Budapest ES LADET SIE EIN: Dienstag, 23. April 1968 um 20 Uhr KASINO SAAL LE HUU WAN Sekretär der Nationalen Befreiungsfront SÜDVIETNAMS Österreichisches Ärztekomitee Hilfe für Vietnam Primarius Dr. Friedrich Scholl Eigentümer ,Herausgeber, Verleger u0 Druck: 0. Treml Für den Inhalt verantwortlich: Otto Treml, beide Steyr, Johannesgasse 16

G I::: ZUM. GEWERKSCHAFTSTAG In der Zeit vom 6. bis 8. Mai findet in Wien der Gewerkschaftstag der Metall-und Bergarbeitergewerkschaft statt. Diesem höchsten Forum unserer Gewerkschaft wird der Zentralvorstand Bericht über die in den letzten drei Jahren geleistete Arbe i t erstatten.Der Gewerkschaftstag wird ferner die gewerkschaftliche Politik i n den kommenden drei Jahren f e stlegen. Insgesamt werde n - einschließlich de r au s l än - dischen Delegierten und Gäste - rund l0Uü Personen an den Sitzungen teilnehmen. Aus den Metallbetrieben Österreichs werden 3 70 ordentlic h e und ebe nsoviele Gastdelegierte entsendet.Die Fraktion der Gewerkschaftlichen Einheit ist auf dem Ge - werkschaftstag mit 70 Delegierten vertreten.Dazu k ommen die Mitglieder des Zentralvorstandes, aus Steyr Kollege Gustl Mascher, der nun schon seit 15 Jahr e n die Interessen der Kollegen in dieser Spitzenposition der Gewerkschaft vertritt. Die Fraktion der Gewerkschaftlichen ~inheit wird auch diesmal nicht versäumen, die Po litik des Gewerkschaftsbundes in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir ver - langen im Namen aller Kollegen ein modernes Arbeitszeitgesetz , di e Verkürzung rer Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, wir verwahren uns gegen Kürzungen de:-Sozialleistungen, wir fordern die Gewerkschaft auf, alles zu tun, um die Sicherung der Arbeitsplätze zu si c hern.Wir protestieren gegen die Schrumpfungspolitik der Regierung und fordern energisch eine Reaktivierung der Gewerkschaften.Wir .1·ehne n die These ab, daß man jetzt nichts machen könne und geduldig auf das Jahr 1 9 7 0 warten müsse.Die Gewerkschaft darf nicht zusehen, daß die gegenwärtige Regier~ partei die restlichen zwei Jahre ihrer Tätigkeit dazu benützt, ihrem Nachfolger .in Chaos zu hinterlassen, dessen Leidtragende in erster Linie die Arbeiter und und ihre Familien sind . Gewerkschaftskongresse , Tagungen und VersaCTmlungen werden oftmals als reine Routineangelegenheiten angesehen.Sie können aber der gesamten Arbeiterbewegung neue Impulse geben und die Delegierten der Gewerkschaftlichen Einheit werden ihren Teil dazu beitragen, daß der kommende Gewerkschaftstag eine neue, kämpferische und e rfolgr e iche Epoche der Metallarbeiterbewegung einleit e t. LOS , HERR KANTINENCHEF ? Wenn Würste mens chlich e Eigenschaften hätt e n, würde vielleicht in irgend e i ner Zeitung folgend e Noti z e rsche inen : Ich , Kr e s z e nzi a Blutwurst,teile im Namen all e r ehrb a r e n Bl~n z e n mi t, daß wir mit den dunklen Ge bilden, di e a m 17,Apr il i n der Kantine ausgespeist wurden, nicht v erwa ndt oder verschwäge rt sind . Wir prot e stieren d agege n, daß man diesen unappetitliche n , mit Häuten, Yu1orp e ln und Darmfetzen gefüllten Wtirsten den Ehrenname n einer unverfälschten Blutwurst verleiht. Das klingt lustig,es ist aber nicht zum Lachen! Langsam geht auch dem Geduldigsten das Kantinenessen auf die Ne rven!Was ist eigentlich los, Herr Kantinenchef? Sie füttern uns mit zähem Rindfleisch, sie