Steyrer Werksarbeiter, 20. Jg., März 1967, Nr. 8

Jahrgang 20. Steyrer Werksarbeiter iViärz 1967 11 CHF.ISTLICHEF, 11 KFdE.G IN ============:~================== L:m die \/Veihnachtszeit, da von den l<.anzeln aller christlichen K irchen die Botschaft 11 ••• und Fr~iede auf Erden" verkündet wurde, kam vom Himmel, einem Flugzeug entsteigend der Primas der amerikanischen K atholiken, der - l·<adinai: SPELLfvlAl''-/ f'-..l in einem amerikanischen M ilitärcamp in Vietnam an, um dort und in Saigon Weihnachtspredigten abzulassen. Ausgerechnet an V1/ eihnachten trieb er ··massive Kriegshetze·, er- bezeichnete den imperialistischen R aubkrieg d. LISA in .Vietnam _mit all seinet'l unsagbaren •Girausamkeiten, · den Sombenab~rfen auf friedliche Wohnstätten, der Abschlachtung wehrloser Frau·en und ~<inder, denFolterungen gefangener Vietcongs als II CHRISTLICHEN t<.RIEG ". Im Namen des Christentums, das einmal die M enschen lehrte "DU SOLLST . · f"-:IICHT T O T :Er--:111 , soll also nach dem VVillen des grossmächti_gen, mit · dem · kolo-"- · nialistischen Ausbel!terkapital auf G edeih und Verderb verbündeten katholischen 1-~J rchenfür,l?ten bis zum Endsieg weiter gebon:,bt und,- gemordet werden. Die ganze .friedlicl-)e Vv'elt war von diesen \/Vorten des _K.ardinals _Spellmann_ empört. Die Empörung ,war_ auch_. ir:, betont k .atholischen. Kreisen zu v.e,rspüren, die begriffen, wie peinlich und kompromittierend für de!"! _Katholizismus . solche Redens:- arten ~atholischer K irchenfürdten sind, zumal ja auch in l'-!ordvietnam Katholiken le_ben uhd ani \/Veihnachtstag in H an<?r ihren W eihnachtsgottesdienst abhalten konnten. S er·echterweise· muss vermerkt werden , dass PAP5T F-AUL „'VI., der kurz zuvor bezüglich des Vietnamkrieges eine Friedensmahnurig an die kämpfender, Parteien gerichtet .hatte, den christlichen Nap~lmkriegskardinal sofort de.- savouiert hat. P,us dem · Vatikan k~m .sehr schnell di e. kühle Bemerkung, welche Politik als christlich anzusprechen sei, bestimme der Papst allein. c ;EGEN CHEMISCHE L:l''D BiCLOG ISCl-lE. WAFFEN II''. VIETN A M -----=----====~:==================================--=-=---. ------------- Die letzte Nummer der amerikanischen wissenschaftlichen Zeitschrift "Scientific V\/orid' ' · ·bringt zwei · B~iträge ··von hervo~ragenden \amerikanischen Wissenschaf;_ tern ·ge~en die Verwendung von chemischen und biologischen · \/\laffen in Vietnam. PF.OF' .· THEODOR ROSEBL-:R Y, ein hervo_rragender Biologe, schreibt: nwir ·. haben ihre F .eisfelder mit vergifteten Pflanzen übersät ünd ihre Lebensmittelvorräte ver~ichtet, , Vl/ir habe;, ihre Häüser und ihre Dörfer I ihre Städte und Siedlungen so gründlich zer'stört ,· ·~ls e; ·unsere · iVlittel, ohne zu einem Atom~rleg Luflucht zu nehmen, gestatten. \Nir haben sowohl G efangene wie · ·auch Z ·ivHisten --:gefoltert und getötet und es sind Bew~ise dafür vorhanden, dass wir Spitäl~r niedergebrannt haben. 11 Prof. F, osebury fügt hinzu, dass manche dieser Dinge unter dem unglaublich scheinheiligen ·verwand verübt werden, ' dass· 'sie "humane" M ethoden der K riegführung ·seien·. Der ' Sekretär der amerikanischen Vereinigung der 'W issenschafter, Dr; F--LiT M..6.Kl , · schreibt in der gleichen Nummer, dass die Verwendung von Chemikalien gegen · das Volk ', gegen die Lebensmittelvorräte und die. ,Ernte .in Vietnam ein Tei.1 d_er am.er.ikanis,chen K riegsstrategie . in untere.ntwikke!ten Län<;:!er ist.

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