Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., März 1964, Nr. 2

eyre1 r 1 iter MITTHlUNG!BtiH'i DER U::STE D~R (H:WERtUiCMAf'fUCHGN EHUi! En' D~R STEYRWERK~ ~- Johrgo11g 17 . . M Ä R Z Nr. 1 9 6 4 2 „ FORDEl~UNG IM JUBILAUM S JAH li ' ' 'l ' ' ' ' ' ' ' ' ' ll'l!ll' 1''" ' "'"' ' '1"' '1 ' '1!' 1t' l't H1' "f' 'll' i1Ull ltl'•t'!ll tf!!!/l'f 'll1"' ' ' '1 1!1t! •' " ' ' ',_~.., •·· O'"' "' ' ' ' 'l ,;1 11, ,1 n-•H+1111u•u1oou11•t•Utft•HJ..,..•• ...... 1,11111" ' ' ' ' ' ' "" "" ' '"" ' '"' ' '"u,11n-••• •••• r;,in urnfangreich·es Forde_rungsprogra:nm 1 Di:e Arbeiterschaft e rwartet auch eine ..oerreichte im Namen des Betriebsrates ! ÄJderung der Arbeitsordnung. Di~se ist: u~d der Belegschaft, Zentralbetri e b~rals- ! sc'hon veraltet und dringe nd reforrnb~.djiz::f--;:. obmann SCHMIDL der Generaldirektion der 1_• tig. Di e Kohlenaktion zum Beispiel ist :_.··: Steyr- Daimler-Puch-AG in. Wien. nicht in der Arbeitsordnung veranJ<:er ·t •:•_~pi Der ·größte Teil der Forderunge n wird I m1.1;ß Jahr für Jahr neu ausgehande_l t \Yer~ als vordringiich beze ichnet, und es gilt f den. · gerad·e heuer, da der .Steyr-Dai r.ll e r-Puch- € WAS ANDERE BETRIEBE LEISTEN Konzern sein loojähriges Gründungsjubi- ~ . . ~+~ u., l'JJ. -f l.'.±~I'-t :.~:i..e- ber '!..C.ht -ig-t ~.n.._ An.J,.ii . · e_grm •.. J. _G~J?era],g. J,. r .ek~ R~(~N4R. l;!al'gn µi e fq r .4,eI_iing; .... .. t;• . • ' .... __ ..,l'.,p..-~f,.- , . .... """~•>t•~ ... ....~.~.... +ta--•,---,rl ~ .~ -'f~-f-•• ~~ .· ._..,~~·-- ~~ ~~~ .... ~~~"'\«..,~ ~ ... der . St ~yre r Arbeit.e r dur'c1! zu se tze.ß.. :, .- ~· ~:zia.er Ar"Ei e it•e rschaft "'iiu. 1: u·en i;ioJ:icnen :·~pJ.t(C . . ,,, . ~ ' 1·-!s chwächungen zur Kenntnis : . . . - ......,.... ...... .. ..... · E I N ~ L A N G E .................. ........ \ 11 D B t · b h t k · G ld · t . . · ·· . e r e r1.e a ein e , er 1:s LISTE UNGEKLÄR'r~R F R A G E N . gerade. npch glimpflich durchgekom- . · · ! men 11 · Unter 1 anderem verlange,11 die Steyrer Ar-:- r T~otzde~ ma~hte er einige inter:essante ~eiter, daß ih~e ~lteren Ko:pegen, ~i e Jl Mi.tteilungen . nspruch au: di~ We~kre~te h~ben, dies·e ~;1tbie Ausgabe e iner Aktie für alle im Be- .eh nac~ Ei~tri tt in ~ie F~uhrente ,e.~-,..,-J} t:tieb beschäftigten Arbeiter ·und ,Angehalten. ~ie Firma ~at ~ich bi_sher gewe1i;. •{ stellten im h e urigen Jubiläumsjahr sei . r~' diese ver~ta~dliche Forderung Zl\ l { sicherge:stell t • Außerdem sollen die Beerfu_llen, und die ,Verkrei~te e rst nac~, ·~; l .'. ~chäftigten anläßlich des loojährigen Vollen~ung des 65. LebensJahres ausbe~~ 1·-'.·Firmenjubiläums eine Erinnerungsmünze in Weiter wünschen die Arbeiter für ih~ J : i Gold erhalten. ·alten Kollegen, die rioch in Arbeit st~ - :· ~ Der z'entralb e triebsratsobmann erinnerte hen·, aber mit dem Hetztempo der mod e·xf - ·I den Firmench e f an ander e Betriebe, die nen Akkorde nicht mehr Schritt h-alte rl 1 1 , • anlässli'ch 'ihr e r. Jubiläen b e deutend großkönl'ten' ei ne Art von Garantielohn't w:ite . : ·I zü gige r war en~ - . . _er bei SCHOELLER-BLEC~MAI~N , schon s e i ~ f länge rer Zeit e inge führt ist. l I Aµ die Kreditanstalt zum Beispiel, die Diese Einführung ist nicht nur · für die. Bezahlung der älteren Arbeit er, sonder n dar.