servieren Suppen, d i e auc h einem erfahren en Ch e mike r Rätsel aufge ben und mit de n "Blutwürsten vom 17. April II hat ihr Spe isezett e l e inen ne uen, traurigen Tiefpunkt erreicht!Das war kein Essen, das war ei n Schweinefraß ·und l e tzt e n Endes haben ja auch die~HWEINE den Löwenanteil bekomme n, we il die meisten der Kantinenblunzen in den Trankkübel wanderten. Schade, daß di e vi e len Kollegen, die sich zu ihrem Pech für Blutwürste entschieden hab e n, mit hungrigen Mägen wegge hen mußten, schade, daß sich die Le b e nsmittelpolize i so selt e n von de r " Güte II d e s Kantinenessens überzeugt! J e tzt will man di e Kantinenpreise e rhöhen und v e rspricht b e ssere Qualität de s Ee~e ns! Si eht di e " Ve r be sse rung II so aus, daß man die Qualitä t auf de n Nullpunkt drückt, um dann,nach eine r Preiserhöhung zu e iner halbwegs erträglichen Nor m zurückzuk ehr e n? Ne in He rr Kantine nch e f, di e s e Rechnung ge ht nicht a ufl Wir müss en i m We r k vol lwe rt ige Ar be it l ei st en und wir v e rl ange n a u c h von Ihnen e ine a ns t ändi ge , me n s chenwürdige Kantinen v e r p f leg u n g

STADTRAT DURCH ri : GESiNDEL 11 " ST!1\JLl\.1EN " Es geschah vor e inigen Wochen . Zwe i junge Fr auen g_i ngen eink a ufen, mit i h r e r:, Buben. Und weil das Geschäf t bummvoll war, li esse n ai e ihr e Sprößlinge dr a u - ßen . Di e Buben ünte r hie l t e n s ich a uf ihr e We is e : Si .e s p ielt en Indi a ner • Nach Karl May pflegten d i ese Rothäute bei i hren Kämpfen schrille Schreie a u szustoße n und so war en au ch die b e iden Buben , de r ei n e fünf,der andere 7 Jahr e a lt, nicht ge r ade ruhig . Das stör t e k ei nen . Passanten, das s törte keinen Nachbarn . Bis in e inem Fenster d es Nebenhause s im e~ste n Stock, eine e t was bejahrt e Dame e rschi e n und los l egt e : 11 Lausbube n verdammte , halts eure Goschen". ' Der Zuf a ll wollt e es , d aß im sel·ben Auge nblick di e b e i den M ü t t · e r rni. t i hre n Einkäufen fertig waren und sich ihr er Buben a nnehmen k onnt e n . Da war im ersten Stock der Bär los: 11 ,vas , diE: Mü tt e r sind au c h dabe i , t r a t s c h e n tuns, statt auf ·ihre Fratz e n aufzupassen . Die m.:i.che n einen Kr awall, daß man k e in e Ruhe hat , schl e ichts Euch, G sind e 1 verdammtes n Die bejahrte Dame sagte noch mehr e re 11 fr e undlich e Wort e ;i. So ähnlich würde in den Elend3riert e ln von London e in Kas ch eme nwirt mit e inem zahlun::ssunwi llige-n Zecher sprech e n. D?s geschah a b e r nicht und di e Dame war k ei n Krn::ipenwirt, im Gegenteil , . sie vvar eine äuße rst ehrbare Dame , k e ine geringo re o.ls di e Gat - tin eines SPÖ - Stan.trates . Daß si e so in Rage kam, a ls s'ie in i hrer Ruhe ge - stört wurd e , sei ihr v e rcieh e n. Si e hätte zwar di.e Mögl i chke it, sich in i h r 2 m modernen Wee cke ndhaus d em Liirm de r Stadt zu en tzi ehen , wenn sie d a s nicht tut , muß sie in Kauf n e hmen, d a ß e s _in der St a dt Kinder gibt, und d aß K i n de r eben keine Enge l sind.Abe r e ines könn e n wir d e r Fr a u St a dtrat nicht verzeihen: Da ß sie Arb e iterfr a u en n ls Gesindel b e z e ichnet . Das h a t ger.:i.de sie nötig, die ihr e n gehobenen Le bensstandart a llein d e r Ta ts a ch e verdankt, daß Arb e iter - allen Ve rnunfts gr i.inden zum Trotz - ihr en Mann in den Stadtrat g ewählt h a b.e n. GtSPEN8T r-.