Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., Juli 1964, Nr. 5

Wir fordern eine echte Pension! Die anläßlich der 40-Jahr-Feier 'des Zentralverban'des der Sozialrentner Österreichs in :ler: Sta.dthalle versammelten Rentner stellen einmütig fest, daß sich die Lage der alten Arbeitsinvaliden in der zweiten österreichischen Republik gegen über früheren Zeiten wesentlich verbessert h::t. Vieles wurde erreicht durch den Einsatz der organisierten Kraft der Arbeiterklasse, aber auch der Zentralverband der Sozialrentner Österreichs hat einen wesentlichen Anteil da~an, wenn heute das schlimmste Elend von den Alten abgewendet ist. Jetzt geht es darum, für alle Arbeiter und Angestellten uncl derzeitigen Rentenbezieher eine echte Pension zu erringen. Während bei allen öffentlichen pragmatisierten Angestellten die Pension in einem bestimmten Prozentsatz der Aktivbezüge ausgedrückt wird und mit dem Steigen der Aktivb4!züge auch die Pensionen steigen, wird die Rente der Arbeiter und Angestellten festgesetzt auf Grund der Bezüge der letzten fünf Jahre vor dem Ausschetden aus der aktiven Arbeit. Da können die Preise, die Lebenshaltungskosten noch so klettern, deswagen bekommt der Rentner nicht einen Groschen mehr, solange nicht durch 'das Parlament eine Rentenerhöhung bewilligt wird. Wenn es den Arbeitern und , _:;-gestellten gelingt, sich einen sehr bescheidenen Anteil an der Konjunktur zu erkämpfen, so hatten bisher Lohn- und Gehaltserhöhungen auf die Höhe der Rente keinen Einfluß. Rentendynamik oder Rentenautomatik1 Vor den Wahlen haben alle Parteien die Einführung einer dynamischen Rente versprochen. Nach den Wahlen liest sich dies j _fzt anders. Da gibt es plötzlich eine Disl<Ussion über Rentendynamik und Rentenautomatik, wobei die Volkspartei den Standpunkt vertritt, daß es ja eigentlich' ohnehin schon eine Rentendynamik gäbe, daß ja schon bisher die Renten durch Parlame'ntsbeschlüsse der jeweiligen Wirtschaftslage angepaßt wurden. -

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