über . hinaus auch für di e Höhe der Rente von wesentlicher Bedeutung. i DIE FORDERUNG NACH MITBESTIMMUNG BEI t DER LEITUNG DES BETRIEBES DJ]RCH DEI•1 BE.... g:'·RIEBSRAT STEHT NACH WIE VOR AUF DER i TAGESORDNUNG . f federn 'Arb e it e r und . Ange stellten zwischen , ,drei und fün~ .Mon.at.~gehälter gezahlt J:iat. ~==~ Hier für war d e r Ge.ner.aldirektor nic·h t z·u.- g,ßwinnen, er ließ aber imme rhin gewisse f Möglichkeiten -offen. Es wird nun Sache 1 d_es · Bet·ri e bsrat e s sein; in weiteren Verf h §.ndlunge n das Bestmqgliche fi.ir di e Kol1 .l e g e n ~u e rr e ichen; · · t - -- - ------------ ~ --------------- - . W·( .. RDE L E S[ . R . .. · :o E· R N E :tJ:~:.-,__ .-. ~;~ .· Z E I T ====-==-=--=-================ • =======~=• ...:, -============= ._==l·,,r;..4- ~ .. •= •~ .• ==========-.=/ = .· =

Die Ausgangsbasis für die Arbeit der Arbeitervertret er ist di e smal denkbar ll ;~ günstig. Im Jubiläumsjahr st eht di e .Fir- ., ma im Blickpunkt der breiten in-:-und aus- ~ ländischen Öff entli6hkeit.Gdrade zu di e - 1 sem Zeitpunkt kann · sie sich nicht l e is !En - durch allzugroße Hartnäckigkeit Kampfak- 1· tionen der Arbeiter heraufzubeschwör e n. ] EINE HALBE MILLIARDE WIRD I N - ~ ,1 , . .... .. .... u1111 .. 11 , h111 ,•t1l ll t 1111 01! 1>1'• · V Es r I El~T ...,,................. ,, .. ,, .. 11,; , .... " " ' " Fl~f-\NZ H_ON NE R .• ·G EST O1~ BE N Am 10. Februar 19.64 starb Franz H O N N E R , der erste Staatssekretär für Inneres in der zweiten Republik und Mitglied ·ctes \ Zentralkomitees der KPÖ. Sein Leben war untr ennbar ' mit dem In weiteren Gesprächen mit führenden .Fi~menv ertr~t ern wurde au.eh sc·hon eine gewisse Elastizität festgestellt. Dipl. Ing.RABUS, allgemein als der ' Nachfolger des Genera'ldiI_'ektors bekannt, zeigt e Verständnis für den Ga rantielohn, so oaß dieses Problem endlich gelijst werdan :. J · Kampf . der Ö$terreichischen Arbeiter v..erbunden • . könnte. · Generaldirektor RYZNAR gab bekannt, daß das Aktienkapital der Firma h euer von auf .32o Millione n Schilling 400 Millionen -Schilling aufges:tockt werden wird .In den nächsten 3 Jahren · sollen in den Steyr-Werken rund 500 Millionen Schilling ~nvestiert werde~. Stets . stand er an den sc~wie~igste~ Abschnitten dies e s Kampfes; er scheute kein Opf er und set .zte seine ganze Persöniichk~it . für die s~che de r Freiheit ein.Er stand in den vo_rderst en Reihen der Kämpfer gegen ~ . den Heimwehr-und den Hitler-Fasch:is- " •. Die Firma, die nach den Zus-=:tt zbestimmun- · · ~ mu·s. Er war 1936 beim österr.Bataillon -~~ gen zum M~tallarbeiterkollektiviertrag vom Jahre 1962 bis April 1964 _die . Umr~ nung der Zeitakkorde auf GeldMkord e hätte durchführen sollen, kann aus Zeitmangel dieser . Forderung . nicht ..nachkommen. Sie richtete daher an den Betri ebsr ~t das Ersuchen, d-iE:J Frist bis· ·zum Dez,~mber zu verlängern. Der ·Betriebsrat ge.nehmigte dieses Ansuchen der Firma im wesentlichen, nachdem sich auch die Firma bereit erklär.t hatte, durch Zusatzbestimmungen dafür zu sorgB~ daß Arbeiter, die unverschuldet mit den