~ F: · IM V✓ ER K? Nacht, tief e dunkl e Nach t l iegt üb e r dem w~ rk. I m f ah l e n Mondlicht erscheinen die Hallen unwirklic h gr öße r , vom Rathaus h e r z e i gen zwölf Glockenschläge di e Mitterna chts stunde an .Eigent l i ch müsst e nun e in Kät zche n schr eien, ein schwa rz e r Kater müßt e durc h d ie Gegend geistern . Kätzche n und Knter a b e r h a ben Ur l a ub, sie tun nicht mit. Dafü r e r2che int d a s Gespenst . Im Autobau sch l ei cht e ine dunkl e Gest a lt umh e r, tapsend näher ·c es s ich e iner Maschine . Das Gespenst zögert , wühlt in seinen Tas c hen . Bald h .:i t e s ge f unden , was e s ge sucht hat . Bs tut irgend etwas, das kann m:rn in de r Dunke lhe it ni ch t genau erke nne n . Da .fl ammt plötzlich ein Lichtl e in auf , siehe da, das Ge spe nst ist mode rn, e s h a t Streic hhölser.Und mit di e sem leuc h tet es nun di e Mas c hine a n u nd bald b eginnt d i e s e zu laufen. Seltsam, so ein Gespenst erschein t nicht nur oft im Autob a u, e s kennt s ich auch im H-Ba u a us. Dort s c h l eicht es zu nächtlicher Stunde i m Werkzeu g 1 a g er des Pressh auses herum. Düste r e 1 geisterhafte Bewegunge n f ü hr t es dort aus : E s kriecht, rutscht auf den Knien , legt sich au f den Bauch 1 a uf d e n Rüc k en u n d immer wieder zündet es Strei c hhö lzer Rn und hä lt ciie Flammen !:lD. di e We rkzeuge . Was ist das für ein Gespenst ? Der Geist e ine s verwunsche n e n Ka llcul,:1nte n, d ein sein Minut e nraub i m Gr::i.bc keine Ruh e läßt ? Schleicht e in Me i s t e r durc h d i e rac h t, d em schl e c h t e s Ge wiss en d en Schla+l't··:ubt, weil e r seine Leut e antr e i bt , sie mit Liliputlöhnen a bf e r t i gt , ode r sucht gar de~ Alt e We rndl mit dem Kerzenlicht fähig e Konstrukteure ! Falsch ge r a ten DIE GESPENST.8 .R SI ND GAR KEINE G..:.SPEl~S '.riR ! De r II G E I S T II in d er Ers a tzt e ilabt ei lung im Autob3.u is t e in Arb e it e r, der mit d em brennenden Zünd:10 l z di e Ska la seine r Maschine b e l euchtet , damit e r si e r ich tig einstellen k~nn und der R-Bau-9e ist ist sicher irgend e in Pr esseuf Uhrer, der un t e~ hu nderten Werkzeuge n die Nummer sucht , die er ge r c;:.do braucht . Man könnte den Gei s t8rspuk ir'.l v✓erk i m Nu abst e lle n, wenn m2,n d i e genannten Arbeitsplätze richtig beleuchten würde . Arbeiter sind manchmal flink wi e Katzen , Katzenaugen aber haben s i ~ nichti

30 Jahre später... Vor 30 Jahren, am 1. April 1938. wu rden die ersten poli1ischen Gefan - genen aus dem von der Hitler -Wel1rrnacht anne ktierten Österrei ch in das Konzentrat ionsl ager Dachau deportiert. Soz.ia listen. Katholiken und Kommun isten w urden durch das Lagertor des KZ geprügelt. Sie waren die ersten. zehntausende fo lgten ihnen Bl if diesem Le idensw eg . Anläßlich der 30. Wi ederkehr dieses Tages veransta l1eten die drei Opferverbäncie de, polnisch Verfolgten eine Gedenklahn nach Dachau. an der auch viele junge Menschen teilnahmen . Run d 3000 Menschen nahmen an der Kundgebung. auf der d ie ehe - malige soz ialistische Nationa lrätin Rosa J ochmann und der ehemalige kommun istische Landtagsabgeord - nete Dr. Ludwig Soswinski sprachen. f;, ;1 VVen,ge rage , ,,ll.:i1 uit:St:r 98nh:! I11sa - men M anifestat ion karn es in Wien zu ei ner ungeheuren Provoiration : Die neonazisti sche ND P. ein Ableger der westdeutschen NPD. ve ranst al tete eine Versammlung . Junge A111ifaschisten. die gegen diese Frech heit proiestierten. 