Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., März 1964, Nr. 2

Anträge gegen di ~ st·eyrer . ·J:?e völkerung ohne mi t d e r Wi mpe r zu zucken , über sich e;~•., gehen, a ls ob di e ganze Sa9he sie nichts angi nge . Nur . be i den Abstimmungen hob e n sie schön brav . die Hä nd e und ·stimmten für di e Preiserhöhung. 3 13 EI SPIELE .,,.,. Was bringt nun di e PREISERHÖHUNG de r St e yr er Be v ölk8rung wirklich. Drei Beispiele aus der Praxis so l l en das ·deutlich zeigen: Der Rentner Sch.K., wir können Kollege zu ihm s a gen, denn er h a t üb er 3 o Jahr e h e ben uns i m We rk ge a rbei~e~ zahlt e bisher für s e ine n Pl a tz i m städtischen Alt ersh e im 28 Schilling pro Ta g. Das waren monatlich 840 Schilling . He ute z ahlt e r nach d em Will e n de r sozialistischen Gemeindeverwaltung 37 Schilli'ng pro Ta g, das sind im Monat 1110 Schilling. Von seiner Rente in d e r Höhe von 1562 bl e ibe n ihm also nur 452 Schilling. Dem Mann, der a lsp me hr a ls 5Ö J ahr e l ang fl e i ßi g gearbeitet hat, bl e iben für seine p e rsönlichen Bedürfnisse pro Tag e in paar Gros6hen mehr als 15 Schilling. Da von muß e r Toil e tt artikel, Rasi erklingen , Sc huhputzz eug kauf en, muß er seine Kleider und Schuh e r epari eren l a ssen. Für die Freuden d e s Le b e ns, für ein paa r Zigaretten, ein Achterl We in, .e inen Kinobesuch bleibt d a v e rd ammt we nig übrig. Und das ko mmt alles d =lvon, weil di e .,)t eyrer Geme inde vät e r, geg.e n . die kommunistis'hm Stimme n, ~en a lten Leuten ntinme hr bis zu 270 Schilling ·pro Monat mehr a bzi e hen, a l~ ursprünglich vorge s e hen war. Der Schmied P. W. e in fl eißi ger Akkordarbeit e r hat bishe r für di .a Betreuung seine s Buqen im städtische n Kinderg~rten 10 Schilling b e z ~h lt. _J e tzt ände rt sich das grundlegend: Der Mann hat e inen h;oh e n Verdi ens t. ßr v erdi e nt me hr a ls 3,500 Schill. :~:r ,utto. Kein ·Mensch fr a gt ihn, wie e r s e in Ge l d v e rdi e nt, wieviel Dr e ck, Staub und :~e hweiß mit di e s em Bet r a g ·ver bund e n ist. Der Magistrat si eht nur die Summe , und a uf \~rund dies e r Su mme zahlt der Kollege nun nicht meh r ·10 Schilling für seinen Buben, ~ andern 80 Schilling . . De r Angestellte E.N. hat auf Grund d e r l e tzt e n spärlichen Gehal ts er h öhung um 100 S mehr b eko mme n. Für di e Un t ~rbringung s e i nes Kindes i m Kindergarten, für di e ·Erhöhurg d e r Müllabfuhrgebühr und fiir die Mehrkosten der neut?n gemeinde .eige n en VJaschmaschin e muß er 100 Schilling mehr zahl,rn. Wo s ind ·die 100 Schilling Gelial tserhöhung gebli e b e n? Si e haben sich in Nichts au f ge löst.·~i r die Deckung der weit e r e n Preisst e ig e runge n, für d_i e diese Erhöhung e i ge ntlich geda cht wa r, bl e ibt kein Groschen übrig. Der ~ngest el lt e muß di ese Erhöhungen a us s e i nem Grundgehalt tr~gen , sein -Leb ensstandard sinkt a lso. Nur 3 Beispi e l e , a b e r j e d e s spricht Bä.nde. Kl ~r und deutlich ist nun sichtbar,da ß der Kommunist · MOSER Recht hatte~ als e r gege n di e Preise.rhöhungen stimmte und g e gen sie bffe n auftrat. Ebenso klar aber . iet es, d aß die Koll e gen HZIGL\ FRÜHAUF und Co.ihr e n diversen Wahlversprech e n untreu wurde n, daß si e gegen den Willen und gegen die Interessen der -Arbeiterschaft gehandelt haben. Wielange aber wird da s . Spi e l noch weii e rgc hen 1 K O L L E G E N , ·d3.s li e gt nur a n Euch s e l bst. Solange i~r di e SPÖ-ÖVP Leute imme r wieder in allen Funktionen d,urch Eure Nahl b ~s tätigt, sol a nge werden sie von ihre r Ha.1,1dlungsweis e nicht.abgehen.Sie s ehen in Euren Stimmen die Bestä tigung, daß Ihr mit Allem, was sie tun, ei nv e rst;::tnd e n s e id. Wir we rd e n nun l ä n ge r e Zeit keine Vmh l en h a b e n ( Darum k:imen · j a gerade jetzt di e Preis e rhöhunge n). Es wi.irde a be r für uns All e gut s_c in, w8 nn ihr Euch d i ese Gedanken durch den Kopf gene n ·ließet und zur nächsten Nah l die Quittun g fü r di e Preissteige r e r präsenti e r e n würdet. Freitag ,de n 20.März 1964 u m 20 Uhr S A_ AL - Ga stha us Gold.Pflug Steyr, Si e r~ingerstr. ÖFFENTLICHE M I ETER V EH SA MM LU N G =======--==-===------------ -- -------=-------=- Anschli e ssend K A B A R E T T d e r W I ENER I R O N I K E R

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