alten Richtsätze n nicht . ihren Verdienst finden kc:innen, - auch jetzt schon nach den neuen Richtsä,tzen vergütet werden. Das URLAUBSPROGRAMM der Steyr-Werkarbeiter wurd~ erfreulicherweise erweitert. Zu den bekannten Wochenfahrten nach Jugosl~wien urid Italien- kommen nun W6che~- e nd . beziehungsweise . Zweitagesfahrten nach Budweis ·und Prag. Eigentü~er,Herausge~er und Verlege~: Fraktion .der Gew. Einheit, Otto Treml. Für den Inhalt u.Vervielf.ver antwortl.: Otto T r e m 1. Beide Steyr , Johannc sga sse 16 in Spanien, er war einer der Organisatoren der österr.Freiheitsbataillon~ in Jugoslawien und der _Nal me Franz HONNER wird immer genannt werden, wenn von der Befreiung J Öst .erre:i.chs vom Hitler-Faschismus j- und von der Wiedererrichtung eines ~ ~ " ~ freien, demokratischen und unabhängigen Österreich gesprochen wird. Wir trauern um einen der besten Ar~ be:i±erfupktionäro, dessen ganzes Leben dem arb eii~nden Volk Österreichs gewidmet w.ar. 1 Mit dem dpi.uernd e n Andenken an ihn . i · i v erbinden \Ür den f e sten Willen, die Idee zum Sie g zu führen, für die~ jahrzehntelang wirkt e : D E N SOZIAL I SM U-S ' . =- •uotrnu1 11 1u u , 111111u,,_.,,,.,11111t,OP111r1f-•nrH•U Muflhtull,uro,, 1 fl flflllHtft

0 L Y M PIADE DER T~UEl~UNG Es war wenige Ta.ge vor c;ler l .e tzten Betriebsratsw:1hl. In . den ~umen de s Betrieqsrates ·standen sich unsere Vertreter , · Kollege MASCHER und · Kolleg~ HEIGL -gegenüber. Gustl MASCHER behauptete: 11 Auch Du, Kollege HEIGL und all e andere n Betriebsratskandida ten, die i m Gemeinderat vertr eten sind, . werden . .sich bald gegen die Kollegen schaft wenden, indem sie Pr.eiserböhungen fü~ divers e . Tarife der Stadtgemeinde Steyr _beschließen werden •." Kollege HEIGL wies diese Behauptung . entrüstet zurück. 11 Das ist ·nicht wahr -,- es si.nd ·k cd:.ne Preiserh_ähungen vorgesehen. 11 · Heute ist noch nicht einmal ein ha lbe s Jahr seit di e sem Ta g vergangen.Ss hat sich aber in .dieser kurzen .Zeit schon g t.1 zeigt, d;'.lß Kollege MASCHBR im Recht war. Am ?.Februar stimmte Kollege HEIGL samt allen im Gemeinderat vertretenen Betriebsräten der Mehrheitsfraktion· für empfindliche Erhöhungen der städtischen Tarife. Erhöht wurde ·die Müllabfuhr, eine unbedingt notwendige kommunal e Einrichtung; um rund 90 Prozent. Erhöht wurden die Verpfl cgskosten im Altersheim der Stadt um rund 35 Prozent. Erhöht wurden die Verpfl e gskostensätze in den Kinderhorten - um rund 32 Prozent. Erhqht wurden die Tarife in den städtische·n Kindergärten bis zu 900 Proz ent. Das sind nüchterne Zahlen , mit denen man beliebig jpngli 2ren kann.Man kan~ zum Beispiel Defizite nachweisen unddfu Erhöhungen als unumgänglich be zeichn""n., wie es die. Mehrhci tsfraktion getan hat . Man k~nn aber auch die menschliche Sei- . te dieser · Erhöhungen sehen, .wi e es die Mehrheitsfraktion - als SOZIALISTISCHE FR.AKTION - eigentlich tun hätte sollen, 0 s aber nicht get a n hat. 1er Mensch sollte nämlich, gerade in 0iner sozialistisch verwalteten Gemeinde, n der Spitze aller Überlegungen stehen. (1A ~\~ ',;j ,l . ~ M Ü N C H H A U S E ~ " ••• unerhört mich so zu übertrumpfen! 