'Nurden von NDP -Schlä - gern rnI1 B1e1ilaschen attackiert. Die Poli zei trat auf den Plan und so rate dafür. daß die NDP- Leu te ihre v"i:, - anstaltung ungestört forisetzen konnten. Die Demonstranten hinqe!'.]en wurden verha f1et (B ild rechts). ♦ IM JAHR DER MENSCl-1ENRECHTE ,,Alle Menschen sind frei und gleich on Rechten· geboren", verkündet die „Al/gemeine Erklärung der Menschenrechte" . Die Vereinten Nationen , die sie v9r nunmehr 20 Jahren annahmen , hoben, sie erneut zu bekräftigen, das Jahr 1968 zum Jahr der Menschenrechte erklärt. Diese Bekräftigung ist bitter nötig. Was die UNO feierlich verkündete, wi rd immer noch in vielen Teilen der Weit gröbfichst verletzt. Der mörderische Krieg de r USA gegen das Volk von Vietnam zermalmt Me nschenrechte, Men sc/1~·nwürde, Menschenleben. Kolo niale Unterdrückung und Rassenherrschaft spotten aller Meri schlich keit. Hunger, Elend vnd Anolphob'e·tismus - noch wie vor das Los vo n Millionen Kindern in unserer Welt , die sich so gern „modern" nennt - verh in dern und verhöhnen das proklamierte gleiche Recht. Unau fh altsam ober wächst in dieser unserer Welt die Bewegung , aller Völ ker und innerhalb e ines jeden Volkes, die für die Achtung von Wü;de und Gleichheit crller Menschen kämpft : für den Frieden in Vietnam wie überall, für die endgültige Verwirklichung der Menschenrechte. Auch wir müssen teilhaben an de n Bemühungen de r Menschheit , die We lt endlich zu einer Welt der Menschiichkeit zu formen , in ! _der das Menschenrecht nicht nur Deklaration, sondern gültige Wi rklich keit ist. * ,,Alle Menschen sind fr~i und gleich an Rechten geboren . 11 Un d die Frau? Auch sie - und nicht zuletzt sie i·n diesem Ja hrhundert , dessen Ringen in sleigendem ivloße ihre okti\re, ihre scliöpferische Mithilfe erfordert! - muß gleich on Rechten und an VVürde sein. · Vielfach ober und vielenorts ist sie es noch nichl , auch nicht in unserem Lande. In Familie und Beruf leistet sie Großes, dennoch wird sie auch in Oste;reich nach wie vo r Beschränkungen unterworfen. Mannigfache Vorurteile stehen dem Aufstieg de r Frau entgegen, das veraltete Ehe- und Familienrecht erniedrigt sie, die Frau wird so als Gefährtin wie c/s Mutter zum Wesen zweiter O rdnung degradiert. Vieifäl!ige Benachteiligung im Beru fsleben widerspricht dem in unserer \/erfo,sung verankerten Grundsatz der Gle ichheit aiier Staatsbti,ger. Und vor allem ve'rmag die Frau dorf noch viel zu se lten und viel zuwenig in Erscheinung zu treten, wo das Schi cksal des londes, des Volkes bestimmt wird : im äff entliehen Leben, in der Politik. Im Jahr der .Menschenrech te fordern wir erneut olle diese Rechte - voll und in uneingeschränkter Gleichheit - auch für die Frau. NATIONALDEMDKRA TISCHE . GRUNDSAT PARTEI (NDP) f J Dre Osterreich 28EKENNTNIS• sehen Volke a/r deurscher Mutte . - bekennen tm , deshalb ist Ost r~prache gehör richtet auf d 's zu seiner Verfa erreich ein deutschen dern deutkes. ,e Lebensinteresse~s~ng. Unsere Politfk ~taat. Wir 2) Die Eigenart d es gesarnten deur::i ausge. rhöpforischen e~ ~uropä ischen Völk . en Vo/. ert den z erstung Un er 1st die G lage der G~s~mmensch/~ß eu:er .. ~flle zur Arte;undfage ihrer stimrnunn••:~~~berechti9unn .~!f'~cher Völker _..,~:l~ung_!!Jor.

