Steyrer Werksarbeiter, 16. Jg., September 1963, Nr. 9

Vieles wurde und wird über die Sowj e tunion geschrieben . Positives,Negatives,He tzar tikel von a ngebl ichen Kenn e r n der SU , Artikel in denen die Verfasser v ersuchen eine gewisse 6bj ektivit ä t a n den Tag zu l egen. Ausgesprochene Hetzartikel werden immer weniger. Begr eiflich, tausende Menschen überzeugen sich jährlich mit e i genen Augen und bericht en . Vi ele von ihnen werden nach einem Besuch der SU aus der voreingenommene n Meinung gerissen und kommen dann zu Berichten , in denen sie sich nicht oft genug selbs t wiederspreche n. Dies wird um so auffälliger,wenn man um der politische n Karrier e willen boshaf~e Seitenhiebe austeilen muß ,um eben wi e es ja üblich ist mit den Wölfen zu heulen nd ja nicht in di e Gefahr kommen möchte als kommunist enfr eundlich bezeichnet zu werden . So scheint es auc h unser en Koll. Heiel e r gangen zu s ein a ls e r seinen Bericht über "ein Land au s anderer Wel t" in der "Gemeinsam" schr i eb . Will man von einem unbekannten La nd bericht en und Ver gleiche mit dem Eigenen anstellen,so ist es nötig sich vor dem Vergleichen , mit den Eigenarten , der Geographie und aber besonders mit der Ges chi chte des betre ffenden Lande s ver~. traut zu machen. Da zu hat es aber scheinbar bei unserem-Freund Heigl nicht ger eicht.Hät - t e er di es nämlich ge t an ,wäre ihm der erste für ihn p einliche Wiederspruch er - )>art gebli eben.Er käme kaum zu der von ihm z i tierten Festst ellung und seiner ) uf fassung. Wie schreibt er doch? ••• • ~e it 1917 steht das Land unter kommunistischer Alleinherrschaft . Nach unse r er Auffassung müßte dieser Umstand zu einem Fortschritt und eine Erhöhung des Lebenss t andards ge f ührt habe n,was jedoch nicht der Fall ist •• •.•• Nun,Heigl müßte b ereits in der Hauptschul e gel ernt ha ben (sche inbar h a t er gefehlt) daß das zari stische Rußl and noch z . Zt . des ersten Weltkriege s ein Agr arland war in dem noch Leibeigenschaft h errscht e , die Bauern und der Großteil de r Bevölkerung Analpha bet en waren, in der spärlichen Industrie mit primitiven Mitteln gearbeit e t wurde, Arbeitszeit en mit 16 und mehr Stunden eine Selbstverständlichkeit gewesen sind, In der heut i gen westlichen Welt hat es keip Land gegeben , daä ähnliche wirt - scha ftliche und soziale Zustände aufzuweisen hatte . In diesem _Land übernahm 1917 die Arbeit erschaft die Macht.Bis 1920 wütete der Bürgerkrieg , der eine Ve rbesserung der Lage nicht zuließ . Als 1920 derbek annte englische Schriftsteller H. Wells das damalige Rußland besucht e ,schrieb er vo~einem Land , das in Finsterniß versunken und sich nie au fschwinge n könne. Doch das russische Volk baute auf . Abe r nicht lange , der deutsche Überfall unterbrach die Aufbauarbeit.Mehr a l s 1700 Städt e und 70 . 000 Dörfer wur den zerstör t . Die Wiederherst ellung der Zerstörungen werde mindestens 25 Jahr e dauern, schri eb der Feldmarschall Stül pnagel an Hitler in ei nem Bericht . Und heute? Nehmen wir nur den Maßs t ab Wir tscha ft - Stahlproduktion! Die Stnhlerzeugung auf dem Gebiet der SU betrug 1919 mit 199 . 000 t rund ein Vierhundertstel der heutigen Produktion . Aber wozu weite r e Zahl e n anführen.Heigl selbs t stellt j a fest , daß in Leningrad 140 Betriebe all ein der Metallindust rie nrit 275000 Beschäftigten existieren. Al so kej_n fortschritt lieber Koll, Heigl? Als vor Jahren der damalige USA Vizepräsident R.Nixon Sibirien besucht e erlclärte er: Ich sehe den großen Fortschritt ihres Landes . Wir verstehen jetzt wieso dieses La nd den ersten Erdtrabanten starten konnte . Vom ~0. - 30.7.63. weilte der USA Landwi r tschaftsminister in der SU und stellte u . a . fest: In· der SU sei di e Auswahl : . an Molkereiprodukten gr ößer als in de n USA. I~ der Get r eideproduktion stehe die SU der USA nicht nach . ~un diese Fachl eut e haben eben nicht di e genügenden Kenntnisse so wie Heigl den Fo~ts~hritt i~ der SU zu beurteilen. 1917 war die überwiegende Mehrheit der BevöJlerung Ana]phobeten . HEUTE? La s sen wir Hei gl selber sprechen . Die Schulbi l dung dauert· 8 Jahre und ist kostenlos.Auch Schulbehelfe werden kostenlos ver a breicht . Studenten erha lten Stipendien.Abendschulen in Fabriken, F..·' ·schulen usw. Also kei~ Fortschritt,kein höherer Le - benstt andard Koll . Hei gl? ·1917 ii~·ztliche Betreuung am Lande fast Null. In den Städten nur wer zahl en konnte, Keine Sozialversicherung für die .Arbeit er.

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