Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., März 1964, Nr. 2

0 L Y M PIADE DER T~UEl~UNG Es war wenige Ta.ge vor c;ler l .e tzten Betriebsratsw:1hl. In . den ~umen de s Betrieqsrates ·standen sich unsere Vertreter , · Kollege MASCHER und · Kolleg~ HEIGL -gegenüber. Gustl MASCHER behauptete: 11 Auch Du, Kollege HEIGL und all e andere n Betriebsratskandida ten, die i m Gemeinderat vertr eten sind, . werden . .sich bald gegen die Kollegen schaft wenden, indem sie Pr.eiserböhungen fü~ divers e . Tarife der Stadtgemeinde Steyr _beschließen werden •." Kollege HEIGL wies diese Behauptung . entrüstet zurück. 11 Das ist ·nicht wahr -,- es si.nd ·k cd:.ne Preiserh_ähungen vorgesehen. 11 · Heute ist noch nicht einmal ein ha lbe s Jahr seit di e sem Ta g vergangen.Ss hat sich aber in .dieser kurzen .Zeit schon g t.1 zeigt, d;'.lß Kollege MASCHBR im Recht war. Am ?.Februar stimmte Kollege HEIGL samt allen im Gemeinderat vertretenen Betriebsräten der Mehrheitsfraktion· für empfindliche Erhöhungen der städtischen Tarife. Erhöht wurde ·die Müllabfuhr, eine unbedingt notwendige kommunal e Einrichtung; um rund 90 Prozent. Erhöht wurden die Verpfl cgskosten im Altersheim der Stadt um rund 35 Prozent. Erhöht wurden die Verpfl e gskostensätze in den Kinderhorten - um rund 32 Prozent. Erhqht wurden die Tarife in den städtische·n Kindergärten bis zu 900 Proz ent. Das sind nüchterne Zahlen , mit denen man beliebig jpngli 2ren kann.Man kan~ zum Beispiel Defizite nachweisen unddfu Erhöhungen als unumgänglich be zeichn""n., wie es die. Mehrhci tsfraktion getan hat . Man k~nn aber auch die menschliche Sei- . te dieser · Erhöhungen sehen, .wi e es die Mehrheitsfraktion - als SOZIALISTISCHE FR.AKTION - eigentlich tun hätte sollen, 0 s aber nicht get a n hat. 1er Mensch sollte nämlich, gerade in 0iner sozialistisch verwalteten Gemeinde, n der Spitze aller Überlegungen stehen. (1A ~\~ ',;j ,l . ~ M Ü N C H H A U S E ~ " ••• unerhört mich so zu übertrumpfen! 11 ~ls Vertreter de s Menschen, des kleinen Mannes ist aber im SteJrer Gemeinderat nur einer aufgetreten : · . · Gustl MOSER, jahr e langer Betriebsratsobmann . der Steyr-Werke, Kommandan~ der Schutzbündler in Klein aber Mein 1934, heute der Fraktionsführer der Kommunisten im Steyrer Gemeinder~t. Er vertrat die Interessen der kleinen Leute, der jung8n Ehepa :lre, de r Al t crsrentner. In e:j.ndringlichep Wort en forderte er · s e ine sozialistischen Kollegen auf,diesen unerh8rt en Preissteig0rungen nicht zuzustimmen. · Gustl MOSER . sprach in den Wind . Schuldbewußt saßen die KollegenHEIGL, ZÖCHLING und GENOSSEN da; Keiner meldete sich zum Vl'ort ,. um gegen d:i,e Preis erhöhungen zu protestieren. Sie alle reden sonst soviel von Freiheit von Meinungs-und Redefreiheit.Da aber, wär e es am Platz gewesen, die Int ~res~en der Bevölkerung zu vertreten,dawaren sie ganz still.Sie wagten, das sei ihnen positiv angerechnet, auch keine Widerrede gegen die Ausführunge n des Kommunisten MOSER, denn ßie wußten genau, daß er recht hatte, aber _sie f a nde n auch k ~in ~inzige s Wort, für die Interessen de-r kleinen Le.ute und damit gcg<:Jn die Preiserhöhungen •. zu sprec}10n. Bedauernswert wortkarge II DEMOKRATEN . ff ! .Der Gemeinderat, di e SPÖler, di e ÖVP (Frühauf s e lbstvers täncUic h e ingeschlossen) 1,1nd na türlich auch die Freiheitlichen saßen stumm wie die FischG und li eße n die

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