Entsc_bied·en gegen VP-Budget GE im Zentralvorstand der Metallarbeiter: Belastungen durch Klassenbudget dürien nicht hingenommen werden Im Zentralvorsland der Gewerkschaft de~ Metall. und Bergarbeiter ha t die Gewerkschaftliche Einheit vorgeschlagen, dal~ die Gewerkschaft mit aller Entschiedenheit gegen das Klassenbudget der . OVP-Regierung und gegen die d ie Interessen der Arbeiter und Angestell ten aufs schärfste beeinträchtigenden Sanierungsmaßnahmen Stellung nehmen _soll. Es wurde vorgeschlagen, daß der Ge• werkschaitstag, der am 6. Mai beginnt. in seiner Schlußresolution einen von der Gewerkschaftlichen Einheit eingebrachten · Vorschlag als Grundlage für einen Beschluß nimmt . Weiter verlang1e die Gewerkschaftl iche Einheit, daß die Ge\verkschaft Maßnahmen zur Vermei" clung des Massenabbaues und des ge• zielten Ruins von Elin-Betrieben unternimmt. · Präsident Benya erklärte, man werde keine Reallohnverluste durch ciie Sanierun~smaßnahmen in Kauf nehmen. Die Gewerkschaft sei an einer Verbesserung der Wirtschaftsstruktur interessiert, aber nicht nur in einer schweren Zeit. Sie verlangt Milbesl. immung, nicht nur Mitverantwortung. · Vorsitzend erstellvertreter Zickler (GEI e_rklärt~, man müsse die Regierungspolitik sorort bekämpfen, damit die VP nicht mit ihrer Taktik, die Menschen sich an ·BelastungE!n gewöhnen zu lassen, durchkommt. Die von der Regierung geplanten Maßnahmen belaufen sich auf eine Belastung von 1300 S pro Kopf und Jahr. Man ·will das Budgetloch aus den Taschen der arbeitenden Bevölkerun)l stopfen. Doch die Vermeidung von Reallohnverlusten ist nur ein letzter . Ausweg, sagte Z.ickler. . Der wirkliche Ausweg besteht darin, die ße. last ungen gar nicht erst in Kraft treten zu lassen. Wir haben es ,nit einem. Klassenbudget zu tun, das gegen uns gerichtet ist. Selbst jene. d:e den K!as-: senkampf in unse ren Tagen leugnen, mü:;sen zugeben, daß die ÖVP reine Klassenpoli tik betreibt, die die Besitzen~ den schont, die Arbeitenden belastet. Steyr-T.raktoren werben in Graz Oberösterreich an der Siidostmesse füimmti vertreten Oberösterreich mmmt hini-er rlt• r Ste iermark und Wien die d rilte Stelle in der di esjä hrigen AusHellP ,-beteiligun); Jn der Grazer Südusl messe e111. Un,e r Bundesla nd ist di,i,rnal mit 6tl Firmen vertrel en, wobei dil• Vöest, Stickstoff und die Sren-v\'erke ,111 führend e, S11clle stehen. ·Erstmal, w,rd sich die Osterreichi,che S1ick,trifv,c rke AC L:nz 111it de r Sonde raus~lellung „Chemie fur da; Leben von heute" beteiligen.. Die Stevr- \\'erke zeigen bere it, seit viel1en ).ihren groRes Interesse 211 der Gral.er Siu:lr;~lme,se, da ein Hauptwirt~chaii, pa rtne r, nämlich Jugo,lawien, regelmäb,g Sle\-rer Erzeugni sse, nämli ch Tra kto ren . e inkautt . Neben 1069 ö;1erre1chische11 ,<\ uss tel - lern werden in Gr~, diesn1dl 657 au~- iändi,che Firmen ver tre ten ~ein. d.irunl er Ko llektivaus, tellungen dll> Jugo,law:en , Polen, Rumäni en , de r CSSR. Ungarn, der . UdSSR , Fran k'rei ch, den US ,\ , Gro l\- b•rit.in ni en unrf - erstmab mit e iner Sonderschau - Westdeutschla nd. da~ einen zukunftst r~c h! igen Markt wittt:rl. Die GrazPr Süclo,t rne,;e isl, n,1ch clr:n Worten cfp~ lei tenden Direktors. rim· .. Branchenmesse mit mehrere , Schw1?rpunk1en ", wobei . da ,;,. Gewicht der Sr ezi al auss te li ungen au i d ie Eisenindustr ie, das Bauwesen und die La11d - w1 rtscha i1 ge leg t wird. Leider hat die 0s1err<!1ch1sche Wirr·- ~c ha ft noch immer nichl diP ga nze Bedeutung der Handel ,beziehu ngen mi t Siidoste~1ropa Prkann l, denn de r o,1e1·- reich ischen Kollektivausstellun~ auf ei ner Fl:iche \ on nur :rno Quadratmetern ,:eht in Graz die Sonde,-schau lta!iens auf einem Areal von 10.000 Quadratme tern gegenüber. · Wie bede ut sam be1~pielswP1>e .hir-o· sl~wien (und hier in PrSlPr Linie dir Republike n Sk,wen1e11 und Kroal1t•n1 fi.j,- clen ös terreich i,che11 Export i~I. ze igc·n iolgende Zahlen : In den lctzien drei J~hren hat der Handel v0n 0,1,irre1ch n~ch Jugo" lawicn u1n tüni.