11 ~ls Vertreter de s Menschen, des kleinen Mannes ist aber im SteJrer Gemeinderat nur einer aufgetreten : · . · Gustl MOSER, jahr e langer Betriebsratsobmann . der Steyr-Werke, Kommandan~ der Schutzbündler in Klein aber Mein 1934, heute der Fraktionsführer der Kommunisten im Steyrer Gemeinder~t. Er vertrat die Interessen der kleinen Leute, der jung8n Ehepa :lre, de r Al t crsrentner. In e:j.ndringlichep Wort en forderte er · s e ine sozialistischen Kollegen auf,diesen unerh8rt en Preissteig0rungen nicht zuzustimmen. · Gustl MOSER . sprach in den Wind . Schuldbewußt saßen die KollegenHEIGL, ZÖCHLING und GENOSSEN da; Keiner meldete sich zum Vl'ort ,. um gegen d:i,e Preis erhöhungen zu protestieren. Sie alle reden sonst soviel von Freiheit von Meinungs-und Redefreiheit.Da aber, wär e es am Platz gewesen, die Int ~res~en der Bevölkerung zu vertreten,dawaren sie ganz still.Sie wagten, das sei ihnen positiv angerechnet, auch keine Widerrede gegen die Ausführunge n des Kommunisten MOSER, denn ßie wußten genau, daß er recht hatte, aber _sie f a nde n auch k ~in ~inzige s Wort, für die Interessen de-r kleinen Le.ute und damit gcg<:Jn die Preiserhöhungen •. zu sprec}10n. Bedauernswert wortkarge II DEMOKRATEN . ff ! .Der Gemeinderat, di e SPÖler, di e ÖVP (Frühauf s e lbstvers täncUic h e ingeschlossen) 1,1nd na türlich auch die Freiheitlichen saßen stumm wie die FischG und li eße n die

Anträge gegen di ~ st·eyrer . ·J:?e völkerung ohne mi t d e r Wi mpe r zu zucken , über sich e;~•., gehen, a ls ob di e ganze Sa9he sie nichts angi nge . Nur . be i den Abstimmungen hob e n sie schön brav . die Hä nd e und ·stimmten für di e Preiserhöhung. 3 13 EI SPIELE .,,.,. Was bringt nun di e PREISERHÖHUNG de r St e yr er Be v ölk8rung wirklich. Drei Beispiele aus der Praxis so l l en das ·deutlich zeigen: Der Rentner Sch.K., wir können Kollege zu ihm s a gen, denn er h a t üb er 3 o Jahr e h e ben uns i m We rk ge a rbei~e~ zahlt e bisher für s e ine n Pl a tz i m städtischen Alt ersh e im 28 Schilling pro Ta g. Das waren monatlich 840 Schilling . He ute z ahlt e r nach d em Will e n de r sozialistischen Gemeindeverwaltung 37 Schilli'ng pro Ta g, das sind im Monat 1110 Schilling. Von seiner Rente in d e r Höhe von 1562 bl e ibe n ihm also nur 452 Schilling. Dem Mann, der a lsp me hr a ls 5Ö J ahr e l ang fl e i ßi g gearbeitet hat, bl e iben für seine p e rsönlichen Bedürfnisse pro Tag e in paar Gros6hen mehr als 15 Schilling. Da von muß e r Toil e tt artikel, Rasi erklingen , Sc huhputzz eug kauf en, muß er seine Kleider und Schuh e r epari eren l a ssen. Für die Freuden d e s Le b e ns, für ein paa r Zigaretten, ein Achterl We in, .e inen Kinobesuch bleibt d a v e rd ammt we nig übrig. Und das ko mmt alles d =lvon, weil di e .,)t eyrer Geme inde vät e r, geg.e n . die kommunistis'hm Stimme n, ~en a lten Leuten ntinme hr bis zu 270 Schilling ·pro Monat mehr a bzi e hen, a l~ ursprünglich vorge s e hen war. Der Schmied P. W. e in fl eißi ger Akkordarbeit e r hat bishe r für di .a Betreuung seine s Buqen im städtische n Kinderg~rten 10 Schilling b e z ~h lt. _J e tzt ände rt sich das grundlegend: Der Mann hat e inen h;oh e n Verdi ens t. ßr