Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., Juli 1964, Nr. 5

nungen mit allem Komfort II für Te-ehniker und Ingenieure, die er aus Westdeutschland heranziehen will und die nach seinen e.ig,men Worten in p:unkto Wohnung so verwöhnt sind, daß ihnen auch Appart~ments, die man in Steyr als .Lwcuswol:u:umgen bezeichnet, zu min.derwert.:i.g sind. Zwei Vertreter der Stadt und zwei der Firma sollen nun, sagt Hr.Ryzn.ar-, sich zu.ae.m-- mensetzen und in "rasantem Tempo" einen PLan aus-arbeiten, der dem Gen~I>i.'r.akt-Or genehm ist, Der Traum von s-chönen, hiU~n Arbiliter-wohnu.ng,en ist also ausgeträUJ?lt, die Mär-ch.e.npr-:i.nZt€n aus der EWG-Zrentrale wollen 'lra.u.mwohnungen. Wohin man die Blockhausbewohner stecken wird, davon hat der Ge-nJ)irektor nichts g,esagt, und auch der Steyrer Bürg~rmeister nicht ·, denn diesem hat es, als er von den Plänen des neuen Ehrenbürgers hörte, die Sprache verschlagen. ES WAR AM STEYRER-STADTPLATZ Viele Tausende verrolgten gespannt ·die Tombol~ und warteten auf den Beginn des Feuerwerks.Etwas abseits standen im Dunkeln ein paar Männer. "Ja," meint der eine, die Zeiten haben eich geändert. Vor 18 Jahren noch haben wir in Glasenich die Cornedbeef-Dosen der Amis aus- · 5~leckt, heute haben wir die Orden für Verdienste um die Republik bekommen. 11 Das mußte ·so kommen,.11 entgegnet sein brauner Bruder, ohne uns ist es ja gar nicht gegangen, schaute nur, sogar der Loisl ist heute wieder ein angesehener Mann. In Radom hat er die Polaken gedroschen wie die Bären. Im 45er Jahr wollten ihn die Russen kassieren, der Loisl aber war schlau. 0-0-0-0-0 Nichts ist ihm geschehen und heute nachmittags hat er gar das 11Silberne11 bekomnen. Von mir gar nicht zu reden!Schon im 35ger Jahr hab ich auf ganz Österreich gepfiffen und bin zur Legion gegangen. Die OstmarkMedaille .und den Blutorden hat mir der Eygruber persönlich überreicht', das waren noch Zeiten, viel schöner als heute, als mir der Gleisner das Republiks-Abzeichen angehängt hat". Der Dritte im Bunde aber meint bekümmert: "Schade, daß der Gustl nicht mehr lebt 11 ! 11 Welcher Gustl ? " meinen seine Gespräcl&- partner? Na, der Eygruber Gustl natürlich. Bei seinen Verbindungen, bei seiner. Ste~ als Arbeiter im Werk und Gauleiter,da hätte er doch nach dem heutigen Maßstab bestimm; auch das "Goldene Verdienstzeichen der Republik" bekommen. PRACHTIGES FEST ' II „ i •• ' ,j,j,111 1 "'"lf"ili!!i"""'iiijhiiil9liili,ij 1 ... ;.;; .... , • "' ii l"llf"" Beim Sommernachtefest der Gew.-Einheit bes einen Besucherzustrom wie nie in all den Jahren vorher. sentlichen Anteil am ausgezeichneten ,1ingen hatte eine Künstlergruppe aus der Tschechoslowakei, deren Darbietungen mit großem Beifall aufgenommen wurden. Eine Sensation war die Mitwirkung des Tanzorchesters II METRO II aus ,8udweis. Mit Grazie boten Künstler des Budweiser Stadttheaters und des Nationaltheaters in Prag Ballettänze. Hohes internationales Können zeigten die Kunstradfahrer Matous und Kapl, . die ihre Auftritt auch mit den nötigen Humor zu würzen verstanden. Das Prager Zauberduo Cer m a k und . P i c h a verblüfften mit seinen gekonnten Tricks, und das Pastelltrio vom Prager Fernsehen riß daß Publikum ebenso zu Beifallsstürmen hin. Ganz hervorragende Leistungen in dem von Elena Sc h u 1 z o v a in ausge - zeichnetem Deutsch conferierten Pro - gramm boten der Varietekomiker L eo Ja r s k y und Onkel JE D LI C K A mit seiner Partnerin. Dem Fest wohnten auch die Schwimmer aus der CSSR und ASKÖ bei, die nächsten Tag im Steyrer Stadtbad vor 8oo' Zuschauern zu einem Schwimmkampf an~raten. Nach dem künstlerischen Darbietungen spielte die 18 Mann starke Jazzkapelle bis 2 Uhr zur Freude der Jugend zum Tanz. R I C H T I G S T E L L U N G ==========-===-=-=======-=-=- In der letzten Nummer des SteyrWerksarbeiters schrieben wir irrtümlich von einer Preiserhöhung bei COCA COLA. Verteuert wurde nicht COCA COLA sondern der Preis für ALM DUDLE R.

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