~ 1g- ProzP:l t zugenommen. wahrend die iugr1~l .w,i5che11 Importe nach (};trrrPich ledi~l,rh um 2,4 Prozent ge~liege11 ,inrt . Schon dar ,111 i,r uns~r si'r dlt ch·c~ :-.:;ichbar!Jnd ,1!s P. 111 1nen t wichtige, \Virtsch,,ii,faktur zu erkennen . Slavik (GE) erinne1te daran, daß beim Abschluß der Siemens-Verträge mit der Elin e rklärt wurde, sie würden zur Gesundung der Betriebe führen. Aber Siemem bringt kei ne Aufträge nach Öster· reich und häl t sich nicht an die Verpflichtungen. Die Gewerkschaft- muß nun Maßnahmen ergreifen . Präsident Benya meinte dazu , die Be• schäfti.gtenzahl müßte auf alle Fälle vermindert werden, denn seit der Fusion von Elin und Wiener Starkstrom-Werke gebe es eben zu viele Leute. Im übr:gen müsse man warten, welches Konzept der Elin-Vorstand für die weitere Entwick· Jung des Betriebes vorlegt, Von einer gewerkschaftlichen Aktion gegen den Massenab-bau sprach Benya nicht. Präsi dent Benya nahm auch zu dem APA-Bericht über seine Vorarlberger Rede Stellung, in der er seine Unter• stützung der VP-Maßnahmen zugesagt haben soHte. Die APA habe ihm auf seinen Protest eine Enlschuldigung ge - schickt, aus der hervorgehe, daß die fal sche Wiedergabe seiner Rede auf Grund einer Kürzung des von Vorarlberg durchgegebenen Textes in der Wiene r Redaktion zustande gekommen ist Die Toten vergessen /m Vorjahr feierte Sportk /1,1b ForelleSteyr d ,:is 20jährige Bestandsjubiläum . Die Gesch ichte des Vereins, seine Erfo!ge und Leistungen w urde in einem Jahresbericht zur 20. Genl!fa/versammlung festgeha lten und gebührend gewürd ig t. Ganz besonders wird in d tu Jubiläunusc/,rift des verstorbenen Zentraldirektors Walter Gläcke/ fledacht, der , wie man sagt, t'!in eifriger Förderer de•· Sports gewesen w.ir. Man soll Toten nichts Schlechtes nachsagen . Aber wenn man den N;.men Walle r Clöcke/ in in Steyr hört, dann denken die wenig - sten an d ie paar Tausender , die er clem Sport widmete. Die meisten denken an einen Mann. der nach dem Oktober• streik 1950 rund 800 Familienväter, 11nter ihnen viele alte Arbeitersport/er, auf die Straße setzfe. weil sie anderer Meinung waren als der Zenlralc.lirektor. Aber auch dieser Mißgriff se i der Forelle verziehen. Unvi! rz eihlich aber ist, daß man in df'r Jubiläumsschri i t zw~r dem toten Direktor einen Nachruf widmete, aber auf zwei Sport ler ga_nz vergaß, die untrennbar mit dem Geschehen des Vereim verbundrn sind. Die "Neue Zeit • hat immer die Leistungen der Forelle sewiirdigl. Nun erlauben w i r um, einen schweren Fehler der Vereins• /eitllnl; zu korrigieren: In den 20 Jahren der Geschichte diese · bedeutenden Vereins mußt en Zl'vei i unge Sportler in Ausübung ihres Sports ihr Leben lassen. Slaatsmeister Rüdi Grundner ertrank bei den Osterreichischen Mei5te rschaften i n den Fluten .der Lieser, und Manfred Ze ttl , ta th beirn Training in clf'r Steyr den P.idrllerlnd. Beide Spor t/er sind ihrt:>n Freunden unvergessen! Das hätle die Forelle weh in ihrem Jubiläumsheric/Jt n icht verfl,e,sen dü rfen!