v erdi e nt me hr a ls 3,500 Schill. :~:r ,utto. Kein ·Mensch fr a gt ihn, wie e r s e in Ge l d v e rdi e nt, wieviel Dr e ck, Staub und :~e hweiß mit di e s em Bet r a g ·ver bund e n ist. Der Magistrat si eht nur die Summe , und a uf \~rund dies e r Su mme zahlt der Kollege nun nicht meh r ·10 Schilling für seinen Buben, ~ andern 80 Schilling . . De r Angestellte E.N. hat auf Grund d e r l e tzt e n spärlichen Gehal ts er h öhung um 100 S mehr b eko mme n. Für di e Un t ~rbringung s e i nes Kindes i m Kindergarten, für di e ·Erhöhurg d e r Müllabfuhrgebühr und fiir die Mehrkosten der neut?n gemeinde .eige n en VJaschmaschin e muß er 100 Schilling mehr zahl,rn. Wo s ind ·die 100 Schilling Gelial tserhöhung gebli e b e n? Si e haben sich in Nichts au f ge löst.·~i r die Deckung der weit e r e n Preisst e ig e runge n, für d_i e diese Erhöhung e i ge ntlich geda cht wa r, bl e ibt kein Groschen übrig. Der ~ngest el lt e muß di ese Erhöhungen a us s e i nem Grundgehalt tr~gen , sein -Leb ensstandard sinkt a lso. Nur 3 Beispi e l e , a b e r j e d e s spricht Bä.nde. Kl ~r und deutlich ist nun sichtbar,da ß der Kommunist · MOSER Recht hatte~ als e r gege n di e Preise.rhöhungen stimmte und g e gen sie bffe n auftrat. Ebenso klar aber . iet es, d aß die Koll e gen HZIGL\ FRÜHAUF und Co.ihr e n diversen Wahlversprech e n untreu wurde n, daß si e gegen den Willen und gegen die Interessen der -Arbeiterschaft gehandelt haben. Wielange aber wird da s . Spi e l noch weii e rgc hen 1 K O L L E G E N , ·d3.s li e gt nur a n Euch s e l bst. Solange i~r di e SPÖ-ÖVP Leute imme r wieder in allen Funktionen d,urch Eure Nahl b ~s tätigt, sol a nge werden sie von ihre r Ha.1,1dlungsweis e nicht.abgehen.Sie s ehen in Euren Stimmen die Bestä tigung, daß Ihr mit Allem, was sie tun, ei nv e rst;::tnd e n s e id. Wir we rd e n nun l ä n ge r e Zeit keine Vmh l en h a b e n ( Darum k:imen · j a gerade jetzt di e Preis e rhöhunge n). Es wi.irde a be r für uns All e gut s_c in, w8 nn ihr Euch d i ese Gedanken durch den Kopf gene n ·ließet und zur nächsten Nah l die Quittun g fü r di e Preissteige r e r präsenti e r e n würdet. Freitag ,de n 20.März 1964 u m 20 Uhr S A_ AL - Ga stha us Gold.Pflug Steyr, Si e r~ingerstr. ÖFFENTLICHE M I ETER V EH SA MM LU N G =======--==-===------------ -- -------=-------=- Anschli e ssend K A B A R E T T d e r W I ENER I R O N I K E R

·sOZIALI STEN Als Innenminister. Olah seiner.zeit INun ;fragt man sich . in Steyr: Wurde im Fernsehen die Spitz5lakt8 . der [diese Be spitzelung der Komniunisten cltaatspolizei der Öf:fentlichkei t ~im iLuftrag von Innenminister .Olah · vorlegte und erklärte ,mit d er · po - f a.urchg eführt oder hängt_ diese' selt- _li tisc.hen Diskrimini e rung u n s ':.' r c r 1s·ame J~mtshandlung mi-t der vor einiger .., Staatsbürger und mit d c_r ;iri v ;:c- tcm iZei t erfolgten Um.b E: setzung ·_ im Per.sooschattung v e rschiedene r C',st e r- lnal der staatspol:tzeilicherr Abt tJilung - r eicher durch di8 Behörden :müsse (des Bundespolizei~ommissariats :::; t eyr Schluß gemacht we rden, g laubt s n Jzusa1nmen? Sicherlich waren die b eid en noch viele ehrliche