Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., Dezember 1963, Nr. 12

-i ' .E.. ~r j.Jg.t1~Ih~...... Y1t~JJJ.. nr1t... ~.~.b.n. ~. .r.. ~.~.~ ......... 6 ew. Ei·nbeit gegen weit~re Besc1J~nkung d.Handl~nsJsJreibeitd.O_GB Die Gewerkschaftliche Einhe it übermitt e l t folgende Stel l ungnahme zum Beschluß des Bundesvorstandes des ÖGB über di e Par i tätische Kommission~ Auf d em l etztem Bundeskongr eß des ÖGB wurde die Pari tätische Kommiss i on von vielen Diskussionsrednern kr it i siert , weil Regi€ru.ng, ÖVP und SPÖ das bei der Bildung der Pari t ä tischen Kommission im März 1957 abgegebene Verspr echen, den Kaufwert dGs Schi llings durch St ab i l i s i er ung der Preise zu sidln.ern , nicht gehal ten haben, Im Ge - genteil: In den l E: tzt En zwei J •hren gab es die größte •.reu.erung der vc-rgangcnen ~ehn J ahre ; i{irksam hing r-gen wu.rae die ) .ritä tischc nur a ls Lohnbremse,indem sie di e H:mdlungsfrcihci t der G0wcrkschaften auf dem Gebiet der Lohnpolitik einsch ränkte . Anstatt daraus di e 0ntsprechenden SchlußfolgGru.ngen zu ziehen , hat man unter dem Vorvrand eine r Verbesserung der Arbeitsweise der Paritätischen Kommission Maßnahmen beschlossen , um dieses Hi l f sorgan der R ' g i :_r ung noch wirksamer a ls bisher g6gen die Forderungen der Arbeiter.- schaft eins0tzen zu können. FAST BI N LOHNSTOPP Was sehen di0 neuen Ve r e inbarungen vor? Bisher galt ein .Antrag auf Lohnver handlungen als freigegeben , wenn di G ParitätischE: .;.., \ cht innerhal b von elf Wochen eine Lnt- ~neidu.ng gGtroffen hatt e . Konnt e die .Arbeiterschaft bisher weni gstens nach elf ) chen auf den Beginn der Lo~vcrhandlungcn bestehen,so ist nach der vom 0GB übernommenen Verpfl ichtung nunmehr der Beginn von Lohnverhandlungen ohne jede ze itliche Ei nschränkung an die Zustimmung der Untcrn ebmervertrcte:r gebunden . Der ÖGB hat s ich außerdem ausdrück lich b ereit erklärt,ohne vorherige Zustimmung der Paritä tischen Kommission Ko l lc:ktivverträge nicht zu. kündigen . Damit kommt man der For dGrung der Untcrnc-,hmcr nach Lohnstopp wc i tgehend E:nt gE.gen , dn Bcschlüss0 der Paxi t ä tischen nur Ginsti P.llTl i g ge:fasst we::r dcn könnGn . Das ist c i11e in der bisherigen Gr-sch.i chtE. der GE::wcrkschaftsb,cwr:.gung noch nie: dagcwGßene Unt e r or dnung der Gewerkschafton unter das Diktat der Unt ernehme r und die Beschlüs s e 0incr Kommissi on , .der en Vorsitzend6r dor Bu.ndcskanzlE.r ist . Die Fr cihi::.it der Arbeit er und Angcst~ llt en, di e Höhe ihrer For derungen selbst zu bestimmen, wird aufgehoben. Di e Paritätische Kommiss i on wird in Hinkunft "Obcrgrenz 6n" füx Lohn- und Gehaltser höhungen f estset zen könnBn . Über d i es haben die Gewerkschaft en die Verpf lichtung übcrnommen,Lohncrhöhungen,di e ohne vorhe:rige: Vcrhandlungsfr ~i~abe durch die Pari tätische Kommi ssi on vor genommen wu.rden,wicder rückgängig zu machen . Um wi rtschaftli ch und gewer kschaftlich s tarken Arbeitsgruppen c irnm erfo l gr €ichen Lohnkampf zu erschweren, i st bei Lohnforderung Ln in Branchen, in wGlchcn e i n }iangel ~1. ArbE.i tskräfkn b esteht , d_ic Ri n Ginnahme zusätzlicher ( aus l ändischer) . _fl.rbcitskräfte vorges6hen . WIRKUNGSLOS Gr GEJIT DIE TI:lrERUNG Vfä.hrcnd die "ver besserte Ar beitswei s e " der Paritätischen gegenüber den .Arbeiter n und Ang e:st c.. llt en uneingeschr änkt wirksam werden wird, begnügt man sich mit Appell en an di e Unt 0rnchm(r, Prei sdisziplin zu bewah.rcn,-wurdc ke ine einzige wirklich ·wi rksame Il[aßno__h.me gegen die Preis er höhungen vere i nbart . Die GcwerkschaftlichG Einhe i t hat die Par itä tische seit ihrem Bestand abge l ehnt wcil si e.;- e inE. Eins chränku.ng d<::r H.~ndlungsfrc ihe i t d0r Gev,crkschaft cn bedeutet, di e .Arbe it er und AngestLlltcn in der Entfaltung ihrer cc.vverkschaftlichen Kraft b ei der Durchse tzung der berechtigten Forder ungen hindert, je.doch die Unter- _ nehmc r nicht im mindesten davon abgehalt en hat, ihr€· Profit c il1s Maßlose zu st eigern . Di e Gcw::.rkschaftliche Ein110i t hat deshalb au.eh i m Bundesvorstand des Gewerkschaftsbundes die neu e Vereinbarung über E.inc_ sogcnai-mte "besser e Arbeitsweise der Paritätischen Kommission" auf das Entschiedenste abgel ehnt. VOLLE VERHANDLUNGSFF.EIID;.~~--~- GE1?/ERKS CH.AFTEN ! Di e G~erkschaf tliche Einheit wird weite r h in ihre ga nze Kraft einsetzen im Kampf für einen höheren Lebensstandart, f ür d i e voll e Handlungsfrc..ihc.it der Gc- - wcrkschaf t,für wirksame Geset ze und Mc..ßn ahmen gegen den Prc.iswu.ch0r dür Kartelle und Ifon opol e ,für di e Kontrolle der Preise und Prof ite und f ür e i n echtes Il'iitbestimmu.ngsr e cht der Ar bei ter und Angest cll t en5 wie w1r es sEit J 2hr c. n for dern und wie es vom V.Bunde skongreß des ÖGB beschlossen -rru.rde .

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