ins Kz'nckrland Tirienheim Kirchschla;1;, ,..; .. werden Ihre Kinde r bald zu Ihnen s agen. Dberlegen Sie : Kirchschlag im MUh l viertel, 926 m Seehöhe, in wald - reicher Gegend , umsi chtige Betrecumg und Pflege dt1..rch ge sehultes Pers onal , reichliche Ver:pfJ..egm1g· du.rch f'inf tägliche Mahl zeiten , wer kann mehr bieten? Und dazu zu einem einmaligen Preis von 5800-- Schill i ng f lir drei Wochen und die Fahrt Linz - Ki. .rchsc.h lag - Linz. Die Krankenkasse n geben über Ans uche n e i rren Zus c.hL1.ss, sodass der Elternbeitrag bei Versi cherten der Ge bietskrankenkasse 280.- s., bei Bundesversicherten 240~-·- Sch illing , bei Bergbauversicherten 260.-- S e und bei Eisenbahnversiche r t e 180. -- beträgt. Und das sind S ie be...,timn:it bereitt fi:i.r I hr Kind auszugeben„ Die Turnusse hn1fe n irom 8 . J u.li bis 27. JLlli, vom 27 . Juli bis 1 6 . August und vom 1 6.Augua t bis 4.S eptember 1 968 Fltr nähere Al.J.skLtnfte ste hen Ib..nen jederzeit L1nd gern zur Ve.rfiigung: Die Betriebsr ä te der Frakti on der gewerks chaftlichen Einh eit Die Demokratis che Ve reinigung "Ki nderland. - Junge Garden Mü.hlkre isbahnstr .3 1 Linz Tel . 311 79 w~ l che sich freuen wlirde s Ihr Kind in der Fer ienaktion betreuen zu dürfen.

DER WIMMER U ND OFR WIMM E R L Dei• Wimm er Rud olf muß erst F r agen! Normalerweise wird e i n Mensch nach - ßr - reichung des 21. Lebensjahres mündig . Das heiP. t, er kann selbstständige Entschei - dungen fällen, seine Unterschrift unter Dokumente und Verträge hat Rechtsgültigkeit . Das Gesetz meint eben , daß ein Mensch in diesem Alter wissen muß , was er wil l. Nur Geisteskranke , notorische Alkoholiker oder sonst Unzurechnungs.fä - h i ge könne n entmündigt werden . Si e müs - sen ers t nachfragen und eine Erlaubnii . einholen , ,wenn. sie Entscheidungen tref - fen wollen . Es gibt aber auch andere Menschen , di e sich selbst entmündigen, die j eder Selbstverständl ichkeit wegen bei ihren Chefs nachfr age n müssen, weil sie zu feige oder zu unfähi~ sind , e ine e i g~ne Meinung zu haben . Da hat neulich in der Sit - zung der Bezirksleitung der Metall und Bergarbeitergewerkschaft Kollege Gustl Mascher einen Antrag gestellt . Kollege Mas cher fordert e die Ko l legen auf, sie mögen energisch gegen die neu - en, von der Regierung beschlossenen Tarif und Steuer erhöhunge n, gegen die 3r - beiterfeindliche Politik der Regi e rung, gegen die Stagnation der Wirtschaft prot estieren . Und die Kollegen aller Fraktionen waren für diesen Antrag , denn hier geht es ja doch um Lebensfragen aller Me tallarbei - ter . Nur einer stimmte nicht mit und auch nicht dagegen. Kollege Rudolf Wi mmer von der ÖVP mei n te , er müsse erst mit seiner Fraktion darüber sprechen . Wie reimt sich das zusammen? Der ÖAAB, a 