Sozielist en ;namentlich bekannten Staatspolizis ten· an diese Ral tung d. Inn6nminister·s. jnur das Durchführungsorgan höh E:: rer Aber die Bcspi tz e lung geht au.e h in IDir..mststellen. · der Ära Olah weiter . Am 6. ~-~ä rz 64 ·jDi e Steyr.er Soziali_sten, meist li :!:'_b ei - wurde in e inem Gastlokal eino s itr- fter, ~i e -an dies em Ab end . in dem Gästbei t erviert Gls in S t eyr eine Mit- jlokal auf. der Ennsl cd te anwesend wa-- &liede rversarnmlung de r Sekt . Erins - jr e~, s_ind empö.rt üb.er diese Ma ßnahme, l eite der KPÖ abg ehalten, di e in ~zumal sie sich aus eigener Anschauung inem Extra.zimmer stattfE,nd. V:ihrend idavon überzeugen· konnten, wie wenig 1er Versammlung betra t.en plötzlich I e rn_st m&.n di ? Worte d. Innenmin~s ters, ~wei Zivilis ten das Lokal u . e rkund-lder soga r . di~ Ve rnichtung der ehemaliigten sich . unauffällig üb er die d i ttg eh _Ge heima kten -angJ~kündigt hatte, ·:!~::::::;a:~::-:::n:: ::;:a:!:.im ::!,:_;,. nehm::Ek::;TISCHE BESPITZELUNG Di e se zwe i Zivilisten wurd rj n s ehr GEHT i1.LSO WBITER . ba ld a ls Bea mt e de r Staat polizGi 1 . . ~~kannt. ~:: · · - :.. > ·i_:·_:··.: ·_. · :· ·. ·· :~:-,.: ...·.:.., . .. _.... ·-.-~L -4~g=g;lir=~~g=!~~~~~r~i§I~~=~~g~=i

~,............. ..,.. .. ....................... ..............,..,,....,,....,....... ..,.... ..............,........... ..,............,............,..... .. ...... ~ ..... .. .... .. .. = .........._.... ........... ..... 1!.. ................ ......,,.. ..........................- .. ......... ......· .. 1. 1 - AUS DE~11 13ETl~IEBSRAT ~ ™ :.. ,... .....- ...... .... ,,,,..u,1, ,,lil ,,,unu1••1•1••1 •• 1hll111,lt.. ,.,....,......- ....... ,,.,••,,, •.,,,.,,.. ,u:,,u, ,111101/1•-•ee,,,,,1111; 1+ jll101,'f . '= In der let~ten Betriebsratssitzung t eilt e . Kollege Schrnidl mit, daß die Verhandlungen bezüglich der Kohlenaktion 1964 abgeschlossen wurden.Wie · in den Vorjahren erhalten wieder alle Wer~sangehörigen Aktionskohlen zu den üblichen Preisen, soweit sie am 30.4.1964 im Werk be schäftigt sind.Heuer sind es .wieder 258 Kollegen, die das Dienstjubiläum der Firma feiern.Sie werden am 23,Mai im Rahmen eines Festabends ge~hrt werden. Das Erholungsheim Habsburgerhof wird Anfangs September seine Pforten für die erholungsbedürftigen Kollegen .des Werkes öffnen.Man denkt an 24 tägige Turnusse . Nach einigen Änderungswünschen in medizinischen Fragen, die von der Werksleitung positiv e~ledigt wurden, hat sich die Sozialversicherung ber eit erklärt, auch ilir e rseits Kostenbeiträge für di e erholung;- suchenden Kollegen zu leist en.Rund_6oo Kollegen aus dem ganzen Konzern werdenim Laufe einer Saison im Habsburger-hof Erho - lung finden können. ' . Die We rksleitung teilt e dem Betriebsrat mit, daß di e Umrechnung de r alt en Ze itakko:;-de im Wälzlagerwerk abgeschlossen ist ·. Ab e·rst en April ge lt en daher auch im Walzrlagerwerk die Bestimmungen des ne u en lohnr e chtlichen Teil e s de s Kollektivvertrage&· Eine Zusatzbestimmung ~oll dafür Sorge tragen, daß bei Akkord-Neuaufnahmen und gleichbleibender Arb eitsleistung keine ViaFschlechterung de r Verdi enst e eintritt . Namens der Fraktion