Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., März 1964, Nr. 2

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Das Erholungsheim Habsburgerhof wird Anfangs September seine Pforten für die erholungsbedürftigen Kollegen .des Werkes öffnen.Man denkt an 24 tägige Turnusse . Nach einigen Änderungswünschen in medizinischen Fragen, die von der Werksleitung positiv e~ledigt wurden, hat sich die Sozialversicherung ber eit erklärt, auch ilir e rseits Kostenbeiträge für di e erholung;- suchenden Kollegen zu leist en.Rund_6oo Kollegen aus dem ganzen Konzern werdenim Laufe einer Saison im Habsburger-hof Erho - lung finden können. ' . Die We rksleitung teilt e dem Betriebsrat mit, daß di e Umrechnung de r alt en Ze itakko:;-de im Wälzlagerwerk abgeschlossen ist ·. Ab e·rst en April ge lt en daher auch im Walzrlagerwerk die Bestimmungen des ne u en lohnr e chtlichen Teil e s de s Kollektivvertrage&· Eine Zusatzbestimmung ~oll dafür Sorge tragen, daß bei Akkord-Neuaufnahmen und gleichbleibender Arb eitsleistung keine ViaFschlechterung de r Verdi enst e eintritt . Namens der Fraktion de r Gewerkschaftliclm Einheit im ÖGB richt e te Kollege MASCHER an de.n Betriebsratsobmann die Frage , ob das derzeit ü·bl:j..che Akkordsystem be i be - halten werden söll. Die Frage des Koll e gen MASCHER war nur zu berechtig~.Seit mehr als e inem Jahr befindet sich schon Dipl.Ing.Hansl vom Büro Doz ent Weber i,m Werk.Er gilt als einer der best en Fachleute für Arbeitstechnik.Es wäre also ohneweiteres rnöglich,daß die Aufgabe di ~s es Fachmannes darin be - steht, Grundlagen für die Einführung der analytisyhen Arb.ei tsplatzhewe rtung in den $teyr Werken zu schaffen.Di e s e mode rnste Form der kapitalistischen Ausbeutung hat sich bisher noch in allen be troffenenBetrieben zum Schade n de r Kollegenschaft ausgewirkt. Kollege SCHMIDL antwort e t e uns er em Ve rtr e t er Ing:Hansl, e r wer de weit er i ·m Werk bleiben, di e firma be absichtige abEr zur Zeit nicht, das alte Akkordsystem abzuschaff en.Es werden allerdings Versuche gemacht, ein neu e s System zu suchen. Diese Mitteilung hat zwar eine gewisse beruhigende Wirkung, das Mißtrauen der Kollegen wird ab er sic he r nicht gänzlich schwinden. Vi as kann das schon f ü r ein neu- . e s Syst em sein, ' das die Firma sucht? Sicherlich k 0ines,das Vort eile für die Arbei t er bringt. Leute wie Ing.Hansl zu be sc hä ftigen ist nämlich gar nicht billig. Der anerkannt e Fachexperte kann es sich leisten, für einen einzigen Vortrag mehr zu verlangen,als ein Spitzenfacharbeiter im Monat V\1rdient. Er wird demnach auch für seine monatelangen Untersuchungen einen saftige n Tarif präsentiert haben, den di e Firma aber akzeptiert; wie die We it erverwendung Ing.Hansls bestätigt. Bei der bekannten Sparsamkeit der Fir1 ist di e s k e in gutes Zeichen.Sicher ni1 di e Direktion an, daß sich Ing.Hansls Unt e rsuchungen renti er en , auf unsere Kosten v erst eht sich.Trotz SCHMIDL's beruhige nder Auskunft ist daher im Falle Hansl höchste Wachsamkeit unb edingt am Platze . DER URLAUB SOLL BESTEUERT WERDEN ====== =========================== 1 'Ders e lbe Verwaltungsgerichtshof, der irn Vorjahr die Rückkehr Otto Habsburgs für . durc haus l egal e rklärte,hat nun wiederum di e Öffentlichkeit mit einem neuen,unve!'- ständlichen Urteil überrascht~ Nach den Ansichten de r Verwalthngsgerich tshof-Juriit en sind sämtliche Sozi l eistungen lohnsteuerpflichtig.Was wür das in der Praxis bedeuten? i'Vir zahlen j e tzt schon für den Urlaube zuschuß, für di e We ihnachtsr emune ration und für di e Kohl enaktion .St e.ue rn. Das ist ab er · nur ~er Anfang! Wenn e s nach~den Herren im Verwaltungsgerichtshof ginge,sollen wir in Zukunft auch für di e Urlaubsfahrt 2n, die vom iV8 rk subventioni ert werden Steuern zahlen. Mehr noch,di e Kantiness e r müßten fUr den Differ enzb e trag, den die Firma zur Kan- . tinerhaltung leist e t, Steuern zahlen,ja sogar die paar Groschen, um die, ·die Milch im Werk billiger ist, wären ein willkommener Grund, Steue rn aus Arbeitergeldern einzuheimsen. Die Kollegenschaft e rwart e t vop d ~~ Betri e bsrät e n und vom ÖGB , daß si~ · git~ schi ede n gegen die neuerliche Belastung auftr e ten .

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