1 so auch Ko l l ege Wimmer tritt do ch angeblich ständig nur für die Int e ressen der Arbeiter ein! Wenn es abe r darum geht, die InterGssen der Arbeiter zu schütze n, gegen neue Belastu ngen die Stimme des Protes - tes zu erheben , dann muß Wimmer e r s t nachfrage n, ob er mitsti mmen darf ! Wer hat den Kollegen Wimmer eigentlich gewählt?Die Arbeiter oder der Hr . Withalm, we ssen Interessen v e rtrit t er? Die der Arbeiter oder die der Regierung? De r . Wimmer Rudi ist doch sc h on älter als 21 Jahre, ·er ist weder geisteskrank noch Alkoholiker noch sonst unzurechnungsfälüg! Warum hat er dann kein e eigene Meinung? A GAUDI MUAS AH S E I Do woar amol a Baua . De r h a t Wimmerl ghoassn.Und der hat an Buam ghobt , den Franz. l~i t d em hat er a rechts I(reiz ghobt . Ne t vielleicht, daß. der Franzl deppat war, na das gwis net . 0 b a soviel beschränkt war er h a l t, der Franzl , an ric h tiga " Trauminet 11 • Zum Glück hat da Fr an z l ~a Tant ghabt , die fest zu eam gh a lten hat . Die Lipp~ J l g a, a Tandlerin in d er Stadt drein.Dö hat mit Antiqui tät e n ghandelt und fü r n Franzl hats hats all eweil a offens Herz und a offene Briaft a sc Ju1. g~1. .:ibt , Und wia d a Wimmerl Votta neuli a mol bsundas bes a uf den Franzl war , weil a gar so d eppat tuat is g rod zu a fä l li die Lippl Tant auf .3suach kemma. 11 1/1/imml e r - Votta ;i, h a ts gsagt , 11 lass den Buam mia! Er kann bei mir i m Handl hölfn, da Franzl und I, mir wern sc ho f e rt ig wern mitananda . 11 Zum Franzl hats gsagt: ;i Du B u a f a hrst morgn in da Frua n a ch Grammastettn , do ist grod a Kirt a . Du woar st eh,was i suach : Olt e Mostbr essn, Truchan, Rosskummat , Cxnjoch , alt e angmalnte Baunmöbin und so was ähn lix . "Da Franzl hat genau ~ufg lost und hat gfrogt : 11 Abo Lipp l -Ta nt , ,wia s o 11 i denn do durn , das i mit dö Leit ins Gschäft kimm? 11 • Do is gor nix dabei, hat die Lipp l Tant gsogt , du fahrst n ach Grammastettn , sitzt di zum Kiarchawirt , dort b8stö l lst da a Gu l aschsuppn und a Bi e r, dann redst mit di e Bau n : die dort sitzn , o l les weitere findt si dann scho vo sölba. Und wannst di bei ana Sech überhaupt net a u skennst, d~nn schickst ma a Telegramm . o1rs recht, hat der Franzl gsogt, i h w~r s gen2-u so mocha , dös Redn mit dö Lei t , de s kann i eh! 11 Urn sechse in da Frua is er am n e xtn Tag nach Gratru'.!la - stettn gfahrp , um neine vormittag hätt di e Lippl '1\rnt beinah da Schlag troffa Da h.:i.t sie vorn Franzl a 'felegramm kriagt in dems ghoassn hat: n Liebe Lippl T:?,Dt, was soll i mocha? In Grammastettn ha-as koa Gu l as chsuppnI 11 , Na , Leitln, o l l e s was recht is, so a Ble&inn wa unsan Wimma-Vöddan net pa& siert - o da d o ? ? ?

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2