de r Gewerkschaftliclm Einheit im ÖGB richt e te Kollege MASCHER an de.n Betriebsratsobmann die Frage , ob das derzeit ü·bl:j..che Akkordsystem be i be - halten werden söll. Die Frage des Koll e gen MASCHER war nur zu berechtig~.Seit mehr als e inem Jahr befindet sich schon Dipl.Ing.Hansl vom Büro Doz ent Weber i,m Werk.Er gilt als einer der best en Fachleute für Arbeitstechnik.Es wäre also ohneweiteres rnöglich,daß die Aufgabe di ~s es Fachmannes darin be - steht, Grundlagen für die Einführung der analytisyhen Arb.ei tsplatzhewe rtung in den $teyr Werken zu schaffen.Di e s e mode rnste Form der kapitalistischen Ausbeutung hat sich bisher noch in allen be troffenenBetrieben zum Schade n de r Kollegenschaft ausgewirkt. Kollege SCHMIDL antwort e t e uns er em Ve rtr e t er Ing:Hansl, e r wer de weit er i ·m Werk bleiben, di e firma be absichtige abEr zur Zeit nicht, das alte Akkordsystem abzuschaff en.Es werden allerdings Versuche gemacht, ein neu e s System zu suchen. Diese Mitteilung hat zwar eine gewisse beruhigende Wirkung, das Mißtrauen der Kollegen wird ab er sic he r nicht gänzlich schwinden. Vi as kann das schon f ü r ein neu- . e s Syst em sein, ' das die Firma sucht? Sicherlich k 0ines,das Vort eile für die Arbei t er bringt. Leute wie Ing.Hansl zu be sc hä ftigen ist nämlich gar nicht billig. Der anerkannt e Fachexperte kann es sich leisten, für einen einzigen Vortrag mehr zu verlangen,als ein Spitzenfacharbeiter im Monat V\1rdient. Er wird demnach auch für seine monatelangen Untersuchungen einen saftige n Tarif präsentiert haben, den di e Firma aber akzeptiert; wie die We it erverwendung Ing.Hansls bestätigt. Bei der bekannten Sparsamkeit der Fir1 ist di e s k e in gutes Zeichen.Sicher ni1 di e Direktion an, daß sich Ing.Hansls Unt e rsuchungen renti er en , auf unsere Kosten v erst eht sich.Trotz SCHMIDL's beruhige nder Auskunft ist daher im Falle Hansl höchste Wachsamkeit unb edingt am Platze . DER URLAUB SOLL BESTEUERT WERDEN ====== =========================== 1 'Ders e lbe Verwaltungsgerichtshof, der irn Vorjahr die Rückkehr Otto Habsburgs für . durc haus l egal e rklärte,hat nun wiederum di e Öffentlichkeit mit einem neuen,unve!'- ständlichen Urteil überrascht~ Nach den Ansichten de r Verwalthngsgerich tshof-Juriit en sind sämtliche Sozi l eistungen lohnsteuerpflichtig.Was wür das in der Praxis bedeuten? i'Vir zahlen j e tzt schon für den Urlaube zuschuß, für di e We ihnachtsr emune ration und für di e Kohl enaktion .St e.ue rn. Das ist ab er · nur ~er Anfang! Wenn e s nach~den Herren im Verwaltungsgerichtshof ginge,sollen wir in Zukunft auch für di e Urlaubsfahrt 2n, die vom iV8 rk subventioni ert werden Steuern zahlen. Mehr noch,di e Kantiness e r müßten fUr den Differ enzb e trag, den die Firma zur Kan- . tinerhaltung leist e t, Steuern zahlen,ja sogar die paar Groschen, um die, ·die Milch im Werk billiger ist, wären ein willkommener Grund, Steue rn aus Arbeitergeldern einzuheimsen. Die Kollegenschaft e rwart e t vop d ~~ Betri e bsrät e n und vom ÖGB , daß si~ · git~ schi ede n gegen die neuerliche Belastung auftr e ten .

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